Welche Werkzeuge sind unverzichtbar als Techniker (Licht/Ton)

  • Ersteller Sharkai
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Beim Multimeter unbedingt darauf achten, dass es mindestens CAT III-Rating hat, wenn man damit an der Netzinstallation messen will. Für Messungen am Strom-(Haupt-)Verteiler ist CAT-IV vorgeschrieben (Die DUSPOL sind soviel ich weiß CAT-IV).

Ein geniales Teil zur Spannungsprüfung ist der "VoltAlert" von Fluke:
https://www.fluke.com/de-de/produkt.../messgeraete-mit-basisfunktionen/fluke-1ac-ii
CAT-IV und sowieso absolut berührungsloses Messen, sogare einfach nur von außen an ein (isoliertes) Kabel, einen Stecker, Schalter halten. Passt in jede Werkzeugtasche.
 
Ich denke, man muss den Anwendungsbereich nochmal genauer definieren, wie auch skyworker bereits angemerkt hat.

Ich habe z.B. auf 99% der Jobs keinen richtigen Werkzeugkoffer mehr dabei. Die von mir genannten Dinge befinden sich allesamt im Adaptercase. Bei mir ist das ein zweifach aufklappbarer Alukoffer mit mehreren "Etagen" und flexiblen Einteilungen (baugleich hierzu, hier hatte ich schon mal ein Foto gepostet, ist aber mittlerweile voller geworden). Da liegen oben Genderchanger, Cinch-Klinke-Adapter, Schrauben & Co. und ganz unten Dinge wie besagtes Feinmechanikerset oder auch der (billige) Lötkolben, der mir (bzw. eher meinen Musikanten) schon den einen oder anderen Gig gerettet hat, insofern würde ich da tatsächlich nicht drauf verzichten wollen. Notwendigkeit für die Gas-Ausführung sehe ich dagegen persönlich nicht - wenn auf dem Job scheinbar kein Strom vorhanden ist, hab ich erstmal andere Probleme als kalte Lötstellen.

Das angesprochene Multimeter oder auch den Duspol habe ich in diesem Koffer z.B. gar nicht mehr drin - weil ich mittlerweile zu 60% mit einer Hochzeitstruppe unterwegs bin, in modernen Locations, wo 2x die Woche wer spielt. Da bin ich eher nicht der erste, der ne defekte Schuko enttarnt. Von den verbleibenden 40% finden 95% in einer Location statt, wo ich ohnehin selbst für die Wartung der Bühnentechnik mit verantwortlich bin. In den restlichen paar Prozent - z.B. die klassischen Dorffeste am Ende der Welt, so sie denn mal irgendwann wieder stattfinden - kommt tatsächlich der große Werkzeugkoffer mit, weil da durchaus mehr mehr im Argen sein kann, auch mechanisch.

Das ist dann mein normaler Elektrikerkoffer, mit dem ich auch unter der Woche meine Brötchen verdiene.

Insofern ist
Für den Fall dass der Hausmeister wider erwarten doch ein Schutzgasschweißgerät in der Schublade hat, aber das Massekabel einen Wackelkontakt hat...
natürlich Quatsch (keine Sorge, weiß schon wie es gemeint war ;)), sondern es muss da schlicht und ergreifend alles drin sein, um Arbeiten von der Bestückung eines Ghielmetti-Patchschrankes mit 400 Signalen über die Verdrahtung von SPSen bis hin zum Auflegen eines zusätzlichen 125A-Abgangs auf die NSHV durchzuführen. Das kann schon mal alles innerhalb eines Tages und innerhalb des selben Auftrags daherkommen...

Aber back2topic. Zusätzlich zum Adapterkoffer mit "Werkzeugbestückung light" habe ich dann noch einen weiteren Koffer dabei, wo sperrigere Sachen wie z.B. Kopfhörer, Line-Übertrager, diverse XLR-Kabel und beispielweise auch Sachen wie ein Distanzlaser zur Delay-Ermittlung oder der besagte RF-Explorer drin sind. Mit diesen beiden Koffern kann ich 99% meiner Jobs abdecken. "Grobschlächtigeres" Werkzeug benötige ich selten, und wenn, dann weiß ich das vorher (wenn z.B. Rigging Teil des Auftrags ist), da sind wir dann wieder beim großen Koffer...

Die Frage ist halt, wo du für dich persönlich die Grenze ziehst. Ich hab ja vor 10 Jahren teilweise auch sonst was mitgekarrt, von der Armada Steckdosenleisten bis hin zum Flatterband. Aber wenn du irgendwann feststellst, dass besagter 25kg-Koffer in 19 von 20 Fällen komplett im Auto bleibt und in dem einen verbleibenden Fall lediglich ein "Luxusproblem" gelöst hat, weil es mit dem Mini-Werkzeug mit fünf Minuten Mehraufwand genauso gegangen wäre, überlegt man sich das langsam mal.
 
Wenn ich es nicht überlesen habe dann hat hier noch niemand "Ersatzsicherungen" erwähnt.
Habe immer ein kleines Sortiment der gängigsten Glasrohrsicherungen im Werkzeugkoffer.
 
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Ein geniales Teil zur Spannungsprüfung ist der "VoltAlert" von Fluke

Finde ich auch und habe die Vorgänger seit vielen Jahren in Gebrauch, aber ich nutze sie eher um mir in unaufgeräumten Elektroinstallationen einen Überblick zu verschaffen.
 
Zur Feststellung der Spannungsfreiheit ist einzig und allein der Duspol zugelassen. Kein Multimeter, kein Zip (Schraubendreher mit Lämpchen), kein "Volt-Alert" und Konsorten. Also wenn schon, dann Multimeter UND Duspol in die Kiste legen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit dem Waffengesetz ist ja krass.
Aber so wie es aussieht kann man eine Trageerlaubniss mit dem kleinen Waffenschein bekommen, wobei das aber von den einzelnen Ländern irgendwie unterschiedlich umgesetzt wird. Außerdem ist es ja eh schon Krass genug, das man für benötigtes Werkzeug einen kleinen Waffenschein braucht.
Wenn ich das aber richtig verstanden habe dann wird es geduldet, wenn man während der Arbeit das Multitool dabei hat, aber nicht mehr , wenn Feierabend ist.
Bin trotzdem erstaunt über diesen Wildwuchs im Waffengesetzt...
 
Man kann alles übertreiben. Dann sollte man doch auch sämtliche Schreibstifte und Schraubendreher auch als Waffe deklarieren, denn die können auch tödliche Verletzungen verursachen und sind für die Einhandbedienung konzipiert. Da hat es doch mal auch die Regelung mit der Klingenlänge gegeben.
interessant wäre in dem Zusammenhang ob das für alle diese Multitools vom McGyver-Tool aufwärts gilt oder nur für die, die definitv mit einer Hand geöffnet werden können? Denn bei meinem Tool brauchts definitiv beide Hände um die Klinge frei zu legen.
 
Ich würde trotz Multitool eine ordentliche Kombizange und/oder Spitzzange einpacken,
Anstatt Kombizange eine Wasserpumpenzange und auch nur die mit dem Knopf zum verstellen.
45 Jahre im Job aber eine Kombizange ist eine Zange die kein Mensch braucht .
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich glaube, der Clou bei der Auswahl liegt darin, ehrlich und überlegt zusammenzutragen, was man in den letzten Jahren wirklich gebraucht hat, um die Show zum Laufen zu bringen. Und das ist eigentlich sehr wenig
Am Anfang hatte ich auch gedacht das brauche ich alles über die Jahre ist es immer weniger geworden.
Mit Kabelbinder und Wasserpumpenzange repariere ich fast alles.Was man damit nicht reparieren kann braucht man auch nicht.;)
 
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Mit Kabelbinder und Wasserpumpenzange repariere ich fast alles
Ich war mal in einer Branche tätig, da waren die beiden wichtigsten Werkzeuge die AGA-Säge und ein Vorschlaghammer. Und schrauben unter M24 waren Schrauferl (Schräuberl) ;-)
 
Ich glaube der Knackpunkt ist nicht der, dass man das Tool mit einer Hand öffnen kann (kann man nicht), sondern dass die Klingen (bei mir glatt und gezahnt, je 7,5cm lang) arretiert werden. Das Tool zählt dann als feststehendes Messer.
 
Zum Multitool ist noch anzumerken dass man das tunlichst in einem Koffer o.ä. verwahren sollte. Am Gürtel getragen kann das gerne mal Probleme geben.
Erzählt das mal einem Angler... :rolleyes:
Die sind normalerweise mit ziemlich langen Messern zum Fische ausnehmen unterwegs... :ROFLMAO:
 
Zur Feststellung der Spannungsfreiheit ist einzig und allein der Duspol zugelassen. Kein Multimeter, kein Zip (Schraubendreher mit Lämpchen), kein "Volt-Alert" und Konsorten. Also wenn schon, dann Multimeter UND Duspol in die Kiste legen.

Das ist zunächst mal natürlich völlig korrekt, aber jetzt sind wir halt an einem Punkt, wo der Thread schön langsam philosophische Züge annimmt. Wir reden ja immer noch übers "Quick & Dirty Debugging" beim Livegig und nicht über eine Altbausanierung.

Da ist die Hürde ja meistens eher, dass Spannung eben gerade nicht da ist und man bemüht ist das zu beheben, anstatt "rechtsverbindlich" deren Fehlen zu beurkunden. Der (im wahrsten Sinne des Wortes mitunter lebenswichtige) Hinweis von @LoboMix mit CAT III / CAT IV sei in dieser Stelle nochmal unterstrichen - nicht jedes Messgerät hat an jeder Art von Speisepunkt was verloren.

Man wird also in diesem Zusammenhang (wir reden ja wohlgemerkt auch immer noch über potentiell elektrotechnische Laien - längst nicht jeder in der Branche ist vollwertige EFK oder wenigstens EFKffT) kaum den Fall haben, an einem lediglich in der Verteilung freischaltbaren Teil arbeiten zu müssen. Also beschränkt sich die ganze Diskussion eh auf Arbeiten, wo "Stecker raus im Vorfeld" die Devise ist. Wenn der Gitarrenamp mit der defekten Feinsicherung dann ausgesteckt neben mir auf dem Tisch steht, hat sich das Thema "Spannungsfreiheit feststellen" zweifelsfrei erledigt - sollte man meinen. Ab da kann ich dann nur noch den Projektleiter von der letzten Baustelle zitieren: "OK, wenn jetzt natürlich einer nen Keil nimmt, den in die Erdachse kloppt und die Erdrotation anhält, DANN weiß ich nich', was passiert..."
 
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Das Bundeskriminalamt sagt dazu folgendes:​

Zitat aus : https://www.bka.de/SharedDocs/FAQs/DE/Waffenrecht/waffenrechtFrage03.html

Hieb- und Stoßwaffen​

Hieb- und Stoßwaffen sind Gegenstände, die ihrem Wesen nach dazu bestimmt sind, unter unmittelbarer Ausnutzung der Muskelkraft durch Hieb, Stoß, Stich, Schlag oder Wurf Verletzungen beizubringen.

Die nachfolgenden Fotos zeigen exemplarisch Hieb- und Stoßwaffen, die dem Führverbot unterliegen.
Das Waffengesetz lässt aber eine entscheidende Ausnahme im Sinne des legalen Führens zu. Bei einem berechtigten Interesse greift das Verbot nicht. Das Waffengesetz nennt hierfür beispielhaft: Berufsausübung, Brauchtumspflege, Sport oder einen allgemein anerkannten Zweck. Die Aufzählung ist nicht abschließend, so dass jeder sozialadäquate Gebrauch von Messern weiter möglich ist. Kein berechtigtes Interesse ist es nach der Gesetzesintention dagegen, ein Messer zu Verteidigungszwecken mit sich zu führen.

Ein Kampfmesser sowie Teleskopschlagstöcke:



Kampfmesser



Einhandmesser (Klingenlänge unbeachtlich) oder feststehende Messer mit einer Klingenlänge über 12 cm: Einhandmesser sind Messer mit einhändig feststellbarer Klinge, beispielhaft zeigen die nachstehenden Abbildungen Messer, die unter das Führverbot fallen



Einhandmesser mit Knopf zum Öffnen
Einhandmesser mit Knopf zum Öffnen

Einhandmesser mit Griffloch zum Öffnen
Einhandmesser mit Griffloch zum Öffnen



feststehendes Messer mit einer Klingenlänge über 12 cm
feststehendes Messer mit einer Klingenlänge über 12 cm


Dann sollte man doch auch sämtliche Schreibstifte und Schraubendreher auch als Waffe deklarieren, denn die können auch tödliche Verletzungen verursachen und sind für die Einhandbedienung konzipiert.
Solltest du auf die Idee kommen diese als Waffe einzusetzen oder zu diesem Zweck mit dir führen. Werden diese, meinem Kenntnisstand nach, auch als Waffen gewertet.
So kann ein zweckentfremdeter Bleistift mal schnell juristisch zur Stichwaffe und ein Golfschläger zur Hiebwaffe ernannt werden.

Ich finde das gut so.
 
Und was bedeutet das für die sogenannten "Leathermans"?
Da die ja einhändig geöffnet werden können sollten die ja verboten sein. Wenn ich aber die Beispiele anschaue, dann haben die einen Knopf oder ein Griffloch zum öffnen. Die miesten Multitools, die ich auf die schnelle gefunden habe, haben auch ein Griffloch. Somit sollten die verboten sein.
Die andere Seite ist die, das wenn ich am am Set am arbeiten bin darf ich die führen, weil ich die ja zur Arbeit brauche. Sobald ich die aber in die Tasche am Gürtel stecke und nach Hause fahre, ist das tragen Illegal weil ich eben die für meine aktuelle Arbeit nicht benötige.

Fazit:
Ich darf so ein Multitool nutzen, wenn ich es eben für die Arbeit brauche, außerhalb dieses Fensters aber nicht. Zum Transport des Multitools darf ich es nicht am Mann tragen, sondern am besten in der Werkzeugkiste oder an einem Ort, zu dem ich nicht direkten Zugriff habe.
Wenn ich diese Punkte beachte, sollte es auch zu keiner Konfiszierung des oft teuren Multitools kommen und auch rechtliche Schwierigkeiten werden so umschifft.
Hab ich das richtig verstanden?

Wenn ja, dann ist das doch locker machbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Solange nicht irgendein übereifriger Gesetzeshüter wieder übers Ziel hinausschießt, sollte es so passen. Es gab da aber anscheinend auch schon das ein oder andere Problem, wie man im PA-Forum nachlesen kann.
Wenn man das Thema umgehen will, sollte man zu Victorinox greifen. Die lassen sich nicht einhändig öffnen und feststellen.
Mich hat das allerdings nicht davon abgehalten, mir eines von Leatherman zu kaufen, da es für mich einfach besser gepasst hat.
Da ich aber höchst selten mit geöffneter Klinge in der Hand durch die Stadt laufe, sehe ich das auch nicht ganz so problematisch :engel:
 
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Am Set am arbeiten bin ich die führen darf, weil ich die ja zur Arbeit brauche. Sobald ich die aber in die Tasche am Gürtel stecke und nach Hause fahre, ist das tragen Illegal weil ich eben die für meine aktuelle Arbeit nicht benötige.
Ich glaub heimfahren wäre schon ok
Wenn du es zum kaffeetrinken am Sonntag mit Oma am Gürtel trägst vielleicht schwieriger
 

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