Neueinsteiger sucht Rat für Blockflöte

[flautilius]

Vielleicht sollten wir einfach unsere Ansprüche auf Perfektion reduizeren. Ich habe mir über die Feiertage jetzt ein wenig Gedanken gemacht und überlegt, für wen ich eigentlich spiele. Ganz am Anfang war mein Wunsch immer für andere zu spielen, auch vielleicht etwas zu Beeindrucken. Aber je mehr ich übe und je länger ich spiele, desto mehr reift in mir der Gedanke, dass ich eigentlich für MICH die Musik mache und niemand anderen. Wenn mal jemand möchte, dass ich was vorspiele, gerne, aber eigentlich tue ich das ganze nur für mein eigenes Wohlbefinden.

Die Blockflöte hat da für mich einen ganz besonderen Charakter, etwas fast archaisches und ursprüngliches.

Das finde ich sehr wichtig, was du da geschrieben hast.
Ich habe Jahrzehnte gebraucht, um die Ansprüche einerseits soweit zu reduzieren, dass ich keine für mich unrealistischen Ziele mehr verfolge, aber andererseits die Musik, die ich spielen kann, möglichst gut spiele, und zwar für mich und nicht für andere.
Auch ich spiele unterschiedliche Instrumente, Klavier, Keyboard, Mundharmonika, Flöten. Und auf dem einen Instrument bin ich fortgeschrittener, auf dem anderen weniger fortgeschritten. Das ist gar kein Problem, wenn mal das eine und mal das andere Instrument im Vordergrund steht, während andere dann eine Zeitlang weniger oder gar nicht gespielt werden.
Im Moment mag ich die Blockflöten wieder gerne spielen, habe so wie du diese wunderbaren Anthologien entdeckt und es reicht mir völlig aus, die Stücke aus den Anthologien für Renaissance (und Barock) so gut zu spielen, wie es mir möglich ist, wenn ich täglich eine Stunde übe.

 

[RedLily]

Vielleicht sollten wir einfach unsere Ansprüche auf Perfektion reduizeren. Ich habe mir über die Feiertage jetzt ein wenig Gedanken gemacht und überlegt, für wen ich eigentlich spiele. Ganz am Anfang war mein Wunsch immer für andere zu spielen, auch vielleicht etwas zu Beeindrucken. Aber je mehr ich übe und je länger ich spiele, desto mehr reift in mir der Gedanke, dass ich eigentlich für MICH die Musik mache und niemand anderen. Wenn mal jemand möchte, dass ich was vorspiele, gerne, aber eigentlich tue ich das ganze nur für mein eigenes Wohlbefinden.

Das finde ich eine ganz wichtige Frage und eine relevante Erkenntnis.

Ich habe mir vor einigen Jahren (5? 6?) einen Kindheitswunsch erfüllt und habe mit Blockflöte lernen angefangen. Hab auch eine Lehrerin alle 2 Wochen. In der Zwischenzeit habe ich Altflöte gelernt und sogar Bassflöte samt Bassschlüssel. Ich kann auch etwas komplizierte Sachen vom Blatt spielen, habe viel über Rhythmus und Musiktheorie gelernt und sogar 2 Jahre in einem Quartett gespielt und gelegentlich im Orchester.

Was ich für mich gelernt habe: Solo-Auftritte Stressen mich extrem. Muss ich nicht haben. Gemeinsam spielen ist toll! Aber das Niveau sollte stimmen. Ich möchte mich im Ensemble aufs Zusammenspiel konzentrieren und mich nicht an kompliziertesten Rhythmen oder Griff-Kombinationen abarbeiten. Daher bin ich aus dem Quartett ausgestiegen. Musik soll Spaß machen und im Alltag mit Job, Haus und 2 Kindern machbar bleiben.

Jetzt vor Weihnachten habe ich übrigens auch die Ukulele entdeckt. Freu mir total den Keks, dass ich damit jetzt Akkorde spielen kann Das kannte ich von den Flöten so ja gar nicht. Ist eine tolle Kombo um z.B. die blockflötenden Kinder zu begleiten. Damit hatten wir dieses Weihnachten eine tolle Zeit. Auch in der Kirche habe ich dieses Weihnachten mit meiner Tochter geflötet, relativ spontan nen ganzen Gottesdienst begleitet. Das War vor wenigen Jahren noch gar nicht vorstellbar.

Dran bleiben lohnt sich auf jeden Fall, selbst mit knapper Zeit. Uns hetzt ja keiner :-D

Viel Freude mit deinen Instrumenten. Jedes einzelne ist eine Bereicherung!

 

[joKunath]

Seit Anfang des Jahres gibt es einen Podcast zur Blockflöte www.blockfloetenpodcast.eu
Immer Mittwochs um 17.00 Uhr geht eine neue Episode online.
Da bekommst Du Einblicke in die Welt der Blockflöte von Bauer(inne)n, Spieler(inne)n ....

Frei nach dem Motto: Warum lesen, wenn man sich etwas erzählen lassen kann ;-)