Ändern des Schlüssels in "TAB" für Griffschrift

JonnyPeru
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Es will mir nicht gelingen, beim einfachen Notieren von Griffschrift für eine Steirische Harmonika den Violinschlüssel in TAB zu ändern, so daß ich als erste grobe Lösung den bei Griffschrift obsoleten Violin-Schlüssel unsichtbar geschaltet habe. Vielleicht geht es aber galanter, schließlich bietet MuseScore ja den TAB in Variationen als Schlüssel an.

Zu finden ist beim Neuanlegen einer Datei mit "Instrumenten-Auswahl" unter "Zupfinstrumente" einiges an Tabulatur-Voreinstellung, z.B. die "Klassische Gitarre mit Tabulatur". Eine mit diesen Voreinstellungen erzeugte neue Datei zeigt dann auch den von mir benötigten TAB als Schlüssel. Leider wird eine Tabulatur bei "Harmonika" nicht angeboten und bereits gesetzte Notationen kann ich nicht durch Umwandlung des Instrumentes für den TAB-Schlüssel zugänglich machen. Gibt es hier Lösungen?

Irritierend finde ich, das ich zwar in der Gesamtpalette die diversen TAB-Schlüssel anwählen kann, ein Klick bleibt aber ohne Funktion und ändert den Violin-Schlüssel nicht, da z.B. als Instrument "Piano" eingestellt ist und hier ein TAB-Schlüssel nicht vorgesehen ist. Hier wäre ein Ausgrauen der nicht anwählbaren Symbole je nach voreingestelltem Instrument vielleicht hilfreich, um sofort sehen zu können, was nutzbar ist und was nicht.

Im Forum von MuseScore hatte ich diese Anfrage gepostet, allerdings nur eine schmale Antwort bekommen.

LG aus Bochum

Ted
 
Eigenschaft
 
Es will mir nicht gelingen, beim einfachen Notieren von Griffschrift für eine Steirische Harmonika den Violinschlüssel in TAB zu ändern, so daß ich als erste grobe Lösung den bei Griffschrift obsoleten Violin-Schlüssel unsichtbar geschaltet habe.

Immerhin ist das doch auch die Lösung, die Michlbauer praktiziert.
In anderen Worten: oft setzt man bei Griffschrift überhaupt keinen Schlüssel - und das lässt sich in MuseScore einfach erreichen, indem man den Schlüssel unsichtbar macht.


Irritierend finde ich, das ich zwar in der Gesamtpalette die diversen TAB-Schlüssel anwählen kann, ein Klick bleibt aber ohne Funktion und ändert den Violin-Schlüssel nicht, da z.B. als Instrument "Piano" eingestellt ist und hier ein TAB-Schlüssel nicht vorgesehen ist.

Das Problem besteht darin, dass ein Notenschlüssel ja nicht nur ein grafisches Symbol ist, sondern tatsächlich Funktionalität dahintersteckt: die "normalen" Schlüssel bestimmen die Positionierung der Notenköpfe im Liniensystem und "TAB" ist auch noch abhängig von Saitenzahl und Stimmung des speziellen (Saiten-)Instruments.
Das passt zu Notenlinien überhaupt nicht und deshalb können TAB-Schlüssel nur zu Tabulaturen ausgewählt werden, ebenso wie Percussion-Schlüssel nur für Percussion-Zeilen funktionieren.


Hier wäre ein Ausgrauen der nicht anwählbaren Symbole je nach voreingestelltem Instrument vielleicht hilfreich, um sofort sehen zu können, was nutzbar ist und was nicht.

Das ist eine schöne Idee, die aber daran scheitert, dass MuseScore nicht wissen kann, auf welche Notenzeile Du den Schlüssel ziehen wirst. Wenn in der Partitur auch eine Tabulatur-Zeile vorkommt, kann man da ohne weiteres einen TAB-Schlüssel draufziehen...


Lösungsmöglichkeit

Alles, was mir dazu einfällt, ist, den regulären Violinschlüssel unsichtbar zu machen, per Versatz (Inspekteur) Platz für den gewünschten Griffschrift-Schlüssel zu schaffen und diesen Schlüssel als Text oder Grafik einfügen - was immer Du möchtest.

Als Beispiel ein als Zeilentext (hängt an der ersten Note, muss ja an irgend etwas hängen!) ein "H" wie "Harmonika" als Schlüssel. Der wahre Schlüssel (Violinschlüssel) ist ausgeblendet.
MuseScore-CustomKey.png


Nicht sehr elegant, löst aber das Problem (wenn man denn unbedingt einen Schlüssel haben will - oft steht bei Griffschrift ja wie gesagt überhaupt kein Schlüssel).


Viele Grüße
Torsten
 
Besten Dank für die wirklich erschöpfende Antwort, die ein wenig Licht ins musikalische Dunkel bei mir bringt durch Aufzeigung der Zusammenhänge! Die Lösung mit der Einfügung von "TAB" als Grafik ist prima. Ansonsten funktioniert die Griffschrift-Aufzeichnung mit MuseScore einwandfrei, ohne Absturz und mit steiler Lernkurve.

Viele Grüße

Ted
 
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Äääääääh neiiiiin, bitte nicht! (Update: hm, vielleicht schon, siehe letzter Absatz.)

MuseScore kann das bei Instrumenten mit Tabulaturnotation, und es ist auch gar nicht schwer, wenn man mal verstanden hat, wie das Programm denkt. Zumindest bei den meisten solchen Instrumenten. Erstmal erkläre ich, wie das gehen *sollte*:

Also, ich erstelle eine neue Partitur, wähle „Instrumente auswählen“ und Harmonika. Dann gebe ich ein paar Noten ein und will jetzt, daß da (auch oder stattdessen) Tabulatur steht.

• „i“ drücken, um den Instrumentendialog anzuzeigen
• Im rechten Teilfenster auf die Notenzeile unter ▾Harmonika klicken
• In der Mitte auf „Add Linked Staff“ (verbundene Notenzeile hinzufügen, IIRC) klicken
• In der neuen Zeile ganz rechts unter Staff type im Dropdown was anderes als Standard auswählen

Das kann man auch direkt beim Anlegen der Partitur machen. Dann braucht man auch keine verbundene Notenzeile; die ist nur dafür da, daß man das, was man im Violinschlüssel schon eingegeben hat (oder danach eingibt) auch in der Tabulatur sieht. Wenn man nur Tabulatur will und das im Nachhinein muß man halt in einem zweiten Durchlauf durch den Dialog die Standardzeile löschen.

ABER! MuseScore weiß nicht, daß eine Harmonika auch in Tabulatur notiert werden kann!

Das kann man durch Anlegen einer eigenen Instrumentendatei lösen. Aber ich habe gerade mal nach Harmonika und Griffschrift gesucht und https://steirischeharmonika-lernen.de/die-griffschrift/ gefunden, und irgendwie sieht mir das nicht nach Tabulatur für Zupfer aus… das scheint eine ganz andere Notation zu sein, die die Symbole der Standardnotation verwendet. Das muß man vermutlich im Programmcode hinzufügen.
 
Äääääääh neiiiiin, bitte nicht!

Doch! ;)


(Update: hm, vielleicht schon, siehe letzter Absatz.)

Eben. Der TAB-"Schlüssel" ist nur eine manchmal verwendete Notlösung, um anzuzeigen, dass es sich nicht um normale Notenschrift handelt.
Eigentlich setzen - soweit ich das überblicke - professionelle Verlage keinerlei Notenschlüssel. Die Notlösung "TAB" ist eher im Hobby- und Vereinsbereich zu finden, teilweise werden eigens kreierte Phantasie-Schlüssel genutzt. Ich habe schon Schlüssel gesehen, die mehr oder weniger kunstvoll aus den Initialen des Verlegers/Arrangeurs/Komponisten (oft in Personalunion) bestehen. Oder eine Art Fraktur-H wie "Harmonika", allerdings nicht bei Steirischen (oder doch?).
Es gibt de facto jedenfalls keinen Standard. Jeder macht einfach irgendetwas.

Jedenfalls hat die Griffschrift nichts mit der üblichen Tabulatur von Saiteninstrumenten zu tun:
Es handelt sich bei der Griffschrift um eine "missbrauchte" Notenschrift, die sich aus vielen Gründen nicht in einer Saiteninstrumenten-Tabulatur abbilden lässt.

MuseScore-Problem hier: normale Notenschrift wird missbraucht, die Position der Notenköpfe trägt keine Tonhöhen-Informationen, sondern spiegelt die Knopfpositionen wider. Deshalb passt kein regulärer Notenschlüssel, aber MuseScore lässt nur reguläre Notenschlüssel zu.

Fazit: Es ist einfacher, den gewünschten Notenschlüssel hinzutricksen als in einer Tabulatur-Zeile Griffschrift zu setzen. Genau genommen ist letzteres sogar unmöglich.

Viele Grüße
Torsten
 
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Der TAB-"Schlüssel" ist nur eine manchmal verwendete Notlösung, um anzuzeigen, dass es sich nicht um normale Notenschrift handelt.

Ah, okay dann. Dann hat es mit Tabulatur nix zu tun.

Dann würde ich aber echt was Eigenes machen, H in Fraktur ist doch gut (UnifrakturMaguntia nehme ich immer).
 

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