Dröhnende Reggae bassline

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Antares
Antares
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Hallo,

Ich versuche seit einiger Zeit einen smoothen und voluminösen Basssound zu kreieren und kriege es einfach nicht hin ohne endloses dröhnen in den Boxen. Sobald ich mit dem EQ Frequenzen im niedrigen bereich absenke, klingt es dünner aber das dröhnen bleibt beim Bass, es sei denn man stellt ihn leiser aber dann geht er im Song unter durch die anderen Instrumente. Velleicht könnte jemand mal die Referenz "analysieren" und mir freundlicherweise sagen was ich falsch mache bei meinem Sound. Kurz vorweg, mir ist bewusst, dass gerade im Reggae sehr gerne der Bass abgedämpft gespielt wird und alle oberen Frequenzen eliminiert werden und so habe ich es auch gemacht bei der Erschaffung des Presets aber trotzdem "dröhnen" bei mir die Boxen im Auto wenn der Bass abgespielt wird und es klingt eher dünn, anstatt schön Voluminös und smooth wie z.B. bei Bob Marley.

Referenz 01:

https://www.dropbox.com/s/698k6mi9latoers/Referenz 01 - Bob Marley.wav?dl=0


Referenz 02:

https://www.dropbox.com/s/rcdoow6sjkg31n0/Referenz 02 - Kazufumi Kodama.wav?dl=0



Vielleicht kann mir jemand sagen was ich falsch mache und was ich tun kann, um soundtechnisch einen vollen Sound zu bekommen, ohne endloses dröhnen.


Mein Basssound im Song.



Hier ein anderer Song von mir.







Gruß

Dennis
 
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Punkt 1:
  • Bob Marleys Bass hat kaum Obertöne, aber auch weiger (Tief)bass als Deiner -> funktioniert.
  • Kodamas Bass hat viel (Tief)bass, aber auch viele Obertöne, gut balanciert -> funktioniert.
Du hast Dich für Tor Drei entschieden, viel (Tief)bass, kaum Obertöne -> funktioniert nicht so gut. ;)


Hinzu kommt Punkt 2:
  • Fiktives Beispiel, wenn 120Hz beim E nicht dröhnen, beim A aber schon, kannst Du 120Hz nicht einfach mit einem statischen EQ absenken, da sonst das E zu dünn klingt. Ist hauptsächlich (vom Prinzip her) bei Ausschnitt 02 der Fall.

Lösung: Dynamischen EQ verwenden. In beiden Fällen müßte eine Frequenz um 90 - 100Hz funktionieren. Attack ms einstellig, Release ms niedrig bis mittel zweistellig, relative hohe Kompression, als Startpunkt 12:1.
Es gibt zwar den kostenlosen dyn EQ TDR Nova, der hat aber eine Opto-Kompressor ähnliche Kurve und ist daher in diesem Fall nicht so gut geeignet (für andere Sachen schon). Das preisgünstigste Modell ist z. Z. TBProAudio dEQ6, glaube ich, aber vielleicht hat ja Deine DAW auch schon einen.
 
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Aloha .-)

Es ist auch wichtig, wo Du die Saiten anspielst. Praktisch alle Reggae-Basser spielen / zupfen am Halsansatz, also relativ mittig auf die Saitenlänge gesehen. Dies macht von vornherein schon einen weichen, fetten Ton, ohne das man viel mit EQ machen muss... Probier es mal aus.

Jenzz
 
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Ich kenne mich in dem Genre nicht so gut aus, aber dennoch ein paar Gedanken, vorallem im Hinblick wie sich Reggae in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat. Wenn ich deine Tracks mit den Referenzen vergleich, schnurren beide Referenztracks bei ca 1kHz rum, was dem Bass schön Definition gibt.

Beide Referenzen haben vermutlich schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel.

Wenn ich mir heutige moderne Reggaemusik anhöre, geht das tatsächlich mehr in deine Richtung. --> Nur Bass, alle Obertöne radikal weg. Ich glaub da hat sich in den letzten Jahren einiges verändert, was Hörgewohnheiten angeht. Moderne Reggaemusik nehme ich allgemein meisens extrem bassig wahr. Was zu Bob Marleys Zeiten noch nicht der Fall war.

Wenn ich ein Bass mit wenig Obertönen mische, mische ich den normalerweise tendenziell zu laut, weil er weniger Definition hat, empfinde ich ihn weniger laut. Daher könnte das "Dröhnen" auch kommen, einfach weil er etwas zu laut ist. Auch wenn man sich mal die Kickdrum etwas genauer anhört. Die kann sich bei deinen Beispielen kaum behaupten, wird vom Bass weggedrückt. Da kommt im Verhältnis viel zu wenig Energie. Auch das kann subjektiv den Eindruck erwecken, dass der Bass dröhnt. Muss aber nicht zwingen sein, gut möglich, dass man einfach die Kickdrum vermisst, und man das Dröhnen nicht als Dröhnen wahrnehmen würde, wenn die Energie im Lowend nicht NUR vom Bass kommt. Stichwort Ausgewogenheit im Mix.


Nachtrag: Ich habs nochmal angehört: "viel zu wenig Energie" bei der Kick war etwas übertrieben. Vermutlich reicht "etwas" mehr. Aber Frequenzmässig arbeiten Kick und Bass im selben Frequenzbereich. Wenn da etwas aufgeräumt wird, kann sich die Kick bestimmt schon wesentlich besser behaupten.
 
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Punkt 1:
  • Bob Marleys Bass hat kaum Obertöne, aber auch weiger (Tief)bass als Deiner -> funktioniert.
  • Kodamas Bass hat viel (Tief)bass, aber auch viele Obertöne, gut balanciert -> funktioniert.
Du hast Dich für Tor Drei entschieden, viel (Tief)bass, kaum Obertöne -> funktioniert nicht so gut. ;)


Hinzu kommt Punkt 2:
  • Fiktives Beispiel, wenn 120Hz beim E nicht dröhnen, beim A aber schon, kannst Du 120Hz nicht einfach mit einem statischen EQ absenken, da sonst das E zu dünn klingt. Ist hauptsächlich (vom Prinzip her) bei Ausschnitt 02 der Fall.

Lösung: Dynamischen EQ verwenden. In beiden Fällen müßte eine Frequenz um 90 - 100Hz funktionieren. Attack ms einstellig, Release ms niedrig bis mittel zweistellig, relative hohe Kompression, als Startpunkt 12:1.
Es gibt zwar den kostenlosen dyn EQ TDR Nova, der hat aber eine Opto-Kompressor ähnliche Kurve und ist daher in diesem Fall nicht so gut geeignet (für andere Sachen schon). Das preisgünstigste Modell ist z. Z. TBProAudio dEQ6, glaube ich, aber vielleicht hat ja Deine DAW auch schon einen.



Ich habe mir vor einiger Zeit den FabFilter Pro Q3 gekauft (weil der so hochgelobt wird) und der hat auch einen Dynamischen EQ integriert, nur scheinbar jedoch ohne Attack & Release Kontrolle. Habe das ganze mal etwas um die 95 Hz mit dem Dynamischen EQ abgesenkt und es dröhnt immer noch. Das ist langsam echt frustrierend und nimmt einem die Freude am Musik machen. Es hat sich zwar etwas verbessert aber direkt bei der allerersten Bassnote (G) konnte ich wieder ein dröhnen aus der Box raushören.

Den Fabfilter benutze ich insgesamt zweimal für die Bassspur. Einmal zum aufräumen im Frequenzspektrum und das andere mal als Dynamischen EQ.

Hier mal beide Frequenzkurven die ich für Ausschnitt 01 verwende:

EQ:
https://www.bilder-upload.eu/bild-b8ecb7-1582232991.png.html

Dynamischer EQ:
https://www.bilder-upload.eu/bild-96738c-1582233031.png.html





@Jenzz

Den Bass spiele ich so wie hier

im Video mit Palm Mute Anschlag. Sollte für Reggae eigentlich klar gehen die Technik.


@Zelo01

Mit den anderen Instrumenten bin ich völlig zufrieden. Die Kick finde ich von der Energie her auch zufriedenstellend. Ich versuche meinen Sound schon in Richtung Roots zu bewegen (70s/80s/early 90s). Soweit ich infortmiert bin spielten Bass Obertöne im Reggae nicht zwingend eine primäre Rolle.
 
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@dennisbieser was für einen Bass (und welche Saiten) spielst du denn ?
sorry, ich komme mit IOS-9 nicht mehr auf Dropbox :(
 
Ich weiß nicht, ob der auf dem Bild grad voll in Action ist, aber ich hab deutlich mehr komprimiert, so im mittleren einstelligen Bereich.
Abgesehen davon dröhnt in Deinem neuen Beispiel die vierte Note deutlich mehr als die erste.
 
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Jazzbass und Flats sollte eigentlich funktionieren... :gruebel:
(ich kenne LaBella, d'Addario, Thomastik)
Von DR hatte ich mal welche, die (imho) gar nicht gingen - obwohl das mechanisch top Saiten waren... total 'blass' im Ton
 
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Den Bass spiele ich so wie hier

im Video mit Palm Mute Anschlag. Sollte für Reggae eigentlich klar gehen die Technik.

Moin .-)

Ich hatte jetzt eher an diese Technik gedacht (Daumen am Halstonabnehmer), so ab 1:10 zu sehen:




Jenzz
 
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Mit den anderen Instrumenten bin ich völlig zufrieden. Die Kick finde ich von der Energie her auch zufriedenstellend. Ich versuche meinen Sound schon in Richtung Roots zu bewegen (70s/80s/early 90s). Soweit ich infortmiert bin spielten Bass Obertöne im Reggae nicht zwingend eine primäre Rolle.
Diese Einschätzung wiederspiegelt aber nicht die beiden Referenztracks. Da sind einige Obertöne im Bass wahrzunehmen, welche bei dir nicht vorhanden sind. Ebenso hebt sich die Kick wesentlich besser vom bass ab. Auch im Mittenbereich ist die Kick stärker vertreten.

Ich sag ja nicht, dass du die Instrumente komplett verändern musst. Es ist mehr eine Frage der Verhältnisse zueinander.
 
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Guten Abend,

Leider besteht das Problem immernoch. Den Tipp von Jenzz mit dem Anschlag am Halstonabnehmer habe ich befolgt jedoch ohne gewünschtes Ergebnis. Mittlerweile glaube ich auch nicht, dass dieses störende Brummen/Dröhnen whatever an der Soundeinstellung meiner Amp Simulation noch an meiner Spieltechnik liegt. Ich habe den Bassloop mit verschiedenen Spieltechniken ohne Effekte (DI Signal) aufgenommen.

Vielleicht kann mir ja jemand unter die Arme greifen und mal schauen, ob man am Sound etwas machen kann. Hört mal rein. Gruß!
 

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  • Technik 01 - Daumen am Halstonabnehmer mit abdämpfen.mp3
    230,6 KB · Aufrufe: 111
  • Technik 02 - Finger am Halstonabnehmer ohne abdämpfen.mp3
    230,6 KB · Aufrufe: 116
  • Technik 03 - Finger am Halstonabnehmer ohne abdämpfen dafür aber mit Foam.mp3
    230,6 KB · Aufrufe: 118
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Also "mit abdämpfen" klingt für mich am schlechtesten, "ohne abdämpfen" ist wahrscheinlich für Reggae am besten geeignet, aber "mit Foam" ist wahrscheinlich am einfachsten zu mischen, da sich der Bass so aufgrund der Obertöne schön bemerkbar macht und icht so viel Pegel braucht.
 
Das ist doch mal eine Ansage! :great:

Hab diesen Sound auch ausgewählt.

Der Bass klingt jetzt im Mix nun so:

Wie findest du den Bass ?
 

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  • song + bass smoother_.mp3
    2,5 MB · Aufrufe: 140
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'Mit abdämpfen' ist der einzige Sound, der mit Reggae überhaupt etwas zu tun hat... ;)
Die 'Artikulation' des Anschlags spielt da eine enorme Rolle.
Solche gedämpften 'Plockertöne' sind in bestimmtem Kontext ausgesprochen beliebt.

Die Fingeranschläge sind eher Rock pur, da könnte man mit der Greifhand 'nachlassen' um den Ton perkussiver zu gestalten.

Bei langsamerem Tempo mit mehr sustain der Bassnoten schau am besten mal auf ein paar 'klassische' Live Videos, die den Bassisten zeigen. Lässt sich schwer in Worte fassen...
Die Saiten sind ziehmlich brilliant für Flats, vielleicht liegt's auch an den PUs :gruebel:
Hast du beide an oder nur neck ?
 
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Wie findest du den Bass ?
Den würde ich jetzt noch ein wenig komprimieren, ein paar Obertöne bei ~ 600 - 800Hz anheben und einen Low Shelf (absenkend) draufpacken, dann könnte das schon klappen.
 
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@Telefunky

Danke für deinen Tipp! Ich habe jetzt nochmal eine "abgedämpfte" Version eingespielt diesmal jedoch mit mehr Sustain als vorher. Habe beides mit Kompression und Amplitube bearbeitet. Die Plockertöne sollten trotzdem noch zu hören sein.

Ich habe mir den Bass erst ende letzten Jahres gekauft (bin also noch ein Anfänger) und hätte nie gedacht, dass es mich mal solange beschäftigen wird, einen anständigen Reggaebass hinzubekommen.

Zum brillianten Sound der Flats kann ich dir nicht viel sagen. Die Flatwound-Saiten wurden mir direkt beim Kauf drangemacht https://www.musicstore.de/de_DE/EUR...4-43-100-Nickel-Flat-Wound/art-BAS0005806-000 beim spielen verwende ich ausschließlich nur den Neck Pickup.

@groovequantizer

Danke, habe die Version mit Kompression versehen und auch sehr dezente Obertöne zwischen 600 und 800 Hz hinzugefügt, weiß nicht ob nun klaglich besser ist..


So, ich hoffe meinem Ziel etwas näher zu kommen. Welche von den 3 Versionen klingen am besten?
 

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  • 01. Abgedämpft - NEU - 'weniger Plock'.mp3
    1,3 MB · Aufrufe: 120
  • 02. Abgedämpft - NEU - 'MEHR Plock'.mp3
    1,3 MB · Aufrufe: 112
  • 03. 'Normal' NICHT Abgedämpft - Kompression + Obertöne.mp3
    458,5 KB · Aufrufe: 111
Zum brillianten Sound der Flats kann ich dir nicht viel sagen. Die Flatwound-Saiten wurden mir direkt beim Kauf drangemacht https://www.musicstore.de/de_DE/EUR...4-43-100-Nickel-Flat-Wound/art-BAS0005806-000 beim spielen verwende ich ausschließlich nur den Neck Pickup.
Ich muss zugeben, dass ich mich an den (reinen) neck single-coil meines JB kaum erinnere, ich hatte fast immer beide an... wobei der PU selbst und natürlich der Saitenabstand eine grosse Rolle spielen.
Auf jeden Fall haben sie dir mit den Saiten etwas richtig gutes verkauft :great:

ps: mea culpa, ich hatte Tonblende bzw EQ nicht auf dem Schirm... gerade in eine eigene, 6 Jahre alte Aufnahme mit den gleichen Saiten gehört (Preci), das passt schon zu frischen JF344.
 
Ich finde den Unterschied zw song + bass smoother und 'Normal' NICHT Abgedämpft - Kompression + Obertöne noch zu gering.

Wie jetzt, "solange"? Von Ende letzten Jahres bis heute, die paar Wochen? Das ist doch nicht lange, sowas dauert normalerweise viel länger. Ich will jetzt nicht sagen das kann sich Jahre hinziehen, aber ... das kann sich Jahre hinziehen. ;-)
 
Von Ende letzten Jahres bis heute, die paar Wochen? Das ist doch nicht lange, sowas dauert normalerweise viel länger.
das kann ich unterschreiben...
für die Instrumenten-Abstimmung (Saiten, PU, PU-Höhe, Halskrümmung, Saitenlage, Bridge)
und für das Spielen (gerade Reggae) erst recht :oops:
(grifftechnisch eher simpel, aber Anschlag/Dämpfung, Betonung, Groove treibend/hängend, etc )

Dazu gibt es (in diesem Fall) noch die Baustelle Arrangement/Mix
Momentan steht da die Welt eher auf dem Kopf, was die Rolle des Basses angeht ;)
Aber da bin ich relativ sicher, dass es sich mit der Erfahrung von selbst klärt.
(Begeisterung scheint ja vorhanden zu sein... die wichtigste Vorraussetzung)
 
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