Identifizieren und Herrichten einer unbekannten Solid-Body

  • Ersteller Acrid Audio
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... ob man jeh dahinter kommen wird , wie und was das mal war ? :gruebel:

aber schönes thema ! :great:
 
Ursprungsfarbe könnte das Türkies sein, denn das Orange [...]
Wow, das ist wie mit dem Renovieren einer Wohnung, wenn man zig Tapetenschichten entfernt :)

Sieht nicht an/umgeleimt aus.
Ich hatte schon bei den ursprünglichen Posts den Verdacht, dass die Saiten im Originalzustand bei diesem Modell höher liegen, und die Pickups auf dem Body aufgesetzt werden. Der Schlitz könnte was mit dem Mechanismus zu tun haben, mit dem die PUs befestigt werden (oder einfach Raum für das durchkommende Stück der Befestigungsschrauben bieten). Somit wären diese frei positionierbar, nur das Pickguard müsste angepasst werden.
Mit den Fotos vom Body von @Acrid Audio bin ich mir da sogar ziemlich sicher. Ob das wirklich ein Bass Body ist, mit der Ausfräsung für das Vibrato System?
 
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Da es ja nun weit mehr als "nur" eine Identifikation geworden ist, habe ich das Thema mal in einen eigenen Thread ausgelagert ;).

LG Lenny (für die Moderation)
 
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So wie ich das sehe vom Eindruck der Bilder ist das was selbstgebasteltes..
Rosa ist Spachtelmasse und die Multiplexstreifen kann man vom Korpus auch gut sehen im Bild davor.
 
Multiplexstreifen
Das wurde in den (un)seligen Vintage-Zeiten gern genommen für billige Brettgitarren. Auch gut zu sehen in den Fotos, die von @Acrid Audio verlinkt wurden. Ich denke, mit der typischen, etwas ungewöhnlichen Korpusform und den gut wiederzuerkennenden Pickup-Bauform sowie den Ausfräsungen wird das Votum für "Das war mal ne Egmond" sehr überzeugend ausfallen!
Die aber natürlich einiges an Eingriffen hat hinnehmen müssen. :ugly:

:prost:
 
Die Kopfplatte sieht nach einer alten Framus aus.
Ich vermute ganz stark, daß es sich hierbei um eine Egmond handelt.

Egmond halte ich auch nicht für unwahrscheinlich. Es könnte sich aber auch um eine Framus, Hopf, Höfner oder Klira handeln. Oder auch nichts von alledem.
Vom Design waren diese Hersteller in den 1960er Jahren relativ ähnlich.

Die Kombination aus Singlecut-Korpus und 6-in-line-Kopfplatte ist m. E. nicht allzu verbreitet gewesen, was die Identifizierung erschwert.
Bei Egmond gab z.B. das Modell Rambler, aber Kopfplattenform und Korpusform sehen bei genauerem Hinsehen schon ein wenig anders aus.

edit: Anhand des Pickups tendiere ich zunehmend zum Hersteller Egmond.
Hier ein Bild einer Egmond Taifun von 1964. Die verbauten Pickups sehen identisch mit dem in deinem Instrument aus.
Egmond-Taifun-1964-002.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
die Ausfräsungen sprächen wohl nicht dagegen.

.... mal hier " einbauen " :

Rambler 3ES1 03.PNG


das passt schon richtig gut .... die schlitze waren dann für die schrauben der PUs ...

aber warum wurde dann beim objekt was für den pu weggefräst ??? ...... oder ist da ev ein anderer hals dran gekommen ??
 
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Mein Tip für das "Bodyformen Rätsel" ist: Eine Egmond Thunder, die zur Single Cut "umgesägt" wurde. Wie schon von @bassman9474 vorgeschlagen. Passt bei weitem am besten, auch wenn man sich an den Bundzahlen des Halses orientiert.

@Bass_Zicke : Was die Höhe der Saiten angeht: Ich tippe, dass da ein niedrigerer Steg draufgekommen ist. Dafür muss dann natürlich der Hals anders geshimt werden.
 
Mein Tip für das "Bodyformen Rätsel" ist: Eine Egmond Thunder, die zur Single Cut "umgesägt" wurde.

Das Horn dürfte tatsächlich mit einer Stichsäge beändert worden sein. Ich tendiere derzeit auch zu einer Thunder 2. Das verbliebene Pickup und die Form des Bodys, speziell die nicht vorhandene Abschrägung am Rücken (wenn mir jetzt die Bezeichnung einfallen würde) welche die Thunder 3 hat, sind für mich Indizien.
Der Body besteht aus zwei Schichten (mehr haben sich noch nicht gezeigt). Die Oberseite ist eine eigene ca 5-8mm dicke Platte.

Der geschraubte Hals ist zu allem Überfluss vollflächig mit diversen Klebstoffen verklebt ... da rührt sich nix. Ich habe jetzt mit Wärme und Verdünnung versucht dem Kleber ein wenig seiner Kraft zu nehmen.

Der orangene Lack lässt sich gut mit Heißluft und einem Spachtel lösen ... gegenüber Verdünnung ist er aber immun. Dafür geht die schwarze Farbe die darüber ist damit runter.

Mal sehen wie es morgen weitergeht.
 
Der geschraubte Hals ist zu allem Überfluss vollflächig mit diversen Klebstoffen verklebt ...
Wärme ist schon mal nicht schlecht. Viele setzen auch so eine Art dünnen Spatel ein, um das nach und nach mechanisch zu lösen.

Siehe zB ab 25:40


Aber wenn der Hals fest ist, ist das doch nicht schlecht, oder willst du ihn anders einsetzen?
 
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Gestern ca 1 Stunde und heute noch mal 3 Stunden ... Fönen, Hebeln, Drehen, Fluchen, Kleber aufschneiden, Kleber entfernen ...

- 3-11 verschiedene Kleber
- Schrauben die von unterm Schlagbrett in den Body gehen :nix:
- Unglauben über die Misshandlungen die diese Gitarre erlebt haben muss :weep:

ToDo für die nächsten drölfzig Wochen: Klebereste entfernen :(

Positiv gibt es zu bemerken: Truss Rod ist a) vorhanden und b) vollständig (bis auf das Cover).

IMG_20200724_150000328.jpg

IMG_20200724_145823406.jpg
IMG_20200724_145843373.jpg
IMG_20200724_145831672.jpg



... und nur 11 Monate Zeit :ugly:
 

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:eek::igitt: OMG!!!! Ich wünsche dir viel Ausdauer :patpat:
Wirklich ein erschreckender Zustand...
 
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Das wurde in den (un)seligen Vintage-Zeiten gern genommen für billige Brettgitarren. Auch gut zu sehen in den Fotos, die von @Acrid Audio verlinkt wurden. Ich denke, mit der typischen, etwas ungewöhnlichen Korpusform und den gut wiederzuerkennenden Pickup-Bauform sowie den Ausfräsungen wird das Votum für "Das war mal ne Egmond" sehr überzeugend ausfallen!
Die aber natürlich einiges an Eingriffen hat hinnehmen müssen. :ugly:

:prost:

Und offenbar ists noch nicht zu Ende. Danke für die Info.. billige Brettgitarre..leuchtet ein.

Ich weiss nicht ob ich da drauf Bock gehabt hätte und was der TE darin erhofft. Da gibts doch einladendere Restaurationsobjekte mit besserer Substanz.
In Post 20 sieht man am Halsansatz schon Unschönes rausquellen, das darunter noch weniger Schönes vermuten lässt.
Die letzten Bilder zeigen dies leider auch.
Für ein Graffitti- oder sonstiges Kunstobjekt ists nun aber wohl eh zu spät.

Trotzdem viel Erfolg.
 
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weiha ...... das sieht mehr als nur hart aus ! :eek::eek:

..... aber ich denke , das es auch dafür eine lösung gibt , die im rahmen des projektes ist ..... ev mal zwei tage liegen lassen und dann weiter überlegen und handeln .

... der hals muß ja nicht wieder geschraubt sein , wenn gut vorbereitet , könnte man den ja auch aus optischen gründen einleimen ..... also , wenn man die übergänge nicht mehr ordentlich hinbekommt .

... ich bin da zuversichtlich :)
 
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Für mich sieht es nach Schrott aus, ich würde sowas wegwerfen.
 

ach was ...... da ist doch noch genug substanz und nicht zu vergessen , es ist eine sache , was man vom resultat erwartet ..... und ob einem sowas spass macht .

..... mir macht sowas jedenfalls richtig spass .

lag 40 jahre zerlegt in der ecke ....... immer mal bissi was machen und irgendwann geht der bass auch wieder , wird zwar kein alembic , aber es ist mein erster bass !

IMG_7863.JPG
 
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Für mich sieht es nach Schrott aus, ich würde sowas wegwerfen.
Da gibts doch einladendere Restaurationsobjekte mit besserer Substanz.
Rein vom materiellen Standpunkt gebe ich euch Recht: Das Ding ist Schrott

Hier zählt nur der rein idielle Wert. Es war die erste Gitarre des Vaters meines Bekannten (mit 11) und er möchte sie ihm nächstes Jahr zum Geburtstag schenken.
Dafür lohnt es sich imho.

Außerdem ist es eine nette Herausforderung. Und kaputt machen kann man da eh nicht mehr viel.
 
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Meine Hochachtung und Respekt für jeden, der ein solch vergewaltigtes Instrument restauriert und wieder zum Leben erweckt! :great:

Man schmeisst keine Instrumente (Gitarren schon gar nicht!) weg ;)
 
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