Quia respexit - schneller Test

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Hi zusammen,

eigentlich sollte ich das nicht posten, bin stark erkältet und hab nur auf die Schnelle 'Quia respexit' in mein Zoom gesungen.
Weiß der Geier, welcher Teufel mich da geritten hat, dass ich unbedingt etwas posten will ...
Sind einige Wackler drin, Begleitung fehlt, und ich bekomme ja auch immer wieder gesagt, dass Bach nicht so die richtige Musik für mich ist.
Dem stimme ich meist ja sogar zu ;)
Ich hab immer noch vor, ein Demotape zu machen, nein, dann doch nicht Cassette, sondern eher digital, aber keine Ahnung, wie man das jetzt nennt.
Da ich das ja schon ein paar Jahre lang vorhabe und bisher noch nie geschafft habe, hoffe ich da ganz stark auf 2020.

https://soundcloud.com/silvieann/quia-respexit/s-e9xJX

Sollte ich meine Demo je fertig bekommen, bekommt Ihr sie auch zu hören. Versprochen.

Und dann wünsche ich Euch noch einen guten Rutsch ins neue Jahr 2020 und alles Gute für dasselbige!
 
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Da du bestimmt gerne eine Reaktion hättest, schreibe ich dir etwas. :)

Wäre es meine Aufgabe gewesen, bei "falschen Tönen" einen Buzzer zu drücken, hätte sich meine Hand ein paar Mal kurz gehoben, es aber nicht bis zum Buzzer geschafft wegen zu geringfügiger Abweichung im Toleranzbereich. Bei der Klangfarbe der Stimme hört man im Moment, so jedenfalls mein Eindruck, deine Erkältung.

Insgesamt denke ich, dass jemand, der so etwas a capella singen kann, auf jeden Fall singen kann. :)
 
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Mit Erkältung gesungen? Respekt! Bin neugierig, wie es erst ohne Erkältung klingen wird.

Aber warum sollte Bach nichts für dich sein???

Bach ist grandios, jede Note, jeder Ton. Aber schwer. Bachs Musik trägt sich selber, gestalten heißt bei Bach, möglichst nichts hinzutun und im Ausdruck nie und nichts zu übertreiben. Sich der Melodieführung hingeben und mitgehen. Betonungen ergeben sich von selber, es ist alles schon da in den Tönen. Aber genau das ist absolut nicht leicht.
Ich höre heraus, dass du das wohl kannst. Bleibe bitte dran und singe Bach! Du wirst belohnt werden, von der Musik selber. Bach ist ein Füllhorn schlechthin.

Gute Besserung und einen Guten Rutsch!

Gruß, Jürgen
 
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Ich danke Euch!

Aber warum sollte Bach nichts für dich sein???
Für gesungenen Bach werden hier in der Regel schöne, leichte, klare Knabenstimmen bevorzugt, meine Stimme gilt dafür oft als zu schwer.
Nichtsdestotrotz werde ich auch immer mal wieder ein paar Bachstücke versuchen, wenn ich Lust dazu habe.
Mal schauen, was 2020 so bringen wird!
 
Für gesungenen Bach werden hier in der Regel schöne, leichte, klare Knabenstimmen bevorzugt ...
In der Tat? Von mir jedenfalls nicht, warum auch?

Sicher gibt es tolle Knabenstimmen und hervorragende Knabenchöre, aber es gibt auch jede Menge hervorragender Erwachsenen-Stimmen und es gibt dutzendweise hervorragende Einspielungen von Bach-Arien mit erwachsenen Sängern, die durchaus nicht alle den "leichten, klaren" Charakter einer Knabenstimme haben. Gewiss würde eine Stimme in der Art kehliger, überfetter, "russischer" Bässe nicht zu dieser Musik passen. Allzu eng würde ich den Rahmen aber nicht setzen wollen.
Und ich finde deine Stimme erstens nicht als "zu schwer" für Bach (jedenfalls nicht nach diesem Hörbeispiel), und zweitens könnte dir Bach die Musik liefern, wo du, wenn gewünscht, an der "Leichtigkeit" arbeiten kannst. Ich finde es schön und erstrebenswert, sich eine gewisse Bandbreite und Modulationsfähigkeit zu erarbeiten. Das hat im übrigen sehr viel mit der Vorstellung von der Musik zu tun in Verbindung mit der guten körperlichen Disposition, die den Körper erst frei macht für den Ausdruck.
 
Ja, ist hier so, soweit ich das bisher gesehen, gehört habe und beurteilen kann. Ich singe gern vollstimmig, soweit das geht. Und in Ermangelung der Knabensopräne - die hab ich hier noch nicht gesehen - werden dann in der Regel helle, leichte, hohe Frauenstimmen bevorzugt.
Vielleicht nicht für das "Erbarme dich" aus der Matthäuspassion, vielleicht versuche ich das mal ;)

es gibt dutzendweise hervorragende Einspielungen von Bach-Arien mit erwachsenen Sängern, die durchaus nicht alle den "leichten, klaren" Charakter einer Knabenstimme haben.
Das stimmt. Und einige davon auch wunderschön.

Ich finde es schön und erstrebenswert, sich eine gewisse Bandbreite und Modulationsfähigkeit zu erarbeiten. Das hat im übrigen sehr viel mit der Vorstellung von der Musik zu tun in Verbindung mit der guten körperlichen Disposition, die den Körper erst frei macht für den Ausdruck.
Definitiv.
es hat ja auch jeder Mensch so seine Stimmungen, manchmal passt das besser, mal dies.

Es gibt aber auch eine Fülle schöner Musik. Eigentlich bin ich im Moment bei 'Arie Antiche', probiere da mehrere kleine Ariettas aus. Demnächst will ich aber auch unbedingt 'Pace, pace, mio dio' ausprobieren.
 
Für gesungenen Bach werden hier in der Regel schöne, leichte, klare Knabenstimmen bevorzugt, meine Stimme gilt dafür oft als zu schwer.
Bach hat doch wunderbare Altsoli geschrieben?! Achsoja, Du wolltest ja Sopran singen, sorry.
 
@Silvieann, hat es einen bestimmten Grund, dass du diese Arie einen Ganzton höher singst (was es sicher nicht einfacher macht)?
Ich hatte, angeregt durch diesenThread, nach Versionen der ganzen Arie im Internet gesucht und dabei ist mir das aufgefallen.
Hier zwei Beispiele, die beide tiefer sind:

 
Nope, das hat keine höhere Bewandtnis außer derjenigen, dass mir die Noten so vorlagen. Fand ich jetzt persönlich aber auch nicht unbequem.
Kann natürlich auch sein, dass sich das durch meine Erkältung dchlecht anhört?
Überhaupt nur durch die anderen Threads hab ich mich bemüßigt gefühlt, irgendwas zu posten. Und das hatte ich gerade gehört .
Aber schick mir gerne die Noten einen Ton tiefer, dann singe ich das einen Ton tiefer. Da ich dieses Stück eben einfach so mal gesungen habe, hab ich mir da tonhöhenmäßig sicher auch noch nichts eingeprägt.
Könnte aber auch gut sein, dass die obigen Beispiele das in 'alter' Stimmung spielen, wird ja bei Bach gerne gemacht.

Wie geschrieben, übe ich derzeit andere Stücke, das eine heißt 'Per la gloria'. Vielleicht sollte ich das dann besser mal aufnehmen?
 
Aber schick mir gerne die Noten einen Ton tiefer, dann singe ich das einen Ton tiefer. Da ich dieses Stück eben einfach so mal gesungen habe, hab ich mir da tonhöhenmäßig sicher auch noch nichts eingeprägt.
Könnte aber auch gut sein, dass die obigen Beispiele das in 'alter' Stimmung spielen, wird ja bei Bach gerne gemacht.
Noten habe ich von dem Stück leider nicht. In dem Video, wo die Noten mitlaufen, beginnt die Gesangslinie auf D, das Stück steht ja auch in D-Moll. Ich hab´s mal nachgeprüft, dieses D klingt wie ein (tiefes) C#, also einen halben Ton tiefer (und noch ein bischen tiefer). Das kommt also ganz gut hin mit der alten Stimmung, das geht sich ja oft so aus, dass es im Vergleich etwa 1/2 Ton tiefer klingt. In dem anderen Video sieht man, dass auf historischen Instrumenten(-Kopien) gespielt wird (wunderschön die Oboe d´Amore!). Da passt das auch mit der tieferen Stimmung.

In welcher Tonart stehen deine Noten? Ein Ganzton höher würde ja bedeuten, dass du mit einem klingenden D# anfängst. Soweit ich das checken kann, ein etwas zu tiefes D#. Bist du gewöhnt, mit einem sehr hoch gestimmten Klavier zusammen zu musizieren? So könnte sich der (in etwa) Ganzton-Abstand zu den Aufnahmen leicht erklären, wenn deine Fassung auch in D-Moll steht. Die spielen ein wenig mehr als einen halben Ton tiefer und du singst etwas weniger als einen halben Ton höher, das ergibt dann diesen summa sumarum Ganztonabstand zu den Aufnahmen.

Das "Per la gloria" ist von Bononcini? Ich frage, weil ich erst mal danach googeln musste, als Nicht-Sänger habe ich nicht so den großen Überblick über das Repertoire. Ein schönes Stück!

Noch etwas: Du brauchst hier nichts und niemandem etwas zu beweisen, auch sonst niemandem. Ich habe den Eindruck, dass Singen deine Leidenschaft ist und du mit großem Ernst bei der Sache bist.
Und das zählt erst mal. Habe Freude daran! Sie zu, dass du das locker und ohne Zwang angehst, dann wird sich dein Singen auch immer weiter entwickeln. Aus der Stimmfachfrage halte ich mich heraus, dazu bin ich zu wenig vertraut bin mit den Details dazu. Aus dem dispokinetischen Blickwinkel heraus nur soviel: Wenn du in der falschen, nicht passenden Lage singst, wirst du merken, wie sich alles verspannt. Auch dann, wenn die körperliche Disposition und Spannkraft ansonsten o.k. sind. Fortschritte sind dann nicht zu erwarten, es geht dann eher bergab bis hin zur zunehmenden Heiserkeit und schlimmeres. Wirst du schon merken. Wenn es unverkrampft bleibt und sich weiter befreien und entwickeln kann, sollte die gewählte Lage schon passen.
 
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Allen Lesern ein frohes neues Jahr 2020!

beginnt die Gesangslinie auf D, das Stück steht ja auch in D-Moll.
Dito, bei mir genauso.

dass du mit einem klingenden D# anfängst.
Komisch, ich kann zwar gerade nicht reinhören, aber meine App sagt, ich habe mit einem tiefen d, wenn nicht sogar cis begonnen im bei mir auf dem Computer gespeicherten Tonfile, was ich hochgeladen hab. Also eher, dass ich einen halben Ton zu tief singe als zu hoch.
Ich werde mir das bei Gelegenheit nochmal anschauen bzw. anhören.
Das "Per la gloria" ist von Bononcini?
Ja, genau das. Und ja, finde ich auch schön. In meiner Ausgabe sind ziemlich viele Verzierungen drin, da überlege ich noch, was ich davon machen will.
 
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Erst mal: Allen hier und anderswo ein frohes neues Jahr!

Wenn es unverkrampft bleibt und sich weiter befreien und entwickeln kann, sollte die gewählte Lage schon passen.
Die Einschätzung, dass Silvie von der Veranlagung her eher ein Alt ist, kommt durch frühere Hörproben von ihr zustande. Sie klingt in den Tiefen richtig satt, in den Höhen schwingen immer ein paar kleine "Störgeräusche" (anders kann ich es mangels entsprechendem Vokabular leider nicht ausdrücken) mit, so wie auch hier in dieser Hörprobe. Das sind einfach keine reinen, frei schwingenden Töne. Mag sein, dass es diesmal an der Erkältung lag. Ihre Stimme klingt jetzt nicht so, als ob sie sie verbiegen oder schädigen würde, und sie hat sie auch in den letzten Jahren kontinuierlich weiter nach oben ausgebaut (ich erinnere mich noch an die Diskussion um das "Exsultate jubilate"), aber sie klingt ganz subjektiv für mich in den tieferen Lagen einfach "schöner" und runder.

Nun ist es ja so, dass sie schon lange Gesangsunterricht hat und da sicher auch gut begleitet wird bzw. ein einigermaßen gutes Gespür für ihre eigene Stimmgesundheit hat - nur so halte ich es für möglich, dasss sie überhaupt diese Sopranarien (das Exsultate geht ja z. B. sehr hoch) singen kann. Mir (und einigen anderen hier auch) stellt sich aber ab und zu mal die Frage nach dem "Wieso", weil sie bei tieferen Arien wie z. B. dem oben erwähnten "Erbarme dich" einfach zum jetzigen Zeitpunkt schon toll und sehr professionell klingen würde.

Ehrgeiz finde ich grundsätzlich lobenswert und bin selbst ehrgeizig, was das Singen angeht (allerdings habe ich weder Silvies Stimmmaterial noch interessiere ich mich so intensiv für klassischen Gesang), aber manche Sachen klingen mit einer "leichten" Stimme für meine Begriffe brillanter und überzeugender. Andererseits ist eine "schwere" Stimme ja kein Manko, für manche Stücke wäre eine Stimme ohne "Körper" schlichtweg langweilig bzw. ohne Substanz. Und mir drängt sich manchmal der Verdacht auf, dass Silvie die Sopranarien AUCH singen möchte, um anderen zu beweisen, dass sie es eben doch schaffen kann. Die Motivation, die da wiederum dahinter steht, scheint mir nicht Ehrgeiz zu sein, sondern eher ein "Ich zeig's allen, die nicht glauben, dass ich das kann!". Kann man (oder frau) machen, finde ich aber schade, weil es letztendlich doch ziemlich fremdbestimmt ist und weniger mit dem Spaß an der eigenen Stimme zu tun hat. Finde ich jedenfalls.
 
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Auch von mir erst mal allen ein Frohes Neues Jahr!

Wie gesagt, halte ich mich aus dieser Stimmfachdiskussion im Detail heraus. Dazu kenne ich zuwenig Hörproben von @Silvieann, habe das auch nicht immer alles verfolgt.

Anders als bei Profis, wo es immer auf ein Mindestmaß an Perfektion ankommt, gestehe ich Amateuren stets einen größeren Spielraum zu. Es muss eben nicht alles "toll", schon gar nicht "perfekt" klingen. Das ist ein Freiraum, den gerade Amateure zu schätzen wissen sollten. Wenn man als Profi öfter mal "ins Klo greift", ist man schlimmstenfalls seinen Job und seine Einnahmen los, was letztlich an die Existenz gehen kann. Das erfordert nicht nur ein stetiges strenges Arbeiten an sich selber, sondern immer wieder auch eine Selbstbeschränkung, in dem Sinne, dass man nicht etwas macht, wo man einfach nicht gut ist, besser kein Feld betritt, wo man sich nicht ausreichend auskennt. Die Kritik kann bekanntlich erbarmungslos sein. Das soll wiederum nicht heißen, dass man auch als Profi nicht mal etwas ausprobiert und versucht, sein Feld zu erweitern. Aber dann muss man gelegentlich auch ein sehr, sehr dickes Fell haben und richtig was aushalten können. Was aber zur Professionalität dazu gehört.

Beim Amateur, selbst wenn dieser auf einer (Amateur-)Bühne steht, sehe ich das anders. Ich finde, hier sollte viel mehr erlaubt sein und die Kritik sollte sich höflich und rücksichtsvoll zurück halten. Hier geht es erst einmal um die Freude am eigenen Tun, an der Beschäftigung mit der Musik, um das Musizieren schlechthin, sei es für sich alleine oder zusammen mit anderen.
In einer Zeit, als man noch keine Schallaufzeichnung kannte, also vor noch nicht allzulanger Zeit, konnte man Musik nur hören, wenn sie live gespielt wurde. Das war naturgemäß auch die Hochzeit der Hausmusik (jedenfalls historisch spätestens seit dem Emporkommen der bürgerlichen Gesellschaften, die breiteren Kreisen den Zugang zur Kunstmusik eröffnete). Ob da immer "perfekt" gespielt wurde? Das kann ich mir nicht vorstellen. Aber es wurde gewiss mit großem Interesse und mit Engagement gespielt, denn das Lernen eines Instrumentes (bzw. guten Singens) war und ist immer noch recht aufwändig, das macht niemand ´mal eben so´. Die zusätzlichen Tücken des Zusammenspiels bei der Kammermusik und in Ensembles kommen noch dazu.
Gewiss hatten die Menschen viel Freude und Erbauung an diesem amateurhaften Musizieren. Die Alternative wäre keine Musik gewesen. Für die "große Kunst" gab es ab etwa dem 18. Jahrhundert die Opern- und Konzerthäuser, aber die hatte nicht jeder vor seiner Haustür, die gab es auch nur in den großen Städten.

Ich schreibe das, weil ich das Gefühl habe, dass sich heutzutage gerne mal die Ebenen "Profi" und "Amateur" zu Ungunsten der Amateure vermischen und diese dann den erwähnten Freiraum nicht mehr erkennen.
Wenn @Silvieann Spaß daran hat, Arien in hohen Stimmlagen zu singen und die wichtige Grundvoraussetzung erfüllt bleibt, dass das für ihre Stimme gänzlich ohne Schaden bleibt (gut, wenn ein Lehrer das überwacht!), dann soll sie das gerne tun, auch wenn das nicht optimal klingen mag und sie vielleicht trotz viel Übung nie wirklich ein eigentlicher hoher Sopran werden mag. Wenn die hohe Lage ohne Forciertheit, Druck, Enge, Pressen usw. gelingt, bzw. wenn das immer besser gelingt, kann sich daraus vielleicht eine Entwicklung hinzu einem insgesamt größeren Stimmumfang ergeben. Das kann ich natürlich nicht beurteilen, da ist dann wieder ihr (verantwortungsbewusster) Lehrer gefragt.
Ob sie das aus einer Motivation des "ich will es allen zeigen und beweisen" macht, was ich nicht so gut finden würde, obwohl so eine Haltung mitunter auch Energien frei setzen kann, das muss sie selber mit sich ausmachen. Dazu habe ich im obigen Post ja schon etwas geschrieben. Die große Gefahr eines "beweisen-müssens" liegt immer darin, dass dadurch leicht Verspannung und Festigkeiten provoziert werden, die für das Musizieren immer kontraproduktiv sind.
Aber wenn das nicht passiert und alles frei bleibt und bestenfalls immer freier wird im Stimmapparat, warum dann nicht?
 
Gutes Neues an alle :)
Noten habe ich von dem Stück leider nicht. In dem Video, wo die Noten mitlaufen, beginnt die Gesangslinie auf D, das Stück steht ja auch in D-Moll. Ich hab´s mal nachgeprüft, dieses D klingt wie ein (tiefes) C#, also einen halben Ton tiefer (und noch ein bischen tiefer).
Wikipedia ist manchmal recht hilfreich :) Das Magnificat wurde ursprünglich in Es-Dur geschrieben. Bach hat dann noch eine Version in D-Dur geschrieben, das ist die heute gebräuchliche. Das Quia Rexit ist eigentlich in c-moll respektive b-moll. In b-moll ist es auch in der Carus-Ausgabe notiert, das ist ein Urtext und die sind an sich schon recht pingelig (wenn auch leider nicht immer fehlerfrei).
Oh, das hatte ich voll überlesen. Wunderschöne Arie. Die fände ich auch passend und bietet auch genug Schnörksel, wenn man das unbedingt singen will.
In meiner Ausgabe sind ziemlich viele Verzierungen drin, da überlege ich noch, was ich davon machen will.
Das war Per la gloria. Schön, dass Du Dich wenigstens etwas runterbewegst :). Meinem Geschmack nach ist da weniger ja eher mehr.
Anders als bei Profis, wo es immer auf ein Mindestmaß an Perfektion ankommt, gestehe ich Amateuren stets einen größeren Spielraum zu.
Du, kein Problem. Ich bin wirklich die letzte, die Amateuren (oder auch Profis) vorschreiben will, was sie zu tun und zu lassen haben und "wildere" selber gerne in anderen Gefilden äh, also, stimmlich gesehen :D. Ich bin ja selber normal im Alt und singe, bzw. derzeit leider sang (wegen Exil und so) in einem Chor im Sopran. Aber ich finde durchaus, dass man sich schon mal zwischendurch in seinem angestammten Bereich tummeln sollte.
Ich finde, hier sollte viel mehr erlaubt sein und die Kritik sollte sich höflich und rücksichtsvoll zurück halten. Hier geht es erst einmal um die Freude am eigenen Tun, an der Beschäftigung mit der Musik, um das Musizieren schlechthin, sei es für sich alleine oder zusammen mit anderen.
Da bin ich absolut bei Dir. Nur irgendwann, wenn mehrere Leute etwas sagen, was ich für absolut sinnvoll erachte und das wird stetig ignoriert, nun, bei mir führt das dazu, dass ich dann halt keine Energie mehr reinstecke (und mich ehrlich in diesem Augenblick frage, warum ich in diesem Thread hier überhaupt schreibe!).
Wenn @Silvieann Spaß daran hat, Arien in hohen Stimmlagen zu singen und die wichtige Grundvoraussetzung erfüllt bleibt, dass das für ihre Stimme gänzlich ohne Schaden bleibt
Genau daran zweifle ich. Nicht falsch verstehen bitte, wie gesagt, ich singe selber im Sopran (werde mittlerweile als irgend etwas zwischen Alt und Mezzo eingestuft, eher wohl Richtung Mezzo) und finde, dass es mir sogar ganz gut tut, denn es zwingt mich, sauber zu singen. Aber: wenn man immer nur die Hälfte des Stimmumfanges ernsthaft nutzt, bin ich der Meinung, verkümmert die andere Hälfte irgendwann. Natürlich, das muss jede/r für sich entscheiden. Vielleicht macht @Silvieann das ja sogar zuhause und postet hier nur die hohen Sachen, oder ich habe nur die hohen Sachen mitbekommen. Ich höre dadurch halt einfach nicht mehr rein bwz. halte mich normalerweise aus ihren Hörproben inzwischen komplett raus :nix: Weil ich, ebenso wie @Swingaling den Eindruck habe, das geschieht nur aus einem "Ich zeig's Euch" heraus. Und da habe ich keinen Bock drauf.
 
Ich schreibe das, weil ich das Gefühl habe, dass sich heutzutage gerne mal die Ebenen "Profi" und "Amateur" zu Ungunsten der Amateure vermischen und diese dann den erwähnten Freiraum nicht mehr erkennen.
Wenn @Silvieann Spaß daran hat, Arien in hohen Stimmlagen zu singen und die wichtige Grundvoraussetzung erfüllt bleibt, dass das für ihre Stimme gänzlich ohne Schaden bleibt (gut, wenn ein Lehrer das überwacht!), dann soll sie das gerne tun, auch wenn das nicht optimal klingen mag

Es ist aber auch die Frage, wo du die Grenzen zwischen Amateur-, Semiprofi- und Profiauftritt ziehst. Silvie hat schon in einem Chor für geistliche Musik gesungen und hatte zumindest zwischendurch schon auch Ambitionen, da Soloparts zu singen. Wie professionell es in diesem Chor zuging, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber der Solo-Part in einem Passionsstück in einer größeren Kirche ist für mich z. B. nicht das gleiche wie ein ebensolcher Auftritt in einem kleinen Gemeindesaal vor Freunden, Verwandten und Nachbarn. Auch wenn die Kirche nicht Westminster Abbey ist. Eine Freundin von mir singt z. B. in einer recht hochkarätigen Kantorei vor allem große Werke, und die Festkonzerte in der Weihnachts- und Osterzeit werden solistisch mit Studierenden von der Musikhochschule besetzt. Das ist also ein Zwischenbereich, der noch nicht "große Weltbühne", aber eben auch nicht mehr so ganz Amateurbühne ist.

Unabhängig davon gönne ich absolut jedem, mit seiner Stimme auszuprobieren, was geht und da auch den eigenen Vorlieben zu folgen. Und wie gesagt, Ehrgeiz finde ich gut. Wenn ich bei dem stehengeblieben wäre, was ich zu Anfang meines sängerischen Hobbys konnte, wäre es über Begleitgesang zu Lagerfeuergeschrammel nie hinausgegangen. Ich will also wahrhaftig niemandem einen Dämpfer verpassen. Aber gerade weil ich lange sehr regelmäßig Gesangsunterricht hatte und dabei und bei entsprechenden Workshops auch die Werdegänge anderer Mitsänger verfolgt habe, wo sich über die Jahre wirklich eine Menge entwickelt, finde ich es ein bisschen schade, vorrangig einem Ideal nachzujagen, das ganz am anderen Ende der eigenen Talenteskala liegt. Ich sage nicht, dass das nicht geht, wer bin ich denn, um so etwas zu beurteilen? Aber es ist um so vieles mühsamer, als erst mal sein eigenes, bereits vorhandenes Potenzial auszuschöpfen und da die Lorbeeren zu ernten. Dazu hätte Silvie definitiv das Zeug, auch solistisch im Kirchenkonzert...
 
Wikipedia ist manchmal recht hilfreich :) Das Magnificat wurde ursprünglich in Es-Dur geschrieben. Bach hat dann noch eine Version in D-Dur geschrieben, das ist die heute gebräuchliche. Das Quia Rexit ist eigentlich in c-moll respektive b-moll.
Vielen Dank für deinen Hinweis zur Tonart. Bei mir hat sich oben dazu leider auch einabsolut dummer Fehler eingeschlichen. Ich habe nur die Vorzeichnung der Oboe d´Amore-Stimme angeschaut und dabei nicht beachtet, dass die in A steht, also eine kleine Terz tiefer. Notiert ist eigentlich H-Moll, was mir hätte auffallen müssen, zumal in Gesang und Bass zwei Kreuze stehen :(. Wenn du mit b-moll das internationale "B" meinst, dem unser "H" entspricht, dann wird bei den Aufführungen in beiden Videos die von dir erwähnte gebräuchliche D-Dur-Fassung verwendet.

wenn man immer nur die Hälfte des Stimmumfanges ernsthaft nutzt, bin ich der Meinung, verkümmert die andere Hälfte irgendwann.
Das sehe ich genauso. Wenn jemand das Potential für einen großen Stimmumfang hat, dann würde ich auch unbedingt raten, diesen asuzunutzen und gut zu pflegen.

Weil ich, ebenso wie @Swingaling den Eindruck habe, das geschieht nur aus einem "Ich zeig's Euch" heraus. Und da habe ich keinen Bock drauf.
Dazu habe ich oben schon geschrieben, dass ich das für einen schlechten Motivationsimpuls halte.
Mehr als allgemeine Ausführungen dazu will und kann ich aber nicht machen, schon alleine, weil ich kein Sänger bin. Dazu finde ich das Medium Internet doch zu ungenau, unpersönlich, zu distanziert und trotz der Hörbeispiele zu unanschaulich, um mehr ins Detail gehen zu können. Die Schlussfolgerungen mag @Silvieann selber ziehen oder auch nicht. Hier sehe ich auch einfach für mich die Grenzen von Internet-Foren überhaupt. In einem Auto-Forum kann ein gut gemachtes Video zum Austausch eines Ersatzteils sicher noch gerade hilfreich genug sein, Musizieren und ganz besonders Singen ist so komplex in allen Details, das kann meiner Meinung die persönliche Begegnung - hier der Unterricht - nicht ersetzen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Es ist aber auch die Frage, wo du die Grenzen zwischen Amateur-, Semiprofi- und Profiauftritt ziehst.
Erst mal ganz einfach da, wo dezidiert Profis am Werk sind.
Für Studenten sehe ich auch eine Art Zwischenbereich, der nicht mehr Amateur, aber noch nicht ganz Profi ist und der auch noch mit einem gewissen Wohlwollen betrachtet werden sollte. Als Student muss man sich normalerweise auch erst mal ´frei schwimmen´.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Noch ein Nachtrag:
Handwerkliche Präzision ist in der Musik längst nicht hinreichend, damit sie schön erklingt. Ich kenne genug Aufnahmen und Auftritte von technisch perfekten Profis, die völlig an der Musik vorbei ohne Einfühlungsvermögen und Charme nur ihre schnellen Finger präsentieren und sich überhaupt wie ein aufgeblasener ichbezogener "Pfau" zwischen die Hörer und die eigentliche Musik stellen. Schrecklich!
Da sind mir technisch weniger versierte Darbietungen, die aber die Musik mit Inbrunst, Leidenschaft, mit HERZ präsentieren tausendmal lieber! Egal ob von Amateuren (die meistens sehr motiviert sind) oder von Profis, die vielleicht technisch nicht ganz ´on top´ sind (es sind ja auch längst nicht alle Profis technisch absolut perfekt).
 
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Wenn du mit b-moll das internationale "B" meinst, dem unser "H" entspricht, dann wird bei den Aufführungen in beiden Videos die von dir erwähnte gebräuchliche D-Dur-Fassung verwendet.
Argh, meinte ich, also unser h-moll, zwei Kreuze. Man sollte sich überlegen, in welcher Sprache man sich bewegt :redface: Danke für den Hinweis.
Die Schlussfolgerungen mag @Silvieann selber ziehen oder auch nicht. Hier sehe ich auch einfach für mich die Grenzen von Internet-Foren überhaupt.
Dto.
Erst mal ganz einfach da, wo dezidiert Profis am Werk sind.
Womit wir mal wieder bei der Frage sind, was ein Profi ist :) Selbst manche berühmte berufliche Sänger (sage ich jetzt mal so) haben aber das Stimmfach gewechselt, insofern sollte das nicht so sehr ein Problem sein. Schwierig ist es halt, wenn ein Hochsopran mit in meinen Ohren Anlage eher zur Soubrette unbedingt Alt singen möchte oder vice versa (beides schon erlebt).
Im Kirchenbereich singen übrigens öfter Laien schon eher professionell. Und meine von Professionalität ungetrübten Ohren sagen mir, dass da viele, viele Perlen dabei sind.
Handwerkliche Präzision ist in der Musik längst nicht hinreichend, damit sie schön erklingt.
Richtig, das sehe ich absolut auch so. Aber wenn technische Perfektion zu Seele kommt, dann wird es himmlisch.
 
technisch perfekten Profis, die völlig an der Musik vorbei ohne Einfühlungsvermögen und Charme nur ihre schnellen Finger präsentieren und sich überhaupt wie ein aufgeblasener ichbezogener "Pfau" zwischen die Hörer und die eigentliche Musik stellen. Schrecklich!
Das ist wieder ein ganz anderes Thema, da bin ich absolut deiner Meinung. Das ist für mich z. B. ein Grund, weshalb ich Philippe Jaroussky oft nicht besonders mag. Aber darüber zu debattieren, führt hier einfach zu weit.
 
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würde es aber lieber komplett hören. A-Capella Musik und Musik bei der die Begleitung weggelassen wird sind nicht dasselbe.
Da hast Du sicher recht!
Wie geschrieben, bin ich dran, eine Demo zu machen. Nun ja, erst einmal muss meine Erkältung weg sein, und dann muss ich noch passende Begleitung finden.
 
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