Nitrolack und Polylack - warum/wofür welcher (Unterschiede, Einflüsse, Auftragstärke) ?

Mit Klarlack wird der Ton transparenter.

Soll n Witz sein klar ... aber früher waren hier solche Diskussionen, das Klarlackgitarren besser schwingen wie schwarz lackierte ... na hoffentlich tret ich da jetzt nicht eine Lawine los.

Folglich wären dann aber unlackierte Gitarren am besten ... hab ich, bei einer meiner Teles ist der Mahagoni Body hinten und die Seiten nackig ... ich merk keinen Unterschied. Aber die Optik fand ich total schön.

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Ich seh das inzwischen wie @Bassturmator in Post #3

Will ich eine Gitarre, die sichtbar altert, dann ist Nitro erste Wahl.

Soll sie nach 20 Jahren noch wie neu aussehen, dann geht das einfacher mit Poly:)
 
Soll sie nach 20 Jahren noch wie neu aussehen, dann geht das einfacher mit Poly:)

Und genau das ist doch (meiner Meinung nach) auch ein großer Nachteil von Poly. Die ganze Hardware, ggf. der Hals etc. ist dann "ranzig", aber der Body schaut noch fast so aus wie am ersten Tag. Ist doch irgendwie "unschön".
 
Wenn du Chrom-Hardware hast dürfte auch nix ranzig werden :)

Ich spiele grad lieber mit Schellack rum und experimentiere mit Lack auf Wasserbasis. Bisher ganz vielversprechend und vor allem unkompliziert und geruchsneutral.
 
Naja; die Poren kann man auch mit Öl schließen. Der Ölschliff funktioniert sogar bei Esche und Eiche; ist aber aufwendig.
 
Meine 50 Cents: richtiger Nitrolack ohne Plastik.......was IMHO dem Schwingungsverhalten der Hölzer entgegen kommt.

ich habe es schon öfter gesagt - wenn es um das Argument Ton alleine ginge, d.h. die Optik mal ganz außen vor ist, dann dürfte man, ausgehend von deiner genannten Theorie, gar keine Oberflächenbehandlung vornehmen. Denn schlussendlich ist das Ergebnis dieser Theorie, wenn man sie konsequent zu Ende führt, das Gitarren ohne Lack immer am besten klingen müssten. Wenn ich also das bestmögliche Instrument in Bezug auf den Klang wollte, dann müsste ich theoretisch auch einen Bogen um Nitro machen, selbst wenn der "echt" ist.

Doch ist jede Theorie grau. Der Gegenbeweis ist nämlich unmöglich zu führen. Ich habe nitrolackierte Gitarren, die klingen super - ob sie jedoch ganz ohne Lack noch besser oder mit Poly schlechter klingen würden ? Vermag ich gar nicht zu sagen.

Das einzige was man objektiv sagen kann: es ist haptisch und auch bezgl. der Widerstandsfähigkeit anders.
Ehrlich gesagt waren das bei mir die Gründe mich für Nitro zu entscheiden, denn über alles andere liegen mir keine Erkenntnisse vor. Das wäre dann subjektiv, Meinung, Theorie, Religion ... was auch immer.

Mein "Rat" ist daher immer: Wenn einem das Look and Feel von Nitro gefällt -> kaufen

Wenn jedoch der Ton das Kriterium sein sollte, dann ist es am besten einfach alles zu spielen was von des Specs passt und am Ende das zu nehmen, was klanglich am besten passt - ganz unabhängig vom Lack.
 
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vorausgesetzt man mag die pure Holzoptik. Sobald das Kriterium wegfällt, bleibt ausser Lack, egal welcher, nichts anderes übrig
sicher, aber tollen Lack liefert die Gitarrenindustrie doch massenweise.
Für mich ein Grund nach Alternativen zu suchen.
 
sicher, aber tollen Lack liefert die Gitarrenindustrie doch massenweise.
Für mich ein Grund nach Alternativen zu suchen.
das war ja eine neutrale Aussage. Dir gefällt es, mir eher weniger, wobei ich die Nuno N4 damals schon ganz cool fand und an sich großer Freund von Holz als Werkstoff bin, da gibt es eine Menge optisch sehr ansprechender Arten. Letztens bin ich über das Holz des Olivenbaums gestolpert ... schick
 
Zum Thema Klang hab ich auch nix zu sagen :) Der Unterschied zwischen Polyester und Polyurethan ist imho haptisch viel deutlicher als der zwischen Polyurethan und den heutigen Nitrolackierungen. Laienhaft ausgedrückt: Polyester bildet tatsächlich einen "Plastikpanzer" um das Instrument, während sich Polyurethan eher wie eine Lackierung verhält und auch so so aussieht.

Dazu Fun Fact 1: Fender hat seit den frühen 60ern jede E-Gitarre mit Polylack grundiert, bevor Nitro oben drauf kam ("Fullerplast"). Fun Fact 2: Metallic- und andere Custom Lackierungen von Fender, darunter etliche legendäre Töne mit tollem Tone wie Candy Apple Red oder Lake Placid Blue, waren nicht selten Acryllacke. http://www.guitarhq.com/fenderc.html

Für Hersteller ebenfalls ein Riesenproblem: Selbst bei neueren Nitrolacken gibt es immer wieder mal Qualitätsprobleme. Zum Beispiel bei der Johnny Marr Jaguar. Da findet man etliche preisreduzierte Exemplare der ersten Batches, bei denen der Lack einfach in großen Chips abgefallen ist - ohne Fremdeinwirkung.

Man kann also sicher nicht sagen, dass Nitro prinzipiell gut ist. Schon zu "Vintage" Zeiten suchten die Hersteller nach Alternativen. Eben damit sie ein konsistentes, haltbares Produkt liefern konnten. Aber klar, die Optik einer gealterten Nitrolackierung, die tief ins Holz eingesunken ist, lässt sich schwer simulieren ...
 
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ich habe es schon öfter gesagt - wenn es um das Argument Ton alleine ginge, d.h. die Optik mal ganz außen vor ist, dann dürfte man, ausgehend von deiner genannten Theorie, gar keine Oberflächenbehandlung vornehmen. Denn schlussendlich ist das Ergebnis dieser Theorie, wenn man sie konsequent zu Ende führt, das Gitarren ohne Lack immer am besten klingen müssten. Wenn ich also das bestmögliche Instrument in Bezug auf den Klang wollte, dann müsste ich theoretisch auch einen Bogen um Nitro machen, selbst wenn der "echt" ist.

Doch ist jede Theorie grau. Der Gegenbeweis ist nämlich unmöglich zu führen. Ich habe nitrolackierte Gitarren, die klingen super - ob sie jedoch ganz ohne Lack noch besser oder mit Poly schlechter klingen würden ? Vermag ich gar nicht zu sagen.

Das einzige was man objektiv sagen kann: es ist haptisch und auch bezgl. der Widerstandsfähigkeit anders.
Ehrlich gesagt waren das bei mir die Gründe mich für Nitro zu entscheiden, denn über alles andere liegen mir keine Erkenntnisse vor. Das wäre dann subjektiv, Meinung, Theorie, Religion ... was auch immer.

Mein "Rat" ist daher immer: Wenn einem das Look and Feel von Nitro gefällt -> kaufen

Wenn jedoch der Ton das Kriterium sein sollte, dann ist es am besten einfach alles zu spielen was von des Specs passt und am Ende das zu nehmen, was klanglich am besten passt - ganz unabhängig vom Lack.

Nun, ich habe ja nicht von Ton gesprochen, sondern Schwinghungsverhalten. Der Unterschied im Ton ist sicher nicht wahrnehmbar bei einer spezifischen Gitarre.
Ich hatte ja das Vergnügen z.b. meine Paula trocken in unlackiert, frisch lackiert und dann wiederum geaged und mit weather checking zu spielen.
Ich bilde mir ein das es minimale Unterschiede gibt... aber das ist subjektiv.

Mal ins Reine gesprochen die Gitarre ist die Summe ihrer Teile, das betrifft Holz, Lack, Kleber, Hardware und die Elektronik. Ich kann sonst was machen, die Gitarre wird immer nur so gut sein wie es die Basis zulässt.
 
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Fun Fact 2: Metallic- und andere Custom Lackierungen von Fender, darunter etliche legendäre Töne mit tollem Tone wie Candy Apple Red oder Lake Placid Blue, waren nicht selten Acryllacke. http://www.guitarhq.com/fenderc.html
.
ja, weil diese Farben damals fast allesamt von Anbietern von Autolacken stammten. Vielleicht hat man in diesem Zuge ja langsam gemerkt, dass diese leichter zu verarbeiten sind bzw. nicht so anfällig sind. u.U. war es vielleicht sogar noch billiger und man hat dann deswegen komplett umgestellt.

Dein Fun Fact 1 ist allerdings wirklich amüsant. Da freut man sich ein schönes altes Instrument ergattert zu haben, und dann ist der Nitrolack "nix wert" - zumindest bezgl. des viel zitierten Schwingungsverhaltens, weil da eben noch ein "böse" Lackschicht darunter ist ;-)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Mal ins Reine gesprochen die Gitarre ist die Summe ihrer Teile, das betrifft Holz, Lack, Kleber, Hardware und die Elektronik. .
Nun ja ... die Frage Nitro vs. Poly wird man eh nie für jeden gleich beantworten können, zu unterschiedlich die Ansichten.
Womit ich nur generell wenig anfangen kann sind Aussagen wie: ge-aged-te Gitarren klingen besser, weil das Holz mehr Luft zum Atmen hat etc. Das ist für mich pure Esotherik.

Da ich aber ein sehr großer Freund des Pluralismus bin und wir gerade bei absolut essentiellen Themen erleben müssen,
wie dieser Pluralismus in Richtung Monokultur zurechtzensiert wird, fände ich es sehr schade, wenn es bei einem Thema wie Musikinstrumente genauso gemacht würde !
 
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Mir ist das relativ egal, erstmal ist es meine Meinung. Hoch lebe der Pluralismus!:D
Dann geht es mir immer um die Gesamtheit, wobei mir beim Lack vor allen Dingen die Haptik, das Aussehen und die Alterung wichtig ist. Und klingen tun die Dinger auch wie die sprichwörtliche Hölle, aber das ist wie immer die Summe aller Teile. Auch des Players...
 
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Wir sollten uns alle schnell noch Gitarren mit Polyesterbeschichtung kaufen bevor das Zeug (Plastik) verboten wird. :rofl:
In 50 Jahren wird man wehleidig an Gitarren mit Plastiküberzug zurückdenken. :facepalm1:
 
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Bis Anfang der 70er wurde auch mal Nitro über Poly lackiert; die müssen damals drauf gerotzt haben, was noch im Lager rumlag :D


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Dazu Fun Fact 1: Fender hat seit den frühen 60ern jede E-Gitarre mit Polylack grundiert, bevor Nitro oben drauf kam ("Fullerplast").

Nicht ganz korrekt, erst Grundierungslack (das Fullerplast) dann Poly und dann ggfs. Nitroklarlack... gibt auch genug Beispiele die gar keinen Klarlack haben, dazu den Body vorher auch noch gelb gebeizt...
 
Poly ist eine blöde Bezeichnung, nicht nur, dass Polyerster und PU zwei komplett verschiedene Sachen sind, so kann auch PU-Lack-1 aus ganz anderem Zeug bestehen als PU-Lack-2. Und zum Lack gehören dann ja auch noch andere Komponenten wie eben Weichmacher, Pigmente usw. und jeder Hersteller hat auch seine eigenen Kniffe. Die Unterteilung in die Gruppen "PU, Polyester, Nitro" macht da meiner Meinung selten Sinn (höchstens wenn es um den Punkt der Alterung geht)

Zur Lackierung gehört vor allem (das überrascht sicher die wenigstens^^), die Person, die sie aufträgt. Ich denke, man bekommt das beste Ergebnis, wenn man den Gitarrenbauer einfach den Lack nehmen lässt, mit dem er die größte Erfahrung hat.
 
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Nicht ganz korrekt, erst Grundierungslack (das Fullerplast) dann Poly und dann ggfs. Nitroklarlack... gibt auch genug Beispiele die gar keinen Klarlack haben, dazu den Body vorher auch noch gelb gebeizt...

Kommen die neuen American Original Vintage Strats etc. dann nicht ziemlich nah an das Original heran? Die haben doch auch schließlich Nitrolack über eine Poly Grundierung.

Oder sind die trotzdessen zu dick lackiert!?!
 
Zur Lackierung gehört vor allem (das überrascht sicher die wenigstens^^), die Person, die sie aufträgt. Ich denke, man bekommt das beste Ergebnis, wenn man den Gitarrenbauer einfach den Lack nehmen lässt, mit dem er die größte Erfahrung hat.

Sehe ich genauso, aber es ist ein bisschen so als würde man sagen: Der Ton kommt aus den Fingern. Das will hier nun mal kaum jemand hören, sondern lieber eine Empfehlung für "fingergewickelte" Pickups kriegen, oder eben für wohlklingenden Lack.
 
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