Philosophisch: zu alt für die Band?

  • Ersteller buesing_de
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Vollste Zustimmung zu @startom .

Hier sind es 46 Jahre, und kostendeckend ist hier gar nichts.
Ausgaben in den letzten fünf Jahren für Instrumente und Equipment geschätze 15.000, Einnahmen im selben Zeitraum durch die Band vielleicht 1.000 €uro.

Irrsinn? Vielleicht.
Aber eigentlich nicht, wenn man den Spaßfaktor mit einbezieht - Die Geselligkeit mit den anderen Bandmitgliedern bei den Proben, die schönen Auftritte...
Das ist es eben, was ein Hobby ausmacht. Und die dadurch erworbene "Lebensqualität" ist dann unbezahlbar.
Da gibt's noch ganz andere, die ganz andere Summen für deren Hobbies investieren.

Oder soll es nicht nur ein Hobby sein, sondern auch wirklich ein wenig was einbringen?
Weil Du schriebst:
Aber unterm Strich probt man Woche für Woche für ein Album, dass am Ende kaum jemand kauft
 
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Ich stehe jetzt kurz vor der 51 und habe seit 35 Jahren in Bands mit unterschiedlichsten Srtilrichtungen und Ambitionen gespielt und habe zumindest vor, dass auch noch etliche Jährchen weiter zu machen.
Mittlerweile gibt es aber ein paar Dinge, die für mich einfach nicht mehr gehen, bzw. die ich einfach nicht mehr will, als da wären:

- Konzerte/Gigs in jeder beliebigen Entfernung annehmen
Unser Gitarrist würde auch zum Bodensee fahren, wenn dort ein aus seiner Sicht lukrativer Gig locken würde (wir sind eine Berliner Band). Dazu habe ich keinen Bock - ich muss nicht von der Musik leben und will mir deswegen auch nicht mehrere Tage damit um die Ohren hauen, um zu irgendwelchen Gigs am anderen Ende der Republik zu fahren (gut, wenn Rock am Ring rufen würde, könnte man nochmal drüber nachdenken;)).
200, maximal 250 Kilometer ist mein absolutes Limit, also eine Strecke, die man auch nach dem Gig noch zurückfahren kann.

- Auftritte mit mehr als einer anderen Band annehmen
Ich empfinde den Auf- und Abbau als zu stressig, um mal eben in 20 Minuten das komplette Line-up auf die Bühne zu wuchten und genauso schnell wieder herunterzuschaffen. Außerdem ist der Sound, wenn da nicht irgendwelche Profis am Mixer sitzen, oft ziemlich mies.

- Gigs in jeder beliebigen Location annehmen
Ich schaue vorher nach, welches Publikum mich voraussichtlich erwartet. Wir sind ein paarmal böse auf die Nase gefallen, weil unser Repertoire so gar nicht zum Publikum der Location passte.

Abgesehen davon habe ich mich komplett von der Ambition verabschiedet, mit der Musik reich und berühmt zu werden - zum einen hätte ich da vermutlich mindestens 30 Jahre früher mit dem Touren von Club zu Club anfangen müssen, zum anderen bin ich (bzw. sind wir) dafür auch einfach nicht gut genug und dazu auch noch im Familien- und Berufsleben so eingebunden, dass wir auch gar nicht die Zeit hätten, jedes Wochenende zu irgendeinem Gig zu fahren. Und vom Diskutieren im Proberaum wird man in der Regel nun mal eher selten berühmt...

Es ist halt ein Hobby, das viel Spaß macht und mit viel Glück auch noch ein bisschen Kohle für den Kauf von Equipment einbringt.

Auch, wenn das alles jetzt vielleicht ein wenig negativ klingt - für mich ist das wichtig, um den Spaß am Musikmachen zu behalten und hoffentlich noch lange mit Spaß auf die Bühne zu gehen.
 
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Aber unterm Strich probt man Woche für Woche für ein Album, dass am Ende kaum jemand kauft

Meiner Meinung ein Luxus, den sich die Band leistet um sich selbst zu "verewigen". Wenn das soweit Spaß macht und von den Kosten ok ist, kann man sich das leisten. Aber mal Hand auf's Herz, wen interessieren eigentlich Alben von irgendwelchen Hobbybands? Um eine CD einer solchen Band zu kaufen, muss der Gig mir schon außerordentlich gut gefallen haben.
 
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Mein Eindruck ist, dass man nicht zu alt wird für eine Band, sondern meistens zu anspruchsvoll oder unflexibel für viele Bands.
Die Aussage ist in keinster Weise wertend (oder sogar negativ) gemeint.
Je älter man wird, desto weniger Kompromisse möchte man eingehen. Außerdem verschieben sich natürlich auch die Prioritäten und Verpflichtungen im Laufe des Lebens. Während man als Jungspund noch jeden Scheiss mitmacht, hat man später darauf vielleicht einfach keine Lust mehr.
Man ist also vielleicht zu alt für ein Bandkonzept, das Mitzwanziger noch praktizieren. Glücklicherweise gibt es aber ja sehr unterschiedliche Bandkonzepte, so dass man sicher nicht zu alt für eine Band im Allgemeinen ist.
 
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Man ist also vielleicht zu alt für ein Bandkonzept, das Mitzwanziger noch praktizieren. Glücklicherweise gibt es aber ja sehr unterschiedliche Bandkonzepte, so dass man sicher nicht zu alt für eine Band im Allgemeinen ist.
Schön auf den Punkt gebracht - man sollte halt einfach überlegen, ob für einen selbst das Konzept der Band noch funktioniert und, falls nicht, die Notbremse ziehen. Das heißt ja auch nicht, dass man deswegen im Streit auseinander gehen muss, aber vielleicht findet man andere Musiker, die eher mit den eigenen Vorstellungen konform gehen.

Ganz aus der Musik bzw. dem Musikmachen mit Bands auszusteigen, ist aber aus meiner Sicht definitiv die schlechteste Lösung (ich war ein oder zweimal auch soweit, dass ich wenigstens mal ein halbes Jahr auf jede Band verzichten wollte und bin dann nach einem knappen Monat doch wieder rückfällig geworden...)
 
Meiner Meinung nach lässt es sich darauf reduzieren....


Lass einfach den finanziellen und zeitlichen (Aufwand) Aspekt weg. Ein Hobby muss ja nicht kostendeckend oder gar gewinnbringend sein. Denn dann wird es ja vom Hobby zur Arbeit.
Die Frage, die du dir stellen sollst, ist also: Hast du Lust, Gigs zu spielen?

Das ist eine simple Ja oder Nein Frage. Ich für mich kann die Frage mit Ja beantworten...also spiele ich mit meinen zarten 48 Jahren auch weiterhin Gigs mit meiner Hobbyband.


Schöner Aspekt, ich halte es genauso, kann allerdings auch die Argumente verstehen, dass man für eine Darbietung eine gewisse finanzielle Gegenleistung erwartet. Mir persönlich ist das vollkommen egal, meinen Bandkumpels auch, aber Leute, die davon leben, beschweren sich natürlich nicht zu Unrecht über das "Kaputtmachen" der Preise. Wobei die Frage ist, ob da wirklich diejenigen schuld sind, die für einen Apfel und Ei spielen oder generell die Gesellschaft, die Musik mittlerweile als kostenlose Dienstleistung dank YouTube u.a. begreift.
 
Hallo jetzt habe ich diesen Threat mal ganz gelesen - gute Diskussion - tolle Aspekte.
Jetzt habe ich mir mal nen Kaffee gekocht und haue mal meine Gedanken in die Tasten

Bei mir (Gitarrist, 53) stellt sich auch immer wieder der Wunsch ein (wieder) in einer Band zu spielen. Ich laube das geht allen so die dies in ihren Jugendjahren oder auch später gemacht haben. Ich bin derzeit auch in meinem "2. Musikerleben" im Homestudio seit ca. 9 Jahren unterwegs und auch mich reizt es immer wieder doch mal nach Bands oder evtl. Mitmusikern zu suchen. Aber zugegebenerweise finde ich nicht mehr das passende.

Ich habe mit 13 Jahren 1981 meine erste eigene Band gegründet (Schulfreunde) das ging gut bis alle in die Lehre kamen. Da war erst mal Schluss für zwei Jahre.
1986 hat mich dann eine anderer Bandleader aufgegabelt die mich noch von der alten Schülerband kannte und von da an habe ich mit ihm 19 Jahre bis 2005 die unterschiedlichsten Bands (Artrock, Bluesrock, Funkrock, 2 Rockmusicals) gerockt. Dabei war bis auf einzelne Songs für besondere Anlässe alles selbstgeschrieben und komponiert und arrangiert. In den 90ern waren es auch bis zu 40 Auftritte je Jahr.

2005 musste ich dann beruflich 500km weit weg ziehen und da kam der Bruch. Bei mir hier gab es dann den Versuch in Coverbands (ging immer noch nicht) und ein paar fehlgeschlagene Anläufe mit Punkbands (ja die schreiben oft noch selber!) (war da aber auch schon Ü40).
Nach langer Suche habe ich eine Band mit eigenen Stücken gefunden die sich alle schon lange kannten aber eine Gitarristen suchten und - !noch nie einen Gig hatten! (alle 10 Jahre jünger als ich)
Also haben wir uns in zwei Jahren zu den ersten Auftritten geprobt (gekämpft?!) und als die durch waren war bei mir im wahrsten Sinne die Luft raus! Ich habe dann da 2011 meinen Hut genommen und mich immer wie das 5. Rad am Wagen gefühlt.
Von da an habe meinem Sohn Gitarrespielen beigebracht und mich in´s Homestudio verkrümelt. Und es war richtig schön endlich mal nur nach dem eigenen Takt zu arbeiten sich mit Lieblingssolis zu beschäftigen und ja auch mal zu covern (aber auf die eigene Art).

Aber wie oben bereits erwähnt - ganz lässt mich der Wunsch nochmal auf die Bühne nicht los. Aber dafür bräuchte man schon eine "Truppe die ähnlich tickt" glaube ich und die ist schwer zu finden.
Mit meinem Bandleader aus den 90ern virtuell etwas zu machen scheitert an seiner nicht vorhandenen Technikaffinität für recorden etc. (hab ja früher immer ich gemacht ;-)) war also auch nix.
Nun keine Musik mehr machen kommt derzeit nicht in Frage - aber es wird auch im Homestudio beschwerlicher (fehlendes Feedback? Homeofficesyndrom?).

Ich schaue mich weiter um und hoffe auf den Glücksgriff - weil es muss passen sonst hat es keinen Sinn - und ich werde mal "Wikiloops" probieren - Danke an den Tip von weiter vorne aus dem Threat!

So das war´s von mir zu dem Thema
Bleibt senkrecht

Thomas
 
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Ich bin Jahrgang '68, spiele seit meinem 14 Lebensjahr immer in Bands (mit zwei Jahren Pause, als ich mit Ende 20/Anfang 30 nach dem Studium zu arbeiten anfing - die unglücklichste Zeit meines Lebens, obwohl ansonsten eigentlich alles super war, darum werde ich nie wieder ohne Band sein). Ich habe in Coverbands gespielt, Hobbyisten oder ernsthaft semiprofessionell, teils mit Eigenkompositionen, ich hatte experimentelle Bands mit geiler Mucke, die aber kaum jemand hören wollte, mal ein Jazzprojekt, mal im Orchester für zwei Dutzend Aufführungen der Dreigroschenoper, eine Soulband gab es auch - war alles geil zu seiner Zeit, und überall konnte ich etwas lernen und mich weiterentwickeln. Im Lauf der Zeit bin ich darüber auch in die Tontechnik reingerutscht, die inzwischen (rein steuerlich betrachtet) den Status eines Nebenberufs hat.

Durch unseren Umzug im letzten Herbst musste ich eine meiner beiden Bands (Cover-Hardrockband mit ca. 20% eigenem Material) verlassen, weil ich jetzt eine zu weite Anfahrt zur Probe hätte. Jetzt betreue ich die Jungs noch als Tontechniker, wenn die Gigs wieder kommen. In meiner anderen Band spielen wir Akustikrock und ausschließlich Eigenkompositionen. Während des Lockdowns habe ich viele Video-Workshops zum Thema Kompositionslehre angesehen und mich dadurch inspirieren lassen - ich habe grade eine ziemlich produktive Phase als Komponist, yay! Nebenher verfestigt sich auch grade das Improvisationsprojekt, das ich mit zwei ehemaligen Bandmates aus der Taufe gehoben habe. Und die Idee für ein Projekt, bei dem ich mal wieder Gitarre spiele, ist auch schon fertig. Habe nur leider keine Zeit dafür.

All die Musiker meiner beiden aktuellen und meiner letzten Band sind ca. 10 bis 15 Jahre jünger als ich. Auf der Bühne überlasse ich gerne den Youngsters die Show, gehe einfach in der Musik auf und sorge mit dem Bass für mächtige Tiefdruckgebiete vor und auf der Bühne. Wichtig war und ist mir immer, dass ich mit den Leuten in der Band gut klarkomme. Ohne das geht es für mich nicht, und mit Leuten zu spielen, die ich eigentlich gar nicht mag, wäre für mich eine Entweihung meines liebsten Hobbys, des Musikmachens. Ich könnte ohne gegenseitige Sympathie auch nicht kreativ sein, nicht mit den Leuten zusammen Songteile ausarbeiten oder an den Lyrics feilen.

Gerne würde ich mich auch ins Thema Homerecording einarbeiten, mir fehlt eigentlich nur ein Interface und ein Platz dafür, alles andere ist vorhanden. Aber (a) bin ich nicht mehr so geduldig wie früher und (b) kann ich dem digitalen Arbeiten so rein gar nichts abgewinnen. Mein Drummer hat ein volldigitales Studio und ist darin richtig super - aber mich turnt das eher ab, wenn ich es selber machen sollte. Ich würde - WENN - dann eher ein analoges Studio mit ein paar digitalen Effekgeräten einrichten, so auf dem technischen Stand von vor 15 oder 20 Jahren. Auch hierfür hätte ich bis auf die Bandmaschine und das Recordingpult schon das meiste, was man so braucht. Ach ja, die Räumlichkeiten fehlen leider, aber da würde ich einfach was anmieten, wenn mich da die Lust packen sollte oder sollte ich mich irgendwann für die Band und/oder die Bühne zu alt fühlen. Aber irgendwie kann ich das grade noch so gar nicht sehen. Ein Bekannter von mir hat bis zehn Tage vor seinem Tod noch bei seiner Bandprobe gespielt. So sehe ich das bei mir irgendwie auch.
 
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Das ist doch wie bei jeder Investitionen eine - mehr oder weniger aufwändige - Kosten-Nutzen-Rechnung: wie viel setze ich ein (Zeit, Geld, Nerven)? Und wie viel bekomme ich raus (Spass, Geld, Erfüllung)?

Was das mit dem Alter zu tun hat, erschliesst sich mir nicht so ganz, höchstens dass sich eben die Ansprüche und Erwartungen mit der Zeit ändern können.
 
Gerne würde ich mich auch ins Thema Homerecording einarbeiten, mir fehlt eigentlich nur ein Interface und ein Platz dafür, alles andere ist vorhanden. Aber (a) bin ich nicht mehr so geduldig wie früher und (b) kann ich dem digitalen Arbeiten so rein gar nichts abgewinnen. Mein Drummer hat ein volldigitales Studio und ist darin richtig super - aber mich turnt das eher ab, wenn ich es selber machen sollte. Ich würde - WENN - dann eher ein analoges Studio mit ein paar digitalen Effekgeräten einrichten, so auf dem technischen Stand von vor 15 oder 20 Jahren. Auch hierfür hätte ich bis auf die Bandmaschine und das Recordingpult schon das meiste, was man so braucht.

Das geht mir genauso deswegen nehme ich mit einem 24 Spur Digitalrecorder auf- hat Knöpfe, Fader .....
 
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Ich bin Mitte 40, mit Job, Familie, Kind ... und für mich war "zum Glück" Musik immer nur ein Hobby. Und auch wenn Musik mein grösstes Hobby sein mag, so ist es doch eher zu zwei Dritteln Passiv (hören!) und nur zu einem Drittel aktiv (spielen!). Insofern komme ich von einer anderen Warte als viele andere hier.

Aber ja, ich war in Bands, wir hatten Auftritte und Aufnahmen, und ich habe immer noch Freude mit anderen Menschen gemeinsam Musik zu machen. Ich kann nicht so viel, aber ich lerne immer viel wenn ich in einer Band-Situation bin, und nichts hat mich bisher so motiviert oder "besser" gemacht als gemeinsame Musik mit Anderen. Ist ein unvergleichlicher mentaler Ausgleich zum Job.

Wo ich - wie einige andere Leute hier im Thread auch - "zu alt" für bin, ist rum-eiern und Unzuverlässigkeit. Ich erwarte ein gewisses Mass an Erwachsenheit und Selbstbewusstsein - sagen was man will und was nicht, und dann zu Vereinbarungen stehen. Und das ist keine Sache des Alters, das ist eine Sache der Einstellung. Ich habe extrem klar argumentierende und zuverlässige Teenager erlebt, und total verplante "Mucker" die nix auf die Reihe bekommen haben.

Als "Hobbyist" ist genau das die Crux - viele der "guten" spielen seit Jahrzehnten in ihren Bands mit den Kumpels, und viele der "schlechten" wollen irgendwie so halbscharige Projekte starten und dann geht nix zusammen. Gut, hier auf dem Land in UK ist auch die Auswahl klein, das wird wohl erst wieder was mit dem Band-Dasein wenn ich mal wieder in Deutschland bin...
 
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Wo ich - wie einige andere Leute hier im Thread auch - "zu alt" für bin, ist rum-eiern und Unzuverlässigkeit. Ich erwarte ein gewisses Mass an Erwachsenheit und Selbstbewusstsein - sagen was man will und was nicht, und dann zu Vereinbarungen stehen. Und das ist keine Sache des Alters, das ist eine Sache der Einstellung. Ich habe extrem klar argumentierende und zuverlässige Teenager erlebt, und total verplante "Mucker" die nix auf die Reihe bekommen haben.

+1

Super auf den Punkt gebracht. Man muss wissen wo man dran ist, und was man erwarten kann, wenn man bereit ist, sich einzubringen. Für mich wichtiger, als dass genau 100% der eigene Musikgeschmack gespielt wird oder alle auf einem gleich hohen Level sind...

Gruß,
glombi
 
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In einer Band spielen hat absolut nichts mit dem Alter zu tun. Ich hab mit 49 meine jetzige Band gegründet. Auch wenn es manchmal etwas holprig ist, wir haben Spass und werden von Woche zu Woche besser. Ich war sogar begeistert, wie gut es nach der Corona Zwangspause wieder geklappt hat. Und mit meinen inzwischen fast 51 bin ich weder der Älteste, noch der Jüngste in der Band. Der Altersunterschied macht uns aber nix aus, weil wir es gemeinsam machen. Ich hab sogar festgestellt, dass ich ziemlich kompromissbereit bin, trotz meiner eigentlich klaren Vorstellungen was ich will. Aber mir taugt es einfach zu sehr mit anderen Musik zu machen, als dass ich mich durch Kleinigkeiten nerven lasse. Eine Band ist schliesslich ein Kollektiv, so seh ich das und jeder bringt sich und seine unterschiedlichen Erfahrungen mit ein.

Würd ich für einen 50€ Gig 400km fahren? Wahrscheinlich, ich war ja in den letzten Jahren diesbezüglich auch öfter in Deutschland um mit Freunden Musik zu machen. Bissl eine Verrücktheit gehört für mich dazu und wie schon von @startom und @Pie-314 erwähnt: es ist ein Hobby und da stell ich eigentlich keine Kosten/Nutzen Rechnung auf. Sollte aus irgendeinem Grund bei einem Gig Kohle rausschauen freu ich mich, aber das Geld das ich investiert habe werde ich in dem Leben eher nicht mehr einspielen.

Obwohl der Traum lebt: Wenn ich groß bin werde ich Rockstar :D
 
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Na gut, dann werde ich auch noch meinen Senf dazu geben.

Bin gerade 60 geworden. Hab mit 10 begonnen, klassisch Gitarre zu lernen, dann bis Mitte 20 verschiedene Bands gehabt. Zuerst haben wir alles gespielt und schlecht noch dazu, aber mit Begeisterung. Dann kam die Rock-Phase, Deep Purple und so und zuletzt ein Trio mit Keyboarder und Drummer und ich an Gitarre und Bass. ELP, Sky und solche Sachen. War musikalisch sicher anspruchsvoll, hat aber kaum jemanden interessiert. Trotzdem hat´s viel Spaß gemacht. Dann kam Studium, Job, Haus bauen und spät aber doch noch Kind dazu.
Die Gitarre hat über 30 Jahre pausiert.
Vor gut drei Jahren hat´s mich dann wieder gepackt und ich habe fast bei null wieder angefangen. Neben der Gitarrensammlung hat sich auch das Spielen selbst wieder entwickelt.

Ich will kein Rockstar mehr werden und wollte das auch nie.
Ich will kein Geld mit Musik verdienen.
Ich will keine Aufnahmen machen, um sie zu verkaufen.

Was ich nun wieder will, nachdem ich mich wieder etwas sicherer am Instrument fühle, ist mit anderen gemeinsam Musik machen, weil das noch eine ganz andere Dimension ist, als alleine zu spielen.
Wir spielen, was uns gefällt und vor allem, was wir schaffen. Meist mit 2 Gitarren, seit kurzem mit 2 Sängerinnen dazu. Mein Mitmusiker ist bald 70, die Mädels deutlich jünger.
Das spielt alles keine Rolle. Nicht mal bei der Songauswahl. Wir finden erstaunlicherweise viele gemeinsame Nenner trotz 30 Jahren Altersspanne.
Wir haben nicht vor, jemals bezahlte Gigs zu spielen, haben aber Spaß daran, vor Freunden und anderen überschaubaren Auditorien zu spielen.
Nein, wir sind nicht annähernd perfekt und ja, wir haben eine Menge Spaß dabei.

Und das ist es für mich - nicht mehr und nicht weniger.
 
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Mein Eindruck ist, dass man nicht zu alt wird für eine Band, sondern meistens zu anspruchsvoll oder unflexibel für viele Bands.
Die Aussage ist in keinster Weise wertend (oder sogar negativ) gemeint.
Ich sehe Deinen Punkt, aber das Alter gibt auch eine Menge „Abgeklärtheit“ und „Großmut“. Ich kann heute Musik spielen, für die ich Leute vor 30 Jahren schwer verurteilt hätte. All die „Wichtigkeit“ die es hatte, die „richtige“ Musik zu machen, zu posen und die dicke Hose zu machen, steht bei mir heute sooooo viel weniger im Fokus. Auch mit all den Spleens und Macken der Mitmusiker, kann ich mit vorgeschrittenen Alter besser umgehen, als in meiner „Sturm und Drang Zeit“. Allerdings sortiere ich „tote Pferde“ auch schneller aus und reite mir auf denen keinen Wolf mehr...
 
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