Close to you, Cover...

  • Ersteller Swingaling
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Hallo ins Rund,
ich komme endlich auch mal dazu zu antworten, heute ist es GsD ein bisschen ruhiger mit weniger Termindruck. Vielen Dank übrigens auch noch an @Karotte fürs Reinhören, ich habe dein Posting beim letzten Mal nur einfach überlesen, weil ich immer nur so stichprobenartig hier reinschaue.

u sprichst mir so was aus der Seele, dass ich hier einfah was schreiben MUSS. Ähnliche Fragen stelle ich mir dauernd, für manche habe ich aber auch schon eine Strategie :-D, wie ich da weiterkomme.

Erstens, wenn es räumlich nur irgendeinen Sinn machen könnte, würde ich dir meine Gesanglehrerin empfehlen. Gerade aus dem Grund... sie ist bisher die Einzige die es bei mir geschafft hat, das Selbstvertrauen beim Singen wieder zu wecken, und mich dazu gebracht hat, mich wirklich mal trauen raus zu singen! ...und das nach 9 Jahren absoluter Kontrolle im Chor und allgemeiner Verunsicherung was Singen anbetrifft, und anschließend 13 Jahren Schweigen. Hmmm... Corona hat meine GL dazu gebracht, die Gesangsstunden (und Fokusing - also die Arbeit mit den inneren Kritikern) auch online anzubieten - also vielleicht hättest du doch Lust, es online auszuprobieren?

Ehrlich? Ich hätte dich ganz anders eingeschätzt, weil ich dich hier im Forum (und auch bei den Hörproben, die ich bisher von dir gehört habe) als sehr offen und unverstellt empfunden habe, schon auch selbstkritisch, aber ich hatte immer das Gefühl, du bist da ein großes Stück weiter als ich - mit deinem Selbstvertrauen, mit deinem Gespür dafür, was stimmlich passiert, und mehr musikalische Ahnung und Vorerfahrung hast du sowieso. Ich hätte nicht gedacht, dass da auch eine "Hemmung" besteht.

Ich habe sowieso schon öfter Postings von dir sehr gern gelesen und finde, dass du einerseits sehr wertschätzend und einfühlsam schreibst, man andererseits aber auch merkst, dass du sehr genau hinhörst und dich auch sehr gut in die Situation des Singenden hineinversetzt - das finde ich supertoll, deine Beiträge sind eine wirkliche Bereicherung für dieses Forum! Wollte ich an der Stelle einfach mal loswerden. :hat:

Was den Online-Unterricht angeht - ich hatte das mit @Bell auch schon mal überlegt, die mir sehr sympathisch ist und die ich deshalb auch schon mal angeschrieben hatte - ich finde das "Format" schwierig, weil ich ja gerade hier zu Hause immer das Problem habe, Mithörer zu haben. Im Keller ist das W-Lan zu schlecht, sonst könnte ich das mal ausprobieren, aber hier oben gibt es ja kaum mal eine Stunde, wo NICHT jemand da ist und gestört ist, und dann habe ich immer das gleiche Problem in Grün. Es gibt zwar auch Tage, da tangiert es mich nicht so, wer mithört (mein Mann hört mich z. B. sogar inzwischen sehr gerne, auch laut, singen (und hat dann manchmal auch Ohrwürmer von manchen Stücken, die er dann selber singt :-D), aber er arbeitet eben auch sehr viel im Online Gespräch mit anderen, und da stört lautes Singen im Hintergrund doch :whistle:)

Gesangsstunden außerhalb sind also schon die bessere Variante. Ich habe auch schon mal die hiesige Jazz- und Rockschule kontaktiert, um Probestunden zu vereinbaren (dort gibt es mehrere Gesangslehrerinnen, die mich vom Stil her ansprechen würden), die haben nur gerade Sommerferienprogramm. Und dann muss ich einfach ausprobieren, wie es da läuft. Ich habe - und das stimmt mich eigentlich hoffnungsvoll - schon bei dem Chorleiter des Jazzchors, der eine sehr angenehme Persönlichkeit und ein guter Pädagoge ist, das Gefühl, dass ich da ganz gut was mitnehmen kann aus den Übungen.

Das hat sich dann wirklich schlagartig zum Positiven geändert, nachdem sie einige Besuche gemacht hatte … bei einem Psychologen.

Ich habe - aus anderen Gründen - schon einiges an kognitiver Verhaltenstherapie, Gesprächstherapien, Coachings etc. hinter mir und denke bei so einer Empfehlung spontan immer: "Oh je, nicht schon wieder, über diesen Punkt sollte ich doch hinweg sein!" Aber was bei allen Therapie- und Coachingmaßnahmen bei mir das Problem war, war der sehr rationale Zugang dieser Angebote. Ich kann Probleme wunderbar aufdröseln und weiß auch oft schnell, wo das Problem sitzt - ich bin auch eine relativ "gelehrige" Klientin aus therapeutischer Sicht, aber das ist vielleicht ein Teil des Problems? Denn über etwas nachzudenken und es zu analysieren, löst es ja nicht auf - mir hilft die Praxis und ein nicht-kognitiver Zugang weit mehr, scheint mir. Selbst ein homöopathischer Zugang - der ja aus wissenschaftlicher Sicht ein reines Placeboverfahren ist - hat mir schon besser geholfen als das intensive "Durchdenken". Gibt's eigentlich "Singtherapie"? Eine Freundin von mir ist Kunsttherapeutin, da kann man mit großen Tonklumpen matschen. So was in Singform wäre doch vielleicht eine Idee, also "Matschen mit Tönen"? :juhuu:

Ich sehe das eher so: Wie ich singe ist soweit okay, ich bin zwar weit davon entfernt ein richtig klasse Sänger zu sein, aber für meine musikalischen Ambitionen (Band) reicht es gut aus. Ich kenne meine Grenzen und innerhalb von diesen kann ich mit meinem Gesang das rüberbringen, was ich will. Das ist sozusagen meine Basis und alles was ich mir durch Üben draufschaffe kommt sozusagen noch oben drauf. Wenn ich also etwas trotz Üben nicht erreiche, dann ist es für mich keine Grund zu verzweifeln. Denn meine Basis ist für meinen inneren Kritiker soweit okay! :hat:

Das klingt doch gut, dann hast du deinen Weg ja definitiv gefunden. :). Genauso sollte es ja eigentlich sein.

Vielen Dank noch mal an alle und liebe Grüße in die Runde

Nicole
 
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Hallö,
Exactly das Problem hatte ich auch:
singen im keller und schlechtes w-lan.
Meine Familie hat mir eine w-lan-repeater spendiert, seitdem hab ich da unten super netz.
herzlichen gruss
karin
 
Genau, W-LAN Repeater ist unsere Lösung für die Probleme mit Raussingen :-D

Aber im Ernst, das ist eine leichte Lösung für die technische Seite. Wir haben dafür einen alten W-LAN Router verwendet, dürfte aber auch so auch nicht so viel kosten.

Und, für dein tägliches Üben, du brauchst bestimmt nicht unbedingt WLAN. Ich würde im Keller üben und alle Türe schließen. Meine Familie hört mich damit überhaupt nicht (wir wohnen im Obergeschoss) und die Vermieter=Nachbarn hören nur dass ich singe, aber nicht wirklich gut, was und wie. Im Gegenteil, wenn ich in der Küche singe, wenn keiner zuhause ist, hört mich die Vermieterin scheinbar sehr gut trotz geschlossenen Fenstern (und kommt dann mit lobenden und aufmunternden Worten auf mich zu ;-) ). Also, Keller forever! :)

Ehrlich? Ich hätte dich ganz anders eingeschätzt, weil ich dich hier im Forum (und auch bei den Hörproben, die ich bisher von dir gehört habe) als sehr offen und unverstellt empfunden habe, schon auch selbstkritisch

Jetzt muss ich lachen. Weisst du, was es mir gekostet hat, die Clare Benediction Hörprobe im Klassik-Thread reinzustellen? Und dann habe ich im Laufe des Nachmittags 3x gedacht ich nehme es am Besten wieder runter, bevor es sich jemand angehört ;-) Deswegen stelle ich die sehr unperfekten Hörproben eigentlich nur in die Privat-Threads...weil es weh tut, wenn sich jemand auf meiner Intonation rumreitet, und das eben der Schmerzpunkt von mir ist. Aber jetzt bin ich einfach über den Punkt drüber und bilde mir ein, denn Zuhörern außer nur Töne (die trotz Mühe nicht 150% sauber sind) noch etwas anderes anbieten zu können - Freude am Leben, Schönheit der Musik zu vermitteln, Drama mancher Gefühle, usw. ...Lust, aus mir raus zu gehen.

Ich habe sowieso schon öfter Postings von dir sehr gern gelesen und finde, dass du einerseits sehr wertschätzend und einfühlsam schreibst, man andererseits aber auch merkst, dass du sehr genau hinhörst und dich auch sehr gut in die Situation des Singenden hineinversetzt - das finde ich supertoll, deine Beiträge sind eine wirkliche Bereicherung für dieses Forum! Wollte ich an der Stelle einfach mal loswerden. :hat:
Wow, danke! Das wusste ich nicht, und freut mich sehr!
 
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singen im keller und schlechtes w-lan.
Also bei mir wäre das eine sehr schlechte Idee ;)
Im Keller bei uns ist es sehr hallig, da wird alles gleich dreimal so laut, da würde ich mich gar nciht trauen.
 
Im Keller ist das W-Lan zu schlecht
Falls der Keller am gleichen Stromzähler hängt wie der Rest vom Haus (standard bei Doppel- oder Einfamilienhäusern) kannst du PowerLan verwenden. Zwei Adapter in die normale (Strom-) Steckdose und jeweils einen per Ethernetkabel mit dem Router respektive dem Computer verbinden. Ist um einiges zuverlässiger und performanter als ein WLAN Repeater.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Die Sache mit dem "freien Singen ohne Angst, dass jemand zuhört" ist bei mir zu Hause ja ein Dauerthema und eine Baustelle
Liebe Nicole,

du hast keine Baustelle, mach dich doch nicht verrückt. Singen und Gesangsübungen zwei paar Stiefel. Ich singe problemlos bei mir im Garten so dass man mich zwei Straßen weiter auch noch hört - aber nur mein einstudiertes Repertoire (Gitarre / Gesang).
Ich habe genauso Hemmungen GesangsÜBUNGEN zu machen wenn jemand zuhört. Mein Frau hört mich gerne singen, aber sie verdreht die Augen wenn ich den gleichen Song dreimal hintereinander singe - von "jetzt üb' ich mal die schwierigen Koloraturen am Ende von ... " wollen wir mal lieber gar nicht reden ;)

Ich verlege solche Sachen auf die Gelegenheiten wenn sie nicht da ist. Z.b. gehe ich manchmal ein halbe Stunde später ins Büro und dann lasse ich die richtig harten Sachen raus. Oder meine Frau ist Abends mal weg. Wenn sie da ist, singe ich Songs einfach nur durch. Das bringt zwar auch Übung - vor allem Kondition und Klang - aber Neuland erschließe ich so natürlich nicht.

LG Robert

PS: Mein Sohn stört mich da lustigerweise kaum - er ist ohnehin selektiv taub sobald sein Hirn die Stimmen von Vater / Mutter entschlüsselt hat. :D
 
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Was den Online-Unterricht angeht - ich hatte das mit @Bell auch schon mal überlegt, die mir sehr sympathisch ist und die ich deshalb auch schon mal angeschrieben hatte - ich finde das "Format" schwierig, weil ich ja gerade hier zu Hause immer das Problem habe, Mithörer zu haben. Im Keller ist das W-Lan zu schlecht, sonst könnte ich das mal ausprobieren, aber hier oben gibt es ja kaum mal eine Stunde, wo NICHT jemand da ist und gestört ist, und dann habe ich immer das gleiche Problem in Grün. Es gibt zwar auch Tage, da tangiert es mich nicht so, wer mithört (mein Mann hört mich z. B. sogar inzwischen sehr gerne, auch laut, singen (und hat dann manchmal auch Ohrwürmer von manchen Stücken, die er dann selber singt :-D), aber er arbeitet eben auch sehr viel im Online Gespräch mit anderen, und da stört lautes Singen im Hintergrund doch :whistle:)

Gesangsstunden außerhalb sind also schon die bessere Variante.

Ach Dankeschön, das ist aber nett, Nicole :)
Ganz ehrlich: es geht nichts über Präsenzunterricht. Ich hab das jetzt ein paar Monate online gemacht und mein Fazit ist folgendes: es geht schon. Aber es ist a) irre anstrengend und b) ein großes Manko, dass man Schüler, die selbst kein Instrument spielen, nicht begleiten kann. Wenn du also die Möglichkeit hast, "echte" Stunden zu nehmen, dann mach das unbedingt!
Mir sind nur einige wenige Schüler geblieben, die sich überhaupt auf Onlineunterricht einlassen wollten, aber ich werde wohl niemand neuen mehr nehmen und das nach und nach auslaufen lassen. Ich möchte mich in Zukunft auf meine Bands und die hoffentlich bald wieder stattfindenden Auftritte fokussieren, sprich: nur noch Musik machen. Nach so vielen Jahren des Unterrichtens wird es Zeit für eine Veränderung. Ich habe alles gegeben, ich bin jetzt irgendwie "leer-unterrichtet".
Meine Tochter wird flügge und Herr Hund lebt nimmer sooo lang. Ich könnte mir sogar vorstellen, mit den Kollegen in einem Bandbus auf Tour zu gehen und in kleinen Clubs, Kneipen und auf der Straße zu spielen. Eine schöne Idee, so auf die alten Tage nochmal loszuziehen, es geht ja um nix mehr ;)

P.S. Deine Aufnahme habe ich mir jetzt auch mal angehört. Ich empfinde es genauso wie es ein User bereits beschrieben hat: du scheinst ein wenig "mit angezogener Handbremse" zu singen, so als hättest du Angst, einen Fehler zu machen. Dadurch klingt der Gesang nicht frei und bei den hohen Tönen ist "der Deckel drauf" (so nenne ich das immer: die Höhe ist da, aber du lässt sie (noch) nicht zu). Das kriegst du mit Unterricht sicher in den Griff. Deine Stimme ist sehr schön und hat einen angenehmen Klang.
 
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Hey,
zu dem Thema „Hemmungen und Ängste und der Frage der Therape fällt mir noch Folgendes ein:
Wer sich selbst übertrieben hinein hypnotisiert in seine hindernden Glaubenssätze, hält meiner Meinung nach schlichtweg seinen eigenen Fortschritt auf.
Es dauert dann halt manchmal ewig lange, bis die Dinge vorwärts gehen.

Ist wie flirten in der Pubertät: wer sich immer sagte: „ich bin zu schüchtern, jemand anzusprechen, kam halt zu nix.
Erfolg hatten die, die sich trauten. Mutig waren. Über ihren Schatten sprangen. Die fragten: „Na und, was kann passieren?“
Dieser Glauben an, „ich darf doch nicht..., ich werde mich blamieren..., ich darf das nicht..., ich darf mich doch nicht so zeigen...!: Er kostet so unglaublich viel Zeit und Energie, die man längst für andere Ebenen der Gesangsfortschritte benutzen könnte.

Kann man schon machen, sich immer seine Hemmungen und Ängste vor Augen führen und sich Ausmalen, was Schlimmes passieren kann.
Die Alternative? Einfach machen! Vielleicht mal (wenn man gerne therapeutisch denkt) ins andere Extrem gehen, um zu erleben, was passiert, wenn man Extrem falsch, extrem laut, extrem extrovertiert und extrem plemplem in die Welt singt: nämlich nix!
Wie Konfrontationstherapie:
Sich selbst konfrontieren, dass es einfach geht, das „einfach-machen“.
Klar, dann hat man womöglich keine Entschuldigung mehr (ich bin halt so arg gehemmt und ich brauch halt immer so viel Zeit und ich bin halt so schüchtern, dass ich halt mich nicht so traue zu zeigen, was ich kann).
Manches kann man halt noch nicht,
Energie-geben zum Beispiel, basta. Dann arbeitet man dran, oder halt auch nicht.
Kann man ja auch alles so lassen und sagen: „bin halt so gehemmt.“
Das liest sich jetzt alles vielleicht fies, und wer es auf dem Ohr der Abwertung hören möchte hat es falsch verstanden.
Es ist (absichts-voll provokativ) für die gedacht, die es motiviert, nicht die Zeit mit der Hasenfuss-Seite zu verschwenden, weil sie den Gedanken verstehen, dass man DANN besser an seinem Gesang arbeiten kann.
„wenn etwas nicht gut funktioniert, versuche etwas anderes“
oder auf den Gesang bezogen:
Wenn deine Angst dich lange genug gehemmt hat, probier es doch einfach mal anders.
Viele Grüße
Karin
 
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