Zwischen Heute und Vorgestern

Ich hätte es offenbar doch mit Tempo Viertel = 92 einspielen sollen...
NEIN! Hättest du ganz bestimmt nicht. Ok. 80x1.25 ist 100 und nicht 92, aber im Tempo 100 ist es ein ganz anderes Stück. Da ist es "Yesterday, ach wie war das ein schöner Tag und heute und morgen wird noch viel besser!" und einige der Harmonien passen überhaupt nicht mehr dazu. Die langsame Version passt von der Stimmung her und macht das Ganze (einschließlich der Harmonien) rund.
 
Ja, war vor Urzeiten schon mal TdM im Akko-Forum. Doppelt so flott hat es dort keiner eingespielt.

hmm, Musik hat ja noch andere Ausdrucksmöglichkeiten als die Schnelligkeit.

Ich hasse es, meine alten Sachen raus zu kramen, aber manches kann vielleicht als Beispiel dienen, welche Möglichkeiten es noch gibt. So sei es denn:

https://soundcloud.com/werner-stoeckel/a-spaniard-in-the-works

aus Rätselspiel

https://soundcloud.com/werner-stoeckel/yesterwabohu

aus erwähntem TdM

sei gegrüßt - W.
 
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und nicht 92, aber im Tempo 100 ist es ein ganz anderes Stück
Es war nur ein Experiment.
Ich habe jetzt das Gegenexperiment durchgeführt: die Beatles mit 75% der Geschwindigkeit laufen lassen - auch das ergibt etwas anderes, und es klingt noch viel unmöglicher als unsere hinaufgedrehte Variante.
Und du hast recht: es stimmt so nicht, und ich habe es auch so empfunden, deshalb habe ich vor der Aufnahme so lange gepröbelt - eben, bis es stimmte.

Ja, das Covern und Arrangieren ist eine Sache für sich.
Z.B. "I will only love you" in der Coverversion von Whitney Houston verursacht mir Gänsehaut, was beim Original von Dolly Parton nicht zutrifft.
 
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Was für eine Schlacht ist denn hier ausgebrochen?:eek:

Also zunächst denke ich, ihr hättet vielleicht einen Spieler weniger nehmen sollen, denn wenn 5 Spieler Yesterday in 3:30 min schaffen, dann dauert es mit nur 4 Spielern entsprechend länger.
:confused: 5P÷1/T (Player-Time Koeffizient)


Und das täte den Harmonien vielleicht noch besser.
Ich meine, da ist ja echt einiges enthalten und langsamer !!! würden die Harmonien vielleicht noch mehr Wirkung entfalten. Dies verleitete wahrscheinlich dazu, ein paar kleine Verzierungen einzubauen.

Aber mehr Kreativität kann man ohne krasse Änderungen des Notentextes nicht erwarten.

Auf die Art und Weise der Produktion sowieso nicht. Dazu müsste man proben und Experimentierlust haben. Wie soll das jetzt gerade gehen?

Also ich finde es optimal.
 
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... und langsamer !!! würden die Harmonien vielleicht noch mehr Wirkung entfalten.
gerade läuft es mit Geschwindigkeit 0,75, also Viertel ca. 60. So gefällt es mir auf jeden Fall besser als mit Tempo 100; ob besser als mit 80 bin ich mir nicht sicher. Aber danke für die Inspiration.

Dies verleitete wahrscheinlich dazu, ein paar kleine Verzierungen einzubauen.
Wie du schreibst, müsste man für Improvisationen (und "Verzierungen einbauen" geht ja in diese Richtung) gemeinsam spielen und nicht hintereinander.

Aber mehr Kreativität kann man ohne krasse Änderungen des Notentextes nicht erwarten.
Ich finde die Bearbeitung schon ziemlich kreativ und eine ziemlich krasse Änderung des Original-Notentextes (wenn man von der Melodie absieht, die ja nach wie vor original ist) :-D Da noch mehr Kreativität hineinzubringen erforderte jemanden wie dich, @Klangbutter - ich wäre mit der Aufgabe jedenfalls überfordert.
 
Da noch mehr Kreativität hineinzubringen erforderte jemanden wie dich, @Klangbutter - ich wäre mit der Aufgabe jedenfalls überfordert.

Oder eben Klangtaucher, siehe oben.
Die Crux ist, wenn man so ein eigentlich schon ausgeklügeltes Arrangement hat, kann man daran eigentlich nichts mehr ändern. Es stimmt so. Jede Änderung würde es nur schlechter machen.

Um es sinnvoll zu ändern, dürfte dieses Arrangement nicht als Vorlage dienen. Man müsste sich davon ziemlich frei machen, nur noch die Melodie beachten und sonst alles improvisieren und ggf. festhalten um für mehrere Spieler zu verteilen.

Das gleiche Gefühl habe ich bei Yesterday überhaupt und vielleicht ist das der Zündstoff dieser Diskussion.
Gerade die Beatles-Songs sind ziemlich recht "stimmig" und sehr bekannt, dass Veränderungen immer erst einmal sperrig wirken.

In Klangtauchers spanischem Teil ist ganz viel Spanien und wenig Yesterday. Er greift den Song nicht an sondern nutzt nur ein kleines Element, das tut nicht weh.

Das Wabohu nimmt jedoch viel vom Original und jagt es durch verschiedene Geschmacksrichtungen. Da muss man - trotz oder vielleicht geraden wegen der extremen Kunst - schon viel vertragen können und tolerant sein.

Bei Lars sind alle Elemente (Tempo, Melodie, Grundharmonien) eigentlich gleich, nur angereichert und verfeinert.
Rein musikalisch geht das für mich in Ordnung und ist interessant.

Aber es ist eben einer der berühmtesten Songs der Welt, den man eben vor allem mit dem dazugehörigen Text von den Beatles selber kennt. Und so ist es schwer, sich auch als Zuhörer von der schlichteren Original-Harmonisierung zu lösen.
 
ich schrieb ja auch nicht, dass nur du das könntest, sondern dass es jemanden "wie dich" brauchte, um das anzugehen. Eben jemanden, der besser ist als ich ...
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Um es sinnvoll zu ändern, dürfte dieses Arrangement nicht als Vorlage dienen. Man müsste sich davon ziemlich frei machen, nur noch die Melodie beachten und sonst alles improvisieren und ggf. festhalten um für mehrere Spieler zu verteilen.
Also ungefähr das, was H. Anderson mit dem Original gemacht hat (nur weiß ich nicht, ob er den Rest improvisiert oder konstruiert hat) :D
 
Meine Meinung:
Mit den Beatles und Stones sowie weiteren guten Gruppen bin ich aufgewachsen, sie haben meine Jugend bereichert.
Im Kasino (nein keine Glücksspiele) hat das Akkordeonorchester im 1. Obergeschoss geprobt, während im Beatkeller ganz andere Musik dröhnte.
Im Kasinosaal (siehe unten) hatten wir dann unsere Neujahrskonzerte.

Es stimmt schon, die Beatles-Songs haben wunderbare Melodien und Harmonien, die kann man auch durch die wildesten Bearbeitungen nicht "umbringen"!

Also "Westewabohu" finde ich eine sehr gelungene Bearbeitung, dazu braucht es schon sehr viel Können:claphands:.

Eine schöne Woche wünscht Euch Paul Frager

Alter Kasinosaal Affoltern.jpg
 
was H. Anderson mit dem Original gemacht hat

ich hab versucht, über den Håkan Andersson mehr rauszukriegen. Wie seid ihr auf den gestoßen, über Lars Holm? Diese Szene kenne ich halt überhaupt nicht, ich entnehme es dem, was ihr hier drüber schreibt. Es scheint keine eigene Webseite zu geben, jedenfalls finde ich nichts, auf YT wenige Konzertmitschnitte, Notenmaterial, Verlag kein Hinweis.

nur weiß ich nicht, ob er den Rest improvisiert oder konstruiert hat

gibt es denn Aufnahmen, auf denen er improvisiert? Denn das, was ihr spielt, ist mit Sicherheit ein festes Arrangement.

BTW: habt ihr das in dieser Besetzung überhaupt schon mal zusammen (physisch :) ) gespielt. Mit einem/r 5. SpielerIn? Geplant? Oder gibt's nur dieses Zeitdokument?

Grüße - W.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich hab versucht, über den Håkan Andersson mehr rauszukriegen. Wie seid ihr auf den gestoßen, über Lars Holm?
Es gibt jedes Jahr (mit Ausnahme von 2020, leider) in der Woche nach Pfingsten einen vom DHV (also dem Verband der Akkordeonorchester) organisierten Lehrgang für Akkordeonisten. Dort werden immer verschiedene Workshops angeboten. Vor einigen Jahren gab es da einen Ensembleworkshop mit Lars Holm, an dem mit Ausnahme von @chnöpfleri alle Spieler des hier gezeigten "Yesterday"-Videos teilnahmen. Lars hatte da nicht nur eigene Kompositionen und Bearbeitungen dabei, sondern auch ein paar von Schülern von ihm. Darunter diese Bearbeitung von Håkan Andersson. Ich weiß nicht mehr, ob Lars mehr über ihn erzählte als eben, dass er ein Schüler von ihm war. Allerdings hat es mich auch nicht sehr interessiert. Ich fand das Arrangement toll, aber um mehr Informationen über den Arrangeur habe ich mich nicht bemüht. Deshalb kann ich auch deine nächste Frage
gibt es denn Aufnahmen, auf denen er improvisiert?
nicht beantworten, da ich überhaupt nichts über ihn weiß.

BTW: habt ihr das in dieser Besetzung überhaupt schon mal zusammen (physisch :) ) gespielt. Mit einem/r 5. SpielerIn? Geplant? Oder gibt's nur dieses Zeitdokument?
Wir drei (eben ohne chnöpfleri) haben zusammen mit einigen mehr Spielern (iirc irgendwas zwischen 8 und 12) unter anderem Yesterday geprobt und beim Lehrgangs-Abschluss-Konzert auch gespielt. Davon gibt es zwar einen Mitschnit, aber keine Veröffentlichungsgenehmigung. Deshalb zumindest in meinem Umfeld nur dieses von uns per "social distancing" erstellte Video, sorry.
 
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Wir drei (eben ohne chnöpfleri) haben ... unter anderem Yesterday geprobt und beim Lehrgangs-Abschluss-Konzert auch gespielt

eine gute Gelegenheit also, an sonst unzugängliche oder zumindest unbekannte Stücke/Bearbeitungen zu kommen. Dieses Herangehen an Musik, Verbände, Vereine u.ä. fehlt mir (leider?) vollkommen, überhaupt der "gesellige" Aspekt des Musizierens. Das war immer "zweckgebunden", deshalb aber nicht unbedingt mit weniger Spaß verbunden :).

ob er den Rest improvisiert oder konstruiert hat

das hatte ich so verstanden, als gäbe es außerdem eine improvisierte Fassung von H. A. Auf das konkrete Stück bezogen wird es halt so sein, dass die Bearbeitung est mal "improvisiert" wird mit den "Konstruktions"bausteinen, die man so im Kasten hat. Niedergeschrieben ist es dann das Arrangement :).
 

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