Warum spiele ich Modeller und nicht mehr oder kaum mehr Röhrenverstärker?

Warum spiele ich Modeller und nicht mehr oder kaum mehr Röhrenverstärker?


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Die aus meiner Sicht zwei wichtigsten Antwortemöglichkeiten fehlen in dieser Umfrage.

[x] Weil Röhrenverstärker einfach sauschwer sind und ich nicht jünger werde
[x] Weil heutzutage Modeller alles können, was Röhren auch können.

Für die zweite Antwort werde ich wohl als Volksverräter von Röhrdanien verurteilt, aber damit kann ich leben.

Ich bin zurzeit noch vollamtlich auf Röhren unterwegs, suche aber seit geraumer Zeit für Proberaum und Live-Betrieb eine Alternative, welche platzsparender und vor allem leichter zu tragen/handhaben ist.
 
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Nun, ich kann natürlich nur für mich reden und ich spiele den Fender Super Champ, der zwar in vielen Musikläden als Röhrenamp gelistet ist, aber tatsächlich eine digitale Vorstufe mit (einer Art von) Modelling besitzt. Das schöne ist, mit einem Drehschalter kann ich zwischen den drei bis vier Sounds, die ich verwende umschalten, und die klingen in meinen Ohren auch ganz gut. Dazu kommen noch ein paar Booster- und Overdrive-Pedale und schon bin ich glücklich, auch bei geringer Lautstärke. Das paßt dann für mich schon.
 
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[x] Weil heutzutage Modeller alles können, was Röhren auch können.
Dazu gehört Mut, weil man genau weiß, dass die Aussprache dieser Meinung bei vielen zu Schnappatmung führt und man dann in der Tat als
Volksverräter von Röhrdanien
angeprangert wird (die Wortschöpfung ist kekswürdig!).

Aber ich teile diese Meinung und feiere Dich als Held der freien Modellanten:).
 
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Röhrdanien - sind das die Guten? Nicht, daß wir hier noch politisch unkorrekt werden... Aber was ist dann eigentlich mit diesen Amps, die Chips und Glaskolben drinhaben? Sanktionen aussprechen? Als moderate Röhrbellen preisen?
 
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Wenn ihr zu alt seid, eure Amps zu tragen, bekommt einfach Kinder, die euch den Krempel ins Altenheim tragen helfen.
"Es lebe die Volksfront von Röhrdanien!!!"
 
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Ich hatte ja schon relativ am Anfang des Threads geschrieben, dass ich nach mehreren Jahren Modellernutzung als Röhrenampersatz (also nicht Effekte) wieder zurück zu einem klanglich sehr vielseitigen 4-Kanal Marshall JVM410-Röhrenamp gewechselt bin.


Und das nachfolgende möchte ich bitte auch nicht als "Röhrenamp-ist-die-viel-bessere-Variante" verstanden wissen. Es soll lediglich die beiden Welten bzw. Mischformen möglichst differenziert darstellen. Die Entscheidung ist jedem selbst überlassen.


Man sieht in diesem Thread wie vielseitig Modelling-Technologie mittlerweile genutzt wird. Darüber hinaus glaube ich auch nicht an eine sinnvolle, differenzierte Diskussion von "Modelling vs. Röhre" bzw. "digital vs. analog" nur in EINE Richtung. Die Differenziertheit ergibt sich erst aus den unterschiedlichen Perspektiven und damit (auch hoffentlich) verbundener Erfahrungen.


Und es gibt eben - wie man in diesem Thread sieht - nicht nur die beiden Lager "Röhren-Fanatiker" und "Modelling-Fanatiker", sondern auch eine stetig wachsende und pragmatisch eingestellte Anzahl Gitarristen, die situativ beide Technologien nutzen bzw. teilweise Modelling-Technologie (MultiFX-Geräte) mit klassischen Röhrenamps kombinieren.


Auch wenn ich nun selbst Modelling-Technologie weiterhin einsetze und daher NICHT für Röhrenamps kämpfe, möchte ich dennoch auf ein paar Pro-Gründe für Modelling-Technologie eingehen (die teilweise auch schon von anderen genannt wurden) und diese einer "kritischen Würdigung" unterziehen:



1. Transport/Gewicht


Mein Marshall wiegt 22 kg. Ein Line6 Helix-Modeller wiegt gemäß Herstellerangaben 6,6 kg. Die Differenz beträgt also 15,4 kg.


Einen entsprechend dafür ausgestatteten Röhrenamp kann man heutzutage (ob Live, im Proberaum oder zu Hause) völlig ohne Box betreiben. Mit einer guten Loadbox bzw. einem Leistungsreduzierer ist das kein Problem.


Eine Mikrofonierung ist ebenfalls nicht notwendig. Das geht heutzutage mit guten Boxensimulationsgeräten wie z.B. die BluBox von Thomas Blug oder eine DI-Box von Radial mit Cab-Simulation. Erwähnte klangliche Streuungen durch marginale Mikrofonierungsunterschiede von Auftritt zu Auftritt (ein häufig genanntes Pro-Modelling-Argument: immer gleicher Sound) sind also damit nicht gegeben.

Das Röhrenampsignal lässt sich problemlos ebenfalls über einen Monitor oder Kopfhörer/InEar verstärken. Ich brauche also definitiv bei einem Röhrenamp keine 4x12-Box, denn dann wird es natürlich schwerer.


Ich finde es lohnt sich, das Thema Gewicht für sich selbst einmal konkret näher zu durchleuchten. Für mich waren/sind es eben nur ca. 15 kg.


Wenn man 20 mal pro Jahr und mehr spielt, dann mag das (ohne Roadcrew) ein Argument sein. Für die meisten Hobby-Bands, die aus meiner Erfahrung 5-10 mal pro Jahr auftreten, ist das Argument schon weniger "gewichtigt".



2. Soundvielfalt


Mit einem Modeller kauft man sich i.d.R. eine Vielzahl von Amp-/Cab-Simulationen und unzählige Effekt-Pedale ein. Das ist daher erst einmal eine klasse Plattform zum Herumspielen und Tüfteln mit Sounds.

Wenn man nur zu Hause spielt und gerne schraubt, dann ist das genau die richtige Lösung.

Wenn man Modelling-Technologie jedoch im Live-Betrieb einsetzt, dann reduziert sich aus meiner Erfahrung die Anzahl der tatsächlich genutzten Amps/Cab-Modelle und auch Effekte auf eine überschaubare Anzahl. Die Reduktion auf weniger Amps/Cabs und Effekte dient auch der Reduktion des Pflegeaufwandes der Presets, der (z.B. bei neuen Firmware-Releases) nicht unerheblich sein kann. Das ist dann ganz besonders relevant, wenn man die Strategie "1-Song / 1-Preset" für die Presetverwaltung ausgewählt hat.

Ich habe nie mehr als 4 Amp-Modelle in meiner mehrjährigen Live-Modellingphase benötigt (Clean, Crunch-1, Crunch-2, High Gain). Ich habe auch keine 10 OD-/Distortionpedale benötigt, sondern zwei.

Und diese Klangvielfalt als ehemaliger Cover-Band Gitarrist konnte ich dann später auch ganz prima mit einem vielseitigen 4-Kanalröhrenamp und einem guten MultiFX-Gerät (FX8) abdecken.

Es muss also jeder für sich entscheiden, ob er tatsächlich 10 Amps benötigt bzw. aus 10 Delays auswählen will. Für mich ist das, je nach Einsatzgebiet, sehr relativ.



3. Weniger Aufwand / Unkompliziertheit


Das Thema weniger Aufwand / Unkompliziertheit in der Sounderstellung sehe ich bei Modelling-Technoligie differenziert.

Wenn ich bei einem Marshall-Röhrenamp die EQ-Regler auf 12 Uhr stelle, dann habe ich meistens schon einen Gitarrensound, der nach Gitarre klingt und sich auch in einem Bandmix bzw. Recording gut einfügt bzw. durchsetzt.

Es steht aus Frage, dass man mit heutiger Modelling-Technologie nicht einen guten Sound hinbekommt. Man muss sich aber bewusst werden, dass sich das nicht mit ein paar vorgefertigten Presets aus dem Internet erledigen lässt, sondern einiges an Zeit in Anspruch nimmt, bis man Sounds eigenständig erstellen und gezielt bearbeiten kann.


Wenn man Live unterwegs ist, müssen die Presets, die man dann zu Hause erstellt hat, als nächstes auch den Proberaumtest bestehen. Sie sind i.d.R. dann auch noch etwas anzupassen.
(Falls man allerdings nur zu Hause über Kopfhörer spielt, dann ist das natürlich nicht relevant.)


Hier exemplarisch ein paar Punkte, die man sich beim Einsatz von Modelling-Technologie aneignen muss. Das ist keine Raketenwissenschaft, aber mit Zeit und einer entsprechenden Lernkurve verbunden:


- Highpass- und Lowpass-Filter in einem Preset setzen, um unnatürliche Frequenzen (Bässe/Höhen) zu eliminieren bzw. generell mehr EQ-ing als mit Röhrenamp-Technologie,

- sich auf eine zeitintensive Beschäftigung mit dem Handbuch des Modellers und dem Aufbau einer digitalen Signalkette einstellen,

- die diversen Parameter für das "Deep Editing" der Ampmodelle und Effekte verstehen,

- wie man situativ am besten sein Modelling-Gitarrensignal verstärkt, so dass es auch gut klingt.


Bei Gitarrenaufnahmen mit einem Röhrenamp habe ich in der Vergangenheit i.d.R. schneller einen passenden Sound gefunden, der sich klanglich gut eingfügte als mit Modelling-Gear.
I.d.R. muss ich mit Modelling-Gear da mehr EQ-ing (meistens subtraktiv) betreiben, um ggf. harsche/schrille bzw. zu tiefe Frequenzen, die mit dem Bass und dem Kick-Drum zu sehr konkurieren, zu entfernen. Wenn man allerdings weiß, wie es geht bzw. welche Frequenzen mit ggf. bearbeiten muss, ist das natürlich ok.


Weniger Aufwand bei der Verkabelung (und damit auch weniger Fehlerquellen) ergeben sich beim Einsatz von MultiFX-Geräten. Das MultiFX kann man aber jederzeit auch mit einem Röhrenamp betreiben und das MultiFX als Kanalschalter des Röhrenamps per Midi-Commands einsetzen.



Mein erneuter Beitrag ist jetzt doch etwas länger ausgefallen als ich dachte ... sorry, wenn es für machen zu ausschweifend war.


Es ging mir - wie gesagt - nicht darum Modelling-Technologie schlecht zu machen. Ich nutze ja selbst welche. Aber diese Technologie hat auch ihre Harausforderungen und manche Argumente, die man so von Werbebroschüren kennt bzw. durch ständige Widerholungen im Internet liest, sollte man auch etwas differenzierter betrachten, um dann eine passende Entscheidung für sich zu treffen.


Ganz zum Schluß und wiederholend: Durch noch mehr Knöpfe und Schalter an meinem Gitarren-Equipment bin ich (leider) zu keinem besseren Gitarristen geworden, sondern allenfalls durch richtiges üben.


Ich bin gespannt auf weitere Beiträge :great:


Grüße aus Franken - wolbai
 
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Wenn ich bei einem Marshall-Röhrenamp die EQ-Regler auf 12 Uhr stelle, dann habe ich meistens schon einen Gitarrensound, der nach Gitarre klingt und sich auch in einem Bandmix bzw. Recording gut einfügt bzw. durchsetzt.
Dieselbe Erfahrung habe ich mit der IOS Version des Bias Modellers vor rund 7 Jahren gemacht...

Es steht aus Frage, dass man mit heutiger Modelling-Technologie nicht einen guten Sound hinbekommt. Man muss sich aber bewusst werden, dass sich das nicht mit ein paar vorgefertigten Presets aus dem Internet erledigen lässt, sondern einiges an Zeit in Anspruch nimmt, bis man Sounds eigenständig erstellen und gezielt bearbeiten kann.

Wenn man Live unterwegs ist, müssen die Presets, die man dann zu Hause erstellt hat, als nächstes auch den Proberaumtest bestehen. Sie sind i.d.R. dann auch noch etwas anzupassen.
(Falls man allerdings nur zu Hause über Kopfhörer spielt, dann ist das natürlich nicht relevant.)
Beim real vorhandenen Amp stellt sich das nicht anders dar: welcher Head, welche Box, welcher Kombo ?
Nur ist der Auswahlprozess zeitlich extrem gedehnt gegenüber dem Auswählen aus einer Liste der Software ;)
 
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Dieselbe Erfahrung habe ich mit der IOS Version des Bias Modellers vor rund 7 Jahren gemacht...
Bias hat ne gute Methode entwickelt, auch am PC.
Als Rock and kriegst mich aber nicht mit nem Tablet auf die Bühne, ich frag mich wie die Amps von denen dagegen anstinken...
Beim real vorhandenen Amp stellt sich das nicht anders dar: welcher Head, welche Box, welcher Kombo ?
Bei Amps gibt es ja relativ häufig Standards an denen man sich bedienen kann.
Bei vielen Modellern sind diese aber überladen mit Effekten.
Das ist bei analogen Amps idR schon einfacher...
 
Es steht aus Frage, dass man mit heutiger Modelling-Technologie nicht einen guten Sound hinbekommt. Man muss sich aber bewusst werden, dass sich das nicht mit ein paar vorgefertigten Presets aus dem Internet erledigen lässt, sondern einiges an Zeit in Anspruch nimmt, bis man Sounds eigenständig erstellen und gezielt bearbeiten kann.

Wenn man Live unterwegs ist, müssen die Presets, die man dann zu Hause erstellt hat, als nächstes auch den Proberaumtest bestehen. Sie sind i.d.R. dann auch noch etwas anzupassen.
(Falls man allerdings nur zu Hause über Kopfhörer spielt, dann ist das natürlich nicht relevant.)

Hier exemplarisch ein paar Punkte, die man sich beim Einsatz von Modelling-Technologie aneignen muss. Das ist keine Raketenwissenschaft, aber mit Zeit und einer entsprechenden Lernkurve verbunden:

- Highpass- und Lowpass-Filter in einem Preset setzen, um unnatürliche Frequenzen (Bässe/Höhen) zu eliminieren bzw. generell mehr EQ-ing als mit Röhrenamp-Technologie,
- sich auf eine zeitintensive Beschäftigung mit dem Handbuch des Modellers und dem Aufbau einer digitalen Signalkette einstellen,
- die diversen Parameter für das "Deep Editing" der Ampmodelle und Effekte verstehen,
- wie man situativ am besten sein Modelling-Gitarrensignal verstärkt, so dass es auch gut klingt.
Das sehe ich nicht so. Zumindest beim Helix kannst du viele Amp/Cabmodels laden und hast OHNE Anpassung schon einen brauchbaren Sound. Wie jeden Röhrenamp muss man ein bisschen was an die Gitarre anpassen und natürlich selber wissen, wie man klingen will. Die Zeiten, in denen man für ein annehmbares Ergebnis eine Stunde lang herumfriemeln musste, sind vorbei. Dass man Bässe und Höhen beschneidet, macht man nicht, weil man es MUSS, sondern weil man es KANN. Mehr EQing ist meiner Meinung nach auch absolut nicht notwendig. Ich behaupte, dass Gitarristen im Moment einfach viel mehr auf Sounddetails achten und schon ein aufgeräumtes Signal an die FoH liefern wollen. Wenn du nen Röhrenamp mit Box hast, musst du natürlich auch schon was Ordentliches liefern, aber weil du diese Details gar nicht bearbeiten KANNST, wird es von dir auch nicht erwartet.

Das Gleiche gilt für die Kombination von Topteil und Box (und Mikro): Weil du die Möglichkeiten hast, fällt dir vielleicht eher auf, wenn du Schwächen im Sound hast. Ich vermute, dass man nicht so viele Topteil+Box-Kombinationen ausprobiert, liegt meiner Meinung nach einfach daran, dass es total aufwändig ist. Deswegen hat man sich früher schneller zufriedengegeben. Das ist zumindest meine Vermutung ;)

Heutige Modeller sind SEHR GUT darin, analoge Effektetten nachzubilden. Man muss also nur die Bedienung des Modellers kennen und das ist heutzutage auch nicht mehr schwierig. Wie du sagst: Keine Raktenwissenschaft – und ich finde es nicht komplizierter als wenn man sich das Wissen in der Welt der Röhrenamps und Einzelpedale aneignet. "Deep Editing" von Ampsimulationen ist meiner Meinung nach auch eher was Optionales.
 
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In der Regel benutze ich keine Presets sondern ich wähle beim Profiler eine Amp/Box -Kombi aus, die für den Song und zur Gitarre gut harmonieren. Erst dann kommen evt. Effekte und Soundfinetuning.

Ich mache es also nicht anders als wie mit einem Hatdware-Amp. Nur habe ich keine Huddelei mit Mikro-Position und Raumakustik.

Dadurch habe ich Amps zur Verfügung, an die ich sonst nicht komme (was mir gefällt).
Ich gebe zu, 90% der Profiles gefallen mir nicht, so dass ich ca. 10 Amp/Box-Profiles habe, die ich benutze. Aber eben auch von Amps, die ich nicht kaufen kann (Matchless, Dumble, etc.)

UPS, war etwas zu langsam...
 
Beim real vorhandenen Amp stellt sich das nicht anders dar: welcher Head, welche Box, welcher Kombo ?

Ja, da ist was dran. Es ist am Ende aber immer noch ein Röhren-Amp, mit einer deutlich begrenzteren Anzahl an Parametern im Gegensatz z.B. zu einem AX8 mit vielfältigen Deep-Editing-Funktionen. Die muss man erst einmal kennen bzw. verstehen.

Wenn man die Modelling-Technologie in sofern ernst nimmt, als dass sie tatsächlich heutzutage die realen Teile mehr oder weniger 1:1 abbilden kann, dann heißt das im Umkehrschluß aber auch, dass es bei jedem AMP-Modell, jedem Effekt-Modell, jedem Boxen-Modell, den gleichen Zeitaufwand benötigt einen passenden (band-/songdienlichen) Sound zu entwickeln, wie mit den realen Teilen.

Neben dem logistischen Grund, gibt es auch gewichtige klangliche Gründe, warum man Live keine Gitarristen sieht, die mit 10 Röhren-Amps von der Bühne dröhnen. Allenfalls zwei.
 
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Beim Modelling würde ich noch eins anmerken

BAHNBRECHEND ist ganz klar: "impulse response"

Am Anfang dachte ich, nicht nötig, wer jedoch, egal bei welchem Modeller mit IR, die Caps durch QUALITÄTS IR ersetzt, erhält alleine schon bei den PRESETS grandiose Sounds!

Wer sich also heute einen Modeller zulegt, sollte nur mit IR nehmen, denn da kann das Modelling komplett ausgeschöpft werden ......
 
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Die aus meiner Sicht zwei wichtigsten Antwortemöglichkeiten fehlen in dieser Umfrage.

[x] Weil Röhrenverstärker einfach sauschwer sind und ich nicht jünger werde
[x] Weil heutzutage Modeller alles können, was Röhren auch können.

Für die zweite Antwort werde ich wohl als Volksverräter von Röhrdanien verurteilt, aber damit kann ich leben.

Ich bin zurzeit noch vollamtlich auf Röhren unterwegs, suche aber seit geraumer Zeit für Proberaum und Live-Betrieb eine Alternative, welche platzsparender und vor allem leichter zu tragen/handhaben ist.

Vor allem die zweite Antwort ist zutreffend, obwohl auch ich hin und wieder über das Gewicht (20kg+) meines Röhrentopteils geflucht habe...

Seien wir doch ehrlich - ein guter Profiler (e.g. Kemper) bietet heute alles an Sound, was man - selbst im professionellen Bereich - benötigt. Ja, nicht alle Amp Profiles klingen gut, vor allem, wenn man versucht, einem Profil etwas mehr Gain zu entlocken (dafür gibt es eben Profiles mit mehr Gain). Aber im Großen und Ganzen deckt ein Profiler ALLES ab. Persönlich spiele ich live wieder einen Friedman DS40, allerdings mit einer Load-Box/Speaker Sim, um das mühevolle Mikrokopieren und auf das Boxenschleppen zu umgehen (Habe zu Monitorzwecken nur einen BluGit Fatbox). Sollte sich meine Band weiter in Richtung "Silent Stage" entwickeln, kommt der Kemper zu definitiv Einsatz. Und ja, ich werde - wenn es die Situation erfordert, auch jederzeit wieder meinen Kemper live einsetzen, weil das Ding einfach klasse ist, gut klingt, leicht zu bedienen ist und vom Gewicht her eher einem Fliegenschiss entspricht. Und ja - ich nutze die eingebauten Stompboxen nur zu Hause. Live hatte ich immer Bodentreter vor dem Kemper, aber die eingebauten FX waren gut.
Was ich bei aller Lobhudelei über meinen Kemper nicht verschweigen möchte - einem alten old school Rocker wie mir ist es lange schwer gefallen, meine Git so direkt über InEar zu hören und so gar nix in Kniehöhe ....
 
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Ich weiss echt nicht, was an der Fragestellung (Thema) dieses Threads
Mich interessiert eure persönlichen Beweggründe für die Zuwendung zur Modellingtechnik und Abkehr von klassischen Röhrenverstärker (ausgewachsene Transistorverstärker gehöre für mich auch noch dazu).
so unverständlich ist, dass dauernd und trotz ständigen Hinweises Exkurse zu den üblichen Grundsatzdiskussionen stattfinden. Modeler vs. Röhre vs. Transe vs. Kombi gibt es zig-fach im MB, sodass die hiesige simple Frage nicht auch noch damit zugekleistert werden muss :(.

LG Lenny (für die Moderation)
 
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[x] Weil heutzutage Modeller alles können, was Röhren auch können.

Für die zweite Antwort werde ich wohl als Volksverräter von Röhrdanien verurteilt, aber damit kann ich leben.

--> Da schließe ich mich an:
Ich bin vor drei Monaten auf ein HX Stomp umgestiegen und hatte davor ein 100w Top sowie eine 50w Combo, natürlich beides Vollröhre. Ich spiele nicht häufig live, aber wöchentlich in einer Altherrenband.

Ich kriege mit dem Stomp einfach die besseren Sounds hin. Klar ist bei einem Röhrenamp einfacher: Anschalten und loslegen, klingt eigentlich immer gut. Aber nachdem ich mich einen Abend intensiv reingefuchst hatte, hatte ich auf dem Stomp meine 4 oder 5 Sounds, die ich benötige, und die klingen saugeil, bei jeder Lautstärke. Obendrein habe ich für 2000€ Equipment verkauft und für Stomp sowie Speaker bisher 600€ ausgegeben, aber das war nicht der Grund.

Was es mir besonders angetan hat, und mit was ich vorher durchgängig mit modernen Röhrenamps gescheitert war, ist der typische Blackface Sättigungsübergang, und das macht der Modeler BEI JEDER Lautstärke perfekt, fast zu perfekt, es fiel mir anfänglich relativ schwer, einen rein cleanen Sound einzustellen.

Ich bin weiterhin auf der Suche nach dem einen Röhrenamp zum Haben für immer (dabei werde ich regelmässig desillusioniert, auch von 2000€ Vintage Schätzchen), aber spielen werde ich vmtl. weitgehend digital.

LG Andreas
 
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@schlumpfmeister
Fast exakt gleiche Erfahrung ..... konnte mir nie vorstellen mein Röhrenequipment zu verkaufen ..... seit 2019 ist es nun alles weg .....

Mein Musikzimmer ist nun also digitalisiert.

Aber vielleicht lege ich mir wieder einen kleinen Röhrenamp fürs Wohnzimmer zu .... GAS? Nostalgische Gründe? Beides?
 
Also für mich gibt es da einen Hauptgrund:

Wir spielen komplett mit IEM und haben KEINE Klangquelle auf der Bühne (außer dem Schlagzeug natürlich).
Das war der Grund, warum auch ich auf Kemper umgestiegen bin.
Soundtechnisch habe ich dadurch nichts verlohren - aber mehr Spaß macht es schon mit einem Amp :)
 
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Ich spiele zwar erst seit knapp 3 Jahren Gitarre, aber kann durchaus den Unterschied zwischen Röhre und Nicht-Röhre hören.

Zu Hause spiele ich entweder über nen Boss Katana oder nutze Software wie Amplitube, TH-U, etc.
Beim Unterricht spiele ich über nen Engl Savage in Kombination mit ner Mesa Boogie Rectifier 2x12 und nem Midiverb 4 und das klingt deutlich geiler. Allerdings würde ich fürs Recording immer wieder sofort zur Software greifen.
 
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