Klang der NI B4

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doc-harry
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Liebe Freunde,

nun nutze ich ja seit einigen Wochen die B4II recht intensiv in unserer Band und kann über erste Erfahrungen berichten. Spielen tue ich meine B4 über ein nicht modifiziertes Leslie 760Pro.
Schon im Vorfeld hatte Helmut mir berichtet, dass er den Klang seiner B4 als schrill und manchmal aufdringlich empfindet. Mir fiel nun während einer Probe auf, dass es bei der B4II offenbar Frequenzen gibt, die deutlich lauter reproduziert werden als alle anderen und die das homogene Klangbild damit deutlich stören, bzw. sogar eine Gefahr für den Hochtöner oder die Ohren dessen, der sich zu nahe am Leslie befindet, darstellen. Daneben empfinde ich aber wiederum die Töne der hohen Zugriegel 2" - 1" deutlich zu leise.
Um den Eindruck nun zu erhärten, griff ich zum Mulitmeter und maß - ganz in Manier wie ich das auch schon bei meiner A100 getan hatte, den Ausgangspegel jedes einzelnen Tones jeder Taste nach.
Das Ergebnis seht ihr in der nachfolgenden Grafik:

NI-B4.jpg


Was auffällt, ist zum einen die Überhöhung der Töne 52-60 (analog zu den Tönen des original Tonewheel Generators) im Frequenzbereich 600Hz bis 1000Hz. Das ist genau der Übergangsbereich zwischen Tief- und Hochtöner, wo eine Pegelüberhöhung sich extrem ungünstig auf den Gesamtklang auswirkt.
Dramatisch wird aber dann der Bereich der Töne 81-84. Insbesondere beim 8" Zugriegel messe ich hier Pegel, die mit mehr als 4000 mV das
20-fache dessen betragen, was man in diesem Bereich erwarten darf. Leider ist hier mit einem guten grafischen Equalizer nur wenig auszurichten, da der Pegel der 2" und 1" Zugriegel für eine gut eingestellte Hammond deutlich zu niedrig ist und eine Absenkung mit einem Equalizer diese noch weiter in den Keller drücken würde.
Zum Vergleich habe ich in der nachfolgenden Grafik zur Skalierung die Extremwerte der B4 gekappt und diese den Messwerten meiner A100 gegenübergestellt. In dieser Darstellung wird dann auch deutlich, dass die Pegel der hohen Zugriegel der B4 zu niedrig sind für meinen crispen und klaren Wunschklang.

A100-b4 Vergleich.jpg


Asl Fazit scheint es mir, als hätte Native-Instruments als Vorbild für die Software eine Hammond verwendet, bei der die Widerstandsdrähte der Tastaturverharfung nicht mehr in Ordnung waren, oder es wurden während des Samplings die Zugriegel verstellt.
Leider habe ich keine Idee, wie man an Native Instruments herantreten kann, um diese Erkenntnisse einmal fundiert mit einem Entwickler zu besprechen, bzw. diese in die Weiterentwicklung der Software einfließen zu lassen. So macht das Spielen mit der Software leider nur den halben Spaß.
Vielleicht hat ja jemand von euch da einen brauchbaren Kontakt.
Falls jemand daran interessiert ist, diese Messung auch an seiner Orgel durchzuführen und hier zu veröffentlichen, kann er sich gerne per PN an mich wenden - ich werde ihm dann das Excel-Sheet zur automatischen Auswertung der Messdaten zusenden.

Viele Grüße,
Harald
 
Eigenschaft
 
hallo Jürgen,

ja, die B4 arbeitet zwar in der Klangerzeugung mit physical modelling, aber um die Rechenalgortihmen zu entwickeln muss das Material erst einmal gesampled und digital analysiert werden.

Gruß,
Harald
 

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