DIE WAHRHEIT über billige und teure Gitarren

  • Ersteller Minor Tom
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Parker baute irgendwann auch aus Holz, ich glaube Steinberger ebenfalls.
Flaxwood baute auch Gitarren aus einem Verbundstoff (natural fibre-reinforced thermoplastic.)



Sonderbar das sich manche lieber die Les Paul zersägen lassen um die dann historisch korrekt von Florian Jäger wieder aufbauen zu lassen,
ohne "Trussrodkondom" welches die dreizehnte Obertonreihe unmöglich macht ...

Stichwort Parker: Parker baute immer aus Holz, nur sehr leicht und an einigen Stellen mit GFK oder CFK Skelett.

Stichwort Äpfel und Birnen: Der weiter oben benannte schlechte Vergleich einer 150 Öcken mit einer 4.000 EUR Gitarre passiert besonders hier im Board doch regelmäßig.

Und das macht PRS mit Gitarren, die mängelbehaftet während der Produktion aufgefallen sind und nicht in den Handel gelangen sollen, um die Reputation zu gefährden:

20200803_114744.jpg


Der preiswerte Hersteller wird alles fertigstellen und als Serienstreuung dem Kunden anbieten. Derjenige, der aufgrund der monetären Möglichkeiten oder seiner Einstellung nur preiswert neue Ware kauft, wird das Zerstören der Mängelexemplare seitens PRS als Akt Verschwendung bezeichnen.
 
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Irgendwie habe ich bei den Diskussionen immer das Gefühl das da etwas Neid auf diejenigen mitschwingt, die sich eine teure Gitarre leisten können oder wollen.

Es ist doch wirklich ein alter Hut, das i.d.R. ein höherer Preis mit einer höheren Wertigkeit korrespondiert, jedenfalls was neue Instrumente anbelangt, wobei sicherlich Ausnahmen diese Regel bestätigen.

Ich habe jedenfalls noch keine Mexico Strat oder Harley Benton Paula gespielt die von der Haptik oder dem Klang genauso gut war wie eine Strat oder Paula aus dem Custom Shop.

Ob jemanden das dann 400% Preisunterschied wert sind ist etwas anderes und eine rein subjektive Entscheidung.

Und wenn jemand meint das auch Vintage Gitarren nur Billigzeugs waren dann soll er sich mal die folgende Rechnung anschauen:

Preis einer Les Paul Junior in den 50ern = 125 US Dollar; Dollarkurs zu DM damals 1: 4 entspricht dann 500 DM.
Stundenlohn eines Gesellen in den 50ern lag so bei 2,50.-DM, d.h. es musste jemand ca. 250 Stunden arbeiten um in Deutschland für um die . 600 DM eine Junior zu kaufen.

Lege ich mal heute ein Stundenlohn von 20 Euro zu Grund dann wären das 5000€ für eine aus heutiger Sicht billigen Gitarre.

Jetzt versteht einer der jüngeren von euch auch warum wir uns in den 60ern die Nasen an den Fenstern der Musikgeschäfte beim Anschauen einer Fender Strat für 1.200DM platt gedrückt haben
und dann auf eine Hoyer oder Höfner für 300 Mark ausgewichen sind. Das waren bei 2,50 DM/Stunde für eine Schüleraushilfe viel Geld.
 
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Irgendwie habe ich bei den Diskussionen immer das Gefühl das da etwas Neid auf diejenigen mitschwingt, die sich eine teure Gitarre leisten können oder wollen.

Ich hab wiederum manchmal das genau gegenteilige Gefühl.

So nach dem Motto "da kann ja keine gute Musik rauskommen das ist ein biliges Instrument."
Und dann gleich danach --> "der hört den Unterschied nicht das ist ein schlechter/dummer Musiker".

Auf der Bühne vor dem Publikum stellt sich für mich letztendlich nur eine Frage "do I entertain them?"
Wenn die Antwort ja lautet dann bleibt mir nur ein "so whats the difference?"

Mir persönlich ist es egal wieviel die Gitarre jemand anders gekostet hat ich muss/kann das ja nicht bezahlen.
Ich bewundere seit 50 Jahren exklusive Instrumente in den Händen anderer ich hab damit kein Problem.
Ich hatte auch selbst schon mal etwas teurere Instrumente.

Wenn einem allerdings das Handwerk absgesprochen wird nur weil man ein billiges Instrument spielt dann ist das doch eher untergriffig.

Wie schon oft gesagt von guten, erfolgreichen Musikern hab ich so etwas noch nie persönlich gehört.
Im Gegenteil solange man sein Scherflein auf der Bühne abliefert bekommt man eher Bewunderung was man alles aus dem Instrument rausholt trotz der kleinen Defiziten die es vielleicht hat.

John Mayall spielt z.B. immer eine Squier. Warum weiss ich nicht, leisten kann er sich sicher auch was anderes.
Eine junge Wiener Band die sehr erfolgreich ist spielt ebenfalls Gitarren dieser Marke.
Am Geld kann es auch bei denen nicht liegen.

Es wäre schön wenn Vergleiche der Instrumente sich auch darauf beschränken würden und nicht jedesmal in Vergleichen über die angenommenen Charaktereigenschaften des Musikers enden würden.
 
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Und ich habe gelegentlich den Eindruck, dass der angenommen Neid-Faktor gerne mal in die Irre führt.
Angenommen und vermutmasst wird dieser meisst von denjenigen, die sich diese Luxus-option gern leisten, oftmals betont mit
der Bemerkung des Leisten könnens, meine damit aber andere Begegnungen in der Thematik als hier.

Fehl schlägt diese Annahme nat. nicht immer aber womöglich öfter als angenommen.
Es gibt halt genug Leute, die an "Luxus-optionen" vereinfacht zusammengefasst wenig oder kein Interesse haben.

Du könntest mir einen riesen Daimler-SUV, oder nen Ferrari oder ne fette Harley schenken, ich hätte nicht mal Lust
mit einem der Teile ne Runde zu drehen, obwohl diese sicher technisch hervorragend Arbeiten sind, mich machts null an.
Oder ein teures Damaszener- Taschenmesser fürs Vesper unterwegs..
Natürlich haben Instrumente da noch einen anderen Aspekt dabei, den möglichen der Verfeinerung des Tones ..halt das Instrumentding.

Die Sachen würden bei mir sofort auf dem Markt landen um aus dem Erlös ne Menge anderer Ressourcen für die Lebenszeit zu gewinnen,
die mir persönlich wesentlich wichtiger wären.

Ich glaube die Neid-vermutung schlägt öfter fehl als man denkt..
Sowie wohl die Meinung, dass mind. 80% der Männer Angelina Jolie für die schönste Frau der Welt halten..
 
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Derjenige, der aufgrund der monetären Möglichkeiten oder seiner Einstellung nur preiswert neue Ware kauft, wird das Zerstören der Mängelexemplare seitens PRS als Akt Verschwendung bezeichnen.

... naja, man kann das auch aus anderen Gründen diskussionswürdig finden, z.B. aus Nachhaltigkeitsüberlegungen... Mir tut das Bild schon weh, denn da werden ja keine "Fehlkonstruktionen" aussortiert sondern es geht vermutlich um vergleichsweise geringe optische Mängel. Das hätten alles noch hervorragende Instrumente werden können - nur halt keine, für die man den für eine PRS etablierten Preis verlangen kann.

Irgendwie habe ich bei den Diskussionen immer das Gefühl das da etwas Neid auf diejenigen mitschwingt, die sich eine teure Gitarre leisten können oder wollen.
Also, ich gönne das jedem, finde es aber dann auch angenehm herauszulesen, wenn sich derjenige schon bewusst ist, dass wir da über ein Luxus-Thema sprechen. Argumentative Verrenkungen, warum dann dieser oder jener Preis doch objektiv gerechtfertigt sei, finde ich dann manchmal verkrampft. Ich selbst wäre durchaus bereit - wenn ich die Kohle hätte - 5-7k,- für eine CS Strat* auszugeben und 8k-10k für eine CS Les Paul. Solche Instrumente verkörpern für mich Rock-Historie und daher reizen sie mich schon. Ich würde das aber in dem Wissen tun, dass mir das "Mojo" des Marken-Logos auf der Kopfplatte einen Aufschlag von mehreren 100% wert wäre zu einem objektiv mindestens gleichwertigen Instrument ohne entsprechenden Namen.

Mein Orientierungspunkt bei der Preisbewertung sind "kleine" deutsche Gitarrenbauer: Da bekomme ich eine exzellente Gitarre, deren konstruktiver Aufwand dem der klassischen Brett-Gitarren(Tele, Strat) entspricht im Bereich von 1.500-2.000,-, wird der konstruktive Aufwand höher (geflammte Decke, Bindings in Richtung Les Paul etc.), dann bin ich vielleicht bei 3.000-3.500,-. Da habe ich: Beste Hölzer, optimale Hardware, Top-Verarbeitung.

So, und da ist dann aus meiner Sicht jeder höhere Preis nur dadurch objektiv zu rechtfertigen, dass bei größeren Herstellern ein anderer Kostenapparat dahinter steht, dazu noch Handelsmarge, Marketing etc. (andererseits kauft der "Große" Material und Hardware in ganz anderen Stückzahlen/zu anderen Preisen ein, als der kleine Gitarrenbauer). Und es soll/muss ja auch Geld verdient werden. Wachstum und so.

Und dann gibt es noch einen Spielraum nach oben, was eben am Markt durchsetzbar ist, aufgrund von Markenimage, Historie usw. Darüber zu diskutieren ist relativ müßig, denn es wird niemand gezwungen, diesen Aufschlag zu zahlen. Das regeln Angebot und Nachfrage.

Fazit:

Aus meiner Sicht muss sich niemand rechtfertigen, der sich Luxus-Instrumente kauft. Gemessen an dem, wieviel Geld der Deutsche immer noch bereit ist, beim Thema Auto zu versenken (Stichwort Wertverlust von Neuwagen), finde ich das noch im Rahmen. Zumal man bei einem solchen Instrument davon ausgehen darf, dass es auch in etlichen Jahrzehnten noch wie am ersten Tag funktionieren kann und einen entsprechenden Wert behalten wird, wenn nicht sogar steigern.

Trotzdem bleibt der Neupreis solcher Instrumente ab einer gewissen Größenordnung schwer objektiv abbildbar und die Versuche, das zu tun, wirken in der Regel nicht weniger entspannt als die Kritik der vermeintlichen Neider ;-)


Noch spannender finde ich allerdings die Frage, in die andere Preisrichtung zu schauen, von meiner These ausgehend, was eine typische, hochwertige Strat/Paula aus deutscher Fertigung kosten würde und unter welchen Umständen Preise (nur) zustande kommen (können), die weit darunter liegen. Da neigen wir in der Masse doch eher dazu, nicht zu hinterfragen, wie manch verlockender Preis zu erklären ist.

Und vor dem oben schon bemühten Begriff der "Nachhaltigkeit" sind Hunderttausende unter fragwürdigen Bedingungen gefertigte "Billig"-Instrumente eine andere Hausnummer, als ein paar Tausend "Custom Shop"-Instrumente...



* Ich bleibe aber erstmal bei meiner Japan-Strat von 1986, von denen manche sagen, solche Gitarren bekommen sie in Kalifornien bis heute nicht gebaut ... BAM! ;-)
 
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Ich denke auch, dass dieser Custom-Wunsch auch einer Art momentanem Zeitgeist entspricht.
Der Wunsch etwas individuelles und besonderes und daher exklusives für sich zu besitzen..

Sieht man ja auch in anderen Entwicklungen von Dingen im Markt.
"Du bist besonders, gönn Dir das besondere.." ist ja schon ein gut eingeübter Chorus seit die Werbung flimmert..

Aber mal weg von diesem exklusiv-aspekt nachfolgen nur ein Beispiel wo ich mich frage wie der Preissprung zwischen 2 Modellen zustande kommt.

Und zwar gibts 2 Modelle von der Ibanez Andi Timmons Signature, die AT-10.. und die AT-100, beide nicht billig.

Die Parameter was Hardware angeht sind bei beiden wohl ziemlich gleich.
Der halt bei Thomann zu lesene Unterschied, die AT-100 hat einen "S-TECH Wood gerösteter Ahornhals"..
die AT-10 "einteiliger Ahornhals mit KTS Titanium Halsstab", ansonsten ziemlich ähnlich, alles gehobene Markenhardware.

AT-10: 1225.- AT-100: 2620.-

Also gut mehr wie der doppelte Preis. Was rechtfertigt den Aufpreis von fast 1400.- Euro ?
 
Das billige Gitarren sehr gute Musik produzieren können beweist der Link:

 
...So nach dem Motto "da kann ja keine gute Musik rauskommen das ist ein biliges Instrument."
Und dann gleich danach --> "der hört den Unterschied nicht das ist ein schlechter/dummer Musiker"...

Natürlich muss man niemanden absprechen das er spielen kann nur weil er ein billiges Instrument spielt. Wer kann der kann, egal ob die Klampfe billig oder teuer war. Aber es gibt auch Rechtsanwälte und Zahnärzte die super Gitarren spielen können, das wird immer so negativ belegt, das sind ja die welche die teuren Klampfen kaufen aber keine Anhnung haben. Und ein Eric Clapton ist in den 80ern ja auch nicht schlechter geworden nur weil er einen Armani Anzug trug und ne ROLEX am Handgelenk hatte, oder ?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Er ist aber auch kein Stück besser geworden wegen Armani und Rolex.

Wie gesagt, ich glaube es ist viel viel mehr Leuten egal, ob die Uhr des anderen teuer war oder nicht oder der Anzug, als man allgemein annimmt.
Gewisse Grundqualität und gute Preis/Leistung stellt wohl die meissten gut zufrieden.

Meine Annahme was öfter passiert, nun hat man genug Geld zur Verfügung weil gut verdient usw., was macht man damit ?
Zumal wenn Grundbedürfnisse befriedigt und gesichert sind? Viele suchen halt nach ev. exklusiven Dingen, die einen aus irgendeinem Grund reizen.

Eine Uhr, 2 Uhren, mehrere... oder Autos, Oldtimer, manchmal Kunst, Instrumente, keine Ahnung...was kann ich mir kaufen, fragt man doch hat man
Geld übrig..
 
Was mich hier im Forum manchmal ordentlich irritiert, sind die Ansprüche der Leute:
Man will maximale Qualität, aber es darf nur möglichst nix kosten.

Asia Qualität wird hoch gelobt, über die Arbeitsbedingungen, die Bezahlung der Arbeiter sowie die Nachhaltigkeit wird so gar kein Wort verloren.
Genau so scheint es ein Trend zu sein, bei den Traditionsfirmen aktiv Haare in der Suppe zu suchen, damit man deren Überteuerung "belegen" kann.

Man könnte ja auch sagen, jeder bezahlt für das Produkt seiner Wahl genau den Preis, der es ihm Wert ist - subjektive Sache, das.
 
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Stichwort Äpfel und Birnen: Der weiter oben benannte schlechte Vergleich einer 150 Öcken mit einer 4.000 EUR Gitarre passiert besonders hier im Board doch regelmäßig.
Genau darum ging's mir :)

Es gibt halt genug Leute, die an "Luxus-optionen" vereinfacht zusammengefasst wenig oder kein Interesse haben.

Du könntest mir einen riesen Daimler-SUV, oder nen Ferrari oder ne fette Harley schenken, ich hätte nicht mal Lust
mit einem der Teile ne Runde zu drehen, obwohl diese sicher technisch hervorragend Arbeiten sind, mich machts null an.
Oder ein teures Damaszener- Taschenmesser fürs Vesper unterwegs..
Natürlich haben Instrumente da noch einen anderen Aspekt dabei, den möglichen der Verfeinerung des Tones ..halt das Instrumentding.
Der Vergleich hinkt leider ein wenig, eine Core PRS ist zunächst erstmal ein grundsolides Instrument auf einem sehr hohen Niveau was Verarbeitung und Material angeht. "Luxus", also z.B. den Damaszenerstahl a.k.a. den Hals aus Brazilian Rosewood und die Griffbretteinlagen aus Green Ripple Abalone findet man auch in der Preisklasse erstmal noch nicht so richtig.

Mir tut das Bild schon weh, denn da werden ja keine "Fehlkonstruktionen" aussortiert sondern es geht vermutlich um vergleichsweise geringe optische Mängel. Das hätten alles noch hervorragende Instrumente werden können - nur halt keine, für die man den für eine PRS etablierten Preis verlangen kann.
PRS zersägt Gitarren(teile), bei denen im Herstellungsprozess ein irreparabler Schaden (also mehr als ein optischer Mangel) aufgetreten ist. Die Diskussion "wieso verkaufen die das nicht als B-Ware" usw. gibt es schon lange, aber das ist einfach nicht die Unternehmensphilosophie von PRS. Andere Hersteller schauen vielleicht auch über solche Mängel hinweg, wer weiß?

Argumentative Verrenkungen, warum dann dieser oder jener Preis doch objektiv gerechtfertigt sei, finde ich dann manchmal verkrampft.
Ganz genau! Das wollte ich mit meinem Beitrag weiter oben auch sagen. Der Bereich ist sehr subjektiv, wird schnell emotional und eine Diskussion ist da eigentlich überflüssig. Gute Gitarre/schlechte Gitarre lässt sich nicht einfach im Preis begründen.

Trotzdem bleibt der Neupreis solcher Instrumente ab einer gewissen Größenordnung schwer objektiv abbildbar und die Versuche, das zu tun, wirken in der Regel nicht weniger entspannt als die Kritik der vermeintlichen Neider ;-)
:)
 
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subjektive Sache, das.
Genau - und die Krux in so Foren ist immer, dass jeder seine subjektive Meinung zur objektiven Wahrheit machen will. ;)

Zahlt man bei Gitarren der bekannten Marken auch den Faktor "Marke" mit? Sicherlich! Andererseits geben die Markennamen auch ein gewisses Versprechen, was Qualität(sanspruch) und Wert und Langlebigkeit angeht. Und manchmal haben die Marken schon irgendwie noch ihre ganz eigene Magie, bei mir zwar eher bei den akustischen Gitarren, aber jedem das Seine. Ich habe z.B. noch keine besser klingende Resonatorgitarre gefunden als die von National/National Reso-Phonic, also irgendwas machen die "richtig" oder meine Ohren sind sehr in einer Richtung unterwegs. Andererseits finde ich, dass die besten Strats/Teles eben aktuell nicht von Fender gebaut werden, sondern von kleinen engagierten Gitarrenbauern. Kernwort hier: "ich". Ich habe meine Meinung, ich lass jedem seine.

Der einzige Vorteil einer hochwertigen teuren Gitarre: Es gibt keine Ausrede mehr, dass es am Equipment liegt, wenn man kacke klingt. Da muss man dummerweise einfach üben und lernen und besser werden, anstatt an das 37. Upgrade zu denken.
 
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@JPage zum hinkenden Vergleich..
Ja, die zusätzliche spezielle " Dimension" beim Instrument, da ja Mischung aus Handwerkskunst die aber zum gelungenen Musik-Werkzeug führen soll
ist fast ein Alleinstellungsmerkmal, hatte ich galube schon versucht anzudeuten.
Das kann eine aufwändig gefertigte Uhr z.B. nicht bieten..da gibt es keinerlei Aktivität zwischen User und Gerät..
 
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Stimme dir zu! Eine Gitarre ist einfach ein sehr subjektives Produkt :)

Das mit den Uhren ist ein netter Vergleich, aber auch da gibt's wieder Liebhaber für alles und speziell bei Rolex völlig irrationale Preise :er_what:
 
PRS zersägt Gitarren(teile), bei denen im Herstellungsprozess ein irreparabler Schaden (also mehr als ein optischer Mangel) aufgetreten ist. (...)
Das klingt zunächst mal schlüssig (und geht aus dem Bild ja nicht automatisch hervor) ...

(...) Die Diskussion "wieso verkaufen die das nicht als B-Ware" usw. gibt es schon lange, aber das ist einfach nicht die Unternehmensphilosophie von PRS. Andere Hersteller schauen vielleicht auch über solche Mängel hinweg, wer weiß?

... eine (beispielsweise) Harley Benton, bei der ganze Teile vom Korpus herausgebrochen sind, habe ich wiederum aber auch noch nicht im Verkauf hängen sehen ;-)


Die Parameter was Hardware angeht sind bei beiden wohl ziemlich gleich. (...)
AT-10: 1225.- AT-100: 2620.-
Also gut mehr wie der doppelte Preis. Was rechtfertigt den Aufpreis von fast 1400.- Euro ?

Recherchiere doch mal, wo die Gitarren herkommen: Ich bin kein Ibanez-Afficonado aber vermute, dass die teuren Serien noch in der (Hochpreis-Industrienation) Japan gefertigt werden, die günstigeren Linien evtl. in Indonesien oder einem anderen asiatischem Schwellenland?

Dann ein paar volkswirtschaftliche Kennzahlen zu den Ländern und man hat schon mal den größten Preis-Faktor identifiziert ... Dann gibt es neben den Produktionskosten (in denen ja Löhne und Lohnnebenkosten wie Sozialabgaben, Steuern etc. stecken) noch viele weitere Aspekte: Sind die Hölzer wirklich von derselben Qualität? Hardware kann ebenfalls von diversen Zulieferern nach identischen Specs gefertigt/zugekauft werden, dennoch qualitativ sehr unterschiedlich sein.

Letztlich hilft nur eins: In den Laden gehen, beide Modelle vergleichen und selbst entscheiden, ob DU einen Unterschied bzgl. Bespielbarkeit und Klang feststellst und ob DIR dieser Unterschied den Mehrpreis wert wäre ...

... rein von den genannten Rahmenbedingungen her erklärbar ist der Preisunterschied jedenfalls durchaus.
 
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Ich frage mich bei den Billigheimern halt auch immer. Was verdient der Mensch der sie "baut"? <...> Aber irgendwie muss man sich halt auch eingestehen, dass die Budget-Gitarren nicht sauber sind.
Die Frage ist sehr berechtigt. Allerdings bringt Gitarrenbau in Serie mit gutem Engineering die Möglichkeit, mit wenig Arbeitsstunden auch ordentliche Ergebnisse zu produzieren. Korpusse und Hälse gehen über die CNC-Fräse, werden mittels einer Schablone gebohrt und montiert, ... Da ist dann deutlich weniger Arbeit drin, als in den alten deutschen Wandergitarren. Leo hat's ja vorgemacht. Übrigens war der Musikinstrumentenbau mit seinem Verlegerprinzip (leider) schon immer (?, jedenfalls schon lange) und auch in Deutschland eine Branche mit einem hohen Anteil an Angelernten, die zu schlechten Löhnen (Heimarbeit!) irgendwelche Instrumente zusammennagelten.
Was bei teuren E-Gitarren ins Geld geht, sind aufwändige Lackierungen. Die müssen aber nicht unbedingt besser klingen, je teurer sie sind. Ein dünner aufgesprühter PU-Lack ist deutlich schneller zu erledigen, als eine Handpolitur....
 
Nur ist es nicht immer einfach hinter die Kulissen zu schauen. Klar, dass 150.- Ware sicher nicht mit guten Entlohnungen
gefertigt sein wird oder sein kann. Durch Kaspers Anregung zu den Ibanez CT10/CT100 Unterschieden zeigt sich, dass die günstige
in Indonesien gefertigt ist ( die andere in Japan+ paar andere Sachen).

Made in Indonesia liest man aber oft auch auf Billigheimern, meine ich. Die Ibanez CT10 kostet nun aber gut 1200.-
Sind das jetzt die besser bezahlten Indonesier oder aber die gleich Fabrik wie die billigen Teile aber halt der indonesische Customshop für Hersteller,
oder einfach mal die Charge einmal im Monat am Band? Ich kanns nicht sagen.

Siehe ja wie das z.B. bei den teuren Klamotten gerne genauso schiefläuft wie bei den billigen wenn die Fertigung in Asien läuft.
Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen in der Mitte.
 
Edit..klampfer pauline, ja aber man brauch schon auch etwas Glück beim Kauf gerade
in Bezug auf Hals und dessen Einstellbarkeit..Wenn es da nicht gleichmässig hinhaut,
schon ists nicht mehr so gut..

Jep, da gebe ich dir vollkommen recht.

Allerdings, mal so ganz allgemein hier: bei den Großen und Bekannten Herstellern wie "G..." und "F..." gab und gibt es immer eine immense Streuung, zumindest was die Verarbeitungsqualität, Bespielbarkeit und Sound auch bei baugleichen Gitarren angeht, und ob die Preise gerechtfertigt sind? Solange der Verbraucher diese bezahlen will, das ist halt freie Marktwirtschaft.
Auch wenn ich z.B. keine 1959er LP besitze,- nicht jede davon ist der heilige Grahl.
Letztendlich ist es doch unerheblich, wie teuer ein Instrument ist. Wichtig ist doch erst mal, dass das Teil bespielbar ist, ich mich darauf wohl fühle, und es meiner Klangvorstellung entspricht. Die Optik lasse ich mal bewusst außen vor.
Der Gitarrist macht erst die Gitarre zu dem, was auch später am Amp herauskommt. Da lasse ich auch mal die Qualität vom Amp/ Box außen vor.
Ich wette mal, das z. B. auch ein R. Blackmore aus einer billigen China-Squier was Gutes herausholen kann und jedem glauben lässt, dass es sich nur um ein hochpreisiges Instrument handeln kann.
Darum, der einzige Neid der dadurch aufkommen könnte ist dann nicht der Anschaffungspreis, sondern käme nur aufgrund des Könnens auf.
 
Schade. Der Thread hat so schön angefangen. Einfach als sachliche Darstellung, was man bei billigen Gitarren erwarten kann, was nicht, und unter welchen Voraussetzungen man darunter sehr gute Instrumente finden kann. Ebenso, warum der Preis höherwertiger Gitarren gerechtfertigt sein kann. Und jetzt sind wir wieder da gelandet, wo es immer endet...
 
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