[User-Thread] Weber Amps - MYWATT Topteile

Sorry aber bei nem 4stelligen Preis sind sicherlich kleine Unsauberkeiten okay aber nicht sowas. Ich finde, das ist unmöglich! Wenn er erst den Preis anheben muss um eine Verarbeitungsqualität anzubieten, die nicht "scheisse" ist (und damit würde ich den pfusch auf den Bildern wohl betiteln wollen) läuft da irgendwas falsch!

Bei Custom darf nicht die Qualität zu Gunsten des Preises auf der Stecke bleiben, da passt was hinten und vorne nicht.

Und mal im erst, wenn er die Preise 50% anzieht, kauft die Kisten doch keiner mehr!
 
Stimmt. Herr Weber hätte die Preise über die Jahre moderat anheben sollten und dabei die Qualität möglichst noch verbessern. Ich sehe schon mit einigem Bedauern, dass es da in jüngerer Zeit Verschlechterungen gegeben zu haben scheint.

Die Macken an meinem Gerät stören zwar nicht, wären aber extrem leicht vermeidbar gewesen - und bei allem Hang zu kreativen Lösungen - wenn ich sowas bauen würde, und sei es auch nur im Nebengewerbe, würde ich darauf achten, dass derartige Fehler entweder nicht vorkommen oder aber unsichtbar und unschädlich korrigiert würden. Und das wäre bei allen oben gezeigten Macken ohne weiteres möglich gewesen, abgesehen vielleicht von der Headshell. Bei allem anderen, was da gezeigt wurde, handelt es sich ja um leicht vermeidbare Schludrigkeit.

(Auch einen fehlerhaften Ausschnitt im Chassis kann man auf eine Weise korrigieren, die nicht so krass ist. Und man kann einem Kunden auch von sich aus einen kleinen Preisnachlass anbieten. Genauso beim Gehäuse).

Die aktuellen Zahlen kenne ich nicht, aber vor ein paar wenigen Jahren kostete der 200 Mywatt etwa so viel wie der 100er Felleretta. Und welche Bauqualität der abliefert, wissen wir nicht.
 
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Fellerettas sind makellos, zumindest die die ich gesehen habe.
 
Hallo,

Vor einigen Monaten hatte ich Max Weber aufgrund eines Posts bei Bassic gefragt, ob er mir einen Mywatt 400 bauen könnte. Er antwortete sofort, bat um Konversation per Email und machte mir das Sonderangebot, mir für 1100€ einen 400er zu bauen (kostet sonst 1800€). Aufgrund der Coronoa-Situation, die mich wirtschaftlich relativ verschont hat, machte ich ihm das Gegenangebot, ihm 1300€ zu zahlen, was er akzeptierte.

Nach ein paar mal Nachfragen kam dann ein roter Mywatt 400 bei mir an (das Tolex hatte ich mir gewünscht und extra bezahlt).

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Auf den ersten Blick fiel die ungenaue Tolexverarbeitung auf, Max hatte mich aber vorgewarnt, das könne er nicht so gut. Ist ja auch hier im Forum schon Thema gewesen, sei es drum.

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Wie es meine Art ist, messe ich die Amps immer einmal durch und schaue mir an, wie sie funktionieren. Also den Mywatt angeschmissen, alle sechs 6550 glühen, die Vorstufenröhren auch, Stand By ausgeschaltet und gemessen. Totale Ernüchterung: Nach meiner Methode (Beginn der Einstauchung des Endstufensignals an einem dicken Lastwiderstand) habe ich knapp über 22V RMS gemessen. Das sind ca. 120W, darüber harte Begrenzung.

Mywatt 400 4 Ohm max.jpg

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Daraufhin habe ich ihn aufgemacht und war geschockt. Dazu ein paar Fotos:

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Das Chassis hatte nur 4 Löcher für Endstufenröhren, da hat Herr Weber dann mal zwei weitere "eingebaut". Scharfkantig, viel zu geringer Abstand der Hochvoltleitungen zum Chassis, alles irgendwie verdreckt.

Den Netztrafo hat er so eingebaut:

IMG_3544.jpg


Kabel wurden, statt mit Kabelbindern oder ähnlich, mit Klebemasse befestigt, Hochlastwiderstände liegen nicht fixiert herum:

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Und die 230V-Anschlüsse noch mal kurz warm zu machen, damit sie schrumpfen, war auch nicht mehr drin:

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Alle sechs Bananenbuchsen, die dem BIAS-Abgleich dienen, sind lose, lassen sich frei drehen, nur ein Frage der Zeit, bis die Muttern nach hinten rutschen und ggf. Kurzschlüsse machen:

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Eine Rechnung habe ich trotz mehrfacher Aufforderung nicht erhalten. Eine Rückgabe schloß Herr Weber aus, er sei Rentner und könne das Geld nicht zurückzahlen. Der Mailverkehr ist von mir archiviert.

Nach vielen Irrungen und Wirrungen, Telefonaten, Drohungen mit Anwalt etc. reparierte Herr Weber den Amp, er kam nach mehreren Monaten (!) so wieder bei mir an (gestern habe ich ihn wieder angefasst, durchgemessen und fotografiert):

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Neben der tollen Tolex-Verarbeitung fällt der schiefe Trafo auf. Da hat DHL offensichtlich ganze Arbeit geleistet, das sieht nach Transportschaden aus. Angeblich lag die Minderleistung an einem defekten Impedanzwahlschalter, den er getauscht hat.

Beim Ausbauen des Chassis fiel auf, dass eine Chassis-Mutter nicht mehr am Metall festsitzt:

IMG_4202.jpg


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Wie ich das löse, weiss ich noch nicht.

Ich wollte ihn noch mal durchmessen, leider passten meine SpeakOn-Stecker nicht mehr in die eingebauten Buchsen. Da ich, zumindestens für Messungen, sowieso die grünen Kombi-SpeakOn/Klinken-Buchsen von Neutrik einbauen wollte, habe ich mir die Ecke etwas genauer angesehen.

IMG_4204.jpg


An der oberen/rechten Buchse ist der Masse-Draht gar nicht mit der Buchse verlötet! Ich bin nur etwas mit dem Schraubendreher gegen den Draht gekommen, da entstand dieser Spalt. Der massive Kupferdraht ist auch gar nicht verzinnt, wie man sieht. Hat der AT deshalb einen Schaden? Der Amp muss ja auch im Leerlauf gelaufen sein, ein guter Kontakt war das nicht.

So sieht der Amp in dieser Ecke bei näherem Hinsehen aus (der Rest ähnlich):

IMG_4205.jpg


Die Masseleitung lag auf 1+ und der Ausgang vom AT/Impedanzschalter auf 1- der SpeakOn-Buchsen!! Das bedeutet, dass am Gehäuse eines Klinkensteckers, wenn man eine Box mit Klinkeneingang an die SpeakOn anschliesst, das volle Ausgangssignal anliegt!
Es ist sicherlich gefährlich, wenn an einem berührbaren Metall-Teil einer Lautsprecherleitung bis zu 80 V des 16 Ohm-Ausganges anliegen können!

Gemessen am 4 Ohm Ausgang und 4 Ohm Lastwiderstand bringt der Amp nun 19 V, das sind ca. 90 W, wie mein alter Dynacord Eminent II. Erwarten würde ich 35-40V. Der AT scheint einen falschen Raa zu haben. Wenn ich am 4 Ohm-Ausgang einen 8 Ohm-Lastwiderstand anschliesse, kommen statt 80 W ca. 120 W raus. Das spricht für eine ordentliche Fehlanpassung und kann die Minderleistung erklären.

Im gleichen Thread bei bassic.de offenbarte ein Member, vor kurzem einen Mywatt 50 neu bei Max Weber gekauft zu haben, der ebenfalls schlecht verarbeitet ist, brummt und rauscht und nicht zu gebrauchen ist.


Möge jeder seine Schlüsse ziehen...

So long

Chr.
 
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Um es zu präzisieren:

Es geht mir um die aktuell 2021 gebauten Mywatts, einen 400er habe ich, einen 50er ein Gitarrist, der sich bei bassic ebenfalls gemeldet und die Mängel fotodokumentiert hat.

Die älteren Mywatts werden deutlich besser sein, es schwärmen ja viele User von ihnen. Nur kenne ich keinen.
 
Ui, gut dass ich hier nachlese. War vor ner Weile auf der Jagd nach nem MyWatt, bin dann bei nem Ashdown LB550 geblieben, weil die MyWatts irgendwie nie in meiner Nähe zu bekommen waren.

Finde die Ausrede mit "Ich bin Rentner" irgendwie mau. Soll er doch eine ordentliche, zeitintensive Nacharbeit anbieten (Rentner nix arbeit und so...), wenn er schon nicht zurückzahlen kann.

Ich werd schon immer ganz nervös wenn ich kleine Auftragsarbeiten annehme und nicht alles 200% Bibbies-Beauty-Palace Niveau hat.
 
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Um es zu präzisieren:

Es geht mir um die aktuell 2021 gebauten Mywatts, einen 400er habe ich, einen 50er ein Gitarrist, der sich bei bassic ebenfalls gemeldet und die Mängel fotodokumentiert hat.

Die älteren Mywatts werden deutlich besser sein, es schwärmen ja viele User von ihnen. Nur kenne ich keinen.
Ich hatte einen 200er älteren Baujahres, der war sauberst aufgebaut und war einfach eine glasklar klingene Urgewalt. Leichtsinnigerweise habe ich den vor Jahren nach einer Bandauflösung verkauft...
Nun suchte ich wieder einen und las dann von dem aktuellen Mywatt-Desaster.
Schlussendlich habe ich mir einen Spectro B200 Boost bei Wolfgang Behn bestellt. Der hat zwar eine komplett andere Vorstufe, aber ich erhoffe mir wieder dieses 'dreidimensionale' im Sound und das 'an den Fingern Kleben des Tons'.
In spätestens 14 Tagen sollte ich ihn haben. Review folgt.
So wird er aussehen:
image.jpg
 
Ui der ist ja mal richtig heiss. Wo liegt man da Preislich? Bin zwar aktuell zufrieden mit meinem LB550, wollte aber einen Grund für Rücken-Workout..
 
Wo liegt man da Preislich?
Preise für den B200 stand 12.12.2021:
  • Verstärker mit Plexipanel und Alu-Logo € 2.600,- (Standard Tonestack)
  • Aufpreis RGB-Panel (Logo gelasert) € 350,-
  • Lautsprechersimulation (zuschaltbar über Di-Out) € 60,-
  • Leistungsumschaltung 100/200W € 120,-
  • 2 fach Tonestack (Klangregelung m. 2 Filterkurven) € 120,- oder
  • Aktive 3-Band Klangregelung € 250,-
 
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Mal was zu meinem alten Mywatt. Von 2004, mit den oben erwähnten Verarbeitungsmängeln besonders hinsichtlich der Verschraubung der Vorröhren. Das war noch ein Gerät ohne Einschaltverzögerung. Die durfte ich nachrüsten, weil der Einschaltstrom die Sicherungen in meiner Bude auslöste. Irgendwann mal. Anfangs nicht.
Seit ich ihn habe, läuft er weitgehend zuverlässig. Gemessen habe ich die Ausgangsleistung nicht, aber die ist definitv wesentlich höher als die meines G-2000. Und den habe ich mit 130W gemessen.

Weil die originale Headshell so extrem unhandlich war und ich Probleme hatte, den Amp sicher durch die 10 Brandschutztüren auf meinem Weg zum Auto zu bringen, also eine neue.
So schmal wie der G-2000 - das Chassis passt in der Breite - und so niedrig wie irgend möglich. Weichholz Leimholz, ziemlich naß und zu Längsrissen neigend, mein erster Versuch an handgestemmten Zinken und mein zweiter Versuch zu Tolexen. Also Qualität lausig, dürfte aber halten (ich habe ein paar kritische Flächen mit vollflächig aufgeleimtem Packpapier gesichert). Und vor allem: das ist für mich selbst, ich will sowas nicht verkaufen geschweige denn kommerziell in Kleinserie anbieten. Da kann ich mich auf den Standpunkt stellen, dass mir das aus 2m Entfernung gefallen und vor allen Dingen halten muss.

Die Headshell mit großen Aussparungen versehen, sodaß man sie gut anfassen kann. Roadtauglich ist sie nicht, aber für den Proberaum und alle Jubeljahre mal einen Gig dürfte es reichen. Es fehlen noch Schutzecken und ggf eine Rückwand, um zu verhindern, dass man beim Tragen mit Reglern nach vorne an die Endröhren kommt (was unter ungünstigen Umständen geschehen kann).

Total überrascht bin ich vom Gewicht: 17.2kg (im Originalgehäuse 22.5kg) - und dabei ist das Gehäuse sogar schwerer ausgefallen als erhofft. Mit etwas mehr Gehirnschmalz bei der Konstruktion sollte sowas noch etwas leichter gehen. Und gleichzeitig roadtauglich.

Mywatt_in_red.jpg
 
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Hallo…
ich habe seit ungefähr 3 Stunden einen MyWatt 200. Klasse Amp und soweit ich beurteilen kann auch fast mängelfrei. Ich bin der 3. Besitzer und mein Vorbesitzer (also der vom Amp… höhö) hat noch nie davon gehört und interessiert sich dafür nicht: Das Biasing.
Folglich hat er die Anleitung natürlich nicht. Also wollte ich fragen, ob die jemand hier vielleicht als Scan, oder von mir aus als lesbare Handyfotos hat?

Danke im voraus schonmal!

G.
 
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Wenn das der mit den fünf Buchsen (1x schwarz, 4x weiss) ist: Mit einem Multimeter die weissen Buchsen gegen die schwarze Buchse auf 37 mV abgleichen, Prozedur mehrfach wiederholen, ca. eine Stunde im Leerlauf laufen lassen, nachstellen, mal Vollgas geben, nachstellen - fertig.
 
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Jepp… die Zahl habe ich gesucht. Vielen Dank.
 
Wenn es KT88 sind
 
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