Lum im Studio - Ein Erfahrungsbericht (ongoing)

Sehr schöner Bericht! Und ja...Studio ist Arbeit! Lasst ihr denn einen Fremden ans Mastering? Wir machen das immer so, damit auch mal jemand völlig unvorbelastet an die Songs rangeht. Es ist auch immer wieder erstaunlich, wie das Mastering das Feeling beeinflussen kann.
 
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Da ich dich leider noch nicht wieder mit Keksen beglücken darf hier nochmal danke für den detaillierten Einblick in das procedere. (y)
 
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Gibts schon was Neues? :)
 
Ziemlich viel sogar :D

ich werde heute Abend einiges zusammenschreiben.
Das Mastering ist gerade in den aller letzten Zügen und werde über folgendes noch schreiben:
  • Kooperation mit einem bekannten Prog Sänger
  • Mixing und Feedbackprozess
  • Mastering
  • Artwork, Booklet
  • Publishing
 
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Hier war einige Zeit Ruhe, es ist allerdings auch viel passiert. Natürlich kann man das alles schneller vollenden, aber David betreut mehrere Bands und wir hatten keine Eile.

Schon bevor wir ins Studio gingen hatten wir eine Anfrage rausgeschickt an einen sehr sehr guten Prog Metal Musiker aus Australien, zu welchem unser Bassist (Patreon Top Tier) einen guten Draht hat.
Wir hatten ihm Demo Aufnahmen von einem Song geschickt, zu welchen er einige Guest-Vocals (Quasi Duett) könnte. Ich habe dann den Song komplett im Studio eingesungen und er nahm seine aus seinem Homestudio auf.
Bis auf einen Part konnten wir alle übernehmen und so ergab sich offiziell eine

Kooperation mit...
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Michael (Mike) Mills, aka Toehider. Er hat ebenfalls einige Songs von Ayeron eingesungen


Ich kann nur wärmstes empfehlen seine Alben mal durchzuhören. Er spielt jedes Instrument, ist aber vor Allem ein begnadeter Gitarrist und Sänger.
Bin selbst vor vielen Jahren durch diesen Track auf ihn Aufmerksam geworden:

mMn total unterbewertet, aber so ist die Prog Welt nunmal :)

Ich freue mich jedenfalls riesig, dass er einen Charakter des Konzeptsongs (welcher aus 4 Parts/Songs besteht) singt. Ist genauer gesagt im Titel "Fool‘s Mate" (Part 3).

Mixing, Feedback-cycle und ein doofer Heavy-Gitarrensound

Einige Zeit nach den Aufnahmen hatte David seine Ohren zurückgesetzt (resettet) und machte sich ans Mixing.
Dafür hatte er uns gefragt ob wir einen bestimmten Mix, ein vorhandenes Album im Kopf haben, an welchem er sich orientieren solle.
Nach einer kurzen Gruppenchat Diskussion, in welcher dann jeder von uns gefühlt nur seine Lieblings Prog-Alben aufgezählt hatten, gingen wir einen mutigen Schritt: "David, mach einfach mal wie du das für gut befindest".
Ebenfalls durften wir uns einen Song aussuchen, welcher als erstes Gemixt wird und als Referenz zählt.

Irgendwann war es dann so weit, der erste Mix vom (letzten) Song des Albums kam an. Wir sollten ihm konsolidiertes Feedback zukommen lassen. Auf Lautstärke Verhältnisse, Soundscapes (quasi Hintergrundeffekte) sowie EQ-ing achten.
Es klang.... ungewohnt... merkwürdige Effekte... Schlagzeug super laut... ein komischer Delay auf dem Gesang. Alles in allem aber professionell abgemischt und, von uns, nie gehörte Qualität.
Als wir dann das erste Feedback einsammelten meldete sich David schnell zurück "Was habe ich euch denn da hochgeladen? Der Mix ist ja völlig zerschossen (Logic Export Fehler, aka die Leiden des Jungen Producers) - Wie konntet ihr daran IRGENDWAS gut finden?!"
.... :D Ok. Richtigen Mix bekommen und die ganze Übung nochmal.

Unser Feedback war dann in etwa immer:
  • Bei Song x an Sekunde y: "Bass in den MItten kaum hörbar"
  • Orgel etwas mehr Reverb
  • Deutlich weniger Reverb auf Gitarre
  • Gitarre lauter, usw
Nachdem wir uns für ein Mischverhältnis eingeschossen hatten, hat David die anderen Songs gemischt und wenige Zeit später erhielten wir die erste gemischte Version des kompletten Albums.
Das war gigantisch. Wir haben alle viele Stunden... Jahre in diese Songs, in dieses Album gesteckt. Es nun in der bestmöglichen Qualität zu hören war irgendwie magisch :)

Dabei sind uns auch einige strukturelle Verbesserungsmöglichkeiten gekommen. Heißt wir haben manche (sehr wenige) Instrumentalparts kürzer gemacht (einfach 1-2 Iterationen weggeschnitten).
An einer anderen Stelle, welche sich etwas leer angefühlt hat, spielte unser Keyboarder noch ein Solo ein, welches wir nachträglich ebenfalls drübergelegt haben. mit Abstand die meisten Änderungen waren allerdings nur Lautstärke und EQ.

In den ersten beiden Iterationen war ich allerdings mit meinem Gitarrensound gar nicht zufrieden O.O
Customshop Gitarren, Soldano SLO 100, THC Box und ein mumpfiger Sound!? Ich habe meinen Glauben verloren. Was habe ich falsch gemacht? Hätte ich doch nicht mit PAFs spielen dürfen?
Tubescreamer hätte bestimmt an sein müssen. Der Sound war schwach, dumpf... ich rief David an zur Krisenberatung.
Wir haben in unseren Songs quasi 2 sehr unterschiedliche Stile. Einen Prog-Rock Stil, bei welchem Keyboard / Orgel sehr weit vorne ist und einen Prog Metal Stil, der eben von der Gitarre dominiert wird.
Bei letzterem hatten wir die Gitarre aber zuerst genauso abgemischt. Nach ein wenig hin und her mit David (ich schickte ihm Aufnahmen mit gleicher Gitarre, Amp und durch die OX Box) verstand er was ich möchte.
Letztlich konnte er meinen Wunschsound problemlos herstellen: Das Ribbon Mic wurde komplett rausgenommen und am EQ nicht zu sehr die Höhen beschnitten. BAM... da war er doch, der fette Gitarrensound.
Und welches Mic hatte das letzte Lachen? Das dämliche, stinklangweilige SM57 welches halt leider gerade für HighGain am geilsten Klang und auf fast allen Tracks nun alleine rödelt :D

Nachdem wir "Remote" (jeder für sich) Feedback eingesammelt und David dieses eingearbeitet hat, haben wir uns für den "Feinschliff" noch ein paar Mal im Studio getroffen.
In der letzten Session haben wir uns dann, vor dem Mastering, nochmal alle Tracks auf Davids Hof draußen angehört. Dazu Pizza, ein paar Bier.. das war richtig richtig geil.

20210829_185614 (1).jpg


Danach ging der komplette Mix zu Niko Reif für das Mastering (dazu nächstes mal mehr!)
Was noch folgte war: Mastering, Artwork, Lyric-Video und Release (die letzten beiden Punkte stehen noch aus! Wenige Wochen!!!)
 
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Sooooooooo.. vor fast einem Jahr habe ich angefangen hier zu schreiben. Unglaublich wie lange manche Sachen (CDs pressen, final Mix, final Mastering, Video Animation und viele Feedback-Cycles) so dauern können :redface:
Bei Nachfrage kann ich ein bisschen Background zu Artwork (Booklet, Video, CD Cover) geben.

Album-Release ist am 28.01.2022 und hier ist schonmal die "Single-Auskopplung":



Möchte mich nochmal herzlich für Feedback, Zuspruch und "generelle Good Vibes" Bedanken!
Ich bin in keinem (richtigen) Social Media, vll. auch wegen dem Board hier, und daher zeigt man mit so einem Bericht schon etwas "Blöße".
(Und meine Band liest auch hier mit und freut sich)

Zum Song: ich bin happy mit ihm, es ist viel Energie reingeflossen.
Ich hatte das schon öfter gesagt: der "Stil" ist nicht Jedermanns Sache, absolute Nische und wird unter 300 views in der Vergessenheit geraten :D
Ziel mit der ganzer ganzen Aktion war es aber, "für das eigene Archiv" seine Werke festzuhalten.
Jeder Weitere, dem das zufällig gefällt, ist ein angenehmes Plus ( :
 
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Sehr geil!!! Weit weg vom Mainstream. Erinnert mich ein wenig an die frühen Genesis(y)
 
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Ungewöhnliche Mischung....Ein Spagat von Doors bis Arkona.
Ich denke mal in sowas muss man sich reinhören....schön das du uns an der Entstehung teilhaben hast lassen.
Viel Erfolg mit der Scheibe:great:
 
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Ist doch klasse geworden. Der Song ist schön abwechslungsreich. Manchmal mußte ich auch an Doors denken, und manchmal an Blue Öyster Cult.
Es ist zwar nicht mein bevorzugtes Genre, aber ich hatte Spaß den Track durchzuhören.
Ich wünsche Euch auch viel Erfolg und weiterhin Spaß mit euerer Musik.
 
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Sehr schön! Viele verschiedene Prog-Einflüsse von früher bis heute und von Prog-Rock bis Prog-Metal. Und das Artwork finde ich auch super! Mann, habt ihr da kreative Arbeit reingesteckt. Daumen hoch und hoffentlich lohnt es sich für euch!
 
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Toll !
Cheers !
 
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Echt stark @Lum
Unglaublich vielschichtig! Das zweiminütige Outro ist der Hammer :great:
Es wurden ja schon einige genannt. Ich höre in Sachen Einflüsse u.a. auch noch Muse und vor allem die von mir unglaublich geschätzten leider nicht mehr existierenden Oceansize.
Ach ja, und rein gesanglich kommt mir auch ein bisschen Faith No More mit Mike Patton in den Sinn. ;)

...und tolles Video! :great:
 
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Ich fress nen Besen, wenn nicht mindestens ein Bandmitglied Beardfish-Fan ist :D
Glückwunsch zum Ergebnis, klingt klasse!

Jetzt wo das Endergebnis da ist, fände ich es schön wenn der Thread auf Startseite kommt. Hättet ihr absolut verdient. Hier liest doch bestimmt auch ein Admin mit, oder? ;)
 
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wenn der Thread auf Startseite kommt, Hättet ihr absolut verdient. Hier liest doch bestimmt auch ein Admin mit, oder?
Na ja, den (in der Tat sehr interessanten!!) Thread hatten wir ja schonmal geteasert...

1642415543961.png

...und für die nächsten Wochen sind die verfügbaren Slots bereits besetzt, denn auch andere Fachbereiche sollen nicht zu kurz kommen. Aber wer weiss, ob da beizeiten vielleicht doch noch mal "was geht" - wir Mods haben allerdings nur "bedingten Einfluss" auf diesen redaktionellen Bereich des MB ;).

LG Lenny (für die Moderation)
 
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ach war sogar schon? Ja dann will ich nichts gesagt haben :geek:😇
 
Auch wenn das nicht ganz meine musikalische Ecke ist, so finde ich das wirklich doch sehr, sehr cool!
Das ist nach meinem Empfinden sehr kreativ, ungewöhnlich (im positiven Sinn) und auch richtig gut gemacht.

Danke auch für diesen tollen Einblick!
 
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Sehr cool!
Mein Respekt, da gehört einiges an Arbeit und Herzblut dazu, einen über 8-minütigen Monolithen wie diesen zu komponieren.
Ideen haben wir ja alle, aber dann das Konzept auch final fertigbekommen, ist die große Kunst.

Ich hab ja eine Affinität für monströse, ausufernde Songs, bei denen man richtig hinhören und mit dem Kopf dabei sein muss. Und überraschende Wendungen liefert.
In diesem steckt ne Menge Können und Gehirnschmalz drinnen! :great:
 
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Wow, Respekt!

Ich habe die Doku gespannt vefolgt. Von den "Großen" sieht man so etwas ja häufiger. Umso interessanter ist der Einblick in euren Studioaufenthalt.

Jedenfalls ein Mega-Output! Das ist musikalisch eigentlich gar nicht so meine Baustelle. Stylistisch kann und will ich das gar nicht zuordnen. Und wenn
das nicht geht, wird es dann doch wieder interessant. Handwerklich toll gemacht und der Sound ist eigenständig.
 
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Toller Erfahrungsbericht und ein mehr als hörenswertes Ergebnis. Den Song werde ich noch öfter hören, es gibt immer etwas neues zu entdecken. Bin auf den Rest gespannt.
 
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Hab den Thread auch sehr gern mitgelesen und seit Ewigkeiten fast täglich danach geguckt, ob es hier was neues gibt.
Sofern ihr das Album online stellt, werde ich auf jeden Fall ma reinhören. :)
 
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