Innerliches Zittern beim lauten Singen

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Jorma
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Hallo zusammen, ich weiß nicht, wie ich es richtig ausdrücken soll. Aber mich nervt gerade folgendes Problem: Ich singe u.a. in einem Gospelchor. Die Stücke (zeitgenössischer Gospel) ergreifen mich oft sehr und ich werde beim Singen richtig mitgerissen. Ein paar Stücke sind sehr „energetisch“, sag ich mal. Eine Spannung baut sich auf und wenn es dann richtig laut und meistens auch ziemlich hoch wird, bin ich so „drin“, dass ich anschließend merke, dass mir die Hände richtig zittern und ich krass Herzklopfen hab, ich mich irgendwie während des Singens „aufrege“ also im Positiven jetzt. Ich denke mal, weil ich wegen der Höhe und der Lautstärke an meine körperlichen Grenzen komme. Aber weniger geht auch nicht :D. Es macht so Spaß und die Stücke sind so cool... Allerdings nervt es mich auch, dass ich anschließend immer so fertig bin, dass mir gefühlt die Beine zittern.

Ich würde gerne etwas „cooler“ werden aber ohne Energie beim Singen zu verlieren...Aber wie trainiert man das?

Kennt jemand das Problem?

LG
 
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Kenne ich, es gibt/gab Songs die gehen sehr tief bei mir,da könnte ich heulen dazu.
Bei mir hilft den Song ein paar Mal zu wiederholen nach einigen Durchgängen legt sich das Gefühl.

Ich weiß aber nicht ob das bei Chören auch so ist.
Wenn ich mit anderen zusammen singe gibts manchmal bei mir auch sehr starke Emotionen.
Vor allem wenns richtig passt.
 
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Kenne ich, es gibt/gab Songs die gehen sehr tief bei mir,da könnte ich heulen dazu.
Bei mir hilft den Song ein paar Mal zu wiederholen nach einigen Durchgängen legt sich das Gefühl.

Ich weiß aber nicht ob das bei Chören auch so ist.
Wenn ich mit anderen zusammen singe gibts manchmal bei mir auch sehr starke Emotionen.
Vor allem wenns richtig passt.

Danke, für deine Antwort. Ja, die Stücke ergreifen mich sehr. Sie sind so toll arrangiert, dass es mich mitreißt! Das geht in Chören sehr gut. Vor allem wenn sich Mehrstimmigkeit und Dynamik langsam aufbauen und es dann irgendwann „explodiert“ :)
 
Falls es jemanden interessiert, dieser Gospelsong macht mich z.B. gerade richtig fertig. Danach bin ich sowas von im Eimer :spicy:...

Aber es ist auch so geil! :D (ab 3:37 geht es dann ab...)
https://youtu.be/VIwkJX01ZO8
 
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Das nennst du ein Problem? Freu dich. Worum genau geht es?

Meine Sorge ist, dass ich z.B. ein Konzert mit mehreren solchen „Krachern“ nicht gut durchhalte... Ich frage mich, ob andere da Erfahrungen haben, dass es mit der Zeit besser wird, oder ob ich vielleicht technisch was verändern muss... An meiner Atmung arbeiten o.ä... :nix:
 
Neenee, mach dir mal kein Kopp und sammle einfach Erfahrungen. Wie du technisch singst, wissen wir ja nicht und können auch keine Tipps geben.
 
Ich würde auch sagen.... mach dir nicht soviel Gedanken. Musik ist Emotion. Aber mit der Zeit wird man abgebrühter.
 
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Hallo Jorma,
also ich finde singen auch sehr anstrengend, und nach den proben bin ich auch immer völlig platt. Mich schafft am meisten die Konzentration über 2 Stunden hoch zu halten.
Engagiertes singen kostet auch körperliche Kraft und auch Kondition, na klar. Falls du noch nicht lange singst, lass deinem Körper und deiner Seele danach einfach Zeit das Aufregende gut zu verarbeiten, zu entspannen und wieder runter zu kommen.
Bei den Konzerten sind wir in unserem Chor meinem Eindruck nach alle emotional und adrinalinmässig hochgefahren, das ist aber auch gut so, und es ist seit den vielen Jahren noch nie jemand während einem Konzert ausgestiegen.
Wenn du wirklich meinst, du machst beim Singen was Grundlegendes falsch, so sprich doch mal deine Chorleitung darauf an, die nimmt sich bestimmt mal Zeit zu schauen, was du beim Singen machst??

Magst du hier ein feed-back hören, so poste am besten eine Hörprobe, bestenfalls ein Filmchen, bestimmt kriegst du da auch einige Rückmeldungen.

Herzlichen gruss
Karin
 
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Hier wundert sich jemand über Euphorie und Adrenalin. Normalerweise ein Hauptgrund, warum man das überhaupt macht.
 
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moin,
das 'passiert' mir nicht nur beim singen. kann mir auch passieren, wenn gitarre spielend in der band alles super läuft.
anfangs war ich auch irritiert und dacht nur daran: hoffentlich bring' ich es durch, hoffentlich merkt keiner was. diese anspannung hat das ganze schöne an dem gefühl nur vertrieben.
quatsch, warum soll das publikum das nicht mitkriegen? ich möchte doch, daß die zuhörer auch selber emotional betroffen werden, da kann, und will ich auch inzwischen mich selber nicht mehr von diesen emotionen ausnehmen.
seit ich meine eigene empfindungen zulasse, ihnen raum gebe und mich drauf freue wenn 'es' mal wieder passiert, seitdem kriege ich dann auch die stücke mit einem lächeln über die bühne.
horst
p.s.: guck dir mal 'Amazing Grace' mit Aretha Franklin an. :)
 
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Vielen Dank für eure lieben Antworten!

Es ist schön von euren Erfahrungen zu hören und ich versuche mir in Zukunft nicht so viele Gedanken zu machen, sondern es einfach zu genießen.

Ich kann nur nicht so richtig die Kommentare von "Antipasti" zuordnen. Du bist hier Moderator aber ich habe das Gefühl, dass du dich über meine Nachfrage - die ernst gemeint war - eher lustig machst... Das ist nicht so schön.
Das nennst du ein Problem? Freu dich. Worum genau geht es? Dass es doof ist, Spaß zu haben und etwas zu fühlen beim Singen?
Hier wundert sich jemand über Euphorie und Adenalin. Normalerweise ein Hauptgrund, warum man das überhaupt macht.
 
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Hallo Jorma,

ich singe in einem Gospel- und einem Jazzchor und habe das speziell im Gospelchor auch, obwohl ich überhaupt nicht gläubig bin. Es gibt Stücke, die gerade im mehrstimmigen Gesang durch die Stimmreibungen und die Rhythmik eine sehr große emotionale Wirkung entfalten, vor allem, wenn man sie in einer Kirche singt. Nicht umsonst heißen die Dinger auch "Spirituals", ich finde schon, dass das eine spirituelle Kraft ist, die man da spürt. Von dem Adrenalinschub und der Begeisterung über den tollen Klang würde ich das (zumindest bei mir selbst) explizit trennen, denn im Jazzchor (aber auch, wenn ich ausgelassen tanze oder sonst bei Musik mitsinge) ist das ein vollkommen anderes Gefühl wie beim Gospel, aber auch bei klassischer Musik (da ist es auch fast egal, ob ich sie selbst singe oder höre). Es gibt bestimmte Stücke und bestimmte Klänge, bei denen man zu fühlen beginnt, weshalb Musik gerade auch im religiösen Kontext so eine große Rolle spielt, man fühlt sich regelrecht "erhoben" und ist innerlich voller strahlender Freude und Aufregung. Ich würde auch nicht sagen, dass sich dieser Effekt direkt "abnutzt", aber man lernt, damit umzugehen und sich davon nicht mehr so umhauen zu lassen. Es ist ja auch eine Kraft, die man positiv nutzen kann. Wir haben in den letzten Wochen einige Male bei Trauerfeiern gesungen, da war genau dieser Aspekt der Gospelmusik etwas, das die Leute im Raum sehr verbunden hat.
 
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Du bist hier Moderator aber ich habe das Gefühl, dass du dich über meine Nachfrage - die ernst gemeint war - eher lustig machst

Ein kleines bisschen habe ich das sicher getan, das ist einem Moderator nicht unbedingt untersagt.

Vielleicht hast du den Zustand, in dem du dich beim Singen befindest, auch einfach ungünstig beschrieben: Man liest in deinen Worten hauptsächlich Begeisterung. Du sprichst von "Spaß" von einer "positiven Aufregung", also einem euphorischen Zustand, um den dich sehr viele Sänger, die darunter leiden, sich zu stark selbst zu kontrollieren und nie richtig aus sich rausgehen zu können, beneiden, und nennst das am Ende ein "Problem". Das ist schon auch ein kleines bisschen witzig.

Wenn du tatsächlich Angst um deine Gesundheit hast, dass du vielleicht die Besinnung verliest, auf der Bühne ohnmächtig wirst oder vor Aufregung deinen Part verpatzt, dann wäre das natürlich ein Problem. In dem Fall würde ich tatsächlich ein Beruhigungsmittel empfehlen: Meditation, Sport oder auch ein, zwei Gläschen Sekt. So klang es bei dir aber nicht.
 
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Du sprichst von "Spaß" von einer "positiven Aufregung", also einem euphorischen Zustand, um den sich sehr viele Sänger, die darunter leiden, sich zu stark selbst zu kontrollieren und nie richtig aus sich rausgehen zu können, beneiden, und nennst das am Ende ein "Problem". Das ist schon auch ein kleines bisschen witzig.

Ok, so hab ich das bisher noch nicht gesehen... Danke für diesen anderen Blickwinkel!
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Hallo Jorma,

ich singe in einem Gospel- und einem Jazzchor und habe das speziell im Gospelchor auch, obwohl ich überhaupt nicht gläubig bin. Es gibt Stücke, die gerade im mehrstimmigen Gesang durch die Stimmreibungen und die Rhythmik eine sehr große emotionale Wirkung entfalten, vor allem, wenn man sie in einer Kirche singt. Nicht umsonst heißen die Dinger auch "Spirituals", ich finde schon, dass das eine spirituelle Kraft ist, die man da spürt. Von dem Adrenalinschub und der Begeisterung über den tollen Klang würde ich das (zumindest bei mir selbst) explizit trennen, denn im Jazzchor (aber auch, wenn ich ausgelassen tanze oder sonst bei Musik mitsinge) ist das ein vollkommen anderes Gefühl wie beim Gospel, aber auch bei klassischer Musik (da ist es auch fast egal, ob ich sie selbst singe oder höre). Es gibt bestimmte Stücke und bestimmte Klänge, bei denen man zu fühlen beginnt, weshalb Musik gerade auch im religiösen Kontext so eine große Rolle spielt, man fühlt sich regelrecht "erhoben" und ist innerlich voller strahlender Freude und Aufregung. Ich würde auch nicht sagen, dass sich dieser Effekt direkt "abnutzt", aber man lernt, damit umzugehen und sich davon nicht mehr so umhauen zu lassen. Es ist ja auch eine Kraft, die man positiv nutzen kann. Wir haben in den letzten Wochen einige Male bei Trauerfeiern gesungen, da war genau dieser Aspekt der Gospelmusik etwas, das die Leute im Raum sehr verbunden hat.

Hallo,

Du sprichst mir total aus dem Herzen! Ich halte mich auch nicht für gläubig und singe ansonsten eher im Bereich Musical, Jazz/Swing oder auch mal klassische Sachen. Beim Musical braucht es auch viel Kraft und die Songs sind emotional und machen großen Spaß zu singen aber das es mich so "packt" und umhaut hab ich nur im Gospelchor. Das war neu für mich und deshalb etwas verwirrend... Es ist schön zu hören, dass du ähnliche Erfahrungen machst.

LG
 
Ich bin absolut ungläubig und bei Musical ist mir meistens zuviel kalkuliertes Pathos dabei, da empfinde ich beim Hören eigentlich nichts. Aber ein Erlebnis, wie ihr es schildert, hatte ich auch mal mit Gospel, und zwar sollte ich mit einer Schülerin "His eye is on the sparrow" einstudieren. Wir haben dann eine wunderschöne Version auf YT gefunden, die wir als Grundlage fürs Duett genommen haben. Was soll ich sagen, es war wirklich ergreifend, das zu singen! Auch wenn es mir persönlich weder den Gottesglauben noch die Liebe zum Gospel gebracht hat: die emotionale Aufgewühltheit kann ich gut nachvollziehen.

P.S. Das war übrigens die Version:
 
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Wow, danke für dieses wunderschöne Stück. Du weißt nicht zufällig, ob es davon auch ein Arrangement für Solist und Chor gibt?
 
die emotionale Aufgewühltheit kann ich gut nachvollziehen.

Die hat auch definitiv nichts primär mit Gospel zu tun, oder besser gesagt man muss nicht Gospel singen um so zu empfinden.
Das geht mit absolut jeder Musik.

Ich kenne Fälle wo das bei Paranoid von Black Sabbath auftrat.
Das ist halt schon ein wenig her als der Song noch neu war, damals. :opa:
 
Wow, danke für dieses wunderschöne Stück. Du weißt nicht zufällig, ob es davon auch ein Arrangement für Solist und Chor gibt?

Google spuckt eine Menge aus, wenn du z.B. "choral arrangement" eingibst. Es ist ja sozusagen eine Standard-Gospelhymne. Die Version dieser beiden Diven ist womöglich auch irgendwo dabei, mussdu gucken ;)
 

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