Welcher Verstärker für Westerngitarre ist empfehlenswert?

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Beast44
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Hey Hallo,

ich bin ganz neu, sowohl hier im Forum, als auch in der Gitarrenwelt.

Derzeit bin ich auf der Suche nach einem kleinen Verstärker für meine Westerngitarre. Ich bin blutiger Anfänger, leider hat mir der Gitarrenverkäufer die Nase lang gemacht... und joa. Ich glaube, ich möchte sowas auch zu Hause haben.

Nun erschlägt mich der Markt etwas. Ich habe zwar einen alten Thread zu dem Thema gefunden, aber der ist so viele Jahre alt.... Mittlerweile hat sich der Markt da vermutlich 2-3 mal geschüttelt.

Meine Frage:
Ich suche einen Verstärker für zu Hause. Für mich, zum üben und Spaß dran haben. Ich bestreite also voraussichtlich in absehbarer Zeit keine Gigs in irgendwelchen Olympiastadien.
Ansonsten gibt es keine großen Anforderungen meinerseits - ob der nun nen zusätzlichen Eingang für ein Mikro hat oder nicht, ob er besonders viele Effekte abdeckt oder nicht, ist mir nicht so wichtig. Nett ist das natürlich, auch Bluetooth, aber eben kein muss.
Was mir aber wichtig ist, ist der Sound. Ich bin da etwas empfindlich und möchte mich nicht mit "schlechtem" Klang zufriedengeben. In diesem Punkt muss er einfach sehr gut sein.

Könnt ihr hier was empfehlen? In welchem Preisspektrum schaue ich hier? Ich gebe bewusst kein Budget vor, günstig wäre natürlich besser als sehr teuer, aber guter Sound ist besser als günstig.

Ich selbst bin beim stöbern bei folgenden etwas hängen geblieben.
- Fishman Loudbox Mini with Bluetooth ( https://www.thomann.de/de/fishman_l...MIqYKZ_dah6wIV1e5RCh3HNQE6EAQYASABEgKIOPD_BwE )
- Fender ACOUSTIC 100 ( https://www.thomann.de/de/fender_ac...MI5d2Hzc6h6wIVSbTVCh0Kwgs6EAQYASABEgKW2fD_BwE )

Nun gibt es aber eben auch sowas hier:

- Fender Acoustasonic 15 ( https://www.thomann.de/de/fender_acoustasonic_15.htm )

Ein paar Meinungen wären toll. Fliegt der günstige sowieso direkt raus? Oder kann der tatsächlich mehr als ich glaube? Oder sagt ihr, hey, wenn du was einigermaßen gescheites willst, reicht das Budget bei allen nicht aus?

Ich würde mich einfach über ein paar Vorschläge, Meinungen freuen.
Vielen Dank vorab,

Viele Grüße
Christian
 
Eigenschaft
 
Wenn Du wirklich nur zu Hause spielen willst brauchst du eigentlich keine Verstärker. Eine normale Westerngitarre ist da laut genug und ein Verstärker macht den Ton auch nicht wirklich besser, er wird synthetischer. In meinen Augen ist unplugged immer noch das beste. Ein Verstärker macht wirklich nur dann Sinn wenn die Lautstärke der Gitarre nicht mehr ausreicht und dann muss man leider die Tonveränderung in Kauf nehmen.
Ich persönlich würde wenn eher einem LD Maui oder Bose L1 Compact (oder ähnliches) verwenden und das Gitarrensignal mit einem Boss AD 2 (oder ähnlichem) aufwerten.
Das lohnt sich aber nur, wenn du wirklich lauter werden musst, weil du mit einer Cajon oder einem Schlagzeug zusammen spielst.
 
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Hallo im Forum!
Ich bin blutiger Anfänger, leider hat mir der Gitarrenverkäufer die Nase lang gemacht... und joa. Ich glaube, ich möchte sowas auch zu Hause haben.
Mich würd interessieren wie das ablief ... :tongue:
Und was du selbst für eine Westerngitarre hast?

Wie schon mein Vorredner sagt, klingt eine Western unverstärkt normal besser.
Die Gitarre wird übrigens für eine Aufnahme auch eher mit dem Mikro als mit einem eingebauten Pickup aufgenommen.
Ein Anfänger mit oft günstiger Gitarre und einfachen Pickup klingt über einen Verstärker meist deutlisch schlimmer als unverstärkt.
Wenn ein Verkäufer gut spielen kann und eine teure Gitarre mit gutem Pickup über ein paas Effekte in den Verstärker spielt, ist das reines Verkaufsmarketing.
Was mir aber wichtig ist, ist der Sound. Ich bin da etwas empfindlich und möchte mich nicht mit "schlechtem" Klang zufriedengeben. In diesem Punkt muss er einfach sehr gut sein.
Der schlechte Klang kommt viel, viel eher vom Spielvermögen und vom der Qualität des Pickup als vom Amp. ;)

Zielführend ist es mMn erstmal rein akustisch zu üben, das geht auch schon sehr laut.
Ohne wirklichen Anlass und Ziel fällt mir ein Tipp für einen Verstärker schwer. :nix:
 
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Ob Du zu Hause einen Verstärker "brauchst" musst Du natürlich erstmal ganz allein entscheiden.
Bitte bedenke aber, dass auch der Pickup in deiner Gitarre ein Teil der gesamten Kette ist.

Wenn es nur darum geht zu Hause ein paar Effekte zu verwenden, dann sind diese kleinen Yamaha THR (aucoustic!) durchaus brauchbar. Nur so laut eingestellt, dass sie in etwa auf dem akustischen Level der Gitarre liegen, macht das auch zu Hause Spaß. Auch so ein "Tonewood Amp" könnte da vielleicht in Frage kommen. Auch wenn dass nicht wirklich ein richtiger "Amp" ist.

Auch das gewünschte Ergebnis ist ja ein Thema. Was hast Du denn vor?
Für Blues-Geschichten finde ich z.B. einen einfache (magnetischen) Fishman Pickup im Schalloch + einem kleinem Fishman Amp gar nicht übel.
Damit kann man auch schon recht schick mit anderen zusammenspielen.

Fingerstyler, singende Gitarristen, oder Straßenmusiker haben da aber vielleicht schon ganz andere Anforderungen. ;-)
Es ist wirklich schwer da einen konkreten Rat zu geben.
 
Ein Verstärker für zu Hause macht nur Sinn, wenn du speziell den durch einen Verstärker IMMER veränderten Klang magst, oder sogar mit verschiedenen Einstellungen experimentieren willst. (Mache ich inzwischen auch immer wieder mal zwischendurch). Ansonsten ist der akustische Klang einer Akustikgitarre immer schöner bzw. natürlicher, und die Lautstärke einer Westerngitarre ist mehr als ausreichend :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Für Blues-Geschichten finde ich z.B. einen einfache (magnetischen) Fishman Pickup im Schalloch + einem kleinem Fishman Amp gar nicht übel
So ist das auch bei mir, da meine Gitarren teilweise Magnetpickups haben - ich habe da besonders mit kleineren E-Gitarren Verstärkern gute Erfahrungen gemacht, seit kurzem auch mit einem Yamaha THR. Akustikverstärker machen vor allem bei Piezo-Pickups Sinn, sollten aber dann auch gute sein die mit dem speziellen Piezo-Klang gut umgehen können.
 
Okay, danke schon mal für die vielen Antworten. Ich merke, das scheint etwas komplizierter zu sein.

Ich habe eine Ibanez AW54CE-OPN gekauft. Die hatten wir im Laden auch kurz an einen Verstärker angeschlossen, wobei ich merkte, dass eben auch kleine Berührungen klingen, durch die Verstärkung. Für mich fühlte sich das an, als ob ich ein mal mit einem Kugelschreiber mit etwas dickflüssiger Tinte schreibe - der schreibt auch toll und gut - und ein mal mit einem, der ganz leicht ging - der schreibt auch toll, man sieht es aber eben auch schon auf dem Papier, wenn man ihn nur ganz leicht übers Blatt streift. Versteht man den Vergleich? :D Vllt. ist das ein Anfängerproblem. Klar, die Gitarre klingt an sich super, und ist auch laut genug.

In welche Stilrichtung ich genau möchte, weiß ich noch nicht. Ich komme ursprünglich vom Saxophon und damit aus der Jazz / BigBand-Richtung. Die Gitarre ist gerade einfach ein Versuch, ich habe da Lust und Laune zu, einfach ein bisschen zu probieren.
 
Ganz ehrlich?

Ich glaube Du tust Dir eher keinen Gefallen damit, wenn Du versuchst klanglich mit einem Amp etwas zu "schummeln". ;-)
Wichtig ist es erstmal einen schönen udn sauberen Ton auf der Gitarre zu entwickeln. Das wird ein Verstärker nicht ersetzen oder verbessern.

Das ist die bittere Wahrheit. :)
 
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man sieht es aber eben auch schon auf dem Papier, wenn man ihn nur ganz leicht übers Blatt streift. Versteht man den Vergleich?
Ja, Malerquast vs. Fineliner... Ich würde nicht mit Amp spielen, wenn ich nicht unbedingt gerade einen brauche, da die Übertragungskette Pickup > Amp auch Feinheiten im Klang, der Artikulation etc. übertüncht.
 
Ich habe eine Ibanez AW54CE-OPN gekauft. Die hatten wir im Laden auch kurz an einen Verstärker angeschlossen, wobei ich merkte, dass eben auch kleine Berührungen klingen, durch die Verstärkung.
Die Gitarre hat einen Tonabnehmer unter dem Steg, der nach piezoelektrischen Prinzip funktioniert, d.h. es entsteht Spannung durch Druck.
D.h., dass auch leichte Berührungen und Geräusche vom Korpus, die du unfreiwillig machst, mit übertragen werden.
Wer den reinen Saitenklang haben will, muss mit so einem Pickup sauberer spielen.
Es gibt Techniken wie Tapping, die mit Pickup besser gehen. Oder wer absichtliche perkussive Geräusche mit dem Korpus macht, der spielt vielleicht auch lieber mit Pickup, andere hassen es, wenn unabsichtliche Geräusche vom Korpus dann proportional lauter sind als unverstärkt.

Bei der Begleitung eines Sax mit Gitarre, da hast du ja Erfahrung, ist ein Verstärker nur im Vorteil, wenn die Gitarre zu leise ist, rein die Akkorde klingen damit nicht besser.
 
Ich kenne Deine Gitarre nicht, und will sie wirklich auch nicht schlecht reden, oder Dir zu nahe treten. Aber ich würde dann lieber das Geld, was Du einsparst, wenn Du keinen Verstärker kaufst, in eine hochwertigere Gitarre stecken (wenn Rückgabe noch möglich ist).
Ist nur soone Idee...
 
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Gut okay, ich lasse das Feedback mal wirken. Mal sehen, wie sich das so entwickelt. Vielen Dank für die bisherigen Antworten :)

Meine Unfähigkeit wegschummeln wollte ich nicht, ist aber ein Argument, ja. Das saubere spielen will so oder so gelernt werden, logisch, und das mit dem Amp wäre auch nur für den Spaß zwischendurch. Ich hatte nicht geplant, jetzt dauerhaft verstärkt zu üben.

Den Vorschlag, die Gitarre umzutauschen und stattdessen eine teurere zu kaufen... Ja, nein, verstehe ich schon. Aber das geht ja nun in eine ganz andere Richtung. Ich denke, mit der jetzt bin ich für den Anfang ganz gut bedient :)

Wenn jemand doch noch eine Antwort hat, oder glaubt es ganz allgemein sagen zu können, "wenn du unbedingt einen allround Einsteiger amp haben möchtest, empfehle ich X", immer her damit

Tolles Forum seid ihr hier! Top!
 
Vorschlag 1: "Klampfen an und für sich"



Vorschlag 2: "Wohnzimmer-Rock mit Begleitung"



:)
 
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@Tremar ich kann die beiden Videobeispiele leider nicht nachvollziehen. :nix:

zu 1:
Was soll ein Anfänger mit einem 262€ teuren spez. Multieffekt für das Spiel ohne Amp?
Zumal er nach Effekten gar nicht gefragt hatte.
Ist es nicht besser, er übt erstmal einen schönen Ton aus der akustischen Western zu holen?

zu 2:
Ja, die Yamaha THR II sind gute kleine Übungs-Amps mit Effekten.
Für den Preis mMn super, wenn jemand E-Gitarre, Bass und akustische Gitarren damit zuhause verstärken will, also ein sehr universelles Übungsgerät.
Rein nur für akustisch Gitarren aber weder günstig noch besonders leistungsstark.
Wenn, dann höchstens das reine Akustik-THR-Modell aus der letzten Serie (THR5A, nicht im Video).
 
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Im Prinzip würde ich mich den Vorrednern anschließen, die dir raten, lieber viel ohne Amp zu üben. Ich kann es aber auch verstehen, dass es Spass macht, einfach mal verstärkt zu spielen und vielleicht auch Sachen auszuprobieren, die ohne Amp sehr schwer sind. Meine Kaufempfehlung wäre dann vielleicht was in dieser Richtung hier:


Ich habe selbst ein Vorgängermodell, und neben einem sauberen Klang hast du hier eben auch noch ein sehr variables Teil, mit dem du notfalls auch einen Gesangspartner oder sogar eine kleine Band verstärken kannst.

Meine Kids nehmen ihn auch gerne mal auf eine Gartenparty mit, auch da macht er sich ganz gut.

Du müsstest da natürlich etwas mehr investieren als in die Geräte, die du verlinkt hast, aber dafür kriegst du ein sehr flexibles Teil mit einem tollen Sound.
 
Ich gehen mal etwas aus der Box ... weil ich immer finde, dass ein Produkt nicht genau einem Zweck dienen muss.


Warum aus der Box. Weil er auch mobil ist und du mit Bluetooth auch mal problemlos deinen Garten mit Musik aus dem Handy beschallen kannst. Oder du kannst mit deiner Gitarre am See zum Backing üben ... Einige Effekte sind an Board ...

In die gleiche Richtung geht für mich auch der Laney - allerdings ohne Blauzahn ...


Ich komme grundsätzlich aus der E-Gitarren Ecke. Ich habe A-Gitarren, bei denen ich den akustischen Klang mag ... ich habe aber auch A-Gitarren, die mir durch den Verstärker einfach besser gefallen (und mehr Fläche liefern). Wenn du also Spaß an dem Sound hast, steht da für mich nix dagegen :D. (also nur um das auch mal gesagt zu haben ...)

Gruß
Martin
 
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Bin hier bei fpmusic. Statt Geld für einen TA, den man primär braucht, um auf die Bühne zu gehen und einen Amp, der gerade für einen Anfänger bestenfalls eine nette Spielerei ist, wäre das Geld in die Gitarre besser investiert. Um es mal hart zu sagen - das ist eine billige Einstiegsgitarre von Ibanez, die nun wahrlich nicht die Bringer sind und bei denen der fishman wahrscheinlich noch das beste ist. Vlt klingt sie ja dadurch mit Amp besser als rein akustisch :D Dazu einen der vorgeschlagenen Amps zu nehmen, der tw mehr als doppelt so teuer wie die Klampfe ist, ist dann ...*hüstel aus meiner Sicht doch etwas übertrieben. Das ist dann in etwas so, wie wenn man auf einen Dacia Edelstahlfelgen für 8.000 Euro draufmacht. Klar geht das, aber nun ja....
Nebenher bemerkt, bin ich eh kein Freund von A-Amps, die aus meiner Sicht meist völlig überteuert sind, insbesondere für die gebotenen Leistungen. Sie haben sicher hier und da Berechtigung, aber das sollte man sich genau überlegen. Gerade wenn man die Effekte nicht braucht, ist man mit einer Aktivbox besser und preiswerter bedient. Und wenn doch Effekte, bieten entsprechende Einzelgeräte als Ergänzung weitaus mehr Möglichkeiten.
Und wie schon geschrieben, für zu Hause braucht man so was nicht, eine Western ist laut genug. Der Verstärker erweckt u.U. nur das Missfallen der Nachbarn. Bin ohnehin auch mehr für den natürlichen Klang, in kleiner Runde spiele ich lieber unverstärkt und nur die Mikros laufen über die Anlage.
Da offensichtlich noch Budget da ist, würde ich die Gitarre - wenn möglich - gegen ein höherwertiges Modell (sicher nicht von Ibanez) ohne TA umtauschen und mich erstmal aufs Lernen konzentrieren. Alles andere kommt später.
Aber ist halt meine Ansicht und nicht mein Geld :D
 
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Hai, ohne die Ibanez zu kennen und beurteilen zu können, hier einmal meine Meinung. Es ist ganz schwierig, aus der Ferne zu beurteilen, ob ein A-Amp für den TE Sinn macht, oder nicht. Es kommt, wie fast immer hier, einfach darauf an, was man will. Ebenso kann es auch sehr gut mindestens zwei komplett gegensätzliche Ansichten geben, ob es sinnvoll ist, als Anfänger mit einer Western, von Anfang an verstärkt zu üben und zu lernen oder nicht. Eine Fraktion wird sicherlich argumentieren, dass ein Gitarrenanfänger zuerst einmal nix weiter braucht, als eine Gitarre. Kann man so sehen und wird sicherlich auch der klassische "Normalfall" der vergangenen 100 Jahre gewesen sein. Richtig brauchbare Akustik-Verstärker, die sich der normalsterbliche Gitarrenschüler auch leisten kann, gibt es ja (zumindest mal erdgeschichtlich betrachtet) noch gar nicht sooo lange. Dass man heute für rd. 300 € einen Amp mit 100 W Leistung, 2 Kanälen und mehreren Effekten kaufen kann, der auch die Möglichkeit bietet, ein Kondensatormikro und/oder Kopfhörer anzuschließen, sowie per BT vom Handy die Lieblingsmucke oder Backingtracks abzuspielen, war vor einigen Jahren sicherlich noch reines Hexenwerk. Dass sich so ein Amp heutzutage noch als Dreingabe per DI mit der PA, per USB direkt mit dem PC, per Line-Out mit wasauchimmer verbinden lässt und dabei trotz 8 oder 10 Zoll Speaker dank Neodymtechnik keine 10 kg auf die Waage bringt, geschenkt. Komfortabel das Gespielte aufnehmen, weiterverarbeiten und ggf. posten, sowieso.

Aber braucht man so etwas als Anfänger wirklich? Keine Ahnung, ich finde A-amps toll! Ich bin aber auch jemand, der grundsätzlich, jedenfalls ausserhalb der Dusche, niemals ohne Mikrofon singt. Einfach, weil es viel weniger anstrengend ist. Ich kann hauchen, flüstern, brüllen und was auch immer machen ohne besonders viel Atemluft einsetzen zu müssen. Das klappt dann sogar im Sitzen, was bei mir ohne Mikro gar nicht geht. Mir macht es das einfacher, andererseits verstärkt das Mikrofon natürlich auch jeden Fehler. Genau so wie bei der Gitarre der Amp.

Wem es mit einer abgenommenen Akustikgitarre als Anfänger irgendwann gelingt, ein sauberes A-Dur, ein F oder andere Barré-Akkorde zu greifen ohne unerwünschte Beitöne zu spielen, der hat es schon mal ein gutes Stück weit geschafft, dem Anfängerdasein zu entfliehen. Wenn das von Anfang an mittels Verstärkung geübt und probiert wurde, war es bis dahin vielleicht etwas weniger anstrengend als ohne. Einfach, weil man Fehler von Beginn an besser gehört und damit möglicherweise besser vermieden hat.

Ich liebe Autovergleiche. Wer in der Fahrschule auf einem /8 Diesel mit Schaltgetriebe und 54 PS gelernt hat, kann wahrscheinlich auch jeden modernen Automatik-Pkw mit 130 PS lenken und wird sich vielleicht fragen, warum er weiss, wie schalten mit Zwischengas zur Getriebesynchronisation geht (hat der 113er nicht mehr gehabt, weiss ich), wenn er das später niemals mehr brauchen wird. Ausser eben bei einem Oldtimer mit altem Getriebe. Umgekehrt klappt das nach der Fahrschule mit einem Automatik Golf 7 oder 8 sehr wahrscheinlich nicht. Dafür weiss er aber dann, wie die Klimaanlage zu bedienen ist, und wie einem eine immer funktionierende Lüftung und Heizung, Bremskraftverstärker, Servolenkung, Airbags, ESP, Antischlupf und automatisch verstellbare Sitze das Leben erleichtern können.

Wenn man sich denn dann entschieden hat, einen A-amp nutzen zu wollen, gibt es imho einige verschiedene Möglichkeiten. Sind grundsätzlich gar nicht so viele. Budgetfreundlich gebraucht, dafür in der Regel sehr viel unhandlicher, weil schwer, oder relativ oder ganz neu, dann teurer aber leichter. Machen tun die A-amps im Grunde alle das gleiche. Verstärken mit Reverb und Chorus. Fast immer mit einem XLR- oder Kombianschluss für ein Mikro. Manchmal auch mit mehreren. Und dann sind sie eben, je jünger desto mehr, mit mehr Leistung und Zusatzfeatures in Form von Anschlussmöglichkeiten ausgestattet.

Hier mal ein Vergleich zweier Vertreter dieser beiden Lager.

Einmal Marshall AS 50 mit R oder D am Ende. R ist älter, kann keine Phantomspeisung, macht ansonsten aber das gleiche wie der mit D. 2 Kanäle, 50 W, DI und Lineout, Fussschaltermöglichkeit. Vorteil: Gibt es günstig, weil schon ewig, klingt gut, ist aber mit mehr als 16 Kg relativ schwer und unhandlich, trotzdem ein Hingucker, weil Klassiker, zudem wie ein für die Ewigkeit gebauter Panzer. Preis neu knapp 300 €, gebraucht ab etwa 100 € zu haben. Pro: Günstig, Toller sound, paar Features, die andere so nicht haben (Phase, Notch, Feedback-Filter), coole Optik (wenn man Marshall mag) Contra: Schwer, Standardbezug in Kackbraun :D, Reverbklangregelung- bzw. Verteilung auf beide Kanäle schwierig.

Fender Acoustic 100. 2 Kanäle, kann alles inkl. BT, USB, DI, Lineout. Sehr schnell und genau einsetzende Effekte. 100 W inkl. Phantomspeisung (aber nur 12 V). Ungewöhnliches Design in Holz, daür mit ca. 8 kg ein wahres Leichtgewicht. Kostet etwa 400 € neu, gibt es noch fast nicht gebraucht. Pro: Toller Sound, klasse Effekte, leicht, Contra: Teuer, Bedienelemente oben, die ewig vollstauben, wenn man kein cover benutzt. Wenn man ein cover benutzt, ist der "modern-design-Aspekt" wech.

Fazit: Die allgemeingültige Antwort gibt es (wie so oft) nicht.

keep on a-ampin`

btw: Ich habe aus verschiedenen Gründen beide und nutze beide auch regelmäßig. Wer also noch etwas zu denen wissen will, bitte fragen.
 
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@Tremar ich kann die beiden Videobeispiele leider nicht nachvollziehen. :nix:
Für das Bedauern gibt es keinen Grund. Kann ja passieren. Direkte Frage, direkte Antwort:

1. Mike Dawes, von einigen als der beste Acoustic-Gitarrist der Welt bezeichnet: "... changed my life!". Der Rest des Videos spricht eigentlich für sich selbst. Bis auf das infantile "Rückwärts-abspielen" am Ende.

2. Das Ding gibt FR wieder, man kann Bluetooth abspielen und sich begleiten lassen. Spielt man schon nicht mit anderen, sicher so etwas wie die zweitbeste Lösung. Außerdem wohnzimmertauglich.

Ich stehe zu beiden Empfehlungen. NICHT die erste Serie nehmen!

@TO: Du MUSST natürlich gar nichts kaufen! Die beiden wären, worüber ICH nachdenken würde und wovon ich - nach >20 Jahren - im Rückblick glaube, ich hätte den meisten Spaß damit (in deiner Situation).
 
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Hai, ohne die Ibanez zu kennen und beurteilen zu können, hier einmal meine Meinung. Es ist ganz schwierig, aus der Ferne zu beurteilen, ob ein A-Amp für den TE Sinn macht, oder nicht. Es kommt, wie fast immer hier, einfach darauf an, was man will.
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Vielen Dank für diese umfassende Antwort.

Die Hinweise, wie schon mal erwähnt, dass ich das Geld besser in einer höherwertige Gitarre stecken soll... Danke. Ich weiß, dass als "Profi" ein Unterschied ganz ganz wichtig ist. Ich habe selbst damals auf einem 2000 Euro Yamaha Tenorsaxophon gelernt. Nach vielen Jahren und viel probiertem und gelernten, bin ich bei einem 8000 Euro Selmer Baritonsax gelandet. Natürlich ist das teure Gerät geil, natürlich klingt es geiler, natürlich spielt es sich besser - aber eben auch nur mit der Erfahrung, die ich in den Jahren sammeln durfte. Hätte man mir das teure Gerät als Anfänger hingestellt, hätte es vermutlich ähnlich mies geklungen, wie mit dem günstigen zu Anfang. Daher, danke für die Infos. Ich weiß, dass eine 300 Euro Gitarre nicht das Beste ist, was man für Geld kaufen kann. Aber es ist vermutlich auch nicht das Allerschlimmste. Sie klingt für mein empfinden gut und ist sicherlich für mich, der nach spätestens 15min Spielen Pause machen muss, weil mir dank fehlender Hornhaut auf den Flingern sonst eben jene abfallen, ausreichend.
Die Geschichte mit dem Amp ist eine reine Spaßsache. Wie schon erwähnt. Und es spricht ja nichts dagegen, sich diesen Spaß zu erfüllen, auch mit einer Gitarre, die nicht eines Profis würdig ist. Die kann man ja, sollte ich dran bleiben, irgendwann dann gegen ein höherwertiges Modell ersetzen.

Um bei den Autos zu bleiben, ich kenne noch die Sprüche, man soll als Fahranfänger erst mal auf einem guten Gebrauchten üben, man wird schon noch genug Kratzer rein fahren. Den neuen A5 oder was auch immer, stelle ich den wenigsten 18 jährigen vor die Tür. Schöne Felgen wiederum können auch einem Kadett oder alten 3er das gewisse Etwas verleihen. Besonders in Augen eines 18 jährigen, der einfach Bock drauf hat. Als Anfänger, für den eh alles neu ist. Wie ich. Meine Meinung :)

Einen tollen Start in den Dienstag wünsche ich allen.
 
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Die Hinweise, wie schon mal erwähnt, dass ich das Geld besser in einer höherwertige Gitarre stecken soll...
hmm... der kam von mir gar nicht. Mit 300 € lässt sich ganz sicher eine für Anfänger überaus brauchbare Western erwerben. Ob die erwähnte Ibanez eine ist, kann ich, wie gesagt, nicht beurteilen.

Grüße
 

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