Das arabische Akkordeon

Meine gefeilten Zungen schwächeln klanglich schon etwas. Da werde ich noch mal nachbessern.
Alternativ zum Lot auftragen lassen sich auch Messingplättchen auflöten.
Ich glaube daß ist leichter umzusetzen ohne daß sich das Lot unkontrolliert verteilt.
Höher gefeilt werden muß dann in beiden Fällen

https://www.akkordeonist.ru/history/vostochnye-garmoniki-tatarskaya-garmonika-vostochnyy-bayan

Nach dem Googleübersetzer hat dieser spezielle Harmonikatyp noch keinen genauen Namen erhalten
und wird seit 1961 in Kasan an orientaische Tänze und Lieder von mehreren Betrieben angepaßt produziert.
Die tiefen Töne sind anders als beim Bercandeon auf beiden Seiten oben ( 2,5 Oktaven )
Auf der rechten Seite ist die Kombination der Stimmzungen aller schwarzen Tasten gegenüber den Weissen anders verteilt.
Wie genau werde ich aus dem Googleübersetzter auch mangels eigenem Fachverständniß nicht ganz schlau.
Die linke Seite scheint gegenüber der rechten Seite auch speziell abgestimmt.
 
Alternativ zum Lot auftragen lassen sich auch Messingplättchen auflöten.

Wir sprechen hier aber nur von 1/4 Ton... das ist, wenn man die ganz tiefen Töne mal ausklammert nicht viel was man an Material ändern muss! Auf die ganze Zungenfläche veteilt ist dann sehr wenig Abtrag... Auch beim Hochstimmen ist das auf die Zungenfläche verteilt gesehen sehr wenig Material. Wir sprechen da nicht von Materialänderungen im Gramm Bereich, sondern im 1/100 bis 1/1000 Gramm Bereich!

Auch wenn 1/4 Ton im Vergleich zu einer normalen Verstimmung sehr viel ist, ist es absolut gesehen sehr wenig. D.h. auch hier sollte man nicht mit der großen groben Feile, sondern mit der feinen Feile ran und flächig arbeiten. Solange man die Zunge auf der ganzen Fläche nacharbeitet passiert der gar nichts. Erst wenn man nur lokal arbeitet schwächt man hierbei die Stimmzunge.
D.h. am sinnvollsten sollte man die umzustimmende Stimmplatte ausbauen - die Zungen ganzflächig nacharbeiten und in etwa vorstimmen - wieder einbauen und dann fertigstimmen, wie gewohnt.

Nur bei den ganz tiefen, die schon von Haus aus in den Bereich der Ballastgewichte kommen, macht die Lötmethode Sinn. Bei den normalen Zungengrößen sind die Lötpunkte und die aufgelöteten Plättchen mit Kanonen auf Spatzen geschossen und braucht dann entsprechende große Eingriffe der Nachbessserung an der Zunge... Das schwächt die Stimmzungen dann schon.
 
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Ich habe es natürlich genau verkehrt gemacht also lokal statt flächig.
Genug Stimmzungen das nochmal zu üben und zu verbessern habe ich aber auch noch.
 
Ich habe es natürlich genau verkehrt gemacht also lokal statt flächig.

Flächig sollte gearbeitet werden, wenn die Stimmzunge als Ganzes auf einen Zielton hergestellt oder vorgestimmt wird.

Denn die ganze Stimmzunge ist ja die Feder, die die Zunge zurückfedern lässt. Drum versucht man die Schliffkurve so zu gestalten, dass die ganze Zunge gleichmäßig stark belastet wird. Und darüber hinaus ist man bemüht gerade soviel Masse dran zu lassen, wie benötigt, damit die benötigte Federsteifigkeit vorhanden ist aber kein zusätzliches Material, das dann erst in Schwung gebracht werden muss. Dann wird die Zunge auch schnell und leistungsstark. Was passiert wenn man zusätzlich Gewicht draufpackt sieht man an den Basszungen... die brauchen dann halt länger bis die in Fahrt kommen.

Und lokal wird gearbeitet, wenn der Ton schon ungefähr stimmt und im eingebauten Zustand nur noch feingestimmt werden soll (da kommt man ja nicht mehr flächig an die Stimmzungen ran.. an die innenliegenden schon gar nicht. Da gehts dann ja nicht anders.


Wenn du noch genügend Stimmzungen hast, dann versuche die Stimzunge möglichst großflächig (im ausgebauten Zustand) in etwa auf den Zielton vorzustimmen. Und dann das feintstimmen im eingebauten Zustand auf die übliche Art fertig zu stimmen. Das sollte ohne "Qualitätsverluste machbar sein, denn beim herstellen werden aus einer Platten/Stimmzungengröße ja meist auch mehrere Töne draus geschliffen und da sind öfter mal 3 bis 4 Stimmplatten von der Geometrie genau gleich... nur im Ton anders. Also kann man auf die Art mal mindestens +/-2 Halbtöne rauf oder runter herstellen... dann kann man auf die Art auch eine Stimmplatte um einen 1/4 Ton umstimmen.

Wenn man im eingebauten Zustand nur lokal um 1/4 Ton umstimmt, dann baut man da eine Art Scharnierstelle in die Stimmzunge, die dann, weil sie weniger Federsteifigkeit hat als drumrum, so eine Art "weiches " Scharier bildet - das geht dann auf Kosten der Klangkraft.

Im Prinzip ist möglichst großflächig umschleifen beim Stimmen immer sinnvoll, besser und sogar materialschonender... nur kommt man halt bei eingebauten Stimmzungen nicht so dran, wie man sollte und drum gibts dann dafür die anderen bekannten Methoden, mit denen man dann auch eingebaute Stimmzungen nachstimmen kann, ohne alles zerlegen zu müssen.

Ich schätze mal dass bei "arabisch gestimmten" Akkordeons die betreffende Töne auch zuerst vorgestimmt werden bevor man die Stimmplatten in den Stimmstock einbaut. Bzw. wenn man ein Instrument umstimmen will, dann vermute ich dass die betreffenden Stimmplatten hierfür zuerst ausgebaut , vorgestimmt und dann wieder eingebaut und fertiggestimmt werden.
 
Soweit ich es verstanden habe ist das arabische Akkordeon sehr schwer zu lernen und wird eher als Konzertinstrument eingesetzt.
Ich blicke bei meinem einfachen Versuchsakkordeon auch überhaupt nicht durch.
Das sind dann von der Ausgangsbasis sicher auch eher gute Instrumente die entsprechend sehr sorgfältig, dann sicher bei ausgebauten Stimmplatten,
für den erforderlichen Tonumfang umgestimmt werden können ohne die ursprünglichen Töne dabei zu verlieren.
Der orientalische Bajan scheint mir dagegen eher volkstümlich konzipiert und ist eingeschränkter im Tonumfang aber auch leichter zu spielen.
Die Spielweise könnte sich da auch mit dem Instrument entwickelt haben ähnlich wie bei den diatonischen Harmonikas.
Es klingen aber beide Instrumente , arabisches Akkordeon und orientalischer Bajan für meine Ohren ähnlicher als eine steirische Harmonika gegenüber einem Konzertakkordeon.
Mit einem solchen Garmon würde ich sicher leichter zurechtkommen als mit meiner umgebauten Cantulia.
Ich denke der orientalische Bajan gehört mit ins Thema unterscheidet sich aber im Aufbau zu weit vom arabischen Akkordeon um auch so genannt zu werden.
Ein Besitzer den ich danach fragte nannte den orientalischen Bajan tartarisch gestimmt.
 
Hier ein Ausschnitt aus einer interessanten Doku.
Klaus Huber erklärt ein wenig aus seiner Komposition und wie er Dritteltöne verwendet und erwähnt einige Bezüge zur arabischen Musik und wie er die Intervalle empfindet. Hugo Noth der (wie ich ihn nenne) Begründer der deutschen Akkordeontonkultur, erläutert ebenfalls was der Ton As ausdrückt und wie Huber in seiner Komposition verwirrt, weil man am Ende nicht mehr weiß, was das eigentliche As ist.

Ich finde solche Betrachtungen auch sehr spannend, wenngleich das Ergebnis oft skurril ist. Um "wohliger Ästhetik" geht es sowieso nicht.
Aber interessant ist, dass man das As mit einem Drittelton als scheussliches Tremolo hören kann, oder aber als stimmungsvoll (O Ton Huber "non dissonant").

Wie gesagt, das ist alles ziemlich spannend, leider nicht so durchsetzungsfähig bei uns.



p.s. aus der Schule Hugo Noth sind eigentlich alle aktuellen Hochschuleprofessoren und Neue Musik Solisten hervorgegangen.
 
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Ich bin günstig an einen einfacheren orientalischen Bajan (Garmon oder Quarmon) aus Kazan gekommen der heute mittag bei mir ankam.
Es ist nicht das Spitzenprodukt der orientalischen Bajane und der Zustand ist auch nicht mehr so frisch.
Der Balg ist dicht aber die Holzklappen sind direkt ohne Filz mit Leder beklebt und der Federdruck könnte stärker sein.
Eine Stimmplatte mußte ich behelfsmäßig festlöten und verschiedenes zurechtfummeln fürs Erste.
Da läßt sich noch einiges verbessern.
Vierteltöne gibt es da keine.
Der orientalische Klang wird durch die beteiligten Stimmzungen erreicht und für weniger geübte auch durch die Tastenbelegung vereinfacht.
Die Töne sind bei diesem Garmon beidseitig um einen Schritt versetzt (Photoshopmarkierung Bild).
Auf der C Taste klingt H ( B ) und C D E F G A rücken eine Taste weiter.
Die Klangfarbe der linken und rechten Seite ist leicht unterschiedlich aber die Tonhöhe beider Seiten sind gleich.
Da beide Seiten symetrisch zueinander sind findet man sich links mit etwas Tastenerfahrung daher auch ungeübt vergleichsweise leichter zurecht als zB. im MIII.
Die tiefen Töne sind auf beiden Seiten oben.
In diesem Fall sind keine durchgehenden Stimmstöcke verbaut sondern gewachste Stimmzungen wie gewohnt.
Dieses handliche Instrument wiegt geschätzt ca 5 bis 6 kg.
Die Bauart und auch die Klangart gefällt mir sehr.
Ein solches Instrument könnte man für Pianisten auch wie ein Bercandeon bestücken wenn man die tiefen Töne links nach unten setzte.
Die linke Seite ist aber sicher weniger leicht bedienbar wie bei einem Bercandeon und wird auch weniger eingesetzt als die rechte Seite.

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Bei dem Instrument sind auf der linken Seite 90 Zungen verbaut für jeden Knopf drei. Auf der linken Seite sind es aber 108 Zungen.
Für die obere Tastenreihe sind auch je 3 Zungen verbaut für eine Taste und die obere Reihe klingt ähnlicher der linken Seite.
Für die untere Tastenreihe sind es aber 4 Zungen wodurch sich diese Tastenreihen klanglich deutlicher von allen anderen unterscheidet.
Nach der Googelübersezung der russischen Beschreibung des Orientalbayans klingen auf den Haupttasten zu zwei Hauptstimmen eine Oktave drunter und eine auf dem Quintett.
Auf den schwarzen Tasten klingen zwei Hauptstimmen und eine auf der Oktave höher.
 
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Скоро сказка сказывается, да не скоро дело делается
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Сделал дело - гуляй смело

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Ein sehr spannendes und interessantes Thema. Aber ich denke, wir sollten eher von "orientalischen Skalen" oder "orientalischer Musik" statt "arabischer Musik" und "arabischen Skalen" sprechen, denn die Vierteltonmusik ist schon vor der Arabisierung Persiens dort gespielt worden. (Mein Mann ist Iraner, daher weiß ich das) und auch in der azerbajdjanischen Kultur, sowie in der Türkei werden Vierteltöne verwendet.

Edit: um auf die Aussage Deines ex-Persers zurückzukommen:
Ganz- und Halbtonschritte bzw. die Abfolge von Ganz- und Halbtonschritten charakterisieren unsere Skalen (Modi).
Im Arabischen gibt zusätzlich auch noch 3/4-Tonschritte oder 3/2-Tonschritte in den Skalen (Maqamat).
 
Ja das paßt.
Ich wollte Tabak holen im Kiosk um die Ecke und erzählte dem Iraner der gerade da war vom " arabischen Akkordeon ".
Der hat mir dann einen Film gezeigt auf You Tube vom Garmon ( Qarmon ) und wußte davon.
Zwar ist das nicht das gleiche, bzw. nicht daß was man streng genommen unter einem arabischen Akkordeon versteht und wurde schon Orientalbayan benannt.
Eine genaue Bezeichnung wurde da nie gefunden.
Oriental paßt besser in beiden Fällen.
Das Garmon hat keine vergleichbaren Vierteltöne kling aber dennoch oriental.
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Das Teil war mir nocht etwas zu klapperig klanglich sowohl die Tasten als auch die Knöpfe.
Also habe ich Filz nachgerüstet und auch Tasten und Knöpfe abgefedert.
Die Federung der Diskantseite war etwas schwach.
Da habe ich eine andere Federung gewählt.
Auf der linken Seite war die Federung ausreichend aber das Gestänge instabil.
Da habe ich ich mir was stabileres und leicht demontierbares gebaut.
So spricht das schon deutlich besser an und ist ein super leichtes vielseitiges Garmom B 37 x T 19 x H 33.
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Das sind sicher Gestängeteile die auch in einer anderen Technik verwendet werden mit den Laschen.
Einige der Laschen am Ende brachen direkt ab beim Versuch das zu zerlegen.
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Da ist mir eine leichter lösbare Verbindung lieber und Messing sowieso auch wo man es nicht direkt sieht.
Der Heißkleber ist nicht optimal aber zum Test bis alles wirklich gut klappt praktisch.
Zur Größe hab ich mal ein Feuerzeug daneben gestellt.
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Ein schönes kleines erstaunliches Akkordeon.
 
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Ja, es sieht wirklich schön aus mit den ganzen Intarsienarbeiten- richtig kunstvoll verziert! Es wird bestimmt gut klingen, nach Deiner Überholung.
Ich meinte das mit den orientalischen Skalen und Tonleitern eher allgemein, gar nicht so auf das Akkordeon bezogen.
Für diverse Saiteninstrumente ( z.B. das Tar, Setar ) gibt es Systeme mit verschiedenen Intervallen (guckst du unter "Dastgah" oder "Tar" )
 
https://universes.art/de/biennale-venedig/2017/tour-san-marco/azerbaijan/
Mir war besonders die fünfsaitige Kamantsche aufgefallen gezupft wie eine Laute und dazu auch mit dem Bogen gespielt.
So klingt das wie zwei Instrumente.
Im Iran scheint sie viersaitig.
Leider fand ich keine Aufnahme zusammen mit dem Qarmon.
Wir haben gestern ein schönes Ergebniß erzielt mit dem Tischharmonium Le Guide Chant Kasriel daß sich dem Garmon entsprechend einstellen läßt durch Verschieben der Klaviatur
so daß auch da wie beim Garmon alle Töne um eine Taste aufrücken.
Mein Mitmusiker der sich nur wenig auf Tasten versteht brauchte sich dann zur Begleitung nur auf Schwarz oder Weiss konzentrierten.
Der Heißkleber an den Garmonklappen ist mittlerweile ausgetauscht und die Klappen schließen sauber.
Als nächstes versuche ich dann durch dünnere Federdrähte den Federdruck an den Tasten wieder etwas zu reduzieren.
 
Auf der linken Seite schließt alles bestens.
Rechts müssen die Klappen flexibler sein daher habe ich den Heißkleber zunächst getauscht duch elastisches Klebeband.
Da kann ich zur Optimierung noch etwas vor und zurückschieben.
Mit dem Federdraht für die Clavishebel hatte ich mich als Bastler verschätzt.
Da fehlt dann doch die Erfahrung im Instrumentenbau.
Jetzt bin ich mit dünnerem Draht an die Grenze gegangen was so gerade noch schließt.
Dafür sind die Tasten leicht beweglich und die Federn viel leichter austauschbar.
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Die Nebengeräusche von Klappen und Knöpfen sind weg. Ich hab dazu mal eine Anfängerklangprobe aufgenommen.
 
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Letzte Woche habe ich einen klangstärkeren Orientalbajan aufgetan.
Das Teil war arg ramponiert.
Die Abdeckungen beider Seiten waren mehrfach gebrochen.
Die Zierverleistung oben und unten sowie mehrere Strasssteine und drei Metallaußenecken fehlten.
Da der Klang aber super ist und alle Töne mit ausreichend Druck gut ansprachen habe ich es trotzdem mitgenommen.
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Um die Patina möglichst zu erhalten habe ich die oberste Schicht der Sperrholzplatte vorsuchtig abgehoben und eine neue Platte damit furniert.
Etwas werde ich da später noch vorsichtig nachschwärzen und polieren.
Die Knöpfe sind noch nicht ganz auf einer Höhe aber lassen sich leicht ausrichten durch Zurechtbiegen der inneren Drähte.

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Für die Zierleisten habe ich ein Messingrohr aufgeschlitzt zurechtgeformt und mit Lot patiniert.
Die neuen Außenecken aus Messingblech sind hinten verbaut.

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Die Bauweise der Mechanik ist solide und hat nicht gelitten. Eine Gründliche Reinigung steht noch an.
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Die durchgehenden Stimmplatten sind auf Leder gesetzt.
Die beiden Bajane haben keine Luftklappe und hatten keinen Balgverschluß.
Den habe ich mir hier innen eingebaut mit einem Haken der verriegelt wenn das Instrument steht.


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Auf der Rückseite gab es ein unschönes Loch in dem ein Mikroanschluß gesessen haben wird.
Daher habe ich da eine Klinkendose eingesetzt für ein Hohnereinbaumikro daß mit dem Cubeverstärkern ganz gut funktioniert wenn man die Höhen weit runter dreht.
Das Gehäuse ist wieder leicht zu öffnen nachdem ich die untere Falzleiste durchgeschnitten und neu eingeleimt habe.
Jemand hatte die Lederdichtung mit reichlich Silicon so eingeklebt daß es sich nicht mehr öffnen ließ ohne Die innere Leiste zu zerschneiden.

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Dieser Bajan wiegt ca. 7 kg und ist dabei nur etwas größer als der vorherige.
Es ist je Ton eine Stimmzunge mehr verbaut.
5 Zungen für die Haupttasten der rechten Seite und 4 für die schwarzen Tasten und die Knöpfe der linken Seite.
Auch bei diesem Garmon liegt H auf der C-Taste und die Tonhöhe beider Seiten ist gleich.
Die Stimmung ist ähnlich aber der Klang voller wärmer und weicher.

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Die Tasten meiner Orientalbayane sehen etwas unterschiedlich aus sind aber spieltechnisch in der Funktion etwa gleich.
Der Tastenabstand beträgt 17mm und der Abstand vom Drehpunkt zu den Clavishebeln und dem Ende der schwarzen Tasten 4cm.
Der Tastenhub ist da entsprechend gering und die Tasten sind dazu stark gewölbt ausgeführt so daß sie auf Druck von der Seite sehr leicht ansprechen ähnlich einem guten Knopfakkordeon.
Ich selbst nutze es natürlich an der Wupper eher für die bergische Heimatmusik.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieses Akkordeon klingt für meine Ohren wie ein Qarmon ( Orientalbayan ) und nach arabischem Akkordeon ( partiell umgestimmt auf Vierteltöne )
 
In den letzten Tagen habe ich ein bisschen ausprobiert, wie ich Vierteltöne auf dem Akkordeon umsetzen würde und habe mir als Anregung einige Youtube Videos angeschaut.
Die vielen Infos und Musikbeispiele in diesem Forum habe ich sofort nach der Entdeckung verschlungen, vielen Dank dafür!

Was ich als nächsten Schritt brauche, sind Bücher. Literatur.

Kennt jemand von euch Lektüre zum Thema, wie sich das Akkordeon im arabischen Raum etabliert hat und welche Spielweisen/ Umbauten bestehen, um die Skalen spielbar und "orientalisch" zu machen?

Danke für eure Hilfe!
 
Das arabische Akkordeon mit zusätzlichen Tönen ist hier im Anfangsvideo und auf Seite 2 etwas beschrieben.
Nachdem ich mir dann eins entsprechend umgestimmt hatte erschien es mir aber zu schwierig selbst damit zurechzukommen.
Und es gibt nur wenige Videos von Musikern die das beherrschen.
Text habe ich dazu auch nur wenig gefunden.
https://maqamworld.com/de/instr/acc... kam über Ägypten in die arabische Musikszene.
 
Gestern in Istanbul:




Für mich ziemlich seltsam, auch die Mischung der Künste.
Ich denke aber, dass man sich mit der Zeit an eine Kultur gewöhnt und Stück für Stück schätzen lernt.

Was denkt ihr?
 
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