Review Rocktile Redneck E-Bass Red Sunburst Ric Clone

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Hallo Zusammen,

heute möchte ich Euch den Rocktile Pro RB-400 präsentieren. Wie das Kürzel RB schon aussagt, handelt es zumindest der groben Optik um einen Rickclone. Echte Ricks sind nicht erst seit Lemmy dazu gegriffen hat sowohl optisch als auch technisch durchaus ein Leckerbissen. Jahrelang davon geträumt, aber früher™ hatte hier keiner der Musikläden einen zum Ausprobieren. Nebenbei bemerkt, hat sich das hier in der Gegend bis heute nicht geändert :D Nun, irgendwann wird so ein Traum trotz aller Widrigkeiten dann doch irgendwann greifbar und nach dem ausgibigen Antesten war meine Enttäuschung recht groß - ganz klar ein geiles Teil, das sein Geld auch absolut wert ist, aber von der Haptik und dem Spielgefühl einfach nichts meins. Schade, man kann eben nicht alles haben.

Oder doch? Mehr zufällig bin ich über den Rocktile gestolpert, Longscale, Linde, ganz andere Pickups, aber immerhin ein eingeleimter Hals. Momentan kostest das Teil bei den für diese Markte üblichen Kistenschiebern so 170 Euro, kann man mal versuchen.

rick clone rocktile (0001 von 0009).jpg


Ein Bild mit der Blechabdeckung über dem Jazzy Pick bleibe ich Euch leider schuldig, das Teil war sofort weg ;)

Nun, alleine das Bild reicht eigentlich schon um festzustellen, das außer einer optischen Verwandschaft der Rocktile wirklich so gar nichts mit dem Original zu tun hat. Wer sich so etwas vorstellt, der kann getrost hier aufhören zu lesen.

rick clone rocktile (0002 von 0009).jpg


Nun, ich gebe ich ja zu, ich habe mir das Teil wirklich nur wegen der Optik gegriffen, war aber doch sehr erstaunt, das man das Teil auch wirklich spielen kann. Die Saitenlage war etwas hoch, das ist aber schnell korrigert. Keine scharfen Kanten oder Bünde, das Binding ist ok, der Sattel ist vernünftig abgerichtet, sogar die Oktavreinheit hat bei meinem Exemplar fast gestimmt. Trocken angespielt ist der Ton überall gleichmässig, recht langes Sustain, der Hals ist gerade und hat eine angenehme Breite von 44mm am Sattel und Bespielbarkeit bis zum 20sten Bund. Den lackierten Hals muss man halt mögen, aber das ist 2000ter Schleifpapier auch schnell mattiert. Die Lackierung ist übrigens gernerell für den Preis mehr als angemessen, einzig beim Binding als Hals ist ein minimaler Übergang zu fühlen und das Schlagbrett ist nicht schön entgratet. Für den Preis kann man das wohl verschmerzen. Das gute Stück bringt übrigens nur 3,8 kg auf die Waage, das Gewicht ist ja mit fortschreitendem Alter auch immer wichiger :)

rick clone rocktile (0003 von 0009).jpg


So, dann auf zum elektrischen Teil, der Rocktile hat einen Humbucker in einem verchromten Gehäuse in der Neck Positon - der sich überhaupt gar nicht als Daumenablage eignet - und in Richtung Bridge einen Single Coil Jazzy Pick up. Der wird im Lieferzustand von einer Chromblende kaschiert.


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Die Bedienung erfolgt über einen Kipschalter zur PU Wahl und je 2 x Volume und 2 x Tone Poties. Praktisch, so kann man die Tonabnehmer wählen ohne ständig an den Volume Poties rumzudrehen. Die Bridge ist auch nichts besonderes, man muss die Saiten durch die Löcher ziehen, es gibt keine Führung auf der Grundplatte, nur die Saitenreiter haben eine Nut. Einfacher Blechwinkel halt. Die Löcher sind zwar schon in der Grundplatte, der Bass bietet aber ohne zu Basteln eine Saitenführung durch den Body. Die Klinkebuchse ist in der Zarge, wie zu erwarten ist natürlich kein Stereoausgang.

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Die Mechaniken sind auch nichts besonderes, verrichten aber zuverlässig ihren Dienst. Die Gurtpins habe ich sofort gegen Securty Locks ersetzt. Mit Gurt hängt das Teil da wo es hingehört, der Bass ist nicht kopflastig, Shapings um sich besser an Bauch anzupassen gibt es keine :) Vom Spielgefühl geht er für mich wenig Richtung Preci, soundmässig eher wie ein Jazzy. Wie ein Rick aussehen heißt eben nich auch wie einer klingen.

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Verstärkt macht der Rocktile leider nicht so weiter wie trocken angespielt, Pickups und Poties sind zwar ok, mehr aber auch nicht. Damit kann man auch durchaus zurecht kommen und bei dem Preis müssen einfach irgendwo Abstriche gemacht werden. Dann doch besser bei Teilen, die man tauschen kann. Das ist auch mein Plan - der Bass selber gefällt mir irgendwie.

rick clone rocktile (0005 von 0009).jpg



Mein Fazit: Das Geld ist der Bass durchaus wert, die Basis ist solide, wer schon immer mal eine andere Optik haben wollte und sich auch nicht scheut voraussichtlich durchaus mehr als den Kaufpreis in Austauschteile zu versenken, kann mit dem Rocktile durchaus SBass haben. Ansonsten hat das große T einen Harley Benton im Programm der zumindest von der Brücke und den Picksups optisch mehr in Richtung Rick geht.
 
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Wo ist denn die Saitendurchführung durch den Korpus?🤔
 
Gar nicht, so wie es aussieht. Nur unter/hinter dem Blechwinkel versteckt.
 
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Passiert, trotzdem ein schöner Bericht!☺
 
EPBBass
  • Gelöscht von elkulk
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Verstärkt macht der Rocktile leider nicht so weiter wie trocken angespielt, Pickups und Poties sind zwar ok, mehr aber auch nicht. Damit kann man auch durchaus zurecht kommen und bei dem Preis müssen einfach irgendwo Abstriche gemacht werden. Dann doch besser bei Teilen, die man tauschen kann. Das ist auch mein Plan - der Bass selber gefällt mir irgendwie.
Cooles Review! Zur Pickup-Thematik hätte ich aber mal einige Fragen 😅
  1. Tausch der Pickups schon durchgeführt und wenn ja, womit und wie sind die Erfahrungen damit?
  2. Wie groß ist die Auswahl an alternativen Pickups? Der Neck-Pickup scheint ja gemäß JB-Standard zu sein, aber am Hals? Entspricht der maßlich dem Original, sodass praktisch alles an Replacement Pickups für Rickenbacker dort verbaut werden kann?
  3. Was sind sind sonst so die "Langzeit"-Erfahrungen nach fast einem Jahr mit dem Instrument?
 

Danke ;)


Tausch der Pickups schon durchgeführt und wenn ja, womit und wie sind die Erfahrungen damit?


Bisher nur in Planung, aber noch nicht gemacht. (I hab doch kei Zeit :D)

Wobei ich inzwischen den Bass auch mal im Bandkontext ausprobiert habe, und er dort zumindest nicht untergeht. Der Sound ist auch dort für micht "nicht so richtig gut", aber da kann jemand anders auch eine andere Meinung dazu haben. Aber eben, Pickup Tausch ist auf der To-Do List

Replacement Pickups für Rickenbacker

Genau solche sind angedacht, ebenso wie die Fräse um die Fräsungen entsprechend größer zu machen. Richtig passen würde da eher nichts. Klar, der Bridge Pick ist ein J Model, aber das ist jetzt für einen Rick Clone nicht so die passende Variante.

Was sind sind sonst so die "Langzeit"-Erfahrungen nach fast einem Jahr mit dem Instrument?

Dazu spiele ich ihn ehrlich gesagt fast zu wenig, da die vorhandenen Alternativen fertig und vorhanden sind :) Ich habe schon ein paarmal überlegt, den Bass wieder zu verkaufen, aber dann nehme ich ihn kurz in die Hand und finde die Bespielbarkeit schon wieder so gut, das die Idee gleich wieder vom Tisch ist. Man könnte also sagen, er ist irgendwie schon ein Keeper ;)
 
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Ist das Format vom Neck-Pickup in keinster Weise "standardisiert"? Ich hätte gedacht, dass bspw. so einer hier direkt passen würde.
 
"standardisiert"? I

Ich habe ehrlicherweise noch nicht mal nachgemessen. Wenn würde ich sowieso beide austauschen, um beim Bridge PU sind dann eh Holzarbeiten notig. Aber Du hast recht, man könnte endlich mal anfangen :gruebel:
 
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