Alternate Picking - Probleme im Mid Tempo

Patti91
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Hi zusammen,

ich ersuche mal das Forum um Hilfe, bei folgendem Problem:

Ich bekomme es einfach nicht gebacken, solche coolen Thrash Riffs wie zum Beispiel "King of the Kill - Annihilator" oder "Take no Prisoners" - Megadeth sauber abzufeuern. Die liegen irgendwie in einem Geschwindigkeitsbereich, mit dem ich nicht klar komme.

Das komische an der Sache ist aber, dass ich teils schnellere Sachen wie z.Bsp. "Angel of Death" - Slayer deutlich besser mache obwohl ich zugeben muss das ich etwas mehr aus dem Arm picke anstatt locker aus dem Handgelenk. Ich habe das Gefühl, es gibt bei mir so eine Art schwarzen Bereich, wo ich vom Tempo nicht warm werde und eine Spieltechnik habe die zwar bei Angel of Death funzt aber nicht bei den anderen beiden Songs.

Kennt das jemand?

Eigentlich liegt die Lösung auf der Hand: ich entscheide mich zum RE-Start meines Alternate Pickings. Habe das Metronom auf 100bpm gefahren und spiele einfach nur 8tel Noten in straightem Wechselschlag. So arbeite ich mich wieder hoch und komme zwangsläufig in den Bereich wo es hakt. Dauert zwar aber ist sinnvoll oder?

Danke für eure Antworten!
 
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Probiere es einfach aus, jeder lernt anders. Ich hing jahrelang bei 130bpm fest,weil ich gedacht habe, es muss unbedingt locker aus dem Handgelenk gespielt werden und es darf auf keinem Fall aus dem Arm gespielt werden. Bis ich realisiert habe das es für mich totaler Blödsinn ist. Sobald ich den Arm mit ins Spiel bringe kann ich locker 16tel über 200bpm spielen. (btw andere bekannte Armpicker waren Jeff Hanneman und Dick Dale). Was ich damit eigentlich sagen will, für mich fühlt sich langsames und schnelles picking deutlich anders an. Vergleichbar mit laufen und rennen. Dazwischen habe ich auch diesen "schwarzen Bereich". Was mir geholfen hat diesen Bereich abzudecken, war die Technik vom schnellem Spiel zu analysieren und sie 1:1 langsam mit Metronom zu üben. Dabei habe ich den Fokus auf ein lockeres Spiel und Effienz gelegt. Am Anfang fühlte es sich sehr ungewohnt an, das legte sich aber nach einer Zeit.
 
Hey kalle-uwe!

Danke für deine Ausführungen. Du bist dann den Weg gegangen, welchen unter anderem auch Michael Angelo Batio für gut heißt. Ich weiß an dem Kerl scheiden sich die Geister aber ich finde den Typ cool und durfte auch mal kurz nach nem Gig mit ihm quatschen.

Er meinte zuerst sollte man quasi tremolo picking so schnell es irgendwie geht spielen um ein Gefühl für den Speed zu bekommen und die Technik dann langsam herunterbrechen auf langsamere Tempi.

Mal sehen... ich arbeite mich weiter von unten ran. Und wenn gar nix mehr geht dann Check ich den Batio Weg aus:).
 
Ja, den bin ich vermutlich gegangen. Ich kannte bis dato seine Meinung dazu nicht. ;).
Ich muss dazu sagen, dass ich wirklich am verzweifeln war, ich habe Jahre(!) damit verbracht um nach Lehrbuch auf Geschwindigkeit zu kommen und war natürlich total frustriert, da immer bei ca. 120-130bpm Schluss war.

Ich habe mir dann irgendwann mal interessehalber ein Live Video von Dick Dale angeschaut und festgestellt, dass der Typ Tremolopicking zum Grossteil aus dem Arm spielt und das extrem gut.

Darauf habe ich auf das "Lehrbuch" geschissen und schnelles Tremolopicking auf eine Saite gemacht und mir die Technik, die ich intuitiv verwende auf eine langsame Geschwindigkeit runtergebrochen. So das ich es entspannt spielen konnte. Dabei hatte ich nicht schnelles spiel im Hinterkopf, sondern Ausdauer und Konsistenz. Also extrem langsames Tremolopicking im Wohlfühltempo auf Klick und über mehrere Minuten. Das Tempo habe ich in den ersten Tagen/Wochen NICHT gesteigert, eine Technik Übung muss langweilig sein, damit sie schnell in meinem Muskelgedächtnis abgespeichert wird. Positiver Nebeneffekt; langweilige Technikübungen beruhigen mich. ;)

So habe ich es am besten gelernt. Aber jeder Mensch lernt anders.

Edit: Im Alltag nutze ich diese Tremolo-Arm-Technik auch nur um den "schwarzen Bereich" abzudecken. Bei langsameren Tempo nutze ich eine andere Technik, da spiele ich mehr das Handgelenk.
 
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Kenn ich auch, und es gibt sogar eine sehr einleuchtende neurologische Erklärung dafür:

Offenbar läuft das nämlich im Oberstübchen so, dass es verschiedene "Zuständigkeiten" für "Normales" und "Schnelles" gibt - nicht in dem Sinne, dass das gänzlich verschiedene Hirnbereiche sind, aber ab einem gewissen Tempo laufen offenbar ein paar Sachen etwas anders ab.
Nicht im Großhirn, sondern eben im Kleinhirn (welches eben den Bewegungsapparat steuert) und damit natürlich komplett unbewusst. Von daher ist der Vergleich
Vergleichbar mit laufen und rennen. Dazwischen habe ich auch diesen "schwarzen Bereich".
ja quasi perfekt gewählt^^

Es ist dadurch auch ein reines "Bewegungsproblem", dass mit musikalischen Talent/Verständnis nichts zu tun hat. Wegbekommen tut man es wie @kalle-uwe beschreibt: Üben mit Metronom und langsam steigern und, was das Pendant wäre zu
tremolo picking so schnell es irgendwie geht spielen um ein Gefühl für den Speed zu bekommen und die Technik dann langsam herunterbrechen auf langsamere Tempi.
es geht auch umgekehrt, du kannst auch Sachen, die deutlich über diesem Loch sind mit Metronom immer langsamer spielen.
Egal wie herum (am effizientesten ist sicher man macht beides), dabei geht es darum, etwas schneller zu spielen, aber so langsam zu steigern, dass das Hirn dabei im "Normalmodus" bleibt bzw. etwas langsamer zu spielen und im "Speedmodus" zu bleiben. Sobald der "normale Bereich" das untere Stück des "schnellen Bereichs" abdecken kann und umgekehrt ist eine Brücke gespannt.

Und wie gesagt: Achtung, dass ist nur die versuchte Beschreibung von unbewussten neurologischen Abläufen. Du "spürst" sicher kein "Umschalten". Das Symptom, an dem du festmachen kannst das du dich dem Loch näherst ist eher ein "ahhhhhh, mein Bewusstsein weiß, was es spielen will, meine Ohren, was sie hören wollen und natürlich weiß ich auch, wo gerade das Pick ist und in welche Richtung ich es bewegen muss aber dieses blöde Handgelenk zuckt nicht......".

Grüße
 
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