Blues Bending, Ton stirbt zu schnell ab, woran liegt's?

  • Ersteller BroilKIng
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Und so klingt es bei mir:

ja, da fehlt noch ein bisschen Schub im Ton und geh ruhig forscher an die Saiten, du machst das recht zaghaft.
Das kommt aber mit der Übung :)

mit der Schlaghand darf die Saite auch gern etwas kräftiger angeschlagen/gezupft werden
wenn dann noch das Abdämpfen an den richtigen Stellen passiert, aktuell lässt du den Ton ja stehen wenn
du zum 2. Bending ausholen willst, was den Ton ja wieder von der höheren Note auf die tiefere mitklingen läßt.

Versuch mal den Ton hoch zu ziehen und dann zu stoppen (mit der rechten Hand die Saite abdämpfen)
dann kannst du den wieder zum Ausgangspunkt bringen, ohne dass es zu hören ist

mit der Zeit klappt das schon

ja und ein leichtes Vibrato mit rein bringen ist halt die Würze - da wo es passt = rein damit
 
Sooo,

danke erstmal fürs Feedback.

Ich habe jetzt:
Lautstärke runter
Gain rauf
Boost rauf
Reverb rauf
Schlage stärker an
Ziehe die Saiten energischer und halte sie länger

Ergebnis:



btw: mir tun die Finger weh ;-)
 
ein leichtes Vibrato mit rein bringen ist halt die Würze - da wo es passt = rein damit

Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen: gerade das Vibrato hilft, den Ton zu verlängern. Die dabei stattfindende fortwährende Reibung der Saite am Bundstäbchen regt diese zum Weiterschwingen an. Wenn es dir hlft, kannst du dir das ähnlich wie bei einer Geige vorstellen: das Bundstäbchen übernimmt beim Fingervibrato die Funktion des Geigenbogens.

Probiere doch mal ohne Bending, wie du mit einem leichten Vibrato den Ton formen und verlängern kannst. Wenn du das mal intus hast, versuchst du es in Kombination mit dem Bending.
 
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Hallo Broilking
Ich hab den Thread auch grad mitverfolgt und habe ev no 1-2 Tipps, um deine Bending Technik zu verbessern.

1. Du musst wissen (und hören) wie hoch genau du einen Ton ziehen willst. Also soll zB der "gebendete" Ton ein Ganzton (oder Halbton) höher sein als wenn du ihn nicht bendest. => in deinem Video ziehst du den Ton zu wenig hoch. (das müsste hier ein Ganzton sein).
2. Oftmals sind "Ganzton-Bends" vorallem auf Gitarren mit dickeren Saiten am Anfang recht schwierig. Ev würden dünnere Saiten dein Leben beim üben vereinfachen
3. Meistens macht es Sinn, den Ton zu muten, bevor man den Bend wieder loslässt. (das machst du beim ersten Mal raufziehen eben nicht und man hört den Ton wieder runter gehen!) Das "muten" macht man mit der rechten Hand.

Ich poste halt nochmal ein Video von Justin...
Hier wird wirklich sehr gut und einfach erklärt was ich meine. Ich habe das Gefühl, das könnte dir helfen.


Gruss
 
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Danke an alle, habe jetzt gute Ansätze gefunden und werde weiter üben
 
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btw: mir tun die Finger weh ;-)

ein sicheres zeichen für einen von 2 Fällen:

1. entweder du übst zu wenig
2. du übst zu viel

;)

10er oder 9er Saiten sind ausreichend leicht. Weiß ja nicht was du aktuell drauf hast

grüße B.B
 
10er.
Derzeit übe ich eher zu viel.
Corona, HomeOffice seit 14 Wochen bei 4h täglich Arbeiten.
Da bleibt viel Freizeit, zumal alle meinen anderen Hobbies eingefroren sind...

Und, ich übe eigentlich nur Soli/ Licks.
Nu ja, wird schon, dicke Pelle kommt
 
Noch ein Tipp zu deiner Handhaltung: Im Video zeigt dein Daumen der Greifhand Richtung Kopfplatte -> Damit machst du dir das Benden unnötig schwer, ideal ist es wenn du mit dem Daumen über das Griffbrett greifst, so dass du die tiefe E-Saite abdämpfst dann kannst du mit dem Daumen quasi deine Hand ans Griffbrett hängen und die ganze Greifhand als Hebel nutzen beim Benden ansonsten musst du mit dem Unterarm noch oben drücken, was unnötig viel Kraft kostet. Wenn das zu schwer ist dann erst mal den Daumen hinter dem Griffbrett halten dass er eher nach oben zeigt, wenn du dir die Handhaltung wie im Video angewöhnst, wirst du später Probleme bekommen.
 
Mach .009 er drauf.
Du machst dir, gerade am Anfang , das Leben unnötig schwer.

Später kannst du immer noch auf dickere wechseln falls nötig.

Außerdem + 1 für
Die Punkte 1 und 2 von @anderton
 
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Ich poste halt nochmal ein Video von Justin...
Das Video von Justin zeigt viel Gutes und Richtiges!

Ich hab' aber noch die eine oder andere Anmerkung:

Das Bending soll natürlich flüssig im Solo erscheinen, deshalb ist ein Umgreifen bzw. Neupositionierung des Daumens natürlich ungünstig. Wenn man eher eine klassische Spielweise hat mit dem Daumen hinter dem Hals, hat man nicht so eine praktische Gabel mit dem Hals. Trotzdem ist es möglich, wie im Video dargestellt, das Bending durch eine Drehung der Hand zu machen (nicht durch Strecken der Finger oder Schieben mit dem Arm, beides ist IMHO nicht so günstig).

Ausserdem sollten die "dahinterliegenden Saiten" durch die Finger mit weggeschoben werden. Wenn die mit der klingenden Saite in Berührung kommen, kann das auch zum Absterben des Tons führen.

Ob man Bendings nur mit dem Ringfinger macht und dafür wenn notwendig einen Lagenwechsel macht oder auch den kleinen Finger benutzt, ist Geschmackssache.

Wie schon mehrfach erwähnt, ist es wichtig, Bendings "mit Überzeugung" und rhythmisch korrekt zu machen sowie beim Zielton anzukommen, sonst hört es sich eher grauslig an. Kommt aber mit der Übung.

9er Saiten kannst du natürlich ausprobieren. Ist aber wie vieles bei der E-Gitarre Geschmacks- und Einstellungssache. Und ob wirklich die Kraft fehlt oder eher das Geschick noch erworben werden muss. Man muss ja auch nicht ne halbe Stunde am Stück Bendings üben .... da sehen dann die Bünde auch bald ziemlch "abrasiert" aus :D
Und kommt IMHO auch drauf an, ob man ne Strat oder ne Les Paul spielt (lange vs. kurze Mensur)
 
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Mach .009 er drauf.
Du machst dir, gerade am Anfang , das Leben unnötig schwer.

Kann ich nur unbedingt unterstreichen. Auf einer Strat sind .010er für Finger ohne länger erworbene Hornhaut schon ziemlich stramm, und bei einem Ganzton tuts dann den meisten schon ein bisschen weh, die noch nicht jso arg lang spielen. Das Resultat ist dann auch, dass die Finger instinktiv wieder etwas nachgeben, denn der Körper betrachtet Schmerzen als Warnsignal. Das dürfte auch ein wichtiger Grund dafür sein, dass Deine Bends in den Videos immer etwas "flat" sind, d.h. der eigentliche Zielton gar nicht oder nur ganz kurz erreicht wird, der Finger erreicht oder hält die Position nicht, die Tonhöhe sinkt. Der Druck lässt aber auch in Richtung aufs Griffbrett nach, und die Saite liegt nicht mehr so fest auf dem Bund auf - der Ton stirbt ganz ab.

Musik macht man vor allem anderen mit dem Gehör, und das gilt besonders bei einem Instrument wie der Gitarre, das die Tonhöhe nicht einfach korrekt vorgibt wie ein Klavier. Und das gilt ja nicht erst bei Bendings, sondern geht schon beim Greifen der Akkorde los. Ich bin der Meinung, dass man das Gehör und damit auch die sog. Tonbildung wesentlich besser trainieren kann, wenn man es den Fingern nicht auch noch in mechanischer Hinsicht schwer macht. Von daher sind auf einer Strat mit der längeren Mensur (die schon zu spürbar höherer Saitenspannung führt) .009er Saiten völlig ausreichend. Und nicht zuletzt hält man durch einen etwas reduzierten Kraftaufwand einfach auch länger durch, sprich: man kann länger am Stück üben ;).

Über einen "fetten Blues-Ton" kannst Du Dir in späteren Jahren noch genug Gedanken machen. Ich persönlich stehe dazu, dass ich mich auch nach über 30 Jahren nicht unnötig quälen will und spiele bei E-Standard-Stimmung einen Hybrid-Satz .009-.046, also praktisch die hohen Saiten vom .009er und die Bassaiten von .010er Satz. So habe ich stramme Bässe und Diskantsaiten, die ich ziehen kann, soweit ich es will. Ich war vielleicht nicht immer der Fleißigste beim Üben, und oft genug gab es einen besseren zweiten Gitarristen in der Band, aber über meinen Ton (und ich meine nicht einfach den Sound) hat sich nie einer beschwert. Ich hab mich auch immer selbst gut gehört, ohne besonders laut aufzudrehen, was in dem Punkt eigentlich immer ein gutes Zeichen ist. Es geht also. Im Übrigen gibts auch jede Menge richtig guter Solisten, die dünne Saiten spielen, ich nenne hier nur mal Billy Gibbons und Brian May.

Ein schöner, stabiler Solo-Ton ist mMn viel weniger vom Equipment abhängig als von der Spieltechnik. Nicht zuletzt ist für die Tonbildung auch die rechte Hand wichtig, in welchem Winkel das Pick auf die Saite trifft, und ganz wichtig: die Abstimmung zwischen linker und rechter Hand. Es geht also um Kontrolle. Und für die ist es nach meiner Erfahrung im Zweifelsfall besser, die Saitenlage etwas zu erhöhen statt der Saitenstärke. Insbesondere bei Bendings hat das den Vorteil, dass etwas mehr "Fleisch unter die Saite" kommt, also die Fingerkuppe die Saite besser packen kann. Das erleichtert die besagte Kontrolle.

Wer vorwiegend Rhythmus spielt und da Wert auf ultimative Durchschlagskraft á la Malcom Young legt, mag mit dicken Saiten besser liegen. Aber in den Lagen, in denen er sich vorwiegend bewegt hat, war das auch nicht so hinderlich. Und ganz sicher ist es nicht nötig, um die Saiten bei Bendings am Absterben zu hindern.

Gruß, bagotrix
 
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Moin

da ich Freund von Auflösungen zu Problemstellungen bin, hier der Status:

es lag zu 90% an meiner (nicht ausgereiften/schlechten) Technik.

Das mit Abstand am Hilfreichsten war die Technik die Justin in seinem Video zeigt, mit 2 Hilfsfingern dazu, so kommt man wirklich hoch und kann es da auch halten und auch noch vibrieren, was den Ton deutlich verlängert.
Auch wenn einem die Finger irgendwann weh tun, da muss wohl noch bissl mehr Hornhaut drauf... 009er werde ich mal probieren

Was ich auch nicht gedacht hätte: Amp lauter drehen, alternativ Kopfhöhrer benutzen. So höre ich die Saiten nicht sondern nur das was die Elektrik draus macht.
Bissl mit den Feineinstellungen (welcher Boost, wieviel Delay usw.) rumspielen und schon klingt das als ob da einer Gitarre spielt

Ich bin super zufrieden, danke Euch!
 
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Da ich das Benden jetzt erst gelernt habe und ich das Problem in der ersten Woche auch hatte: Finger gerade zum Bund halten und der Druck darf nicht nachlassen, die Fingerkuppen müssen die darüberliegenden Seiten mit nach oben schieben. Welche Saitenstärke spielst du? Ich begann mit den 10er Daddario Chrome, seit heute neuner und ich wundere mich warum das soooooo easy geht.

Und natürlich Hilfsfinger ist auch wichtig, weils sonst Sehnenprobleme geben kann.

vlg

Matze

PS: jetzt erst gesehen, dass das Problem gelöst wurde
 
Kein Ding.
Habe mitlerweile auch 9er drauf, klappt viel besser
 
Ich drücke die Saite aufs Bundstäbchen, schlage an und schiebe sie auf dem Bundstäbchen liegend hoch.

Ne Frage: Liegt denn der Finger mit dem Du bendest dabei zwischen den Bünden, oder auf direkt auf dem Bund?
 
korrigiere: direkt zwischen den Bundstäbchen, es hat sich aber erledigt, ich habe es schlichtweg nicht richtig gemacht.
Wenn ich direkt aufs Bundstäbchen drücke dann habe ich tatsächlich den Effekt dass die Saite das nächtse Bundstäbchen berührt und abstirbt
 
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Wenn schon so viel gelernt wurde :)great:) hier noch die potentielle Auflösung eines potentiellen Missverständnisses:
a) checken ob die Saiten beim Benden auf den Bundstäbchen aufliegen. Wenn ja sterben
die Töne ab egal was man macht. => Saitenlage muss dann erhöht werden !!

Nee, das ist es nicht.
Ich drücke die Saite aufs Bundstäbchen, schlage an und schiebe sie auf dem Bundstäbchen liegend hoch...

Was @Dr Dulle hier anspricht, ist nicht das Bundstäbchen, wo geriffen wird, sondern das nächste, worüber die Saite dann schwingt.
Da bei E-Gitarren (insbesondere Vintage style Strats und Tele) das Griffbrett gewöllbt ist, kann es vorkommen, dass bei sehr niedriger Saitenlage, der Ton bei Bendings abstirbt, weil beim "Hochschieben" die Saite den nächsten Bund berührt und nicht frei schwingen kann.
Da Blueser tendenziell eher mit wenig Gain spielen und auch kein superschnelles Legatospiel einsetzen ist deren bevorzugte Saitenlage oft eher etwas höher, um maximales Sustain zu erreichen.
 
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