Das richtige Instrument für Folk(einsteiger) - Castagnari, Steirische oder...?

Hab ich den Unterschied zwischen den Steirischen und den hier besprochenen Diatonischen (wie heißen diese Instrumente jetzt eigentlich richtig auf Akkordeondeutsch? International?) jetzt richtig verstanden?
Ich finde es am leichtesten, wenn man die historische Entwicklung langgeht.

Zuerst war die Mundharmonika. Hast du als Kind mal Mundharmonika gespielt? Hat eigentlich jeder mal. Irgendwann also im 19. Jhd. hatte die ihr typisches Tonlayout. Die Mundharmonika hat 10 Blaslöcher oder Kanzellen. Tonverteilung sieht so aus:

12345678910
PustenCEGcegc'e'g'c''
ZiehenDGHdfahd'f'a'
[TBODY] [/TBODY]
Die Kanzellen 1 bis 3 sind für die Akkordbegleitung, das kommt später. Es beginnt eigentlich mit Kanzelle 4. Da hast du die C-Dur-Tonleiter mit abwechselnd pusten und ziehen. Auf Pusten hast du die Töne des Grundakkords in steter Wiederholung: c - e - g. Auf Zug hast du die restlichen Töne: d - f - a - h. Wennde geschickt bist, kriegste da neben der Melodie noch den Tonikaakkord und den Dominantakkord raus. (Subdominante nicht, weil die Dinger annähernd rein gestimmt waren, und f als Septime zu g gestimmt war.)

Mundharmonika war schön, aber zu leise. Deshalb hat man da einen Blasebalg drangebaut, und erfunden war das einreihige diatonische Akkordeon mit einer Reihe von 10 Knöpfen im Diskant. Tonlayout wurde minimal verändert, die richtigen Töne beginnen nun schon ab Knopf 3:

12345678910
DruckCGcegc'e'g'c''e''
ZugGHdfahd'f'a'h'
[TBODY] [/TBODY]
Auf die linke Seite hat man zwei Knöpfe gemacht: einen Bassknopf und einen Akkordknopf. Auf Druck C-Bass und C-Akkord, auf Zug G-Bass und G-Akkord. Irgendwann hat man dann auch noch zwei zusätzliche Bassknöpfe, die in beide Richtungen F-Bass und F-Akkord haben. (Damit hatte man die komplette 3-Akkord-Ausstattung.)

Nun modulieren leider sehr viele Melodien zwischendurch in die Dominanttonart (und wieder zurück). Deshalb hat man auf den Instrumenten irgendwann eine zweite Reihe im Quintabstand eingebaut. Damit hatten die zwei Reihen:

12345678910
DruckCGcegc'e'g'c''e''
ZugGHdfahd'f'a'h'
[TBODY] [/TBODY]
1234567891011
Druck,GDGHdghd'g'h'd''
ZugDFisAcefisac'e'fis'a'
[TBODY] [/TBODY]
Die Bassknöpfe hat man noch für die zweite Tonart ergänzt. Nun wurde auch Moll möglich, nämlich die Mollparallele zur inneren Reihe (die in C), also a-Moll. Also hat man noch Bass und Akkord für a-Moll ergänzt. Das ist die Urform des zweireihigen diatonischen Akkordeons. Alles Weitere baut darauf auf.

  • Bisher hat das Layout ja nur die weißen Klaviertasten plus ein fis. Es fehlen vier schwarze Tasten. Diese Töne hat man auf die beiden ersten Knöpfe der beiden Reihen verteilt, sodass das endgültige Layout des zweireihigen diatonischen Akkordeons heute so aussieht: [PDF von Hohner] Das hat also eine vollchromatische Oktave zwischen c und c'.
  • Das Clublayout hat diese beiden Halbtonknöpfe als eigene Knöpfe auf die neue innere Hilfsreihe genommen (und noch ein paar weiter Veränderungen vorgenommen).
  • Das dreireihige diatonische Akkordeon hat statt dessen eine dritte diatonische Reihe in F innen hinzugefügt.
  • Die Steirische hat wie die Club Knopf 5 der inneren Reihe gleichtönig gemacht, sodass der Zugton wegfiel (der war ja auf Knopf 7 der äußeren Reihe eh schon da), und hat noch weitere diatonische Reihen (auch jeweils mit Gleichton) innen hinzugefügt.

Eine Steirische wird mit Reihen aus Knöpfen geliefert, wobei jede Reihe im Diskant in der Regel die Töne einer Tonart hat.
Ja.

Bei den Geräten hier geht es aber um Instrumente, die alle Töne abbilden. Wir haben also zumindest eine Reihe, die diatonisch ist und eine Tonart abbildet und eine Hilfsreihe, die diese Tonart um andere Töne ergänzt, die nicht aus dem Tonvorrat der ersten Reihe stammen.
Nein. Auch die Instrumente für Balfolkmusik haben diatonische Reihen, und zwar i. d. R. zwei. Wenn sie eine dritte Reihe haben, kann das eine diatonische Reihe sein, kann aber auch eine Reihe mit Tonumkehrungen und zusätzlichen chromatischen Tönen sein. Zusätzliche chromatische Töne haben aber zumeist auch die Instrumente ohne eigene Hilfstonreihe, und zwar dann jeweils am Reihenanfang.

Trifft folgende historische Beschreibung zu?
Die Akkordeongeschichte hat wichtige Einschnitte: Mit der Einführung der Konverter ab den 1960ern ist die Entwicklung der klassischen chromatischen vollmechanischen Großakkordeons im Wesentlichen abgeschlossen. Bei den Diatonischen findet -wie ich verstanden habe- in unserem Raum gerade ein Umbruch statt. Auf der einen Seite entsteht ein breiteres Angebot an vergleichsweise neuen Steirischen, die nicht von Großkonzernen, sondern von kleineren Handwerksbetrieben gebaut, weiterentwickelt und vermarktet werden (Ich habe gelernt, dass z.B. Jamnik einige Sachen in der Konstruktion anders macht als andere Firmen). Auf der anderen Seite sterben die alten Club-Modelle des Großproduzenten Hohner langsam bei uns aus. An ihre Stelle treten anders konzipierte diatonische Instrumente (Name??), die man im europäischen Folk verwendet. Deren Weiterentwicklung ist im Fluss, weil viele Musiker verschiedenster Herkunft ihre Vorstellungen an die Instrumentenbauer herantragen. Nährboden dafür ist die Verschmelzung verschiedenster Musikstile (Folk verschiedenster Ländern, Blues, Jazz) und damit verbunden die Erweiterung des Tonraums. Jetzt mein Spitzensatz: Ein europäischer Standard, was die Tonbelegung angeht, hat sich noch nicht herausgebildet.
Ich finde diese Beschreibung schräg. Ich würde es anders sagen:

Die ersten diatonischen Akkordeons waren einreihige Instrumente (eine diatonische Reihe, analog wie Mundharmonika). Schon bald wurde die diatonische Reihe um eine zweite diatonische Reihe (in der Dominanttonart) ergänzt. Ein- und zweireihige Instrumente bestehen nebeneinander. Schließlich hat man die fehlenden Halbtöne auf die selten genutzten ersten Knöpfe der beiden Reihen verteilt.

Volkstanzmusik (und damalige Populärmusik) ist häufig dreiteilig mit dem dritten Teil in der Subdominanttonart. Man kann zwar auf einem Zweireiher zur Not auch in der Subdominanttonart spielen, aber es ist nicht richtig bequem. Deshalb hat man dreireihige diatonische Akkordeone gebaut, die also drei quintverwandte Tonarten hatten. Parallel hat Hohner das Clublayout erfunden, das prinzipiell dieselben Möglichkeiten bietet, aber weniger Knöpfe brauchte. Nun bestehen einreihige, zweireihige, dreidreihige diatonische Akkordeon sowie die zweieinhalbreihige Clubharmonika nebeneinander. In Handharmonikaorchestern wird in aller Regel Club gespielt.

Ab den 30er-Jahren hat man in Deutschland das Pianoakkordeon gegen das diatonische Akkordeon propagiert. Neue Akkordeonspieler sind daher, wenn sie was werden wollten, zum Pianoakkordeon gegangen. In den 50er-Jahren wurde der Akkordeonklang generell unmodern. Neue Spieler für die diatonischen Akkordeone gab es in Deutschland quasi nicht mehr. Club und deutsche Zweireiher sterben aus mit ihren Spielern. (Das war in anderen Ländern anders.)

90er-Jahre: Balfolkmusik schwappt aus Frankreich und bringt das diatonische Akkordeon wieder mit, das zweireihige diatonische Akkordeon, weil die Franzosen nie groß Club gespielt haben. Allerdings unterscheiden sich die Stimmungen: In Deutschland (und den Niederlanden) war C/F-Stimmung die Norm. In Frankreich ist G/C-Stimmung die Norm.

Nach der Jahrtausendwende: Zunehmend »virtuose« Spieler meinen, Sie bräuchten mehr Töne und Akkorde. Deshalb nehmen Zweireiher mit Hilfsreihe zu. Standardbelegung dafür ist so was hier: [PDF von Hohner] Da bleiben die beiden diatonischen Reihen ohne Halbtöne erhalten. Die vier fehlenden Halbtöne pro Oktave werden auf zweimal zwei Knöpfe in einer Hilfsreihe gelegt.

Parallel zu alldem entwickelt sich da irgendwo im östlichen Alpenraum die sog. Steirische Harmonika. Ist eine von vielen regionalen Sonderformen. In der Schweiz gibt’s z. B. das Schwyzerörgeli, im Baskenland die Trikitixa etc. pp.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ein europäischer Standard, was die Tonbelegung angeht, hat sich noch nicht herausgebildet.
Doch! Was Torquemada hier "Standardlayout" nennt war fast100 Jahre lang Weltstandard!! (weil Hohner-Standard)und wird erst in jüngster Zeit von regional ( haupsächlich steirisch und breton) bedingten Layouts abgelöst bzw. ergänzt.
Unterschied zwischen den Steirischen und den ... suchen
Es gibt keinen grundlegenden Unterschied zwischen Steirischen und den anderen, es sind allesamt Diatonische Wechseltönige Handharmonikas, die sich in der Knopfbelegung(Tastenlayout) unterscheiden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
@Bernnt Weil du sagtest, bis 6 kg sei okay, wie wäre es damit? Ist ein chromatisches Knopfakkordeon von Castagnari für 6,2 kg und dem für Castagnari typsichen schwachbrüstigen Bassklang.

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich finde es am leichtesten, wenn man die historische Entwicklung langgeht.
Wow. Brilliant. Vielen Dank für die Zeit, die Du investiert hast, @Torquemada. Das ist total nett. Da sind viele wichtige Infos drin. Jetzt muss ich das "nur noch" verstehen. Sei mir nicht böse, wenn das nicht sofort klappt. Wahrscheinlich werdet ihr noch das ein oder andere Mal korrigierend eingreifen müssen. Leider ist meine Keksdose für Dich gerade zu. Naja, einen Daumen hoch kann ich ja trotzdem geben.

fast100 Jahre lang Weltstandard
Ja, hab ich verstanden, @diatoner. Ihr habt euch ordentlich angestrengt und ins Zeug gelegt, mir die Grundlagen zu vermitteln. Aber Pferdekutschen waren auch einmal Weltstandard und sind es heute nicht mehr. Wenn ich das Youtube-Zeug angucke, habe ich nur den Eindruck, dass in Folge der Globalisierung sich auch die Harmonika-Musik globalisiert und sich neue Instrumenten-Standards herausbilden könnten. Und Globalisierung ist eine Realität - besonders in der Musik. Da gibt es Crossovers zwischen den verschiedensten Arten von Musik und x Arten, sie miteinander zu verschmelzen, zu improvisieren etc. Bei mir im Kopf ist diatonisch=chaotisch, weil ich einen chromatischen Schädel habe und es in der chromatischen Welt nur Tastenakkos oder Knopfakkos in C-Griff oder B-Griff gibt und fertig. In eurer Folkwelt gab es dieses historische Standardmodell, das die Grundlage aller weiteren Entwicklungen war. Wechsele ich auf die Homepage von Castagnari, bekomme ich von jedem Typ unzählige Möglichkeiten angezeigt, die Knöpfe links und rechts zu belegen, was den kreativen Flusen in meinem noch ungeordneten Kopf engegenzukommen scheint (obwohl mich Torque vor allzu vielem Hirnen dort warnt).

vielen regionalen Sonderformen
allesamt Diatonische Wechseltönige Handharmonikas, die sich in der Knopfbelegung unterscheiden
Also keine Chance, ein Castagnari-Ding irgendwie zu benennen? Mit dem Begriff: Das ist eine diatonische Harmonika ist ja nicht viel gewonnen, wenn man denselben Begriff auch für die Steirischen verwendet. Gibt es etablierte Namen für die Knopfbelegungen?

Ich finde diese Beschreibung schräg.
So machen wir Chromatiker das. Ksenija Sidorova etwa beginnt manche Interviews auf die Frage nach der Geschichte des Akkordeons so: Früher gab es diese Umbaba-Akkordeons, jetzt haben wir diese geniale Konverter-Instrumente und ein darauf abgestimmtes Konzertrepertoire. Mit den 60ern ist die Entwicklung abgeschlossen. Du merkst: Diatonisch kommt nicht vor. Und dass diatonisch vorher war auch nicht. Warum nicht? Siehe oben. Kompliziert. Aber ich bin ja lernfähig.

Und noch eine Frage zu GC-Hohner diesem Standardlayout: Ich versteh jetzt, was rechts passiert. Man hat zwei Oktaven, die man benutzen kann. Die Tonarten der Dur-Bässe bei G-Dur und C-Dur rechts sind logisch: Da man immer die Tonika und die Dominante und die Subdominante braucht, sind bei C-Dur die F-, C-, G-Dur-Akkorde notwendig und bei G-Dur entsprechend C-, G- und D-Dur. Schaut man sich die übrigen Bass-Knöpfe an, bin ich etwas verwirrt... Wo ist die Logik hinter den anderen Bassknöpfen?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
ein chromatisches Knopfakkordeon von Castagnari für 6,2 kg
Vielen Dank für den Hinweis. Das Instrument ist auf meinem Schirm. Die Ballone Burrini von Oove geht übrigens auch in die Richtung. Allmählich verstehe ich, warum man so ein Instrument brauchen können sollen müsste. Aber ich hab den Eindruck, die Diatonischen klingen doch noch mal ein wenig anders.

Aber lass uns hier weiter machen. Ihr leistet hier gerade einiges für die Völkerverständigung, äh zur Verständigung zwischen dem Volk der Chromatiker und dem der der Diatoniker.
 
Also keine Chance, ein Castagnari-Ding irgendwie zu benennen?
Das ist ein diatonisches Akkordeon (nicht »Harmonika«) mit zweieinhalb Reihen, auf Franz. accordéon diatonique, auf Engl. melodeon oder diatonic accordion.

Mit dem Begriff: Das ist eine diatonische Harmonika ist ja nicht viel gewonnen, wenn man denselben Begriff auch für die Steirischen verwendet.
Steirische kommen international nicht vor, und wenn vereinzelt doch, heißen die eben Steirische.

Gibt es etablierte Namen für die Knopfbelegungen?
Es gibt nur eine Standardbelegung. Für in Details oder sonstwie abweichende Belegungen findest du ein paar Bezeichnungen ja auf der Castagnariseite.

Und noch eine Frage zu GC-Hohner diesem Standardlayout: Ich versteh jetzt, was rechts passiert. Man hat zwei Oktaven, die man benutzen kann. Die Tonarten der Dur-Bässe bei G-Dur und C-Dur rechts sind logisch: Da man immer die Tonika und die Dominante und die Subdominante braucht, sind bei C-Dur die F-, C-, G-Dur-Akkorde notwendig und bei G-Dur entsprechend C-, G- und D-Dur.
So ist das. (Man kann auch in der Subdominate spielen, aber das kommt später.)

Schaut man sich die übrigen Bass-Knöpfe an, bin ich etwas verwirrt... Wo ist die Logik hinter den anderen Bassknöpfen?
Oh, sorry! Ich hatte nur auf den Diskant geschaut, weil ich was brauchte, wo die Hilfsreihe drauf war. Auf dem Diagramm ist der Bass schon erweitert, das hatte ich übersehen.

Das ist das Standardlayout: [PDF von Hohner] Du hast da die drei Standardakkorde für C-Dur und G-Dur sowie für das Spiel in a-Moll die Akkorde: a-Moll, e-Moll, E-Dur, d-Moll. (e-Moll: E-Bass + G-Dur-Akkord, d-moll: D-Bass + F-Dur-Akkord) (Du kannst das Akkordeon auch in F-Dur spielen, dann fehlt allerdings links der Subdominantakkord.)

Edit: Bevor es untergeht: Hast du schon mal nach nem Balfolk-Abend bei dir in der Region geschaut?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Das ist das Standardlayout: [PDF von Hohner]
Ah. Danke.

Du hast da die drei Standardakkorde für C-Dur und G-Dur sowie für das Spiel in a-Moll die Akkorde: a-Moll, e-Moll, E-Dur, d-Moll. (e-Moll: E-Bass + G-Dur-Akkord, d-moll: D-Bass + F-Dur-Akkord) (Du kannst das Akkordeon auch in F-Dur spielen, dann fehlt allerdings links der Subdominantakkord.)
Jetzt ist's klar. Merci.

Hast du schon mal nach nem Balfolk-Abend bei dir in der Region geschaut?
Yupp.
 
Lieber Bernd,

warscheinlich geht es Dir in erster Linie darum Gewicht zu sparen und trotzdem einen guten Klang haben zu können, oder? Das kann ich sehr gut verstehen, weil es mir auch so geht.

Vielen Dank für den Hinweis. Das Instrument ist auf meinem Schirm. Die Ballone Burrini von Oove geht übrigens auch in die Richtung.

Genau, an die hatte ich auch gedacht.
Wichtig sind da meiner Meinung nach eben super schön klingende, gut ansprechende Stimmzungen und gute Knopfqualität mit kurzen Wegen und leiser Mechanik.
Leider kann ich kein C-Griff-Knopfakkordeon.


Deine ursprüngliche Idee war evt. wohl, durch Wechseltönigkeit die Anzahl der Stimmzungen und Stimmstöcke zu halbieren?

Hm.
Wie das gehen soll, kann ich mir nicht vorstellen. Aber was es bis jetzt nicht gibt, kann man ja erfinden. Hm.


Die diatonische wechseltönige Spielart hat ja eine ganz andere Ursprungsidee, wie oben von Torque erklärt.

Ich finde es am leichtesten, wenn man die historische Entwicklung langgeht.

Wow, super ausführlich. Viel Arbeit.:great:

Dabei evt. noch die Entwicklung der Schrammelakkordeons in Wien und Frankreich beachten aus denen, wie ich dachte, die chromatischen Knopfakkordeons geworden sind, oder?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schrammelharmonika

Die Idee, einfach mal so ein kleines Kistchen auszuleihen und zu spielen, wird wohl am ehesten fruchten und dazu führen, daß man sie verstehen und mögen lernt. Einfach unbedarft dran gehen und sich auf die Töne einlassen. Dadurch kann schnell eine Faszination aufkommen. Achtung Suchtgefahr!
So ein reduziertes Instrument kann sich in den Händen von einem Musiker, der sich sehr gut in der Musiktheorie auskennt, weit vielseitiger darstellen, als z. B. wenn ich mich daran versuche, weil mir doch etliche musikalische Zusammenhänge nicht klar sind. (Was ja nicht schlimm ist, hier kann ich ja immer fragen.)
Eigentlich müsste es doch einem Vollblutmusiker in den Fingern jucken, sich an so einem Ein oder Zweireiher oder einer Steirischen mal zu probieren. Oder?

:D

Um die Verwirrung zu vervollständigen:
kann man noch über die Kniri-Stimmung nachlesen:

http://www.kniri.ch/de/home.aspx
http://www.kniri.ch/de/kniri_221_(englisch).aspx



oder


über die Cis/D/G-Stimmung von Tim Edey nachdenken. Diese Stimmung vereint die Irische B/C-Box und ihrem Haltonabstand zwischen den 2 Reihen mit dem europäischen 2-Reiher, der die Tonleitern im Quintabstand hat.






Für mich habe ich die G/C/F-Stimmung favorisiert.



*****************************************


Warum es mir wichtig ist, den Aufbau der diatonischen zu verstehen:

Ich habe auf ZuDruck in jeder Reihe die 3 Töne des Grundakkordes /Tonika. Egal wo ich in dieser einen Reihe drücke.
Passt immer. Es ist sogar egal, welche Knöpfe ich in dieser einen Reihe zusammen drücke. Sie passen, weil sie immer zum Tonikaakkord gehören. Ich kann gar nichts " falsch" machen.

Auf AufZug des Balges bekomme ich die anderen 4 Töne dieser Tonleiter die zum Dominantakkord ( Diamant :)) passen.

Bleibe ich also in der einen Reihe und bleibe im Bass auf den entsprechenden Akkord/Bassknöpfen habe ich eine Bass-Automatik. Geniaaaaal.

Z. B. Bei einem 2Reiher:
Innere Reihe im Diskant, unteren 2 Bassknöpfe zum Bein hin ganz außen.

Für eine einfache Melodie, denke ich nicht nach, sonder mache Grundbass/Akkordwechsel je nach dem Rhythmus, den ich gerade möchte und kann die Knöpfe drücken, wie ich will. Die Töne sind vorsortiert, passen immer genau zu der einen Tonleiter, wenn ich in der einen Reihe bleibe und ich habe eine Bassautomatik.
Die ist für mich wichtig, weil ich nicht nach Gehör die Bässe passend kriege. Ich brauche nicht mehr überlegen. Passt einfach. Und das schöne ist, mein Gehör wird geschult und bekommt beigebracht, was zusammen gehört.
Das bemerke ich, wenn ich zum Stradella / cromatisch wechsel. Z.B zur Hohner Starlet.


Ein weiterer großer Vorteil ist für mich, daß ich mit 3 bis 4 Fingern schon mal eine ganze Oktave im Griff habe. Ich spiele mit nur 3 Fingern. Was will ich mehr.


Oktav mit 3 Fingern und Bassautomatik.
Der 3. Vorteil, die Begleitung mit Terzen und Sexten drängt sich regelrecht auf, weil es die benachbarten Knöpfe sind bzw. für sechsten überschlage ich einen oder zwei. Dazu entwickelt man ganz schnell eine Automatik. Die Finger kriegen das ganz schnell raus.


Für anspruchsvollere Stücke braucht man den Tonvorrat in den Nachbarreihen. Z.B. wenn mitten im Lied die Tonart gewechselt wird. Oder man möchte die Balgrichtung nicht wechseln, weil die Töne gebunden werden sollen.....
Oder ich möchte mehrstimmig spielen, aber nicht in Terzen oder Sexten.
Oder ich will in Moll spielen. Oder im Diskant andere Akkorde bilden. Warum auch immer.
Je mehr Reihen, desto mehr Möglichkeiten. Erst recht für Musik-Theorieprofis.

Darum such Dir einen 2 oder 3 Reiher und probiere drauf los. Vielleicht mal eines ausleihen?


Hier mal mein eher emotionaler Zuang:

Schon öfter habe ich geschrieben, daß sich die Melodien direkt aufdrängen. Da ist Musik drin. Die will raus. Fange mit den Bässen an und pack Melodietöne drauf oder auch anders rum. Einfach offen sein, sich drauf einlassen.
Ist halt wie 2 Mundharmonikas, bei denen man super genau und sauber die Einzeltöne trifft. Ohne Toungeblocking Akkorde baut......leider wohl kein Bending. Das ist mein echter Wehrmutstropfen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Gewicht zu sparen und trotzdem einen guten Klang haben zu können
Genau, bei einer hohen Flexibilität. Wobei Flexibilität bedeutet, dass ich das Zeug spielen kann, das in meinem Kopf rumspuckt.

durch Wechseltönigkeit die Anzahl der Stimmzungen und Stimmstöcke zu halbieren?
Die diatonischen Akkordeons sind definitiv nochmal leichter als das kleinste C-Griff-Modell. Grob 6kg vs. 3kg/4kg.

Die Idee, einfach mal so ein kleines Kistchen auszuleihen und zu spielen, wird wohl am ehesten fruchten und dazu führen, daß man sie verstehen und mögen lernt.
Das hat mir schon mal jemand gesagt, als ich diskutiert habe, ob ich weiter Tasten spielen soll oder auf Knopf umsteigen. Scheint ein passabler Weg - nur wohin? Welches Layout? Torque sagte: Probier ein Standardinstrument aus. Ok.

über die Cis/D/G-Stimmung von Tim Edey nachdenken.
Das erste Video von Tim Edey ist unglaublich und hat mich total angesprochen. Ich habe so etwas auf einer Diatonischen noch nie gesehen. Mir gefällt, dass hier einer versucht, die Grenzen seines Instruments zu sprengen und Barockmusik mit seiner Volksmusik auf eine für mich ansprechende Art und Weise zusammenzubringen. Das Instrument fesselt ihn nicht, sondern ermöglicht ihm künstlerische Freiheit. Genau das will ich. Und ich will mich nicht limitieren lassen. Vielleicht noch ein kurzes Geschichtchen dazu: Wir hatten früher eine Bontempi-Orgel, so ein Kinderinstrument. Das konnte Rhythmen und man konnte dann mit dem Zeigefinger irgendwann ziemlich flott die Töne spielen, die man wollte. Nach einer Weile hat mich das Ding nur noch angekäst. Immer dieselben Rhythmen. Immer dieselben Klänge ohne Möglichkeiten, in die Klangerzeugung einzugreifen. Mich nervt auch die Youtube-Filterblase: Immer kriegt man Videos angezeigt, die zu dem passen, was man schon einmal gesehen hat. So muss der Horizont beschränkt bleiben. Damit aber kann ich nicht leben. Ich mag nicht ständig in meinem eigenen Saft schmoren. Musikmachen ist Freiheit.

Zurück zu dem Video von Tim: Die Stimmung des Instruments lässt mich etwas ratlos zurück. Das ist wohl kein Standardinstrument....

Ja das ist eine Erfahrung, die man auf Knöpfen auf egal welchem Instrumententyp machen kann. Wenn ich C-Griff spiele, kann ich drei Knöpfe untereinander drücken und kriege immer einen verminderten Akkord. Spiele ich ohne Nachzudenken merkwürdig aussehende Läufe mit immer demselben Fingersatz auf den Tönen verschiedener Oktaven, kriege ich teilweise "absurde" Tonfolgen, die im Jazz aber super kommen. Ein Hoch auf die Knöpfe!

Für eine einfache Melodie, denke ich nicht nach
Ja, das ist mein Ziel auch. Spielen ohne groß Nachzudenken. Nachdenken kostet Zeit und man kommt zu spät, wenn man mit anderen zusammenspielt. Das geht irgendwann nicht mehr als Laid back durch.

Geh übrigens davon aus, dass ich - wie Torque vermutet hat - weiß, wie man Mundharmonika spielt. Darum war sein Post ja auch super ergiebig, weil ich plötzlich einen Ausgangspunkt hatte, euch zu verstehen. Mir wird also langsam klar, was so ein Griffsystem alles leisten kann. Was Du beschreibst, ist mir meistens theoretisch klar (praktisch natürlich nicht).

Für anspruchsvollere Stücke braucht man den Tonvorrat in den Nachbarreihen. Z.B. wenn mitten im Lied die Tonart gewechselt wird. Oder man möchte die Balgrichtung nicht wechseln, weil die Töne gebunden werden sollen....Oder im Diskant andere Akkorde bilden.
Exakt, sehr wichtig. Und hier beginn ich dann zu hirnen. Nicht was das Instrument angeht, sondern was ich eigentlich auf diesem Instrument spielen möchte und wie man so ein Instrument demzufolge aussuchen oder konzipieren sollte.

Fange mit den Bässen an und pack Melodietöne drauf oder auch anders rum. Einfach offen sein, sich drauf einlassen.
Hihi. So in etwa mach ich das auch - egal auf welchen Instrumenten.

Ein bisschen Provokation am Schluss muss sein: Mein Lieblingsakkord im Jazz ist übrigens fis-c'-f', Bassgrundton dazu: D.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Torque sagte: Probier ein Standardinstrument aus.
Er hat Recht. Ich kenne niemand, der gleich als erstes DAS richtige Instrument gekauft hat, und wenn ALLES spielen willst kommst du mit einem Instrument nicht aus.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ja, alles, aber nicht überall (also in allen Tonarten). Das ist ein wichtiger Kompromiss. Nur darum ist ein diatonisches Instrument für mich interessant.

Was mir sonst noch aufgefallen ist, ist die Haltung. Mein chromatisches Akko liegt ja auf meinen Oberschenkeln. Einige Diatoniker platzieren ihr Instrument neben dem Oberschenkel, so dass sie es beim Zusammenschieben des Balgs an ihren Oberschenkel drücken können. Die Haltung scheint mir stabil, freilich fallen damit bestimmt ein oder zwei Kilo mehr oder weniger schon auf. Ist das der Grund, warum ihr so sehr auf das Gewicht eures diatonischen Lieblings schaut?

Noch was: @diatoner, was war denn dein erstes Instrument?
 
Zurück zu dem Video von Tim: Die Stimmung des Instruments lässt mich etwas ratlos zurück. Das ist wohl kein Standardinstrument....
Um das zu verstehen, hilft vielleicht, zu kucken, woher das kommt.

Das Standardinstrument für ITM ist ein zweireihiges diatonisches Akkordeon mit um einen Halbton gegeneinander versetzen Reihen, konkret eine Cis/D-Stimmung.

Das Standardinstrument in England ist ein zweireihiges diatonisches Akkordeon mit um eine Quinte (oktavgespiegelt) gegeneinander versetzten Reihen, konkret eine D/G-Stimmung.

Tim Edey kombiniert beide Instrumente in einer Kiste und kommt so auf die Cis/D/G-Stimmung. So kann er in beiden Spieltraditionen spielen (und natürlich auch sein eigenes Ding machen).

Vielleicht sollte man beachten, dass Tim Edey Musiker des Jahres war, d. h., auch wenn ich sein Instrument hätte, könnte ich niemals so gut und vielfältig spielen wie er.

Exakt, sehr wichtig. Und hier beginn ich dann zu hirnen. Nicht was das Instrument angeht, sondern was ich eigentlich auf diesem Instrument spielen möchte und wie man so ein Instrument demzufolge aussuchen oder konzipieren sollte.
Das kann ich verstehen. Allerdings meine ich, dass man dabei leicht versucht ist, zu rennen, bevor man überhaupt laufen kann.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ist das der Grund, warum ihr so sehr auf das Gewicht eures diatonischen Lieblings schaut?
Haltungen gibt’s ganz verschieden. Unterschiedlich ist auch, ob man mit zwei oder mit einem Schulterriemen spielt oder nur mit Daumenschlaufe.

Mein Hauptärgernis bei höherem Gewicht und größerer Größe ist, dass das Spielen ungleich schwerer wird. Ich muss das Bassteil ja ständig hin und her schieben und die Richtung gegebenenfalls superschnell und ohne große Unterbrechung des Spielflusses mehrmals hintereinander. Das geht ordentlich auf die Muskeln, wenn’s groß und schwer ist, und klappt sowieso nicht so gut. Man kann sich durch mehr Knöpfe manche Balgumkehrung ersparen, dadurch klingt das Spiel aber auch weniger »diatonisch« und wird flacher. Auch da muss jeder sein persönliches Optimum finden.

Du willst wahrscheinlich ein im Diskant dreichöriges Instrument. Das ist daher eh schon schwerer und größer.

Ein Zitat von Theo Gibb bringt das, denke ich, wunderbar auf den Punkt:

Theo Gibb schrieb:
When you start it takes some time to fully understand that it is a limited instrument and can’t do everything, musically speaking. All other instruments have their limitations too of course, but the melodeon has the capacity to be extended almost without limit. Extra rows, extra basses, extra voices being the main ones. I can’t think of another portable acoustic instrument with quite as much capacity for expansion. So it is all too easy to go down the path of adding more and more, and it takes done time to realise that for every addition there is a penalty of extra weight and bulk and therefor the instrument needs more effort to play dynamically. The trick is to find ones own balance point where there is enough capability to meet your needs, and at a size and weight that you find manageable. It’s a classic design trade-off.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Weil du sagtest, bis 6 kg sei okay, wie wäre es damit? Ist ein chromatisches Knopfakkordeon von Castagnari für 6,2 kg
Gibt es eigentlich Alternativen zu diesem Instrument (C-Griff, rechts 3chörig, leichter Bass, qualitativ hochwertige schnell ansprechende Stimmplatten, leicht und klein, kein Cassotto)? Klein heißt ja meist billig und/oder Schülerinstrument....
 
Gibt es eigentlich Alternativen zu diesem Instrument (C-Griff, rechts 3chörig, leichter Bass, qualitativ hochwertige schnell ansprechende Stimmplatten, leicht und klein, kein Cassotto)?
Klar. Aber dazu müssten die im Chromatikforum mehr wissen als hier. ;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Noch was: @diatoner, was war denn dein erstes Instrument?
Hohner Erica C/F, mit 8 Jahren als Weihnachtsgeschenk. Voll in die Hose gegangen weil der Daumenriemen für Erwachsenenhände gemacht ist und die Knopfabstände zu groß sind, nämlich 20mm im Unterschied zu den anderen Modellen von Hohner mit 19mm. Hört sich nicht dramatisch an aber ein Millimeter wirkt sich auch bei Erwachsenenhänden auf die Dynamik aus. Außerdem war kein Lehrer da und darum habe erst nach 50 Jahren mit dem selben Instrument wieder angefangen. Es lag noch im Schrank.
Egal wie leicht der Bass eines Chromatischen ist - der Unterschied in Dynamik ist krass.
Hier mal ein paar Gewichte von Bassteilen: Preciosa 570g, Liliput 500g, Erica 900g, ClubIIIM 1425g.
Ich schätze ein 60 Bass -Teil könnte noch ein Kilo mehr wiegen. Das macht sich bemerkbar.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ja, @diatoner . Auch deshalb denke ich, dass @Bernnt zunächst am besten mit einem Zweireiher in Standardlayout fahren würde, wegen seines Klangideals wahrscheinlich so in der Ausführung wie hier in dem Video. Ich meine, ganz ehrlich, was darüber hinaus sollte jemand in den ersten paar Jahren brauchen? (Und auch danach.)

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
am besten mit einem Zweireiher in Standardlayout
Ok, lass uns mal gucken - für mich und für andere, die irgendwann einmal Feuer fangen. Was mir als Chromatiker beim diatonischen Angebot im Katalog von Castagnari sofort auffällt: Es gibt zig Instrumente, die in Frage kommen. Manche haben zwei Chöre im Diskant, andere drei, manche 8 Bässe, manche mehr, es gibt Instrumente mit einfacheren Stimmplatten und mit tipo a mano. So viel sollte es gar nicht geben, denkt man. Und dann sieht man verschiedene Baugrößen etc. pp. Die Dinger gibt es also in klein und groß in den verschiedensten Macharten mit derselben Anzahl von Tönen. Was jetzt?
 
Ok, lass uns mal gucken … Es gibt zig Instrumente, die in Frage kommen. … So viel sollte es gar nicht geben, denkt man. … Was jetzt?
Ok, gute Idee. Der Katalog beginnt mit Werbelyrik, los geht’s auf Seite … äh … vernünftige Seitenzahlen haben die ooch nich. Ich nehme das, was in der Brauseradresszeile steht: p=12 Da ist ein farblich kodiertes Inhaltsverzeichnis mit folgenden Punkten:
  • per debuttanti
  • le classiche a tastiera tradizionale (rot, Superduralstimmen)
  • le classiche a tastiera tradizionale (blau, TaM-Stimmen)
  • le moderne a tastiera chiusa (TaM-Stimmen)
  • i piccoli formati
  • modello basco
  • i modelli irlandesi
  • le cromatiche
Debutant willste nicht, wegen Klang. Kleines Format willste ooch nich, wegen Klang. Baskisches Modell willste ooch nicht, wegen andere Knopfbelegung. Irisch willste ooch nich, weil andere Knopfbelegung. Und Chromatisch sowieso nicht. Bleiben die mit Tastatur tradizionale und die mit Tastatur geschlossen. Das heißt: Sieht man die Tastenhebel oder nicht. Das ist mehr oder weniger Geschmackssache. Deine beiden Beispielvideos ham geschlossene Tastatur. Also geh ich erstmal darauf.

Da suche ich jetzt eine Standardkiste, heißt: 21 Diskantknöppe und 8 Bassknöppe. Optionen sind dann:
  • Trilly (Diskant 3-chörig, Bass 3-chörig [mit Registern zum Stummschalten der Terzen und zum Zu- oder Abschalten der tiefen Bässe], 4,3 kg)
  • MontMartre (Diskant 4-chörig, Bass 3-chörig ohne Register, 4,7 kg)
  • Wielly (Diskant 4-chörig, Bass 3-chörig, 5,2 kg)+
  • Sonu (Diskant 3-chörig nur ein Registerschalter, Bass 3-chörig ohne Register, 4,3 kg)
Das sind die vier zur Auswahl stehenden Instrumente im Katalog von Casta. Ich gehe davon aus, dass drei Chöre im Diskant ausreichen, dass die aber einzeln schaltbar sein sollten. Dann bleibt nur die Trilly übrig.

Auf dieser Seite gibt Casta verschiedene mögliche Stimmungen dafür an. Du willst eine G/C-Stimmung, wie sie in Frankreich und Skandinavien traditionell gespielt wird. Da bleiben dann nur Sol/Do Standard und Sol/Do Marimon. Ich will Standard.

So eine Kiste spielt z. B. Mel Biggs [1] [2] (Homepage)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Super. Klasse. Vielen Dank, Leute. ich weiß, was ich an euch habe. Damit wäre die Causa Castagneri abgeschlossen. Mir gefallen die Instrumente dieser Marke. Aber es gibt Alternativen:

1. Wenn man Folk machen möchte, aber bei einem chromatischen Akkordeon mit Knöpfen bleiben möchte, gibt es z.B. die o.g. Castagnari. Dieses Instrument gibt es auch mit mehr Knöpfen oder Tasten. Ein ähnliches Angebot für den Folker hat Saltarelle hier.
2. Es gibt das diatonische Standardinstrument bestimmt auch bei Saltarelle. Vielleicht mag jemand etwas dazu sagen? Ich fände es nicht schlecht. Dann könnten Leute, die sich später auf die Suche nach einem diatonischen Instrument machen, in diesem Thread weitere Infos holen.
 
Es gibt das diatonische Standardinstrument bestimmt auch bei Saltarelle. Vielleicht mag jemand etwas dazu sagen?
Bisschen anderer Klang, etwas geringerer Preis.

Diesen Faden hier hast du mit zwei Castagnarivideos begonnen. Ich hatte daher den Eindruck, dass es dir vor allem auch auf den Klang ankomme. Deshalb hatte ich andere Marken eigentlich nicht berücksichtigt. Hinzu kommt, dass sich Castas i. d. R. spielen wie Butter. Böse formuliert: Der einzige Grund, sich keine Casta zuzulegen, ist der Preis.

(Ich selbst bin aus diversen Gründen kein großer Casta-Fan, aber das ist ja egal.)
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben