Wen haltet ihr für den besten Komponisten aller Zeiten? Mit Begründung!

  • Ersteller kleinershredder
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Manchmal kommt man vom hundertsten ins tausendste: eine variante zum "Trio": eines der frühesten niedergeschriebenen menuette stammt von Lully. Es ist zweistimmig (melodie und bass), der mittelteil dreistimmig, ein trio. Als das menuett eingang fand in sonate und sinfonie, hatte man diesen ursprung vergessen, es war längst nicht mehr zweistimmig, aber den mittelteil - auch des späteren scherzos - nannte man immer noch trio. Bei Beethoven op.31.3 (auch eines meiner lieblingswerke) hat das trio maximal 8 stimmen. Traditionen sind langlebig.
Warum schrieben Vivaldi und Telemann so viel? Weil man damals immer neues verlangte, und wenn Vivaldi immer nur seine "Jahreszeiten" gespielt hätte, hätte man es ihm sehr übelgenommen, wie heute geigern, die etwas anderes von ihm spielen. Ich mag besonders seine und Telemanns werke für blockflöten und zupfinstrumente.- Es mußte auch immer schnell niedergeschrieben werden, so beschränkte man sich auf die obligaten (unerläßlichen-komponierten) stimmen und bezifferten bass (da oft der komponist/kapellmeister am clavicembalo saß, kein problem, die füllstimmen zu improvisieren). Das "Continuo", tasteninstrument, violoncell und oder violone saß immer dicht beisammen wie die rhythmusgruppe einer Big Band. Dass beim vielschreiben bestimmte schemata/stereotype wiederkehren, ist kein wunder, auch Bach bringt oft die gleichen modulationen, aber überrascht interpreten wie hörer immer wieder mit komplizierten wendungen, man muß schon höllisch aufpassen beim prima-vista-spiel . Die anekdote, wie man ihn selbst damit reingelegt hat, kennt ihr sicher.
 
Günter Sch. schrieb:
Manchmal kommt man vom hundertsten ins tausendste...

Ach ja richtig ;-)
Das Thema hieß ja "Wen haltet ihr für den besten Komponisten aller Zeiten?" - imho kann man das schon aufgrund der Fragestellung so nicht und schon gar nicht objektiv beantworten, weil
erstens völlig unklar ist, welche Maßstäbe anzulegen wären (was bedeutet "beste"?),
zweitens selbst mit klaren Maßstäben immer noch zu große und nicht bewertbare Unterschiede in den Betätigungsfeldern der Komponisten bestehen bleiben (zb Skriabin vs. Verdi oder Bach vs. Barber etc etc),
drittens steckt im "aller Zeiten" ebenfalls eine Falle, nämlich die, dass Komponisten eben immer Kinder Ihrer Zeit waren und sind, dass die Musik des Abendlandes (gehts überhaupt darum?) einer historischen Beeinflussung und Entwicklung unterliegt (Beethoven wäre ohne Einfluss und Kenntnis von C.P.E. Bach, Haydn und Mozart eben nicht der Beethoven, den wir kennen
und schließlich (s.o.) ist noch die Frage zu klären, ob Musik der asiatischen, afrikanischen, amerikanischen e.a. Kulturkreise mit einzubeziehen sind, was wiederum an der Frage der Vergleichbarkeit scheitert (wie soll ich die einen mitreißenden Kriegstanz der Cheyenne, Komponist unbekannt, mit einem Liebeslied von Norah Jones, einem Blues von Blind Lemon Jefferson oder Schuberts Winterreise vergleichen?)
Sorry, aber die Fragestellung ist so einfach nicht zu Ende gedacht. Macht aber nix.

Ehrlich gesagt tue ich mir schon schwer, solche Fragen viel subjektiver mit "Lieblingsmusik" oder "Lieblingskomponist" zu beantworten, denn auch hier ist die Auswahl zu groß als dass ich wirklich werten könnte und ich bin sicher, dass ich vieles (auch klassisches) noch gar nicht kenne (obige Frage wäre also auch ein Problem des Wissens und Kennens).
Und schließlich ist auch nicht jeder Tag gleich, besonders wenn ich selber musizieren: Man mag eben nicht immer alles und nicht jeden Tag jedes - manchmal ist ein Bach-Tag, manchmal ein Chopin-Tag und manchmal ein guter Tag für Chatschaturian oder Casella.

Ui, viel zu lang geworden ...
herzlichst, Günter
 
Das Thema hieß ja "Wen haltet ihr für den besten Komponisten aller Zeiten?" - imho kann man das schon aufgrund der Fragestellung so nicht und schon gar nicht objektiv beantworten

Da haben wir, scheints, nicht nur den vornamen gemeinsam, tut mal gut, leute oder gar menschen mit ähnlicher wellenlänge zu finden. Die vielfalt an hirnstrukturen zu sehen, ist natürlich auch interessant, manchmal erfreulich, manchmal weniger. Das gehört nicht hierhin, aber wenn leute mir schriftchen in den briefkasten stecken, in denen mir mitgeteilt wird, dass ich demnächst mit siedendem wasser übergossen werde und in allen höllen schmore, wenn ich nicht - - - - - - - -, erfreut mich positives umso mehr. Ciao, Günter
 
@Günter Sch.

Hallo Namensvetter
winkewinke.gif
ebenfalls sehr erfreut!

Mit dem Briefkasten meintest Du Deinen virtuellen hier? Nicht ärgern, nur wundern, sag ich immer ...
herzlichst, Günter
 
Mit dem Briefkasten meintest Du Deinen virtuellen hier? Nicht ärgern, nur wundern, sag ich immer ...

nein, so tiefstehend ist das board nicht, das war auch bei nachbarn im reellen briefkasten, sorry für mögliche mißdeutung. GS
 
Günter Sch. schrieb:
Mit dem Briefkasten meintest Du Deinen virtuellen hier? Nicht ärgern, nur wundern, sag ich immer ...

nein, so tiefstehend ist das board nicht, das war auch bei nachbarn im reellen briefkasten, sorry für mögliche mißdeutung. GS
Na, dann bin ich ja - bezogen auf das Board - beruhigt (in Bezug auf Deinen realen Briefkasten bin ich das eher nicht) ...

herzlichst, Günter
 
schlagt mich oder tut was ihr wollt
ich find john williams genial
und richard wagner,wegen der musik. das jetzt wieder kommt das er antisemit war ist mir klar
aber ich mag seine musik.
 
Die Einstellung eines Künstlers/Komponisten hat ja keinerlei Auswirkung auf die Qualität seiner Musik, daher glaube ich nicht, dass dir hier irgendwer verbieten will Wagner zu hören. Ich finde, John Williams macht echt gute Filmmusik! Auch da musst du dich nicht dafür schämen, dass dir das gefällt...

/mg/
 
Wagner ist auch einer meiner liebsten Komponisten.

Ich bin wahrlich kein Klassikexperte, aber dieses majestätische, anmutige, oftmals gar bedrohliche, im nächsten Moment wieder liebliche "Etwas" seiner Werke hat es mir angetan.

Wenn jemand Vergleichbares kennt - immer her damit. Ich bin für alles offen.
 
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dieses majestätische, anmutige, oftmals gar bedrohliche, im nächsten Moment wieder liebliche "Etwas" seiner Werke hat es mir angetan.

Wenn jemand Vergleichbares kennt - immer her damit. Ich bin für alles offen.[/QUOTE]

Versuchs mal mit Anton Bruckner, für den anfang die 3., 4. oder 7. sinfonie. Da findest du das alles, auch das feierliche. Die 3. sinfonie hat er übrigens seinem großen vorbild Richard Wagner gewidmet.
 
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ich mag camille saint-saens :) (halte ihn aber bestimmt nich für den besten aller zeiten, nur um manchen bemerkungen schon mal vorzubeugen)
 
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also meiner meinung nach, hat mozart wunderschöne stücke geschrieben, die auch sehr leicht ins ohr gehen.
trotzallem finde ich, dass verdi ebenfalls ein toller komponist war.
denn meine lieblingsoper -la traviata- wurde von verdi geschrieben.
aber ich höre mir auch sehr gerne opern wie don giovanni, die hochzeit des figaro oder die zauberflöte von mozart an.
aber la traviata ist einfach die beste!!
 
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Mozart, ein Freimaurer.:rolleyes:
 
maren schrieb:
aber la traviata ist einfach die beste!!
Hallo maren,

kurze Zwischenfrage: Hast Du letzte Woche die Übertragung von "La Traviata" im TV gesehen/ gehört? Anläßlich der Salzburger Festspiele. Anna Netrebko "Superstar" als Viloletta? War nicht schlecht!
Mit Mozartopern hast Du bei mir einen Stein im Brett! :)

@ Acta_Diurna: Was meinst Du mit Freimaurer? Stört Dich das bei Mozart?

Gruß,
Gitta
 
Für mich ist es Astor Piazolla. Hat mit Klassik nicht mehr wirklich viel zu tun, aber seine Musik ist großartig. Sie ist soo intensiv, nimmt mich immer mit an einen anderen Ort. Tango ist die pure Leidenschaft.
 
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Bleecker Street Boogie schrieb:
Für mich ist es Astor Piazolla. Hat mit Klassik nicht mehr wirklich viel zu tun, aber seine Musik ist großartig. Sie ist soo intensiv, nimmt mich immer mit an einen anderen Ort. Tango ist die pure Leidenschaft.
Hallo,

ja, sowas find' ich schon auch gut. Aber wenn Du Dich jetzt tatsächlich mal auf rein klassische Komponisten beschränkst (darum geht's hier), wen würdest Du da nennen?

Gruß,
Gitta
 
Chopin. Weil er Pole war.

:D

Den finde ich wirklich nicht schlecht, aber er ist zu früh gestorben um als richtiger Komponist mit Lebenswerk durchzugehen. Weiß also nicht. Villeicht Händel oder Haydn. Ihre Oratorien sind schlichtweg genial, ganz besonders die Händels. Auch als Persönlichkeiten faszinierend, alle drei. Mozart finde ich langweilig...

Weiß wirklich nicht. Bei Piazolla fällt es mir einfacher zu sagen "der ist es"...
 
Bleecker Street Boogie schrieb:
Chopin. Weil er Pole war.
Aha, ein Chauvinist! :D Also bist Du Pole. ;)
Den finde ich wirklich nicht schlecht, aber er ist zu früh gestorben um als richtiger Komponist mit Lebenswerk durchzugehen.
Na, der ist mit 39 gestorben, Mozart mit 36, Mendelssohn-Bartholdy mit 38, die haben allesamt ein Lebenswerk hinterlassen, Mozart z. B. über 600 Werke.
Chopin hat dem Klavier neue Spieltechniken erschlossen, wenn das kein Lebenswerk ist! Trotzdem gehört er nicht zu meinen Lieblingskomponisten.

Weiß also nicht. Villeicht Händel oder Haydn. Ihre Oratorien sind schlichtweg genial, ganz besonders die Händels. Auch als Persönlichkeiten faszinierend, alle drei. Mozart finde ich langweilig...
Ja, Händel und Haydn, da pflichte ich Dir bei. Schade, daß Du Mozart langweilig findest. Der ist nämlich mein Lieblingskomponist. :great: Und zumindest sein Leben war nicht langweilig. Ich komme aber nicht aus Österreich. ;) Hast Du schonmal seine Meisteropern gehört? Aber irgendwann kommt jeder noch zu Mozart. :D

Gruß,
Gitta
 
Chopin hatte halt viel mit Frauen zu tun, da kann man sich nicht soo sehr auf die Musik konzentrieren, da habe ich völliges Verständnis für.

Nee, mit Mozart kannst du mich nicht locken. Frage mich auch immer wieder, was an ihm so gefunden wird... langweilig! Mozartkugeln aber sind echt gut.

Händel wäre mein erster (Messias rockt!), dicht gefolgt von Haydn, den irgendwie alle nicht schlecht finden, aber die wenigsten gut. Ein verkannter Genius.
 
Kommentar im Thema darüber! :)

Gruß,
Gitta
 

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