Fender Acoustasonic Tele

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dr_rollo auf der Suche nach einer neuen Akustik-Gitarre - die Qual der Wahl! Was will ich eigentlich? Ich hab ne einfache Takamine als Arbeitsgitarre, die sich aber mein Sohn unter'n Nagel gerissen hat, eine Cort, die gar nicht schlecht ist, allerdings auch schon deutliche 'Arbeitsspuren' aufweist, sowie eine 12 Saiter Taylor, die natürlich auch nicht für alles genutzt werden kann. Also wäre es Zeit für eine neue 6 Saiter. Taylor ist natürlich immer erste Wahl, aber noch eine Taylor? Warum nicht mal eine PRS, immerhin bin ich von den E-Gitarren recht begeistert. Also ab in den nächsten Musikladen zum Anspielen. PPC Music ist der nächste große Laden in meiner Umgebung und ist ganz gut ausgestattet. Dort gab es jede Menge Ibanez - haben mich alle nicht angesprochen, viele Fender, gefielen mir auch nicht, Taylor - klar, durch die Bank coole Gitarren, aber welches Modell, und wieviel bin ich bereit auszugeben? Von den PRS hatten sie nur die kleinen Parlours, und ne Dreadnought sollte es eigentlich schon werden. Ovation ist nicht meins, Cort hab ich schon. Martin, Gibson, Guild - alles geile Gitarren. D'angelico hätte ich gerne mal angespielt, hatten sie aber nicht da. Dann fiel mir ne LAG in die Hand, die fand ich interessant, stellte dann aber fest, dass die mit einem speziellen HyVibe System ausgestattet war, was interessant klang, sich aber nicht mal so auf die Schnelle erschließt. Die konnte ich dann kurz darauf dafür aber netterweise über eine Teststellung näher unter die Lupe nehmen (Bericht hier), war dann aber auch nicht das Richtige für mich, obwohl ich eigentlich die Vielseitigkeit gar nicht so schlecht fand. Da mir die Gitarre aber dann vom Grundsound und Bespielbarkeit gefiel, spielte ich kurz mit dem Gedanken, mir eine LAG ohne das HyVibe System zu holen. Nach längerem Anspielen ist dann der Funke doch nicht übergesprungen.

Dann bin ich zufällig in Youtube über einen weiteren Typ Akustikgitarre gestoßen, quasi Hybrid, Schwerpunkt Akustik aber auch möglich, als E-Gitarre einzusetzen: Fender brachte so eine Gitarre mit der Acoustasonic Serie in 2019 auf den Markt, und jetzt in 2021 mit der Acoustasonic Player eine leicht abgespeckte und günstigere Variante. Ich musste von der Art und der Optik gleich an eine Godin denken, die hatten früher mal eine Serie, die so ähnlich hieß: Acousticaster, auch als Hybrid-Gitarre gedacht, die optisch einer E-Gitarre glich, aber durch einen verbauten Piezo mehr in Richtung Akustik klingen sollte, das aber nicht wirklich erreichte.
Auf jeden Fall hat mich diese Acoustasonic - obwohl's eine Fender ist - gleich ein wenig angefixt, könnte ich doch so mit einer Gitarre sowohl Akustik- als auch E-Gitarreneinsätze abdecken. Ich bin im Prinzip in erster Linie als Keyboarder unterwegs, spiele aber seit meinem 12. Lebensjahr auch Gitarre und greife so auf der Bühne alternativ auch mal zu den 6 Saiten, und könnte so den Aufwand deutlich reduzieren, weil ich neben meinem Keyboardsetup auch immer noch die Gitarren im Gepäck haben muss.
Die Player passte hier eigentlich ganz gut in mein Beute-Schema, was Ausstattung und Preis angeht. Jetzt wo ich nun von dem Wunsch einer neuen reinen Akustik-Gitarre mich mehr in Richtung Nützlichkeit orientiere, musste ich natürlich noch andere Alternativen in Betracht ziehen. In Diskussionen mit Kollegen wurde mir mehrfach eine Line 6 Variax empfohlen. Die kommt für mich aber nicht in Frage, weil ich zum einen den Schwerpunkt auf Akustik-Gitarre lege, und auch in Punkto Optik und Authentizität nichts in der Hand halten möchte, was nach E-Gitarre aussieht und sich nach E-Gitarre anfühlt. Taylor hat mit der T5z noch eine Gitarre dieser Art im Programm, etwas teurer aber definitiv wert, sich näher anzuschauen. Mein Musikladen hatte sowohl Fender Acoustasonics vorrätig, als auch Taylor T5. Also hin, und den ersten Live-Test gemacht. Eine Acoustasonic Player hatten sie nicht, sondern nur das teurere American Modell in der Strat Ausführung. Die konnte ich ausgiebig mit der Taylor vergleichen, hab auch zum Vergleich immer wieder eine zu einer reinen Akustik-Gitarre gegriffen. Bei der Taylor kam ich sehr schnell zu dem Punkt, dass die nicht für mich in Frage kommen sollte, auch wenn sie mir von der Art, einer super Bespielbarkeit und Top-Verarbeitung extrem gefiel. Aber der Akustik-Sound, um den es mir in erster Linie ging, brachte sie halt nicht, die Fender hingegen schon. Leider hatten sie wie gesagt nicht die günstige Player vorrätig, und neben der Strat nur die Jazzmaster, die mir von der Form noch weniger gefällt als die Strat, und dann auch nur in Farben, die mir nicht gefallen. Hätten sie die Tele vorrätig gehabt, hätte ich wohl gleich zugeschlagen. Dann gab's die Tele in Natur aber als B-Stock beim großen T, und die steht nun seit heute bei mir.

Unpacking
Die Gitarre wird nicht in einem Case sondern in einem 'Deluxe' Gigbag geliefert. Und das ist wirklich eins der besten Gigbags, die ich je gesehen habe. Da kommt nicht einmal das hochwertige Taylor Gigbag mit. Super gepolstert und in den entscheidenden Stellen verstärkt. Vorne eine Tasche in die locker auch ein iPad und alles weiter an Zubehör passt, was man so benötigt.
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Als erstes fällt als nette Dreingabe ein Boveda Humidipak auf, das über dem Schallloch liegt. Im Lieferumfang ist weiterhin in einem schicken schwarzen Lederetui ein Zertifkat, ein Quick Start Guide, ein kleiner Fender Prospekt, ein Hinweis auf die Free Online Session bei play.fender.com (allerdings kein Code, um die 7days free period zu erweitern, was ja ganz nett wäre), ein Aufkleber und ein Impusschlüssel für die Halsjustage.
Besonders erwähnen möchte ich ein 3m langes USB Ladekabel. Die Gitarre hat nicht wie sein Nachfolger, die Player, oder wie die meisten anderen Gitarren mit eingebauter Elektronik eine 9V Batterie für die Stromversorgung vorgesehen, sondern wurde mit einem Akku ausgestattet, der über einen Micro-USB Anschluss geladen wird. Der Hersteller verspricht 20h Nutzungsdauer bei voll geladenem Akku.
Die Gitarre selbst ist mit knapp über 2kg schön leicht, liegt in der Hand genau wie (m)eine Tele, und lässt sich auch genauso cool spielen. Aufgrund der 11er Saiten mit umwickelter G-Saite ist das Spielgefühl natürlich wie auf einer Akustik. Eine leichte Kopflastigkeit bleibt nicht aus, was auf den Korpus zurückzuführen ist, der im Verhältnis zum Hals und Kopf mit den Mechaniken sehr leicht ist. Dies ist mir allerdings erst aufgefallen, als ich einen Gurt befestigt und sie mir umgehängt habe, und stört mich beim Spielen überhaupt nicht.
Ausstattung
Genau wie eine Telecaster hat diese Gitarre zwei Potis (hier mit schicken Knöpfen aus Ebenholz), einen Kipp-Wahlschalter - in diesem Fall allerdings 5fach - einen Pickup im Singlecoil-Format am Steg. In der unteren Zarge gibt es eine Klinkenbuchse, daneben den Micro-USB Anschluss zum Laden. In der oberen Zarge gibt es ein Shaping für die Armablage, wie ich es bei der Taylor Academy Serie zum ersten Mal gesehen habe. Was sie sonst von einer Telecaster unterscheidet, ist ein Schallloch und ein Holzsteg, wie er bei Westerngitarren üblich ist.
Optisch fand ich bereits in den YouTube Videos die aufgeleimte Decke etwas befremdlich. In Natura sieht das aber gar nicht schlecht aus, und ganz besonders cool ist das Ebenholz Griffbrett mit einer ausgefallenen Maserung. Das hat nur das Tele-Modell der Acoustasonic Serie.
Soundcheck
Im Gegensatz zu der neueren Player hat dieses Modell drei Pickups. Neben dem magnetischen Steg-Pickup gibt es einen Fishman Piezo und einen weiteren, der den Schall des Korpus aufnimmt, der bei der Player eingespart wurde. Nun wählt man nicht, wie man denken könnte, mit dem 5-Wege-Schalter lediglich eine Kombination dieser drei Pickups, sondern neben dem Volume-Poti hat der das zweite Poti, das als A/B bezeichnet wird, eine Klangfarbe hinzu. Eine Auflistung auf der Fender Produktseite beschreibt am besten die möglichen Soundvarianten und Kombinationsmöglichkeiten:
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Hier wird eigentlich schon klar, dass die Soundgestaltung nicht nur über das Mischen der drei Pickups erreicht wird. Wirft man einen Blick unter die Elektronikabdeckung, wird einem schon klar, dass hier etwas mehr als nur ein paar Kondensatoren verwendet werden. Wie will man auch sonst die Soundcharakteristik von Dreadnought zu Auditorium anpassen, oder eine leichte Verzerrung zum Pickup hinzufügen...
Hier zeigt sich aber gleich eine beeindruckende Entwicklungsarbeit. Es können wirklich alle Nuancen einer Akustik-Gitarre abgedeckt werden, mal vollerer Sound, mal etwas weniger Basslastig, mal mit mehr oder weniger Korpusresonanzen, und das alles stufenlos anpassbar. Selbst die Mischung der Electric Charakteristik mit der Korpusresonanz ergibt absolut interessante und vor allem brauchbare Sounds.

Erster Praxistest
Gestern hab ich mich mit ein paar Kollegen zu ner Akustik-Session getroffen, genau die richtige Gelegenheit, die Gitarre mal im kleinen Bandgefüge zu testen, zwei oder drei Akustik-Gitarren, mehrstimmiger Gesang, da ganze über ne kleine Gesangsanlage mit zwei 12/3er Boxen. Die Acoustasonic konnte sich ohne Probleme gegen eine Taylor und eine Guild durchsetzen, war nicht nur präsent, sondern glänzte ganz klar durch ihre Vielseitigkeit, weil ich mal eben schnell die Charakteristik für Strumming auf Fingerpicking und sogar auf E-Gitarre switchen konnte, sogar eben mal kurz ein leicht angezerrter Sound, ohne externe Effektgeräte. Ok, gerade die E-Gitarrensounds direkt aus der Gitarre, entfalten ihre Möglichkeiten natürlich erst richtig über einen Amp oder zumindest über ein entsprechendes Effektgerät, Boss GT8, Line6 Helix etc. Genau das wird es sein, wie ich die Gitarre nutzen werde. Im Moment spiele ich meine Akustikgitarre direkt in die PA und meine E-Gitarre über ein Mooer G200 in die PA. Ich hab mir überlegt, die Acoustasonic genauso über einen A/B Switch zu fahren, vielleicht aber sogar noch einfacher, ausschließlich über das Mooer, mit geeigneten Presets, die ich dann sowieso je nach Bedarf auswählen muss.

Soundcheck, wie ich die Gitarre auf der Bühne einsetzen würde
Ich hab jetzt viel hin und her probiert und bin zu folgendem Schluss gekommen, wie ich die Gitarre einsetzen würde:
Für reine Akustik Sachen, wo ich den puren Akustik-Sound brauche, geht die Gitarre direkt in's Pult. Wenn ich Effekte haben will, oder auch E-Gitarren-Sounds fahre möchte, geht die Gitarre direkt in's Mooer GE200. Dort habe ich ein paar Bänke von ganz Pur bis mal Chorus oder Reverb dazu, aber auch Bänke, wo eine Amp-Simulation oder auch weitere Effekte, wie ich sie für die E-Gitarre nutzen würde.
Genau so hab ich mal ein kurzes Demo erstellt, in dem ich das komplette Spektrum, wie ich es vielleicht bräuchte abgedeckt:

Wie beschrieben: Gitarre direkt in's Mooer, aus dem Output in's Interface. Bis 2:36 kommt alles direkt aus dem Output der Gitarre. Von 2:07 bis 2:36 hört man die E-Gitarre, wie sie pur aus der Gitarre kommen. Kann man eigentlich gut mit leben, aber wenn man ein bisschen mehr Biss haben möchte und natürlich die Möglichkeiten einer E-Gitarre plus Amp ausreizen will, ist das natürlich auch kein Problem. Ab 2:36 hab ich eine Twin Simulation im Mooer eingestellt, und ab 3:00 noch ein wenig mehr: Compi, Overdrive, leichtes Reverb. Das ist halt im Grunde das gleiche, als wenn ich mit meiner Fender Telecaster in's Mooer gehen würde.

Fazit
Nachdem wir gestern nochmal ne kleine Akustik-Session hatten, werde ich die Gitarre nicht mehr hergeben. Sie hat mich alleine aufgrund ihrer Vielseitigkeit auf ganzer Linie überzeugt. Während die Kollegen mit ihren Taylors und Guilds - absolut Top-Gitarren - immer nur den einen Sound hatten, und immer dann, wenn sie mal auf kurze Solo-Passagen gewechselt hatten, im Bandgefüge untergegangen sind, war die Acoustasonic immer Präsent da. Vielleicht sind's tatsächlich die drei Pickups, die ihr eine Gewisse Dynamik verleihen, mit einer Regelmöglichkeit, die eine 'normale' Westerngitarre nicht hat.

Pros:
  • Verarbeitung
  • Handling, Gewicht
  • Bespielbarkeit
  • Soundvielfalt
  • Durchsetzungsfähigkeit
  • Dynamik
Contra:
  • leichte Kopflastigkeit
  • keine Akku-Statusanzeige
 
Eigenschaft
 
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Heute hatte ich die Gitarre bei der Probe mit der Countryrock-/Blues-Band dabei. Erst haben sie alle komisch geschaut, dann hab ich sie angespielt, wo ein zaghaftes 'na ja' kam. Sie wussten nicht so recht, wo sie die Gitarre einordnen sollten. Beim Pos 1 Telecaster kam der erste 'Aha' Effekt: "Sehr geil!", und als ich dann im Bandgefüge die Akustiksounds gespielt hab, war ich sogar selber nochmal erstaunt, wie präsent und durchsetzungsfähig die Gitarre rüberkommt. Gerade so Picking Sachen (Landslide hatten wir mal zum Spaß angespielt), wo eine übliche Western Gitarre schnell mal untergeht, diese aber voll da ist. Hat am Ende dazu geführt, dass Landslide mal eben in's Programm gerutscht ist.

Bin gerade über den Beitrag von @Tom K. gestolpert, der sich diese Klampfe offensichtlich schon in 2019 zugelegt hatte und sich ähnlich begeistert geäußert hat wie ich.

Außerdem hab ich zufällig noch einen deutlich älteren Beitrag aus 2010 über eine Fender Acoustasonic Telecaster entdeckt, wo ich dachte, dass das ja gar nicht sein kann, weil die ja erst viel später released wurde. Aber offensichtlich hatte Fender in 2010 schon mal eine gleichnamige Klampfe rausgebracht mit der selben Idee nur noch nicht so ausgereift, lediglich eine Standard Tele mit einem Piezo-Pickup Steg ausgestattet. Aber hat sich wohl nicht durchgesetzt. Mit dieser haben sie's aber meiner Meinung nach absolut geschafft. Eine der besten Anschaffungen, die ich seit langem getätigt hab. Wer's günstiger möchte, sollte sich unbedingt die Player anschauen, die bis auf den fehlenden Korpus Pickup nahezu identisch ist. Einer meiner Mitmusiker wird sich die bestellen, und dann kann ich direkt vergleichen und hier berichten.
 
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Hallo @dr_rollo!

Herzlichen Dank für das gelungene Review. Ich finde es sehr informativ. :great:

Als mir ein Bekannter neulich erzählt hat, er hätte sich die Player gekauft, habe ich mich das erstemal mit diesen Instrumenten auseinandergesetzt und im Internet recherchiert. Als Akustikgitarrist irgendwie mit einem Gefühl zwischen Abscheu und Faszination.
Abscheu wegen der Optik - eine Tele mit Westerngitarrensteg und Schalloch schaut wirklich gewöhnungsbedürftig aus - und wegen der ganzen Technik - eine Akustikgitarre, die man erst an einen Amp anschließen muss und die den Sound vorwiegend digital erzeugt - ein Gedanke, an den man sich erst gewöhnen muss. Ein bisschen Frankenstein-Feeling. ;)
Toll finde ich vor allem, wie Du schon schreibst, dass viele Gitarristen sich auf diese Weise sparen können, mehrere Instrumente mitzuschleppen. Die Simulationen von akustischen Gitarren klingen auch wirklich bemerkenswert. Man mag kaum glauben, dass sie aus einem Piezo Pickup kommen.

Ich hätte da noch ein paar Fragen an Dich:
  • Würde Dich die Acoustasonic dazu einladen, sie trocken zu spielen? Sie also schnell mal zwischendurch in die Hand zu nehmen und vielleicht auf ihr zu üben? Oder käme Dir das gar nicht in den Sinn und würdest Du immer über einen Verstärker gehen?
  • Wie ist das Spielgefühl? Erinnert sie Dich mehr an eine E-Gitarre (dünner Korpus, langer, schlanker Hals) oder mehr an eine Western (11er Saiten, umwickelt g-Saite)?
  • Der akustische Sound wird ja digital geformt und geht dann in eine neutrale PA oder in einen Akustikverstärker. Wird der Singlecoil dann nicht auch "bearbeitet", so dass er über die PA gut klingt? Ist das Mooer dann nötig? Kann man den Singlecoil auch auf "pur" also unbearbeitet einstellen?
  • Denkst Du, dass es Softwareupdates geben wird, um künftig verbesserte oder erweiterte Simulationen (z.B. einen 12-string Modus oder einen Nylon-Sound) einspielen zu können oder wird die Gitarre auf dem Stand der digitalen Technik bleiben?
Gespannt bin ich auch auf einen Vergleich zwischen American und Player. Vor allem, was die Soundmöglichkeiten betrifft, die bei der Player ja eingeschränkter sind.

Viel Spaß weiter noch mit der Acoustasonic.
LG, Anderl
 
Würde Dich die Acoustasonic dazu einladen, sie trocken zu spielen? Sie also schnell mal zwischendurch in die Hand zu nehmen und vielleicht auf ihr zu üben? Oder käme Dir das gar nicht in den Sinn und würdest Du immer über einen Verstärker gehen?

Da ich die auch schon mal in der Hand hatte … ja, für mich alleine und mit der Erwartung „nur“ einen Belegsound für mein Spielen zu bekommen, erledigt sie das gut. Also perfekt zum leisen Üben.

Will ich hingegen den Raum füllen, wird es ne normal A-Gitarre.

Gruß
Martin
 
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Danke für die interessanten Eindrücke

Fender war schon häufiger mit solchen "Hybriden" Gitarren unterwegs,
Ich habe hier noch eine recht betagte "Stratacoustic". (noch mit der nicht gewölbten Rückseite)
Die hat einen Piezo und einen magnetischen Pickup. Am Amp klingt die gar nicht mal so übel.

EDIT: Trocken gespielt klingt die natürlich auch eher dürftig. ;-)
 

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Würde Dich die Acoustasonic dazu einladen, sie trocken zu spielen? Sie also schnell mal zwischendurch in die Hand zu nehmen und vielleicht auf ihr zu üben?
Ja, mach ich tatsächlich. Ich müsste das im Grunde nicht weil sie leiser ist als eine übliche Akustikgitarre, sondern weil sie schön handlich ist, und sich super bespielen lässt.
Wie ist das Spielgefühl? Erinnert sie Dich mehr an eine E-Gitarre (dünner Korpus, langer, schlanker Hals) oder mehr an eine Western (11er Saiten, umwickelt g-Saite)?
Sie spielt sich definitiv eher wie eine Akustikgitarre, liegt aber in der Hand wie eine E-Gitarre.
Der akustische Sound wird ja digital geformt und geht dann in eine neutrale PA oder in einen Akustikverstärker.
Ich habe nicht das Gefühl, dass der Sound ‚digital geformt‘, sondern er kommt in erster Linie aus dem Piezo, wird ggf. Noch ein bisschen digital angepasst, was aber in keiner Weise künstlich klingt, wie das bei einer Line6 Variax der Fall ist.
Wird der Singlecoil dann nicht auch "bearbeitet", so dass er über die PA gut klingt? Ist das Mooer dann nötig? Kann man den Singlecoil auch auf "pur" also unbearbeitet einstellen?
In POS 1 ist meiner Meinung nach ausschließlich der Single Coil pur im Einsatz. Dreht man den B dazu, wird der Single Coil angedickt, bekommt ein wenig Zerre, was sicher digital erfolgt, und für mich eher ein Kompromiss ist, was ich so nicht einsetzen würde, sondern da kommt mein Mooer zum Einsatz.
Denkst Du, dass es Softwareupdates geben wird, um künftig verbesserte oder erweiterte Simulationen (z.B. einen 12-string Modus oder einen Nylon-Sound) einspielen zu können oder wird die Gitarre auf dem Stand der digitalen Technik bleiben?
Das ist eine gute Frage, die ich mir auch gestellt hab, aber keine Antwort finde, und einen Ansprechpartner, wie wir in für viele Hersteller/Vertriebe haben, und den wir fragen könnten, haben wir hier nicht im Zugriff. Immerhin hat die Gitarre einen USB Anschluss, und da wäre es im Prinzip naheliegend, dass man darüber vielleicht auch Updates einspielen könnte.
Gespannt bin ich auch auf einen Vergleich zwischen American und Player. Vor allem, was die Soundmöglichkeiten betrifft, die bei der Player ja eingeschränkter sind.
Da gibt es ein Video auf Youtube, das Du Dir mal reinziehen solltest:
 
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So nach ein paar Wochen und häufiger Nutzung bin ich immer noch total begeistert von der Gitarre. Einziger Nachteil ist tatsächlich die Kopflastigkeit, was aber nur nervt, wenn man sie im Stehen mit Gurt spielt. Der Gurt, den ich bislang genutzt hatte, war ziemlich glatt, und da ist sie dann immer zum Kopf hin abgedriftet. Hab dann mal andere Gurte probiert, u.a. einen Leder Gurt, das war schon viel besser. Durch Zufall bin ich noch über einen No.1 Stretchgurt gestolpert, den ich noch liegen hatte, damit ist es perfekt.
Wo ich noch Bedenken hatte, dass es keine Akkuzustandsanzeige gibt, und ich irgendwann mal bei einem Gig ohne Strom da stehe, kann man glaube ich vernachlässigen. Der Akku hält tatsächlich ewig. Hab heute nach zwei Sessions und drei Proben vorsichtshalber mal wieder 'nachgeladen'. Nach gut 2h hat die LED dann grün geleuchtet, was 'Akku voll' bedeutet. Ansonsten ist es halt wie bei jeder anderen Gitarre mit aktiver Elektronik so, dass man den Stecker bei Nichtgebrauch rauszieht. Normalerweise hätte ich eine Ersatz-Batterie im Gepäck, in diesem Fall eine kleine Powerbank. Laden funktioniert zum Glück auch während des Spielens.
 
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Hi @dr_rollo !

Danke für deinen ausführlichen Bericht. Ich bin durch mehrere Demos auf diese Gitarre aufmerksam geworden und find sie - was den Sound betrifft - recht gefällig. Ich hätte jetzt die Gelegenheit eine gebrauchte zu einem guten Preis zu bekommen, bin mir allerdings noch nicht ganz sicher, ob ich die Konstruktion mit dem aufladbaren Akku als Innovation oder eher Mode-Trend sehen soll.
Da Lithium-Akkus ja darunter leiden wenn sie zu weit entladen werden und ich nicht nachvollziehen kann, wie der Vorbesitzer den behandelt hat, und außerdem so oder so der Akku höchstwahrscheinlich nicht so lange leben wird, wie die Gitarre, hätte ich da eine Frage dazu:
Du hattest ja schon das Elektronikfach offen, hast du gesehen, wo der Akku sitzt? Auf dem Foto ist das leider nicht zu erkennen. Ist der zugänglich, so das ein Tausch überhaupt möglich ist, oder muss man dann die ganze Elektronik tauschen?

Bei einem Instrument dieser Preisklasse wäre das schon schade, wenn man sie nach ein paar Jahren nur mehr eingeschränkt nützen kann, bzw. einen größeren Betrag in einen Austausch investieren müsste.

Besten Dank schon mal im Voraus!
Christian
 
Hi Christian,
Deine Bedenken bezgl. Akku sind meiner Meinung nach zu vernachlässigen. Erstens gehen aufgrund meiner Erfahrung solche Akkus nicht so schnell kaputt. Nichtsdestotrotz hab ich mich auch gefragt, warum sie bei dem neuen günstigeren NachfolgeModell, der Player wieder einen 9V Block als Speisung eingebaut haben. Gab es da schon Probleme mit dem Akku, oder gab es andere Gründe?
Aufgrund Deiner Frage hab ich mal zweite Platte unter dem Steg bzw. Pickups abgeschraubt. Unter dieser ist der Akku aufgeklebt. Es steht Fishman drauf, scheint also mit dem System, das ja von Fishman stammt geliefert zu werden. Ob man diesen Akku als Ersatzteil von Fishman geliefert bekommen kann - möglicherweise. Ich hab dann auch mal vorsichtig die Verpackung des Akkus geöffnet, da sind wohl normale Zellen drin, vielleicht auch im Modellbau zu bekommen. Das Akku des Kabels ist auch nur unter der Abdeckung zum Elektronikfach durchgeführt, wo er mit einer Steckverbindung auf der Platine sitzt. Also wäre auch ein Austausch kein Problem und könnte von jedem selber vorgenommen werden.
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@dr_rollo Vielen Dank, sehr nett von dir gleich nachzuschauen.

Du hast Recht, bei der geringen Anzahl von Ladezyklen kann es gut sein das mich der Akku überlebt. Nichtsdestotrotz ist es beruhigend zu wissen, das man ihn schlimmstenfalls mit begrenztem Aufwand ersetzen kann.

Ich glaube das sie bei der Player Variante einfach Kosten gespart haben - ein Plastikbox ist definitiv günstiger als Li-Akku.

Ich bin jedenfalls beruhigt und danke dir vielmals fürs checken - also eigentlich hasse ich dich, weil mein GAS jetzt wieder angefeuert wurde…😉
 
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Danke für den Thread, man findet so wenig zu dieser Gitarre. Ich schleiche derzeit um das Modell (im Internet) herum, sehr interessant!
 
mal wieder ein kleiner Nachtrag nach einigen Monaten mehr oder weniger intensiver Nutzung (sind ja immer noch ein wenig eingeschränkt, was Live-Gigs angeht):
  • ich hab tatsächlich noch etwas negatives gefunden, und zwar bin ich neulich darüber gestolpert, dass die Anschlussbuchse keine Neutrik Silentstecker mag. Damit bekomme ich leider keine sichere Verbindung
  • außerdem hab ich fiese Nebengeräusche, wenn ich den Singlecoil benutze. Ich muss mich da noch etwas näher mit befassen, ob das hauptsächlich in Verbindung mit dem Moeer GE200 auftritt, oder auch, wenn ich direkt in einen Amp gehe. Beim Spielen direkt in's Pult ist mir das bislang nie aufgefallen. Nun ist das Pult aber in der Regel auch ne Ecke von mir entfernt, und es ist hier extrem abhängig, in welchem Winkel und Abstand ich die Gitarre zu dem Fußpedal halte
  • Dafür bin ich immerwieder von der Dynamik dieser Gitarre begeistert. Im Moment probe ich bei ner Oldie-Rock-Band für nen Aushilfsgig, brauche eigentlich hauptsächlich Akustik-Sounds, hin und wieder mal nen E-Gitarren-Sound. Ich brauche kaum nachregeln, kann direkt aus dem Rhythmus kurze Einzeltöne/Riffs einbauen, die sich einwandfrei durchsetzen. Auch bei Wechsel zu Solo brauche ich nicht nachregeln, auch wenn ich mit dem selben Sound weiterspiele
Diese Durchsetzungsfähigkeit ist mir auch gleich schon bei dem ersten Praxistest, den ich oben im Eingangspost beschrieben hatte, aufgefallen.
 
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@dr_rollo

Hab jetzt auch eine Acoustasonic AM Tele

Mir fielen auch die Nebengeräusche auf, wenn ich den Single Coil spiele. Allerdings sind die weg, sobald ich die Saiten berühre.

Konntest Du bezüglich der Nebengeräusche bei Deiner Gitarre etwas herausfinden?

Ansonsten.... ich kann mich Deinem Review nur anschließen. Sound, Bespielbarkeit, Auslieferungszustand, Zubehör....alles super gut. Die Kopflastigkeit ist mir auch aufgefallen.
 
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Die Nebengeräusche sind halt typisch für nen Single Coil, werden vor allem mehr, wenn man noch den Regler mit der Zerre aufdreht. Das wird auch nicht weniger, wenn ich die Hand auf die Saiten lege, weil es halt kein Massebrummen ist, sondern Einstreuung. Daher ist eins meiner nächsten Vorhaben, den SingleCoil gegen einen Humbucker zu tauschen. Hab mir da schon einen organisiert:
der allerdings etwas aufwendiger einzubauen ist. Daher bin ich bislang noch nicht dazu gekommen.
 
Ist denn der eingebaute N4 MVT kein Noiseless Pickup von Fender?
 
sollte, ist mir aber nicht 'noiseless' genug. Es kommt auch ein wenig auf die verwendeten Geräte an. Meistens spiele ich direkt in die PA, da geht es, wenn ich üner mein Moeer GE200 spiele, sind die Nebengeräusche deutlicher zu hören, kommt komischerweise auch darauf an, in welchem Winkel ich stehe. Ich kann ja mal versuchen, das in einem Video zu demonstrieren.
 
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Brauchst nicht demonstrieren. Ich bin jetzt nicht zuhause...aber wenn, dann lege ich mal mein GT1000 auf Masse und teste, ob das Geräusch weg ist. Es könnte sein, dass das Geräusch daher kommt, weil mein GT1000 über ein schutzisoliertes Netzteil betrieben wird. Evtl. ist das bei Deinem Mooer auch so. Das war zumindest vor kurzem hier im Forum bei einem Pedalboard mit Strymon Iridium die Problemlösung.
 
Wie versprochen, habe ich es ausprobiert ...

Die Nebengeräusche meiner Acoustasonic AM Tele (Schalterstellung 1/B Single Coil Pickup/angezerrt) sind nahezu nicht mehr hörbar, sobald ich die Masseschraube meines GT1000 mit einer direkten Leitung an einen Heizkörper anschließe, also auf Masse lege.
 
Akku-Thematik....

Ich spiele in letzter Zeit zwar häufig meine Acoustasonic AM Tele. Allerdings sind das insgesamt noch keine 20 Stunden gewesen. Jetzt musste ich schon zwei mal den Akku nachladen. Nun mache ich mir schon etwas Sorgen, wie lange der Akku nun tatsächlich hält. Von Fender/Fishman direkt gibts meines Wissens nach zur Zeit keinen "Nachfüllpack". Hab mich deswegen mal auf die Suche im Netz gemacht und tatsächlich hat sich jemand einen Workaround ausgedacht ....


Ob das alles so wie beschrieben funktioniert, kann ich noch nicht sagen. Ich habs nicht ausprobiert.
 

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