Sollte man als E-Gitarrist auch schrauben können?

Wenn man lange Jahre immer das selbe Instrument spielt, immer mal wieder mit Kleinigkeiten versucht, das Instrument aufzuwerten, es komplett auseinandergenommen und wieder zusammengebaut hat, jedes Teil davon mal wirklich in der Hand hatte und sich langsam und vorsichtig daran herangetraut hat, möglichst viel selbst zu machen, wird das Instrument mehr und mehr zu so etwas wie einem Teil von einem selbst, den man eben in- und auswendig kennt und auch genau weiß, wann es sich richtig anfühlt und wann nicht.
Das ist dann ein bischen wie Rasieren: Wenn man es täglich macht, denkt man irgendwann garnicht mehr darüber nach. Spart einem das den Weg zum Friseur? Nein, aber irgendwann schafft man es, sich zu rasieren, ohne sich zu schneiden oder wie ein Landstreicher auszusehen.
Ich mache natürlich, aus Mangel an Können und entsprechendem Werkzeug, nicht alles an dem Instrument (wozu ich momentan zum Glück keinen Bedarf habe, mir graust es allerdings auch schon davor, wenn mal eine Neubundierung anstehen sollte), aber wenn ich alle Tätigkeiten an dem Instrument an einen Profi abgetreten hätte, hätte ich diese Erfahrungen nicht machen können. Und ich bin ehrlich gesagt auch ein bisschen stolz darauf, ein Instrument zu haben, bei dem sich das Trem nicht verstimmt, die Saiten abgenommen alle gleich laut und die Saitenlage ultraflach ist, ohne dass es irgendwo schnarrt. ;)

Deswegen eben mein Plädoyer für's Schrauben, weil es auch eine tolle Bonding-Erfahrung mit seinem Instrument ist. Selbst duch Verschlimmbessern kann man immer noch was lernen (und wenn man sich interessiert und begeistert zeigt, hat bisher noch kein Gitarrentechniker gesagt, dass man ihm nicht über die Schulter schauen kann).
 
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Wenn vorm Gig irgendwas am Equip kaputt geht sollte schon irgendeiner in der Band löten und Dinge reparieren können. In so einer Situation ist meistens kein Profi greifbar und um den Gig dann nicht zu gefährden muss ein Provisorium gebastelt werden. Kommt immer wieder mal vor.

Und warum soll das der Gitarrist machen? Sänger sind Diven, die machen sich die Finger nicht schmutzig. Beim Keyboarder passt körperliche Arbeit nicht in den Biorhythmus. Basser sind kognitiv, Drummer sind motorisch nicht in der Lage das hinzukriegen. Also bleibt nur der Gitarrist.
ich muss weg:embarrassed:
 
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Wenn vorm Gig irgendwas am Equip kaputt geht sollte schon irgendeiner in der Band löten und Dinge reparieren können. In so einer Situation ist meistens kein Profi greifbar und um den Gig dann nicht zu gefährden muss ein Provisorium gebastelt werden. Kommt immer wieder mal vor.

Und warum soll das der Gitarrist machen? Sänger sind Diven, die machen sich die Finger nicht schmutzig. Beim Keyboarder passt körperliche Arbeit nicht in den Biorhythmus. Basser sind kognitiv, Drummer sind motorisch nicht in der Lage das hinzukriegen. Also bleibt nur der Gitarrist.

Das blieb aber immer bei mir als Basser hängen....
 
Ich finde , Ja ,man sollte als Gitarrist auch schrauben eindrehen können ;)
Im Ernst ..sicher im Laufe der Zeit sollte man zumindest von seinem Hauptinstrument wissen was Technisch Sache ist oder sich dafür intressieren ..
 
Etwas Grundwissen sollte schon vorhanden sein... Ein Autofahrer sollte ja auch wissen wie man den Ölstand mißt, Reifen aufpumpt und Scheibenwischwasser nachfüllt. Ein Rennfahrer sollte schon etwas mehr drauf haben.

Also ist es sicherlich von Vorteil wenn man seine Saiten selber wechseln kann, den Halsspannstab bedienen kann und die Saitenhöhe einstellen kann. Ne Schraube nachziehen sollte auch von Vorteil sein... eine neue Klinkenbuchse oder Patchkabel zu löten ist auch nichts schlechtes... Bünde abrichten kann man ja mal bei günstigeren Teilen probieren, Bünde wechseln wäre dann schon was für den Fachmann.
 
Ich finde man sollte sich seine Gitarre selber bauen können :rolleyes:
 
Ich besuche nur Konzerte wo ich mit Gewissheit weiß, dass der Gitarrist selber an seiner Gitarre rumschraubt... :rofl:
 
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Da gehst du wahrscheinlich nicht auf sehr viele Konzerte. :evil:
 
Ein Rennfahrer sollte schon etwas mehr drauf haben.
Warum? Eher noch weniger. Selten einen Rennfahrer gesehen, der während dem Rennen selbst Reifen wechselt oder Ölstand prüft etc....maximal bei einer Rallye.
 
Warum? Eher noch weniger. Selten einen Rennfahrer gesehen, der während dem Rennen selbst Reifen wechselt oder Ölstand prüft etc....maximal bei einer Rallye.
Hab mal ne Doku geschaut... die Fahrer kennen sich eigentlich immer super damit aus, vor allem weil sie ja auch dem Team durchgeben müssen wenn was ist, und nur "irgendwas klopft da" hilft dem Boxenteam nicht wirklich. ;-) Und im Amateurbereich schrauben die meisten selber auch!
 
Dann wirds wohl so sein. :D
 
Ich finde es gut an Gitarren schrauben zu können. Man setzt sich intensiv mit der Technik auseinander und lernt sein Instrument kennen.

Des Weiteren ist man in einem Notfall nicht gleich aufgeschmissen. In der Band mussten wir auch mal nur ein paar Tage vor einem Auftritt den Lötkolben gebrauchen. Notfall Gitarren Reparatur Service gibt bei uns in der Gegend nicht. Da ist man beruhigt wenn man die meisten Probleme in kurzer Zeit selber lösen kann.

Ein weiterer Punkt ist das Vertrauen bei Reparaturen die man einem "Fachmann" abgibt. Wenn man selber etwas Ahnung hat, kann man diese Facharbeit besser beurteilen oder im besten Fall selber durchführen. Eine der genannten Facharbeiten welche ich eben dem Fachmann überlassen habe, wurde hier im Forum (Wohl zu Recht) gerügt.

Zudem ist es für mich ein Hobby. Auf der Arbeit hocke ich praktisch den ganzen Tag am Computer, zu Hause habe ich absolut keinen Bock auf Computertechnik oder dergleichen, die Kiste muss funktionieren und darf nicht bocken!
 
Warum? Eher noch weniger. Selten einen Rennfahrer gesehen, der während dem Rennen selbst Reifen wechselt oder Ölstand prüft etc....maximal bei einer Rallye.
das ist genau wie hier:
die amateure schrauben selbst, die wenigen profis, die es gibt, haben jemand, der das macht.
 
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Genau so sehe ich das auch.
Ist einfach so. Wer regelmäßig Auftritte spielt der will nicht zwei drei Wochen lang verschiedene Tonabnehmer ein- und ausbauen.
 
jetzt wird's konfus.
 
Ein weiterer Punkt ist das Vertrauen bei Reparaturen die man einem "Fachmann" abgibt. Wenn man selber etwas Ahnung hat, kann man diese Facharbeit besser beurteilen oder im besten Fall selber durchführen. Eine der genannten Facharbeiten welche ich eben dem Fachmann überlassen habe, wurde hier im Forum (Wohl zu Recht) gerügt.!

Wenn die Leute häufiger Sachen selbst machen würden, würden wir auch nicht so häufig mit Fragen wie: "Mein Techniker möchte mir einen Knochensattel für 3000,-€ in meine 200,-€-Gitarre einbauen. Ist der Preis gerechtfertigt?" belästigt. :D
 
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Keine Ahnung ob man es "soll" aber es ist sehr hilfreich.
 
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Vor allem sollte man als Gitarrist Gitarre spielen können.

(Sagt einer, der Gitarren selber baut (siehe Signatur) und fast jedes eigene Instrument eingestellt hat)

Falls ich mal arbeitslos würde, könnte ich ja auf "Gitarrenstimmer" umsatteln. Klavierstimmer gibt's ja schon länger. Oder werde ich da durch Robotune und Stimm-Apps arbeitslos? :engel::evil:
 
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