Warum sammelt man Gitarren?

  • Ersteller Spanish Tony
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Von ehemals ca. 60 Gitarren hab ich mich zunächst gezwungenermaßen (die Ex-Frau brauchte das Zimmer) auf unter 20 reduziert. Das Reduzieren war zunächst hart, erschien aber dann selbst mir - für mich! - vernünftig. Zu der Ansammlung kam es, weil mich ursprünglich einfach interessiert hat, wie die eine oder andere Gitarre klingt und zu spielen ist, und ich dann auch die Mittel hatte, um das umzusetzen (quasi statt in den Musikladen zu gehen, die Teile einfach nachhause schicken lassen (außerdem waren es eh ältere Modelle, die es in Läden eher nicht gibt).

Dann bin ich ja in erster Linie Keyboarder, so dass mich alle möglichen so genannten "Midi-Gitarren" zum Ansteuern meiner Synths interessiert haben, und da gab/gibt es einige. Letztlich blieben zwei und eine ist inzwischen wieder dazu gekommen (ich konnte nicht widerstehen: Eine Gibson Les Paul Studio Custom Shop "Synth" '85 von bisher nachgewiesenen 12 damals und jemals gebauten - Joe Walsh und Steve Howe waren prominente Besitzer, letzterer hat seine beiden noch). Daneben haben mich alle Gibson Modelle mit Moog Elektronik interessiert, wobei ich bis auf die ES alle hatte und nur die Les Paul geblieben ist. Eine Zeitlang hab ich Neck-Trough's angeschafft und verglichen. Und angefangen hat das Ganze mit dem verdammten niedrigen Dollar-Kurs Mitte der 2000er (ich hab 2005 bis 2007 bestimmt pro Monat mindestens eine Gitarre in den USA erstanden). :nix:

Daran sieht man auch meine Hauptmotivation: DAS JAGEN (irgendwie muss das post-steinzeitliche Männchen diesen Trieb ja ausleben). Ich finde irgendwo Infos zu besonderen Gitarren und dann fängt in mir ein Feuer an zu brennen. :rock:

Da ich aber je auch älter werde, verlege ich mich scheinbar mehr auf's Jagdgeschichten erzählen, als auf das Ausfindigmachen neuer Jagdziele. Nachdem ich meine Gibson LP Firebrand letztes Jahr gefunden habe, ist jetzt in der Tat nur noch ein Instrument auf der Ziele-Liste: Guild Songbird, auch S4 genannt ((z.B. auf vielen Bee Gees Konzerten zu sehen). :opa:

Und was das Jagen besonders spannend macht, ist das Umsetzen von klaren Preis/Kostenvorstellungen. Von meinen Zielen hab ich teilweise recht schnell etliche gefunden, konnte mich aber mit dem Verkäufer halt preislich nicht auf meine Vorstellungen einigen. Ich bin also zwar ein HABEN-WOLLEN Typ, aber eben kein HABEN-MÜSSEN Typ. Die Jagd ist nur erfolgreich, wenn auch der Preis stimmt. Daher kann ich auch @fly me to the moon zustimmen, dass auch meine Verkäufe immer mit einem Profit endeten. :juhuu:

Letztlich hab ich teilweise Glück, dass meine beiden Jungs zwar von den Tasteninstrumenten nichts, aber von den Gitarren alles (erben) wollen, so dass sich der Bestand dann ja schon pro Person/Sohn wieder halbiert. Oh Gott-o-Gott-o-Gott, es werden immer weniger. Ich glaub, ich muss ernsthaft über neue Jagdziele nachdenken :D.
 
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Ich hab deswegen eine Sammlung aus echt billigen Gitarren damit sich die "Last" auf mehrere Hälse/Bünde verteilt.
Ich hab in meinem Leben zwei Gitarren schon fast weggespielt (bundstabmässig):embarrassed:
 
Sammeln im Sinne von ...jetzt noch die Fender "Lead", dann habe ich die Serie voll..., ist eine Fazette des Gitarrenkaufens die es zwar durchaus gibt, aber IMO eher selten gemacht wird. Die Motivation dahinter ist schwer oder auch einfach zu verstehen: Es ist eine Art sich mit der Materie zu beschäftigen, die einem Spaß macht.

Wenn Gitarristen mehr als eine Gitarren haben, ist der Grund dafür IMO idR. eine Mischung:
... ich brauche das für meine "Werkzeugsammlung", da ich mal den Sound einer Les Paul und mal den einer Strat oder einer xyz benötige...
Wohl weit häufiger ist es aber die Tatsache, dass man sich einfach nicht von seinem alten Kram trennen mag oder es sich schlicht nicht lohnt. So türmt sich im Laufe der Jahre einfach das Zeug auf.
So habe ich mir mal ein einem ganz bösen GAS Anfall eine Rickenbacker 330 gekauft, die ich jetzt wirklich selten spiele. Ein Verkauf würde sehr wahrscheinlich einen ziemlichen monetären Verlust, aber auch das endgültige Anerkennen eine eben doch eher blöden Aktion bedeuten. So bleibt das halt der "32er Schlüssel" in meiner Werkzeugsammlung, den auch auch nie brauchen werde.
 
Warum sammelt man Gitarren??

Vielleicht weil es ein entspannender, befriedigender Zeitvertreib ist - man kann mit anderen Gleichgesinnten wie hier z.B. im Forum in sozialen Kontakt treten, Wissen teilen, Anerkennung erfahren. Denke wir sind uns einig das es sich bei Gitarren auch zum großen Teil um ästhetische Objekte handelt und es durchaus Freude bereiten kann, sich diese einfach nur anzuschauen?
Beim "systematischen Sammler" kommt sicher noch der Thrill der Jagd nach einem ganz bestimmten Objekt der Begierde hinzu, welches noch in der eigenen Sammlung fehlt.
 
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Vor allem schließt sich Sammeln und Spielen nicht aus.

Ich habe hier eine kleine Sammlung und keine von den Gitarren bleibt länger als 1 Woche unangetastet. (Ich hab`s versucht, klappt nicht.^^)

Für kleine Jams gibt es 2 Allrounder, die eigentlich alles ziemlich gut abdecken würden.

Aber all die eigentlich überflüssigen Gitarren inspirieren mich, mehr zu spielen. Wenn ich gerade Lust auf Blues habe, steht hier ebenso eine dafür perfekt geeignete Gitarre, wie für Metal oder cleane Sounds. Mit den Allroundern ginge das irgendwie auch, aber das letzte Quäntchen an Sound, und gerade das ist es, was mir Spaß macht, würde halt fehlen.
 
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Warum sammelt man Gitarren? Was ist die Motivation dahinter?

Ein Freund von mir hat vor 15 Jahren mal geschrieben:


Walter Kraushaar schrieb:
Tacheles,

es gibt drei Gruppen von Gitarristen.
1. Der Spieler
2. Der Bastler
3. Der Sammler
Oft sind es auch Doppelinteressen mit diffusen Schnittmengen.

Der Spieler sucht ein Arbeitsgerät, welches den täglichen Anforderungen genügt. Die Anforderungen können auch ästhetischer Natur sein, jedoch, und das unterscheidet ihn vom Bastler, überwiegt im Zweifelsfall der Pragmatismus.
Beim Spieler ist nicht der Weg das Ziel, sondern das Ziel. Das verändert sich jedoch mit den Jahren, so dass verschiedene Instrumente, oder Ausstattungen notwendig werden. Sicher ist aber, dass er irgendwann fertig wird.
Anders, als der Bastler!

Der Bastler ist sehr oft gar kein eifriger Spieler. Die Zeit, um Skalen und Noten zu erlernen, nutzt er lieber zum Basteln und Philosophieren. Er ist der Modelleisenbahner unter den Gitarristen. Es geht ihm nicht darum, wie schnell der Zug im Kreise fährt, sondern dass es einen gibt, um den man etwas bauen kann. Die Gitarre ist dabei der Mittelpunkt eines Hobbys, was man nach belieben in jede Richtung ausweiten kann und – ein Rückzugsort von Frau oder Beziehung. Auch die Band, mit der man sich 1x in der Woche zum Bierchen trifft, gehört dazu. Ich habe dazu eine hohe Meinung und denke, dass man seine Zeit sehr viel blöder verbringen kann.

Der Sammler ist in aller Regel...
Entweder zum Zeitpunkt der Herstellung des Instruments ein Jugendlicher gewesen, der mit der Anschaffung einer alten Gitarre eine Jugenderinnerung kauft.
Oder der brennende Fan eines Protagonisten aus der Zeit. Oftmals spielt er gar nicht.

Kann ich so wie geschrieben voll unterschreiben, besonders das mit den "diffusen Schnittmengen"
Auch der letzte Punkt trifft auf mich zu, "Entweder zum Zeitpunkt der Herstellung des Instruments ein Jugendlicher gewesen, der mit der Anschaffung einer alten Gitarre eine Jugenderinnerung kauft"
 
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Wenn ich mich in meinem Musikzimmer so umschaue, falle ich wohl in die Kategorie „Sammler“: da hängen/stehen 7 blaue Strats, teils mit identischen Specs. Nur die Single-Coil-Tonabnehmer unterscheiden sich von Strat zu Strat.
Keine anderen Bauformen, keine Humbucker weit und breit.

Warum keine breiter angelegte Sammlung?
Ich habe - nach mehr oder weniger kurzen Ausflügen zu Gibson (LP) und PRS (408/HBII/DGT) - festgestellt, dass mir die Strat-Form am besten liegt.
Damit gilt die Ausrede „von jeder klassischen Form eine“ nicht mehr.

Warum sind nur verschiedene Blautöne vertreten?
Siehe Username, Nomen est Omen! :cool:

Kernfrage: Warum mehr als eine Gitarre (oder meinetwegen zwei, eine Ersatzgitarre ist ja noch „vernünftig“)?
Angesichts meiner bescheidenen Spielkünste wäre vermutlich eine einzige sauber verarbeitete und gut bespielbare Strat vollkommen ausreichend.
Andererseits freue ich mich jedes Mal, wenn ich mein Musik-/Arbeitszimmer betrete - selbst wenn es „nur“ zum Arbeiten ist - an der Ästhetik meiner kleinen Gitarrensammlung.
Gerade bei der Arbeit gibt es mir Motivation, mal in nervigen Momenten den Blick über meine Schätzchen wandern zu lassen. In einem Job, der einerseits höchst verantwortungsvoll ist und andererseits mit fühlbaren Erfolgserlebnissen geizt, in dem ein Projekt das nächste jagt (wenn nicht ohnehin mehrere gleichzeitig laufen), ist es schön zu sehen, dass man sich (gerade als DINK) auch mal etwas Schönes aber nicht unbedingt Nötiges gönnen kann.

Und da sind wir beim Kern der Sammelleidenschaft: man gönnt sich etwas optisch, handwerklich und damit haptisch Ansprechendes, das nur dem eigenen Vergnügen dient.
Wenn man dieses Luxusgut dann noch nach seinen eigenen Vorstellungen baut bzw. bauen lässt, erhöht das den Reiz und die Freude noch weiter.

Schließlich hat jede meiner Strats - obwohl sie sich so ähnlich sind - eine eigene Stimme. Das führt wiederum dazu, dass ich - je nach gespieltem Stück - zu einer bestimmten Gitarre greife, deren Ton den Charakter des Songs am besten wiedergibt. So wird eine Jede auch regelmäßig und mit großer Freude gespielt...

Fazit: Sammelleidenschaft ist Lustgewinn, schüttet regelmäßig Dopamin aus und tut (wenn sie nicht in Zwang umschlägt) der Seele gut.
:juhuu:
Und ganz nebenbei kurbelt man auch noch die Wirtschaft an... ;-)
 
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Eine interessante "Sammlung" habe ich übrigens vor einiger Zeit mal bei einem Zufallsbekannten kennengelernt:

Ein älterer Herr um die 80, der etwa 40 bis 50 Gitarren unterschiedlichster Art besaß, die ältesten etwa aus den 1950ern. Teils an verschiedenen Wänden im Haus verteilt, teils in Schränken und Koffern aufbewahrt. Er hatte nie "gesammelt", war sich auch gar nicht bewusst dass er eine "Sammlung" besaß, er hatte auch weiter keine Kontakte mit denen er sich darüber hätte austauschen können - er hat einfach nur von seiner ersten Gitarre an zwar immer wieder mal eine neue gekauft, aber keine einzige verkauft! Er spielte immer nur die zuletzt gekauften, aber er brachte es nie über's Herz eine der älteren zu verkaufen wie er sagte … :)

Auch wenn es überwiegend eher einfache "Gebrauchsgitarren" waren … die ältesten waren einfache Wandergitarren und E-Gitarren vom Typ "Hertiecaster" ... ich fand das eine tolle Sammlung, mit all den Erinnerungen und Geschichten rund um diese Gitarren ...
 
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Mr.Blue - wunderbar zusammengefasst - du sprichst mir aus der Seele!

Blues-Opa: Das ist mal eine seltsame und völlig untypische Sammler-Geschichte, aber sehr sympathisch.
 
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Ich würde mich nicht als Sammler bezeichnen, obwohl ich über 30 Gitarren und ca. 15 - 20 Amps besitze. Bei mir ist das eher eine Art von "Ich will diesen oder jenen Sound spielen und dafür möchte ich dieses oder jenes Equipment haben". Ich weiß nicht, ob das jetzt verständlich ist. Einer meiner Vorredner hat es ähnlich formuliert...eine SG für AC/DC, eine Flying V für Michael Schenker, usw. Ich hab das Ganze eben noch auf Amps ausgeweitet...SG und Plexi für AC/DC, Flying V und JCM 800 für Schenker, Strat und Soldano für Gary Moore, etc. Für mich gibt es einfach nix schöneres als je nach Stimmung auf der Gitarre zu spielen (oder Gitarre und Amp), auf die ich gerade Bock habe...sei es E- oder Akustikgitarre.

Darüber hinaus ist eine Gitarre oder ein Amp für mich das geilste "Einrichtungsstück". :D
 
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Ich habe absolut kein Verständnis für Sammelei. Ganz egal, ob es jetzt um Schlumpf-Figuren, Überraschungsei-Überraschungen, Lego-Modelle, Autos, Gitarren, Schachfiguren, Pannini-Sticker oder sonstwas geht. Für mich ist es absolut nicht nachvollziehbar, dass jemand etwas sammelt. "Unter der Theke" gesprochen halte ich "Sammler" für neurotisch und grundsätzlich verunsichert, weil mir die Haltung, die dieses Sammeln ermöglicht, so dermaßen fremd ist.
Denn für mich impliziert eine "Sammlung", dass damit toter Besitz einhergeht. Man sammelt, um "zu haben", nicht um "zu nutzen". Wer "nutzt", erweitert seinen Nutzungsbereich, "sammelt" aber eben nicht.
Wenn ich also bspw. eine Gitarre für jeden Sound haben will - und damit auch jeden Sound für mich nutzbar mache - dann habe ich nicht gesammelt, sondern mein Arsenal erweitert. Wenn ich viele DVDs in meinem Regal habe, dann kann ich diese Filme gucken, aber wenn ich viele Collector's Editions in meinen Vitrinen habe, dann "habe" ich eben nur. Solche Sammelhandlungen sind für mich, neben dem Gedanken der Vermögensanlage, völlig unverständlich.

Trotz dieser engen Definition von "sammeln", die auch größere Mengen an Gitarren pro Haushalt rechtfertigen kann, gehe ich selbst nochmal ganz anders daran. Ich habe ein paar Gitarren. Bei weitem nicht viele (sechs insgesamt, eine davon auseinandergeschraubt), die meisten sind einfach hängengeblieben. Da ist meine erste Gitarre überhaupt, meine erste Akustik-Gitarre, die Gitarre, mit der ich die coolsten Live-Gigs hatte (für die ich aber im Wiederverkauf keinen müden Cent sehen würde), meine Übungsgitarre, eine Strat für SC-Sounds und meine Work-Horse-Gitarre. Mehr eigentlich nicht. Ich habe eine Hauptgitarre (mein Work-Horse), die ich durch Modifikation und Umbau so gestaltet habe, dass ich das Gefühl habe neben ihr keine mehr zu brauchen. Ich spiele diese Gitarre seit über 11 Jahren. Diese Gitarre hat natürlich ihre Makel und Fehler. Aber ich muss erstmal eine andere Gitarre finden, die mir das bietet, was meine eine mir bietet (was wegen Double Edge Pro echt schwierig wird!) und dabei zugleich diese Makel und Fehler ausgleicht, bevor ich überhaupt in Erwägung ziehe, sie meinem "Hort" hinzuzufügen, evtl. sogar meine "Hauptgitarre" zu wechseln.

Deswegen ist es für mich absolut unmöglich, eine "Sammlung" aufzubauen. Mehr Gitarren zu haben daneben, ist für mich schlicht nicht sinnvoll, weil ich so viel Variation durch kleinere Veränderungen (mal ein Effektgerät zum Selbstbasteln, 'n Pickuptausch, eine neue Feilrille in 'nem Plektron, irgendeine geringfügige Änderung an einem der tausenden Klangelemente) erzeugen kann, dass mein vorhandenes Equipment nie langweilig wird. Deshalb stelle ich so etwas wie das gegenteilige Extremum zu dieser Diskussion dar: Zum einen verstehe ich Sammler vorne und hinten nicht, zum anderen habe ich auch garkeinen Antrieb, mehr Gitarren zu haben. Vielleicht kann mir das ja jemand schmackhaft machen?

(Die Unterstreichungen dienen dazu, zu vermitteln, wie wenig Verständnis ich dafür habe!)
 
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Eine erfrischend andere Haltung! Bin ich nicht weit von weg
 
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Ich habe absolut kein Verständnis für Sammelei.

Naja absolut kein Verständniss würde ich nicht sagen, aber Sammeln ist schon ein Luxusproblem.
Und eine größere Sammlung jenseits von einstelligen Zahlen würde mich irre belasten. Sind alle
noch original oder nicht. Sind alle ok oder irgentwas kaputt. Wenn kaputt wo bekomme ich
Original Ersatzteile her. :igitt: und wann spiele ich die alle mal ..? Gitarren wechseln mag ich auch nicht besonders.

Wie gesagt ich bin kein Sammler, auch wenn ich 5 E Gitarren besitze, aber wenn ich sammeln
würde dann eher Amps oder Zerrer.
:embarrassed:
 
Bei mir ist es zum Teil die Erfüllung von Jugendträumen.
Vor 40 Jahren waren Strat, Tele und Paula für mich unerschwinglich.

Das gilt auch für mich. Ich habe etwas über 50 Instrumente - zumeist E-Gitarren, Bässe, Ukulele, Banjo, Manolinen, Mandola, aber auch Blockflöten, ein Chalumeau und weiß der Teufel. Gut ich habe Musik studiert und das entschuldigt mich ein bischen. Dieses Konglomerat von Instrumenten folgt keiner irgendwie sinnvollen Struktur, einem Thema, was die Sammlung eben vom Konglomerat unterscheidet. Ich habe mit Sicherheit eine Macke!

Ich bin Jahrgang 52, Kölner. Mit 14 Jahren hatte ich meine erste Hertiecaster. Die Freistunden in der Gymnasialzeit verbrachte ich mit zwei Freunden beim Musikhaus Bucklitsch in der Sternengasse. Der Music Store existierte noch nicht. Wir dückten uns die Nasen platt an den Schaufensterscheiben von Musik City am Ebertplatz und den anderen damals noch in Köln existierenden Musikgeschäften. Leisten konnten wir uns die Pretiosen allerdings nicht. Die Hertiecaster lief in eine Grundig-Tonbandgerät mit total manuell übersteuerter Eingangsstufe und von da in ein "Dampfradio". Verstärker und Verzerrer - davon konnte ich nur träumen.
Ähnlich wie die Kriegsgeneration in der Zeit des deutschen "Wirtschaftswunders" ihren Nachholbedarf gedeckt hat, um die Entbehrungen im Krieg über die Psyche auszugleichen, habe ich mich auch verhalten. Als ich es mir mit 20 Jahren finanziell erlauben konnte, habe ich ein Monatseinkommen für eine Les Paul Custom (fretless wonder) ausgegeben. Wenig später folgte eine Fender Lead II usw. Hätte ich mir als Jugendlicher mit 15, 16 Jahren bereits meine Träume erfüllen, sähe mein Haus von innen heute vielleicht ganz anders aus.
 
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Aber all die eigentlich überflüssigen Gitarren
So etwas gibt`s nicht! Märchen! Gerüchte! Fakenews! Freundinnen/Ehefrauen-Geschwätz!

Ausserdem: Richtige Sammler, eigentlich egal, was sie sammeln, sammeln offenbar nur, um zu haben. Wohl eher nicht, um zu benutzen. Häufig jedenfalls, obwohl sie Dinge sammeln, die ursprünglich nur fürs Benutzen gemacht wurden. Wenn ich bei "Bares für Rares" sehe, dass speziell bei Spielzeugsammlern, egal ob Modellautos, Legosets oder Steifftiere, die mit Abstand höchsten Preise erzielt werden für Teile, die möglichst unbespielt sind, am besten sogar niemals die OVP verlassen haben und auch noch nach 50 Jahren wie ladenneu sind, ist das für mich nicht nachvollziehbar. Ich möchte Gebrauchsgegenstände gebrauchen. Dafür sind sie da und dafür sind sie gemacht worden. Wenn ich höre, dass etwas "abgeliebt" und damit weniger Wert ist..... nee!

Keep on gebrauchin`
 
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Ich habe absolut kein Verständnis für Sammelei. ...Für mich ist es absolut nicht nachvollziehbar, dass jemand etwas sammelt. "Unter der Theke" gesprochen halte ich "Sammler" für neurotisch und grundstätzlich verunsichert, weil mir die Haltung, die dieses Sammeln ermöglicht, so dermaßen fremd ist.
...

Ich stimme dir zu, das man kein Verständnis aufbringen muss und das einem eine Sache fremd sein kann. Aber ich finde es herabwürdigend, Sammler neurotisch (also mit einer Nervenkrankheit) zu nennen und sie als verunsichert zu betiteln. Du beleidigst Sammler aus deinem Unverständnis heraus, anstatt sie einfach Sammler sein zu lassen. Leben und leben lassen ist nicht deine Devise, sondern andere beleidigen, weil du selbst es nicht verstehst.
 
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Wenn ich also bspw. eine Gitarre für jeden Sound haben will - und damit auch jeden Sound für mich nutzbar mache - dann habe ich nicht gesammelt, sondern mein Arsenal erweitert.

...und mir selbst was vorgemacht und versucht, meine Sammelleidenschaft zu rechtfertigen! Steht doch dazu - Sammeln ist vielleicht ansteckend, oft unheilbar - aber es macht SPASS!
 
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Also meine Gitarren sind alle schon etwas abgeliebt.
Aber stimmt schon, in anderen Bereichen findet man das was ich als Hardcore Sammelei bezeichnen würde. Beispielsweise die Carrera Bahnen aus den 60er und 70er. Beim richtigen Sammler stehen die unbenutzten Autos mit OVP in der Vitrine. Besonders begehrt sind Fehlfarben. Hier findet beim Sammeln alles nur in der Fantasie statt. Das ist wohl mit Gitarren nicht vergleichbar.
 
Hier findet beim Sammeln alles nur in der Fantasie statt.
Jo, da könnte man eigentlich auch nur die leeren Verpackungen sammeln und ins Regal stellen. Sieht genau so aus und ist (wahrscheinlich, wer weiß?) deutlich billiger.
 
sammeln offenbar nur, um zu haben

Nein, ich und viele andere hier kaufen Instrumente, um sie zu benutzen. Ich habe nie ein Teil gekauft, ohne es benutzen zu wollen. Aber Instrumente klingen halt unterschiedlich. Alle mussten bei mir arbeiten und sich ihren Lebensunterhalt im Studio oder auf der Bühne verdienen. Ein Sammler würde seine Instrumente nie verändern und so ihren Wert mindern. Ich habe eine Les Paul und zwei SGs aus den frühen 70ern, eine SG aus den 80ern. Bei allen habe ich den Lack am Hals abgebeizt, um im Sommer nicht daran kleben zu bleiben. Für einen Sammler wäre das Blasphemie.
 
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