Transistor (Solidstate) Amps - pro/contra

  • Ersteller Dr_Martin
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Gibt viele die das gut können, das dann aber als Pedal verpacken und zehnmal so viele von den Dingern verkaufen als wenn sie noch eine Endstufe einbauen würden.

... was für mich aber eher meine These/meine Erfahrung bestätigt, dass es zwar in der Tat nicht so das Thema ist, röhrenartige Vorstufenzerre auf Transistorbasis zu erzeugen (da habe ich auch Pedale, wo ich bei meinem Laney Lionheart nicht unterscheiden kann, ob da gerade der Clean-Channel mit dem Overdrive-Pedal an ist oder der "pure" Drive-Channel des Amps), es aber nach wie vor eine Herausfoirderung ist, eine Transistor-Endstufe zu entwickeln, die das Verhalten einer Röhren-Endstufe überzeugend nachbilden kann.

Ich hatte z.B. mehrfach verschiedene (Generationen der) 19"-Rocktron Velocitiy getestet, in dem ich z.B. das Preamp-Signal meines 5150 dadurch schickte und die klangen auch ok - bis ich halt wieder auf die Röhrenendstufe des Amps ging. Es geht da offensichtlich immer noch nicht ohne Röhre. Zumindest für meine Ohren. Und ich hätte in den Jahren, wo wir als semi-professionelle Band zwar viel gespielt haben, aber immer alles selbst schleppen mussten, gerne auf etwas leichteres umgestellt. Ich war/bin auf jeden neidisch, für den das funktioniert habe aber andererseits im Metal-Kontext nicht einmal die Bühne mit einem Gitarristen geteilt, der irgendeine gut klingende Transistor-Lösung am Start gehabt hätte. Für mich klang das aber immer Grütze. Oder präziser: Es war nicht schlecht aber es fehlten die paar Prozent, die für mich den Unterschied machen zwischen "kann ich mich irgendwie mit arrangieren" und "macht richtig geil auf spielen".

eine Platine fertigen zu lassen kostet heutzutage nicht mehr viel. Bei Röhrenamps verlangt aber auch der Kunde P2P, und es ist ohnehin besser, wenn zumindest die Röhrensockel nicht auf der Platine sitzen.

Mir hat ein kleiner "Boutique"-Hersteller das so erklärt, dass er aus klanglicher Hinsicht überhaupt keine Bedenken gegen Platinenbauweise hat. Nur wolle eine Platine eben auch erstmal geplant und getestet werden. In seiner auf Lötleisten aufgebauten Schaltung habe er über Jahre immer wieder Positionen und Abstände von Bauteilen verändert, um einstreuungsbedingte Nebengeräusche gering zu halten. Es sei dann auch blöd, sich 500 Platinen auf Lager zu legen, wenn er nach 10 Amps wieder weitere Optinierungen gefunden hat, die sich aber nicht mehr nachträglich auf den Platinen korrigieren lassen ... Insofern wird für Kleinstserien wirtschaftlich betrachtet schon ein Schuh daraus, mit PtP zu arbeiten. Vorteil dabei auch: Es lassen sich noch Feinabstimmungen/Kundenwünsche realisieren und so ein Amp ist auch nach Jahrzehnten ohne Einschränkungen noch wartbar/reparierbar. Leuchtet mir ein.
 
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man " meint " eben halt , das ein solid state auch automatisch preiswerter sein " muß " , hat ja einen trafo weniger *löl !
Ja, IMHO es ist preiswerter - neben einem Ausgangsübertrager spart man den Hochspannungszweig in der Stromversorgung komplett ein und nimmt dann konsequenterweise statt einem linearen Neitzteil ein Schaltnetzteil. Was es für die allermeisten Zwecke für n Appel und nen Ei gibt, sogar in annehmbarer Qualität. Endstufen auf einem Chip gibts mittlerweile auch wie Sand am Meer. Wenn man es richtig krachen lassen will (zB. für nen Bass Verstärker) setzt man auf Class D, da hat man wegen dem hohen Wirkungsgrad nicht so viele Problem mit der Abwärme, und die Umwelt dankt auch.

Nur der richtig verbogene Klang und das Verhalten bei Belastung, das bei einer Röhrenschaltung "quasi natürlich" dabei ist, muss mit Mehraufwand erkauft werden. Und das klappt analog oft schon erstaunlich gut, mit digitaler Simulation hat man dann wirklich alle Möglichkeiten.

Man kann natürlich auch mit Halbleiter-Bauelementen einen hohen Aufwand treiben und richtig teure Sachen bauen - aber die "Grundkosten" sind doch IMHO niedriger. Heutzutage werden ja sogar bei fast allen Röhrenverstärkern nicht nur die Steuerungslogik, sondern auch die im Signalpfad liegenden Ansteuerungen/Buffer für Reverb und Effects Loop per Halbleiter gelöst. Sagt nur keiner laut :weird:


einen guten bass amp gibts ja auch nicht gerade für 350 eumeln

2000 Watt für 222 Euro .... gibts auch mit Röhrenvorstufe für um die 300 Ocken. Zumindest leistungsmässig und von den Features her bleiben da keine Fragen mehr offen. Natürlich kann man sehr geteilter Meinung sein, was ein guter Bassamp ist (und ich kenn mich da noch nicht mal sonderlich aus). Das Angebot für <350€ ist aber erstaunlich gross.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Bei Röhrenamps verlangt aber auch der Kunde P2P,
Verstärker mit Bauteilen auf Turret-Boards gibts aber heute nur noch von Kleinstherstellern, "richtige" P2P Bauweise (wie aus den 30ern und 40ern des vergangenen Jahrhunderts) wird praktisch nur von Einzelkämpfern geliefert. Selbst Edelhersteller wie Bogner verwenden Platinen, und die grossen Firmen sowieso. Da gibts höchstens mal eine superduperteure Custom Shop Reissue von (nicht allzu komplexen) Vintage Amps.

Dafür (und sicherlich auch wegen der Fertigung in Fernost) gibts heute auch schon für unter 1000 Euro vernünftige Röhrenverstärker.
 
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Nur wolle eine Platine eben auch erstmal geplant und getestet werden. In seiner auf Lötleisten aufgebauten Schaltung habe er über Jahre immer wieder Positionen und Abstände von Bauteilen verändert, um einstreuungsbedingte Nebengeräusche gering zu halten. Es sei dann auch blöd, sich 500 Platinen auf Lager zu legen, wenn er nach 10 Amps wieder weitere Optinierungen gefunden hat, die sich aber nicht mehr nachträglich auf den Platinen korrigieren lassen ... Insofern wird für Kleinstserien wirtschaftlich betrachtet schon ein Schuh daraus, mit PtP zu arbeiten.
Klar, bei Kleinstserien und custom builds ist das so flexibler.

Bei Firmen wie Bogner, Soldano, etc ist die Platine sinnvoller. Sobald man einen globalen Vertrieb hat, will man eben den Kunden auf der anderen Seite der Erde einen Service bieten, ohne ganze Amps um die Welt zu schicken. Eine Platine mit Steckverbindern kann einem jeder Techniker wechseln, auch wenn er erst nicht genau mit jedem Modell vertraut ist. Ein Turretaufbau ist zwar vom Amateur, ggf. mit Oszilloskop, bewaffnet, wunderbar zu warten und zu modifizieren, wenn man aber einem Amp Doc Stundenlohn bezahlen muss um eine defekte Lötstelle zu suchen, ist der Platinentausch für den Kunden billiger und schneller.
 
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Jetzt melde ich mich noch mal als TO zu Wort und fasse noch mal meine Argumente zusammen:

Warum ich nur noch Transistor-/Solid-State-Amps spiele:

- leichter zu Transportieren (ja, es gibt auch schwere solid-state Amps)
- meist preiswerter in der Anschaffung (ja, es gibt auch teure SS amps)
- nicht so Wartungsintensiv und damit auch wieder preiswerter (ja, auch solid-state Amps können kaputt gehen)
- Sound und Spielgefühl FAST wie Röhrenamps (ja, es gibt auch kratzige, fuzzige Gurken aber von denen rede ich hier nicht)

Die Röhren-/solid-state-Amps, die ich bisher gespielt habe (Live + Studio) hat keiner aber wirklich keiner weder Live noch im Studio zu einer der Kategorien (Röhre oder solid-state) zuordnen können.
Weder Mitmusiker, noch Tontechniker und schon gar nicht das Publikum. Die meisten wussten gar nicht, dass ich solid-state spiele.

Beispiel Live:
Was nützt mir der beste Röhrenamp, wenn ich den zu 90% aller Gigs (Clubs, Kneipen) seitlich an der Bühne stehen habe, der Amp total leise gedreht sein muss,
über zig Overdrive Pedale gejagt wird, über Mikro abgenommen wird und der Hauptsound über irgendwelche PA-Speaker kommt, die den Sound eh nicht rüberbringen können.
Im Mix wird nie jemand den Unterschied hören.

Beispiel Studio:
Ich hab früher in den 80ern/90ern als Studiomusiker gearbeitet und hab noch nie gehört, dass irgendein Gitarrensound am Ende so klingt, wie er wirklich durch den Amp klingt.
Wieder: Abnahme durch Mikro, Pult, Effekte, Mastering, verschiedene Abhörmöglichkeiten...
Im Mix wird nie jemand den Unterschied hören.

Beispiel Proberaum:

siehe oben

Trotzdem ist es natürlich schön einen teuren alten Fender, Marshall, Vox oder Mesa Boogie alleine, vor dem Speaker sitzend zu genießen.
Aber das ist m.M. die einzige Konstallation, wo ihr den Sound des Amps pur hören könnt.



PS: zu teuren vs. billigeren Gitarren/Pickups/Saiten will ich gar nicht erst anfangen, ist für mich ein ähnliches Thema :)

Jetzt bin ich bereit für meine Steinigung.



 
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Steinigung? Ist doch gar nicht notwendig. :)

Da sind in Deinem Beitrag ein paar ganz schlüssige Aussagen drin.
Und schlussendlich gilt doch immer "Erlaubt ist, was gefällt". :)
 
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Weder Mitmusiker, noch Tontechniker und schon gar nicht das Publikum.

jepp ....... oder man sieht sau teures mojo zeugs und fragt sich , ob das wirklich auch angeschlossen ist :evil: .

:)
seite 1 , von mich ;) :

...... und letztendlich zählt eh nur , wie sich das komplett mit band anhört .
 
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Jetzt bin ich bereit für meine Steinigung.

Von mir sicher nicht, Deine Argumente sind von Deinem Standpunkt aus schlüssig.

Wir neigen aber fast alle bisweilen dazu, die vertrauten Rahmenbedingungen und Voraussetzungen als "allgemeingültig" anzunehmen und nicht als teilweise höchst subjektiv und individuell.

So habe ich hier vor Jahre mal seitenweise sehr leidenschaftlich mit jemandem über die Sinnhaftigkeit von 4x12-Boxen diskutiert, er plädierte dafür, dass ein 1x12"-Combo unter allen denkbaren Bedingungen ausreiche.

Sehr spät in der Diskussion stellte sich heraus, dass das einzig ihm vertraute Einsatzgebiet war, beim sonntäglichen Gottesdienst eine Gospel-Truppe zu begleiten (ohne Scheiß jetzt!). Da die Diskussion jedoch im "Metal-Forum" (!) stattfand, war ich davon ausgegangen, dass er in einer Rockband spielen würde. Nachdem sein Einsatzgebiet klar war, verstand ich natürlich, dass er definitiv keine 4x12 benötigte...

Er wiederum hatte aber immer noch keine Vorstellung davon, dass eine 4x12 eben durchaus Sinn machen kann, wenn man mit einem lauten Metal-Drummer im Proberaum steht (und zwar NICHT, um laut genug zu sein, sondern um auch bei gehobener Lautstärke noch einen stabilen Sound zu haben statt einem 1x12"-Combo, der aus dem letzten Loch pfeift und dann entsprechend kacke klingt; man nimmt im Proberaum auch keinen 1x12"-Combo ab und schickt ihn über die PA des Sängers. Was für ein Nonsense. Man stellt sich ein Halfstack hin und ist arbeitsfähig... Simple as that.). Die Erfahrung hatte er eben noch nicht gemacht und konnte sie offenbar auch nicht abstrahieren.

Auf Dein Beispiel bezogen: Für mich war ein Röhren-Top mit 50 oder 100 Watt plus 4x12 live immer die "Soundversicherung", die mich unabhängig vom Monitor-Mix machte. Da wir nur zu besonderen Gigs einen eigenen Mixer dabei hatten, war das nämlich oft ein kritisches Thema. Wenn ich jedoch auf der Bühne in einem ausgewogenen (!) Lautstärkeverhältnis zum Drummer war, konnte ich eben auch ohne funktionierenden Monitor-Mix gut mit der Band zusammen spielen - und das mit meinem gewohnten Sound, der zuallererst mal mir gefallen musste.

Übrigens bekam ich über Jahre regelmäßig Lob von den Hausmischern für den Sound meines Earforce, der Marshall-mäßige Mitten lieferte, die gut im Mix zu platzieren waren. Und das ist z.B. eine Eigenschaft, die ich - in meinem (!) Genre/Anwendungszeck - eben noch von keiner "Transe" gehört habe.

Ich hatte übrigens auch noch nie Diskussion mit einem Mischer, ich solle mich leiser drehen - warum soll den ausgerechnet die Gitarre auf der Bühne leiser sein müssen, als die Drums? Und den Drummer kann man ja bekanntlich schwer leiser regeln ... Unser Sänger hätte auch gemeutert, wenn er auf der Bühne nur "Drum'n'Bass" gehört hätte...

Nö, eine gewisse Grundlage braucht eine Metal-Band schon, um "arbeiten" zu können. Mittlerweile hat sich da durch Kemper/In_Ear natürlich viel getan ...

... was eine schöne Überleitung zu Deiner Aussage Im Mix wird nie jemand den Unterschied hören ist.

Dem möchte ich nämlich energisch widersprechen. Oberflächlich betrachtet hast Du natürlich recht: 99% des Publikums werden nach dem Konzert nicht den Gitarrensound diskutieren, das restliche Prozent ist die Musiker-Polizei/Gitarristen.

Aber ich bin überzeugt, dass die Sinneswahrnehmung der Hörer nicht zu unterschätzen ist, Musik löst da auch vieles auf einer unterbewussten Ebene aus. Oder eben nicht. Das auch so schon als "geil" empfundene Konzert hätte sich - da bin ich sicher - eben noch tiefer als unauslöschliches Sinneserlebnis eingebrannt, wenn der Sound noch besser gewesen wäre. Ich glaube, dass da wenige Nuancen darüber entscheiden, ob das Publikum ein wenig mitwippt - oder komplett abgeht. Diesen Effekt würde ich auch dem "Laien-Hörer" nicht absprechen, eher im Gegenteil. Wo man selbst als Musiker gerne analytisch hinhört, zählt für den "laien" ganz unvoreingenommen das Gesamterlebnis. Und da ist es durchaus nicht egal, wie es klingt.

Der Erfolg der Beatles gründet - das ist meine Überzeugung - nicht nur auf dem genialen Songwriting sondern auch auf den ebenso genialen Produktionen von George Martin, dass Zeug klang zu seiner Zeit atemberaubend gut (und tut es heute noch) und so etwas entscheidet durchaus darüber, ob der Hörer berührt wird, oder nicht.

Diese Denke war über Jahrzehnte Allgemeingut bei den renommierten Produzenten, bzw. ist es ja im Grunde bis heute, wenn Produktionen so totkomprimiert und EQed werden, dass sie auch auf minderwertigen Endgeräten noch "drücken" und die entsprechende Zielgruppe zufrieden stellen.

Leider hat sich eben der Anspruch geändert, woran die Industrie mit ihrer "Erziehung" der Konsumenten auch nicht ganz unschuldig ist. Ich glaube ja, dass man auch heute noch junge Menschen mit guter und gut klingender Musik begeistern könnte, wenn man wollte. Aber jetzt schweifen wir ab ;-)
 
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dubbel
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Erledigt
Ich bin seit über 40 Jahren user und Fan von Transistoramps.
Ich hatte auch immer zwischendurch Röhrenamps, komme aber immer wieder zu Transistoramps zurück. Die schlechte Meinung über Solidstate kann ich absolut nicht verstehen.
also ich schon sehr lange im Geschäft und von daher nehme ich dein Statement nicht ernst. So denkt doch niemand, außer, um zu provozieren.
Wenn man dagegen eine ernsthafte bejahende Meinung über Halbleiteramps hören will, dann kann man ja die entsprechenden Bücher von H. Lemme lesen.
99% aller E-Gitaristen präferieren ganz klar Röhrenamps, und das hat auch seinen Grund, denn Röhrenamps haben Charakter, also ihren ganz spezifischen Ton, der aus Bauelementen und Schalttricks resultiert. Aus diesem Grund versucht man mit Halbleitern Röhrenamps nachzubauen. Das umgekehrte ist allerdings nie der Fall. Womit die Frage eindeutig beantwortet ist.
 
Geschmack ist halt subjektiv. Wenn Transistorsound komplett minderwertig wäre, würden nicht so viele Tretminen verkauft werden.
 
und das hat auch seinen Grund, denn Röhrenamps haben Charakter, also ihren ganz spezifischen Ton, der aus Bauelementen und Schalttricks resultiert

nun ....... und da ich mit elektronik groß geworden bin , erkläre mir bitte mal die " schaltungstricks " die den charakter eines röhrenamp prägen :weird: .

röhren verhalten sich nur etwas anders , wie transistoren und man hat beim röhrenamp eben noch einen ausgangsübertrager , der auch klangformend eingesetzt werden kann ....... alle anderen bauteile unterscheiden sich im grunde nicht !

kannst ja hier mal ein paar beispiele für diese " tricks " raussuchen :

https://www.amprepairparts.com/schematics.htm
 
Aus diesem Grund versucht man mit Halbleitern Röhrenamps nachzubauen. Das umgekehrte ist allerdings nie der Fall.
Doch. In so manchem high gain Röhrenamp sind clipping Dioden eingebaut.

Ansonsten gibt es aber wenig nachzubauen, die Funktionsweise der beiden unterscheidet sich nicht sonderlich. Der größte Unterschied wird wohl sein, dass eine Leistungsröhre einen Trafo vor dem Lautsprecher braucht und ein Transistor direkt bzw. über einen Kondensator angeschlossen werden kann.
 
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Doch. In so manchem high gain Röhrenamp sind clipping Dioden eingebaut.
Leider nicht ganz richtig mitgedacht - auch hier werden Halbleiter zur Erzielung eines Effekts eingesetzt. Spricht gegen den Standpunkt, dass Röhren alleinseligmachend sind - aber zeigt kein Beispiel, wo Röhren anstelle von Halbleitern eingesetzt werden.

Das ist auch unwahrscheinlich, da a) Halbleiter später entwickelt wurden und b) Röhren sowohl vom Aufwand für die Erzeugung der Hochspannung als auch von den reinen Bauteilkosten klar teurer sind. Dazu produzieren sie noch jede Menge Wärme und nehmen einigen Platz in Anspruch. Es gab aber schon erstaunliche Sachen mit Röhren, zB. die ersten Operationsverstärker. Die haben sich aber erst mit der Halbleitertechnologie und entsprechend niedrigen Kosten durchgesetzt.

Als Beispiele könnte man vielleicht trotzdem die Vox Tonelab und Valvetronix Modelle (digitale Modeller) und einige Verzerrer-Stompboxen anführen. Mit wenig Berechtigung, da die Röhren hier zur Erzeugung von für Röhrenverstärker typischen Verzerrungen dienen sollen (allerdings als Ersatz für die Erzeugung per Halbleiter oder digitaler Simulation). Marketing spielt sicherlich auch eine Rolle. Interessant: In diesen Anwendungsbereichen werden die Röhren übrigens (fast immer) noch nicht mal mit Hochspannung betrieben ...
 
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Ich kenne jetzt keinen Serienamp aus dem FF, aber in „The ultimate Tone“ wird durchaus beschrieben, wie man Vakuumdioden fürs clipping einsetzt.
 
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Einige Pedale sind nichts anderes als eine Verstärkervorstufe in einem kleinen Kästchen. Manche sogar gleich mit Endstufe. Z.T. Nachbauten bekannter Amps mit einem J201 statt ECC83. Ist das dann nur deswegen kein Amp, weil es auf dem Boden liegt anstatt auf der Box steht? Oder wo fängt das eine an und hört das andere auf?
 
also ich schon sehr lange im Geschäft und von daher nehme ich dein Statement nicht ernst. So denkt doch niemand, außer, um zu provozieren.
Wenn man dagegen eine ernsthafte bejahende Meinung über Halbleiteramps hören will, dann kann man ja die entsprechenden Bücher von H. Lemme lesen.
99% aller E-Gitaristen präferieren ganz klar Röhrenamps, und das hat auch seinen Grund, denn Röhrenamps haben Charakter, also ihren ganz spezifischen Ton, der aus Bauelementen und Schalttricks resultiert. Aus diesem Grund versucht man mit Halbleitern Röhrenamps nachzubauen. Das umgekehrte ist allerdings nie der Fall. Womit die Frage eindeutig beantwortet ist.

Warum sollte ich provozieren wollen, das ist eine Unterstellung.
Ich möchte auch keine "bejahende" Meinung hören, aber alle außer dir scheinen das auch so kapiert zu haben.
 
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99% aller E-Gitaristen präferieren ganz klar Röhrenamps,

..... und dazu schauen wir uns einfach mal die angebotspalette der firma thomann an ....... der stellt sich sicherlich nicht zig transistoramps dahin , wenn die nur von 1 % gespielt werden ;)

angebot röhren tops : 216
angebot trans. tops : 64
angebot hybrid tops : 28

angebot röhren combos : 166
angebot trans. combos : 150 <<<<< !!!
angebot hybrid combos : 9

jetzt mal bei den bassern guggen :

angebot röhren tops : 21
angebot trans. tops : 131 <<<<<< !!!
angebot hybrid tops : 50

angebot röhren combos : 0
angebot trans. combos : 140
angebot hybrid combos : 7


bei den amps für akkustik gitarre hab ich nicht mehr geschaut , wäre aber sicherlich auch noch interessant .

also , thomann stellt sich zig produkte aufs lager , die kaum gewünscht sind ??
 
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also ich schon sehr lange im Geschäft [...] 99% aller E-Gitaristen präferieren ganz klar Röhrenamps

Erstaunlich, mit welcher Vehemenz sich Fender, Marshall, Vox, Peavey, Blackstar, Roland, Boss, BluGuitar, Hughes & Kettner, Randall und viele andere um die Gunst dieser 1% schlagen. :ugly:
 
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... der stellt sich sicherlich nicht zig transistoramps dahin , wenn die nur von 1 % gespielt werden ;)
Deine Übersicht bildet aber einen sehr aufschlussreichen Aspekt gar nicht ab: Nämlich die Preisbereiche, in denen die jeweiligen Produkte angesiedelt sind. Der größte Teil der genannten 150 Transistor-Combos ist im unteren bis mittleren Preissegment angesiedelt, bei den Röhren-Combos dürfte sich das gegensätzlich verteilen.

Nach wie vor ist - rein vom Marktangebot und ganz "unideologisch" betrachtet - Fakt: Je höher der Preis des Gitarren-Amps, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es sich dabei um ein Röhren-Gerät handelt.

(Jetzt sind wir wieder an der Stelle, wo der "Röhren-Gegner" gerne unterstellt, dass die Käufer dieser Geräte des Hörens unfähige Marketing- und Image-Opfer sind ...)

Ich wiederhole gerne: Ich bin kein Gegner von Transistor-Amps (und einige meiner Lieblings-Metalsounds stammen von solchen, zu hören bei Dimebag Darrell, Tommy Victor, Chuck Schuldiner, J. Yuenger ...) aber ich behaupte: Wenn es möglich wäre, das Klangverhalten (und Spielgefühl!) von Röhren-Amps mit kostengünstigeren technischen Lösungen 1:1 abzubilden - dann hätte der Markt das Thema geklärt und es gäbe sie nicht mehr.


Zum Thema Bass-Amps:

Das ist eine ganz andere Ausgangslage, denn wie viele Bassisten (außer Lemmy mit seinem Marshall) fallen Dir ein, die wirklich verzerrt spielen?

Und wenn es ein bestimmter klassischer, leicht angezerrter Sound sein soll, steckt meisten ein Ampeg SVT dahinter ...

So, und da Bassisten in der überwiegenden Mehrheit auf einen stabilen, eben nicht clippenden Sound setzen, ist es nur logisch, dass dahinter wattstarke Transistor-Endstufen stecken - was mit Röhren eben in der Tat nur noch mit einer kaum zu vertretbaren Schlepperei + einem halben Monatsgehalt für einen Röhrenwechel möglich wäre.

Insofern unterstreicht diese unterschiedliche Entwicklung beim Equipment von Bassisten und Gitarristen doch vor allem die Feststellung, dass die Sounderwartungen letztlich darüber entscheiden, welche Technologie welchem Musiker mit seinem jeweiligen Spielstil und in seinem spezifischen Genre geeigneter erscheint.


Tretminen sind keine Amps.
Im Wortsinne ("Amplifier") schon, aber was die Kollegen da übersehen ist, dass es natürlich einen Riesenunterschied macht, mit was für einem Amp das von der Tretmine modifizierte Gitarrensignal dann letztlich verstärkt wird...

Der bzgl. seines Clean-Sounds als "Benchmark" betrachtete JC 120 ist z.B. eine ziemlich miese Pedal-Plattform, da nützen auch die röhrenähnlichsten "Boutique"-Overdrives davor nix.
 
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