Multieffekt (AxeFx, Eleven-Rack, etc., max. 800€) als Silent Recording Lösung?

Bring me Alexandria
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Hallo zusammen,

ich hoffe ich bin hier richtig :D

Zu meiner Situation:
Ich habe mich bereits seit mehreren Tagen/Wochen durch zahlreiche Foren und YouTube Videos geklickt, habe aber nie wirklich das gefunden was ich suche (unter anderem liegt es daran dass viele Beiträge der betrachteten Geräte sehr alt sind). Was suche ich?
Naja es geht mir hauptsächlich um eine Silent Recording Lösung für zuhause. Da wir mit unserer Band nun die ersten Songs fertig bekommen, möchte ich langsam auch mal was aufnehmen.
Bislang habe ich folgende Möglichkeiten bereits ausprobiert:
- Gitarre ins Interface und über GarageBand dann in eine Amp Simulation - war okay, aber weit weg von gut
- Emulated Out meines Randall RD20 - nee das war nix!
- Amp mit Mikro abgenommen - war ganz brauchbar, da ich aber ein WG Zimmer bewohne und ich in den nächsten Wochen nur abends zum recorden Zeit haben werde, fällt diese Möglichkeit systematisch raus

Nun habe ich mich schon etwas informiert und folgende Ansätze:

- Ein gebrauchtes AxeFx Standard, Ultra oder AX8 würden noch in mein Budget passen 500-800 EUR). Aber ich habe gelesen das erstere keine Updates mehr bekommen. Keine Ahnung ob das sehr relevant ist?
- Ein gebrauchtes ElevenRack - deutlich günstiger, aber im Netz eine sehr gespaltene Meinung darüber

Ich habe halt keine Erfahrung mit solchen Geräten gemacht und auf YouTube Videos kann man sich, meiner Meinung nach, nicht gut drauf verlassen. Was in dem einen Video genial klingt, klingt im nächsten wie der letzte Haufen Dreck. Bislang habe ich hier immer sehr gute Erfahrungen gemacht, wenn es um solche Beratungen ging.

Mich würde interessieren ob und welche Erfahrungen ihr mit den Geräten gemacht habt und ob ihr mir zu einer Variante raten würdet bzw. ob ihr Alternativen habt? Muss ich noch auf etwas achten?

Ich suche ein Gerät dass mir einen guten drückenden Metalsound liefern kann (spiele hauptsächlich Rhythmusgitarre Richtung Metalcore/Deathcore). Ich brauche - aktuell - nicht viel an Effekten (aber sich die Option offen zu halten kann ja nicht schaden).
Budget so 500 - 800 EUR
Hauptaugenmerk liegt auf dem Recordingsound, zweitrangig durchaus auch die Ampersatzfunktion/Tauglichkeit.
Aktuell würde ich über meine Mac aufnehmen, ein neues Interface müsste ich mir noch holen bzw. leihen. (Falls das noch relevant ist)
 
Eigenschaft
 
Falls Recording alleine ausreichend ist würde ich eine reine Software Lösung nehmen. Sowas von neural DSP o.Ä. Das ist deutlich günstiger.

Das ElevenRack hatte ich einmal und das war qualitätsmäßig schon deutlich hinten dran. Das würde ich dir nicht empfehlen.
 
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An deiner Stelle würde ich auch das Line6 HX Stomp in die Auswahl nehmen. Die Sounds sind abgesehen davon, dass du bei der Programmierung weniger Blöcke zur Verfügung hast die gleichen wie beim großen Helix. Ein gebrauchtes Helix LT passt auch ins Budget.
Mir wäre das lieber, als ein veraltetes Gerät zu kaufen. Beim AX8 brauchst du sicher Glück, dass du eines findest, welches ins Budget passt.
Helix gibt es auch als Software-Plugin, welches auch eine Testversion hat: https://de.line6.com/helix/helixnative.html

Das Headrush Gigboard oder ein (gebrauchtes) Boss GT1000 passen ebenfalls ins Budget.
 
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Was in dem einen Video genial klingt, klingt im nächsten wie der letzte Haufen Dreck.
Das sollte dir zu denken geben... vielleicht ist es weniger das Equipment, sondern der Umgang damit ;)
Amp-Simulationen gibt es inzwischen für jede Plattform (ausser Linux/Android) in guter Qualität und zu erschwinglichen Preisen.
Es muss kein 'Spezialist' à la Axe oder Kemper sein - deren hohe Preise resultieren nicht aus exorbitanter Soundqualität, sondern aus der Marktnische des Produkts samt Manufaktur-Unternehmen.
Das geht einfach von der Kostenstruktur nicht anders.

Wenn du mit dem Recording anfängst, solltest du relativ schnell gedanklich einen Kontext zum gewünschten Track-Sound herstellen - Rohspuren klingen idR bescheiden, uU wie Grütze oder vielleicht 'fade'.
Das ändert sich schlagartig im Mix, wenn die Zutaten stimmen... teilweise mit verblüffenden Ergebnissen.
(OT Beispiel: ich hatte letztens so ein aha-Erlebnis mit einem Yamaha SPX-90 Effektgerät, nach heutigen Massstäben schlicht Müll, aber es funktionierte für einen bestimmten (Gesamt) Sound einfach gut)

Dh die Amp-Simulation ist nicht alles (und schon gar nicht das Ende der Fahnenstange).
Es braucht einige Zeit, quasi das Potential eines Riffs/Sounds zu erkennen und zu wissen, welches der eigenen Werkzeuge das richtig nach vorn bringen.
Entscheidend sind dabei vor allem die Delay- und Reverb Effekte. Gibt es in zahllosen Varianten und noch mehr Möglichkeiten, sie einzusetzen.
Wieviel Effektanteil, welche Zeiten, wie 'mischen' sie sich mit dem Signal ? etc.

Liest sich vielleicht esotherisch, aber: Zeitversatz ist genau das, was die Interaktion des Rohsignals mit dem Effekt steuert und entscheidend dafür, wie 'real' wir einen Klang wahrnehmen.
Wobei 'real' auch ein gewolltes Klangbild einschliesst, das in der physischen Wirklich nicht existiert, aber was beim Hörer erzeugt werden soll. Die bekannten 'Gitarrenwände' gehören dazu.
In Konsequenz führt das dazu, dass ein Rhythmustrack im Endeffekt eine Mischung aus (zB) 4-8 Spuren darstellen kann, aber natürlich nicht muss ;)
 
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Vielen Dank schonmal für die Rückmeldung.

Das mit dem Alter ist tatsächlich ein Knackpunkt. Die Line 6 Sachen werde ich mir auf jeden Fall mal direkt anschauen. Ebenso die anderen.
Also das mit den Video war eher so aufs allgemeine bezogen :D Aber ja ich habe schon oft gelesen dass das Richtige umgehen mit den Geräten essentiell ist.

Scheinbar habe ich da noch viel mehr zu lernen als ich dachte, das Thema ist super umfangreich.

Wie wichtig ist denn ein „vernünftiges“ Interface bspw. bei den Line6 Modellen?
Aktuell habe ich ein billiges von Avid (fasttrack).
 
Wie wichtig ist denn ein „vernünftiges“ Interface bspw. bei den Line6 Modellen?
Aktuell habe ich ein billiges von Avid (fasttrack).
Mit den Line6-Teilen (das trifft auf die meisten anderen auch zu) brauchst du erstmal zum Aufnehmen von Gitarren nicht zwingend ein zusätzliches Interface, weil die Geräte diese Funktion mitbringen.
 
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Hallo,

Line 6 Pod Go wäre meine Empfehlung. Helix sound Qualität, kann so ziemlich alle Sounds die man so braucht, super einfache Menüführung, Re-ampen möglich und Du brauchst erstmal kein Interface. Neu am Markt und derzeit um 460 bis 470 € neu zu haben. Ich spiels seid ein paar Tagen über eine FR FR und bin ziemlich blown away Wie geil die Kiste für diesen Preis klingt und was sie alles kann.

Gruss
Marc
 
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Hallo,

Line 6 Pod Go wäre meine Empfehlung. Helix sound Qualität, kann so ziemlich alle Sounds die man so braucht, super einfache Menüführung, Re-ampen möglich und Du brauchst erstmal kein Interface. Neu am Markt und derzeit um 460 bis 470 € neu zu haben. Ich spiels seid ein paar Tagen über eine FR FR und bin ziemlich blown away Wie geil die Kiste für diesen Preis klingt und was sie alles kann.

Gruss
Marc

Genau das wäre meine nächste Frage gewesen, weil der Unterschied zum Helix scheinbar marginal ist?
 
Der Pod ist im Vergleich zum Helix einfach ein bisschen eingeschränkter, was Konnetivität (Ein/Ausgänge/Loops/Schalter und Blocks) und Rountingmöglichkeiten angeht, aber Soundmäßig ist grundsätzlich genau das gleiche verfügbar.

Wieso das Ding der POD Serie und nicht der Helix-Reihe angegliedert ist verstehe ich (und viele andere) nicht.

Ich selbst bin seit kurzem beim HX Stomp gelandet (was teurer und trotzdem NOCH eingeschränkter ist als das POD btw.) und für mich ist das schon ziemlich cool. Ich benutze eigentlich einen Kemper und hab noch ein AxeFX Std rum liegen. Alles geile Geräte, die klanglich über jeden Zweifel erhaben sind. Alle haben aber leichte Vozüge in bestimmten Bereichen. Helix und Axe sind mMn sehr ähnlich. Klar hat Fractal mehr von allem, aber ob man es braucht ist die andere Frage.

Das HX ist bei mir DAS Übe-Session- und Backup-Besteck. Und das Ohne klangliche Abzüge!

Das 11R hatte ich mal kurz zum Test und fand das auch gut, aber sehe das nach wie vor eher als sehr geilen Preamp. Die Cab-Sektion ist überholt.

Das Axe Std klingt auch heute noch klasse, aber es bracht schon 3rd party IRs damit es mithalten kann. Auf Updates kann man gut verzichten; es tut was es soll und läuft stabil. Mehr kann ein echter Amp auch nicht :)
 
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Das ElevenRack hatte ich einmal und das war qualitätsmäßig schon deutlich hinten dran. Das würde ich dir nicht empfehlen.

So verschieden sind die Eindrücke bzw. Vorstellungen.

Es führt kein Weg daran vorbei selbst die entsprechenden Geräte zu testen und vor allem auch mit den Parametern zu experimentieren - die Werkssounds sind meißt überladen (sollen je beim Test mit Kopfhörer was hermachen). ansonsten aber nicht so doll.

Ich selbst habe auch ein Elevenrack und habe damit schon 3 CD's eingespielt und die meißten Hörer haben nicht mal gemerkt, das ich keinen Amp benutzt habe.

Also, selbst testen und Ausprobieren. Diese Hör- und Spielentscheidung kann Dir hier niemand abnehmen. Was ich Geil finde, findet der nächste grauenhaft.

Gruß
 
Ich selbst habe auch ein Elevenrack und habe damit schon 3 CD's eingespielt und die meißten Hörer haben nicht mal gemerkt, das ich keinen Amp benutzt habe.

Auf einer Aufnahme merkt das wahrscheinlich wirklich kein Mensch. Trotzdem hat es mich nicht zufrieden gestellt und daher kann ich es nicht empfehlen. Aber wie du sagst muss das jeder selbst ausprobieren.
 
Für Gitarrenrecording würde ich wohl den POD Go sogar dem Helix vorziehen, da die ganzen Routingmöglichkeiten nicht wirklich benötigt werden. Sobald die Setups komplizierter werden und z.B. auch Bass live damit gespielt wird, ist das Helix Pflicht.

Das Eleven Rack war seiner Zeit gut, aber kann heute nicht mehr mithalten. Weder vom Sound, noch von der Bedienung.
 
Ich merke schon dass die Geschmäcker sich deutlich unterscheiden, was ja auch gut ist. Dann werde ich wohl nicht um das Ausprobieren herumkommen. Das 11Rack habe ich jetzt aber auch komplett ausgeschlossen. Ich habe in ein paar englischsprachigen Foren über Probleme mit der Software gelesen und das sind dann im kumuliert zu viele Negativpunkte.

Aber jetzt habe ich schonmal einen besseren Überblick über die komplette Lage :D
 
Randall RD20 über den Lautsprecheranschluss (nicht über Emulated Output) an einem Two Notes Captor 8 ohm angeschlossen und das Signal dann weiter an Interface/Mac würde auch gehen.... falls dir das doch lieber als Modeling wäre..
 
War auch eine meiner Überlegungen aber die Modelling Lösung würde ich bevorzugt ausprobieren, da diese unter Umständen mein komplettes Rig (oder einen Großteil davon) ersetzen kann. Weil die Schlepperei von Röhrengeräten ist auf Dauer nicht so geil :D
 
ob ihr Alternativen habt?
Ich würde dir auch zu einer reinen Softwarelösung raten.
Interface (zb. Steinberg ur22), Ampsim (mein Tipp: THU Metal), DAW und ein paar gescheite Kopfhörer, dafür reicht dein Budget allemal aus.
Ich werde jedenfalls nicht wieder auf Hardwaremodellinggedöns umsteigen.
 

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