Die größten Differenzen zwischen Studio- und Live-Versionen bekannter Songs?

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Tim
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Hallo,

mich beschäftigt seit längerem, eigentlich seit ich selbst zu Playbacks singe und recorde wie das Profis machen, genauer gesagt wieviel heutzutage (und früher) gefaked und geschummelt wird.
Vielleicht hat jemand ein paar Beispiele, am besten mit Links, die solche Unterschiede veranschaulichen?

Konkret geht es mir darum, daß ich versuche zu den Playbacks zu singen und aufzunehmen, die ich bei Youtube finde und die in Originaltonlage der Studioversionen sind, also meist ganz schön hoch, z.B. "One Year of Love" von Queen. Ich habe den Song schon ganz gut aufgenommen, aber er geht an die obersten Grenzen meiner Stimme und an manchen Tagen auch drüber hinaus. Ich habe ihn auch schon live mit einer Band geprobt, leider dabei aber nicht aufgenommen und mir fehlt da die Objektivität um einschätzen zu können, wieviel schlechter das war, gegenüber meiner Homestudio-Version, bei der ich unglaublich viel geschnippelt habe und kaum mehr als 3 Töne am Stück aufgenommen habe.
Darum meine Frage, wie wird das heute bei der Produktion in der Regel gemacht, wird da auch fast Ton für Ton gestückelt?
Oder wird mehr am Stück gesungen und schiefe Töne einfach danach mit Autotune korregiert?

Die Technik eröffnet heute ja enorme Möglichkeiten, je nachdem wieviel Zeit und Geld man investieren kann, nur spätestens bei einem Live-Auftritt wird eine extrem gefakte Studioversion eines Songs eventuell auffliegen, sofern sie dann nicht vielleicht gravierend viel tiefer gesungen wird.
Hat eigentlich Queen (mit Freddie Mercury) den von mir erwähnte Song "One Year of Love" auch mal live in Studiotonlage gespielt/gesungen?

Viele Grüße
Tim
 
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gegenüber meiner Homestudio-Version, bei der ich unglaublich viel geschnippelt habe und kaum mehr als 3 Töne am Stück aufgenommen habe.
Darum meine Frage, wie wird das heute bei der Produktion in der Regel gemacht, wird da auch fast Ton für Ton gestückelt?
Oder wird mehr am Stück gesungen und schiefe Töne einfach danach mit Autotune korregiert?
Falls du nicht bereits die absolute Referenz bist bezüglich der Singbarkeit von Stücken, wäre es doch denkbar, dass andere Sänger andere Voraussetzungen mitbringen und Sachen hinbekommen, die dir (momentan noch) nicht möglich sind.
 
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@Tim Sicherheitshalber gleichmal vorab: Nachdem Dir ob Deiner nichtendenwollenden Obsession mit den Tonhöhen anderer Sänger das Posten im Vocalsbereich bereits untersagt ist, werde ich streng darauf achten dass sich die Diskussion hier wirklich nur um den Recording/Mixing/Produktionsprozess dreht, nicht etwa um stimmliche Fähigkeiten. Ich bitte auch alle anderen Teilnehmer, sich auf die Aspekte zu beschränken, die ins Recording gehören

In diesem Sinne kann ich Dir berichten, dass mir ein deutsches Schlagersternchen bekannt ist, bei dem die finale Gesangsspur aus 64 Spuren zusammengeschnippelt wurde.

ich gehe aber davon aus, dass bei Sängern von Weltrang, die Ihr Fach wirklich beherrschen, erheblich weniger bis gar nicht geschnippelt (insbesondere nicht zum Kaschieren von stimmlichen Fehlleistungen) oder mit Autotune korrigiert wird.

Banjo
 
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Ich persönlich bin immer wieder erstaunt über die Live-Performance und den Sound von Toto.


Auch nach 40 Jahren klingen die noch frisch und dynamisch und absolut fehlerfrei. Konnte sie in den letzten Jahren 2 mal live sehen und war beide male begeistert, auch der Sound war unglaublich gut und differenziert, jeder Musiker hatte im Mix seinen Platz und die Performance so unglaublich tight. Da merkt man schon, dass diese Jungs jahrzehntelange Erfahrung im Studio haben und für unzählige Interpreten Songs aufgenommen haben, das macht sich live schon bemerkbar. Kann diese Live-DVD "40 Tours around the Sun" nur empfehlen, das war die letzte Tournee in 2019, da sie im Oktober mal den vorübergehenden Schlussstrich gezogen haben. Einige Songs wurden runtertransponiert um es dem Sänger zu ermöglichen das zu singen, was vor 40 Jahren aufgenommen wurde, aber das merkt man als Laie gar nicht.
 
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In den 90ern, der großen Zeit der Boybands, war es üblich, dass die Sänger bei Auftritten in Musikshows, bei Interviews oder sonstigen Anlässen, immer mal wieder eine Acappella-Einlage gaben. Nach dem Milli-Vanilli-Fiasko war wohl jeder darauf bedacht, zu beweisen, dass tatsächlich selbst und unmodifiziert gesungen wurde. Das hatte eben auch den Vorteil, dass man zeigen konnte, was man wirklich kann und ob man nun auf "Studio-Magic" angewiesen war oder nicht. Das fiel auch zusammen mit der Prävalenz von unplugged-Konzerten, die in der damaligen Form heute gefühlt auch seltener geworden sind (so gab es beispielsweise zwischen 1990 und 1999 40 MTV-Unplugged-Aufnahmen, wohingegen zwischen 2010 und 2019 nur 17 davon aufgezeichnet wurden).

Ich habe das Gefühl, dass diese Notwendigkeit mittlerweile nicht mehr so stark gesehen wird. Entweder kümmert es uns als Zuhörerschaft weniger, ob etwas nun 'radikal authentisch' aufgenommen wurde, oder vielmehr, ob der kreative Ausdruck eines Sängers technisch unterstützt wurde. Ich glaube aber auch, dass unsere Fehlertoleranz für Live-Auftritte ohne Playback größer ist, als bei Studioaufnahmen. Imperfektionen im musikalischen Ausdruck (gesungen oder am Instrument) können Live-Aufnahmen sogar eher noch anreichern, wohingegen mancher Künstler auf seinen Studioaufnahmen doch auch mal etwas 'steril' rüberkommen kann.

Was derzeit allerdings auch zu beobachten ist, sind jede Menge Youtube-Streams von Musikern, die krisenbedingt derzeit 'von zu Hause aus' kleinere oder größere Live-Konzerte geben. Dabei ist mir bislang noch keiner untergekommen, der wirkliche Mängel hätte erkennen lassen.

tl;dr: Die technischen Möglichkeiten, die heutzutage (und das ist nicht erst seit 10 Jahren so!) bestehen, werden entweder vom Publikum unbewusst aber dankend in Kauf genommen und es kommt nicht mehr darauf an, ob jemand es 'live' auch so hinbekommen kann, oder sie dienen nach wie vor nur dazu, vorhandenes Talent aufzupolieren und nicht dazu, es vorzugaukeln.
 
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Ich finde auch dass es stark vom Inhalt abhängig ist, wie wichtig die technisch perfekte Umsetzung eigentlich ist. Werden starke Emotionen vermittelt, dann ist ein Ton der in der Höhe oder auch zeitlich nicht ganz getroffen ist, eher egal, weil eben die emotionale Stimmung passt. Wenn das inhaltliche belanglos ist, dann wird halt an jeder Silbe rum gebastelt, damit wenigstens etwas stimmt.
Und weil Live mit mehr Adrenalin zu Werke gegangen wird, gibts da auch emotional intensivere Darbietungen. Ein für mich plakatives Beispiel (allerdings aus den 70ern) ist der Vergleich der ersten Studioplatte und der Liveplatte von Mothers Finest. Die waren eine echte Liveband und daher punktet die Liveplatte in allen Belangen, auch wenns tontechnisch auch nicht auf der Höhe der damaligen Zeit war (siehe z.B Waiting for Columbus von Little Feat, aber da war ja auch George Massenburg mit dabei).
 
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Hi :hat:

Ich finde man sollte die Vorteile im Studio auch nutzen. Wenn ich eine CD anhöre, will ich keine Fehler oder Unsauberkeiten hören. Live ist das etwas Anderes. Da ist jeder "Fehler" einmalig. Wäre der Fehler auf der CD, muss man sich den Fehler immer und immer wieder anhören. Spätestens nach dem dritten mal, verliere ich die Lust, mir diese CD anzuhören.
 
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Ich finde man sollte die Vorteile im Studio auch nutzen.

Der Ansicht bin ich eigentlich auch.
Meine letzten Aufnahmen dauerten pro Song oft ca. 2 Wochen, wobei ich in der Zeit fast täglich einige Stunden aufgenommen und geschnitten habe. Die Ergebnisse waren nachher wirklich nicht schlecht, es stimmte sehr viel mehr, als wenn ich das in einem Take aufgenommen hätte, vorallem weil ich mich sonst auch oft festsinge und die Intonation und der Klang dadurch leidet.
Allerdings ist dieser Recordingmarathon wirklich anstrengend, weniger was das Singen angeht, mehr das Schneiden und am schwierigsten fällt es mir überhaupt sicher heraus zu hören, welcher aufgenommene Part nun wirklich der beste ist, ich habe da schon etliche mal hinterher festgestellt, daß es so nicht paßt und wieder zurück gehen müssen oder erneut angefangen Parts aufzunehmen, manchmal fand ich einfach keine Lösung die mich zufrieden stellt und habe mich dann mit einem Kompromiss abgefunden.

Darum mein Interesse an professioneller Studioarbeit, da macht das zwar nicht eine Person, sondern mindestens einer ist nur für die Ton-/Aufnahmetechnik da, was die Musiker sehr entlastet und es erlaubt deren Konzentration und Fokus voll beim Musizieren zu lassen.

Jedenfalls bin ich selbst von den letzten Aufnahmeprojekten so gernervt und entkräftet gewesen, daß ich erstmal beschlossen habe Songs in einem Take aufzunehmen und nur notfalls mal wenige Stellen zu schneiden.
Autotune weigere ich mich grundsätzlich einzusetzen, das ist mir irgendwie zu viel Fake, umso mehr interessiert es mich aber, wer von bekannten Profis sowas einsetzt.
 
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Die Entscheidung beim Schnitt fällt womöglich leichter, wenn man nicht selbst der Sänger ist. Aber so ist das halt oft im Homerecording.

Banjo
 
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Kann es sein, dass das passiert weil man alleine zu sehr verkopft. Je näher man hin sieht, desto mehr „Fehler“ findet man. Eine zweite, mehr aussenstehende, Person kann das neutraler, objektiver sehen und die Ballance zwischen „künstlerisch in Ordnung“ und „im Detail exakt“ zu finden. Diese Distanz zur Sache ist alleine nur schwer zu finden. Zumal die technischen Möglichkeiten so grenzenlos erscheinen, dass man immer noch detailierter an die Sache ran geht, bis man dann schon Silbe für Silbe Schnipsel hat, was aber das Ergebnis nicht unbedingt besser macht, im Gegenteil, es wird dann, so sehe ich das, recht schnell steril und unpersönlich.
 
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Hallo,

für meinen eigenen Hobbystudio-Betrieb kann ich sagen, daß ich am liebsten lange Passagen singen (und am liebsten auch spielen...) lasse. Da ist einfach der Spannungsbogen besser als bei einem Flickenteppich aus einzelnen Takten oder Tönen. Setzt natürlich voraus, daß die Musiker ihren Part auch richtig gut können... leider nicht immer eine Selbstverständlichkeit, aber in der letzten Zeit hatte ich Glück :D
Ich neige aber dazu, eine Passage, sollte sie einen kleinen Fehler haben, durchaus auch mal stehenzulassen, wenn mich die Darbietung an sich im Gesamtzusammenhang überzeugt. Im letzten Sommer hatte ich mal eine Studentenband für Demoaufnahmen da, deren Sänger ich nach meinen klassischen Maßstäben nicht unbedingt hätte durchgehen lassen dürfen, aber das leichte Ver- und Anschleifen der Töne paßte haargenau zu den Stücken, und die Stimme hatte etwas Eigenes. Hier hätte der Einsatz von Korrekturtechnik nur geschadet.
Wenn eine anonsten gelungene Passage durch einen einzigen richtig falschen Ton ruiniert wird, aber sonst wirklich gut war, dann habe ich auch schon mal Melodyne benutzt, aber meist ist die Situation die, daß ich dann höre "Das sing' ich noch mal..." :great:

Wenn ich mich selber mal aufnehme, lasse ich mir gerne ein oder zwei Tage Zeit, bis ich mir das mit "wachen Ohren" anhöre, dann habe ich mehr Abstand und kann mich besser beurteilen.
Im live-Bereich, in dem ich mich meist bewege, halte ich wie Zelo01 einen Fehler eher für vernachlässigbar. Da nerven mich viel eher Störgeräusche aus dem Zuhörerraum (ich bin vorwiegend im klassischen Bereich unterwegs).

Viele Grüße
Klaus
 
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Meine letzten Aufnahmen dauerten pro Song oft ca. 2 Wochen, wobei ich in der Zeit fast täglich einige Stunden aufgenommen und geschnitten habe.
Ich habe irgendwann mal angefangen erst mit der Bearbeitung zu beginnen, wenn alles im Kasten ist. Ich nehme so ca 10 Takes auf. Im Zweifelsfalle lieber 20 Takes. So kann ich mich ganz auf die Performance konzentrieren, und wenn ich fertig bin, hab ich genügend Material zum zusammenschneiden. Ich muss dann nicht nochmal mit Aufnehmen beginnen, weil zB ein Wort fehlt. Das passiert mir eigentlich höchst selten, dass irgendwas fehlt, wenn ich mit der Bearbeitung beginne.

Das hat auch den Vorteil dass du bei der Performance "im Fluss" bleibst, und die Mikrofonposition sich nicht verändert, weil du immer zwischen Aufnahme und Bearbeitung hin und her springen musst. Ich versuche bei der Performance allgemein so wenig wie möglich mit der Technik zu tun zu haben. Nur dann hab ich den Kopf wirklich frei für eine gute Performance, was dann auch wieder zur Folge hat, dass weniger Nacharbeit nötig ist.

Zu Autotune. hmmm ganz ehrlich, mag ich das Ding auch nicht. Weil ich zu wenig Kontrolle über die Korrektur habe. Ich korrigiere mit Melodyne, und zwar gezielt nur das was bearbeitet werden muss, alles andere bleibt unverändert. Ich hab schon viele Profis darüber sprechen hören wie sie mit Melodyne umgehen: Keiner von ihnen korrigiert einfach automatisch alles. Es wird aufmerksam hingehört, und dann entschieden, was korrigiert werden muss, und was nicht. Es sei denn, man will absichtlich nen Cher-Effekt oder sowas erzielen.

Achja, was ich beim zusammenschnippseln gelernt hab: Sich besser nicht zusehr im Detail verlieren. Sich nicht immer die selbe Stelle anhören, sondern auch immer mal wieder den ganzen Song am Stück, sonst klingt die Bearbeitung am Ende wie ein Navi im Auto:D
 
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Hallo,

Im Zweifelsfalle lieber 20 Takes

...genau, das mache ich auch so, es sei denn, ich hätte Leute hier, die schon nach zwei Durchläufen perfekt sind. Alles schon vorgekommen... ;)
Ansonsten lasse ich erstmal den/die Musiker kontrollieren, ob sie sich mit dem vorhandenen Playback oder der Klickspur bzw. dem Kopfhörermonitoring wohlfühlen, dann dürfen sie mal einen Durchlauf machen (das heißt dann immer: "Einmal durch, nur so zum Spaß, ich brauche mal Signal zum Einpegeln!"). Dabei läuft aber immer die Aufnahme mit, ohne daß ich das extra ansage, und oft ist damit schon ein Grundstein gelegt.
Je nach Stück lasse ich bei den Vocals zuerst die Strophen und dann die Refrains singen, und wenn ich genug Material habe, heißt es noch mal "So, wir haben genug Material, jetzt noch mal einfach just for fun!" Solche "Spiel-Spuren" sind bei mir häufig auch schon im Endmix gelandet.
Dazu was Selbsterlebtes von einer CD-Produktion unseres Chores, das war das "Stabat Mater" von Domenico Scarlatti. Freitagmittag begonnen, wirklich schwer mit dem Stück gekämpft, samstagnachmittags die Stimmung absolut im tiefsten Keller, Sonntagmittag um 14 Uhr die Ansage unseres Chorleiters: "Ok, wir haben was. Jetzt singen wir noch mal eine Spaßfassung!". Na, was soll ich sagen, von den 11 Sätzen waren neun aus der Zeit Sonntag zwischen 14 und 16 Uhr... :D

Viele Grüße
Klaus
 
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kaum mehr als 3 Töne am Stück aufgenommen habe.
Meine letzten Aufnahmen dauerten pro Song oft ca. 2 Wochen, wobei ich in der Zeit fast täglich einige Stunden aufgenommen und geschnitten habe.

Sorry, aber das ist nicht normal, um nicht zu sagen jenseits von gut und böse.

Manchmal muss man sich vielleicht auch einfach eingestehen, dass es keinen Sinn macht.

Wenn es einen nicht stört, dass man jede Hürde umreißt, dann kann man sich natürlich auch weiterhin am Hürdenlauf probieren, auch wenn's weh tut.
 
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Traurig. Selbst ich als Amateur kann mit ein wenig Vorbereitung einen Song fehlerfrei im zweiten Take aufnehmen, also eintrommeln.

Und das am ganzen Stück ohne Schnibbeln. :nix:
 
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Prince hat sich mal ins Studio gesetzt, bewaffnet mit den Texten für vier Songs, hat dann das Band durchlaufen lassen und die Drums für alle vier Songs als erste Spuren überhaupt am Stück auf das leere Band eingespielt. Diese Drumspuren sind auch im finalen Mix.

Banjo
 
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Meine letzten Aufnahmen dauerten pro Song oft ca. 2 Wochen, wobei ich in der Zeit fast täglich einige Stunden aufgenommen und geschnitten habe. Die Ergebnisse waren nachher wirklich nicht schlecht, es stimmte sehr viel mehr, als wenn ich das in einem Take aufgenommen hätte, vorallem weil ich mich sonst auch oft festsinge und die Intonation und der Klang dadurch leidet.

Darf ich unbedarft fragen, was man von so einem Ansatz hat? Es geht doch wohl um Cover? Du erzeugst also mit viel Aufwand eine sehr gute Kopie des Originals, nur mit Deiner Stimme. Hörst Du Dir das dann selber regelmäßig an, obwohl Du genau weißt, dass das nur gefaked ist? Oder spielst Du es anderen vor? Was machst Du, wenn die Dich das dann live singen hören wollen: „Cool, sing doch mal!“.

Ich singe zwar nicht, stecke meine Zeit aber am Instrument lieber darein, einen Song komplett und brauchbar spielen zu können. Und selbst dafür reicht meine Zeit leider nicht...

Du hast ja noch Deinen Thread zum Thema „Jetzt aber endlich Klavier lernen“. Was ist Dein Ziel? Warum machst Du Dir lieber viele Gedanken, als einfach mal zu machen? Ich sehe jedenfalls Potenzial für Prioritäten.

Gruß,
glombi
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich finde man sollte die Vorteile im Studio auch nutzen. Wenn ich eine CD anhöre, will ich keine Fehler oder Unsauberkeiten hören. Live ist das etwas Anderes. Da ist jeder "Fehler" einmalig.

Also mir ist eine brauchbare Aufnahme von einer geilen Live-Performance (mit allen Ecken und Fehlern) wesentlich lieber, als eine perfekte Aufnahme einer sterilen, überperfekten und daher leblosen Studioproduktion. Manchmal freue ich mich sogar auf die "Fehler". Schön, wenn die nicht bearbeitet werden. In welcher Tonlage der Song dabei verformt wird, ist mir eher egal. Das soll zwar die Stimmung eines Songs massiv beeinflussen, ist mir aber noch nie aufgefallen. Hab leider nach einem geilen Auftritt eines (für mich) neuen Künstlers CD's von diesem gekauft, die mir garnicht gefallen haben, weil eben überproduziert und keinerlei Energie des Live-Auftritts rüberkommt...
 
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Hab leider nach einem geilen Auftritt eines (für mich) neuen Künstlers CD's von diesem gekauft, die mir garnicht gefallen haben, weil eben überproduziert und keinerlei Energie des Live-Auftritts rüberkommt...
Meinst du nicht, das könnte auch dran liegen, dass eine eher unbekannte Band wenig Geld für eine gute Studioaufnahme investieren kann?
Überperfekte und sterile Produktionen, sind aus meiner Sicht eher Anfängerfehler, die einem Profimischer nicht passieren sollten, es sei denn, es ist vom Kunden so gewünscht. Wie gesagt: Ein Profi nimmt nicht einfach Autotune her, und stellt den auf 100% Korrektur, sowas machen eher die Anfänger.
 
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eine eher unbekannte Band

Ja, natürlich. Aber da habe ich mich wohl unklar ausgedrückt. Da waren etliche etablierte Musiker dabei, die ich bis dahin nur noch nicht auf dem Schirm hatte (mir unbekannt)... Ansonsten, wie so oft: Geschmacksache
 
Hallo,

...ich würde den Punkt noch erweitern: Hört man nur, fällt natürlich die komplette Optik einer live-Performance und (bei einer Studioaufnahme) auch die Athmosphäre des Auftrittsortes weg. Und auch die eigene Euphorie - die man als Besucher eines Konzertes ja hoffentlich mitbringt ;) Eventuelle musikalische Schwächen können durch die live-Stimmung ohne weiteres überspielt werden, kommen aber im Falle einer reinen Studioaufnahme dann auch gnadenlos 'raus.
Für mich immer so ein Paradebeispiel: Der Siegersong des ESC von 2015, Mans Zelmerlöw mit "Heroes":



Finde ich optisch fantastisch umgesetzt - aber nur gehört ohne die zu seinen Bewegungen synchronisierten Wischeffekte an der Projektionswand und seine Interaktion mit dem Strichmännchen bleibt es für mich nur ein absolut beliebiger "Dance-Song". Und ich denke, die Sachen beim ESC sind rein technisch schon äußerst ausgefeilt in der Produktion...

Viele Grüße
Klaus
 
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