Wann beginnt man mit Akkorden auf dem Keyboard?

  • Ersteller Cecilia
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Um nochmal auf die eigentliche Frage zurückzukommen:
Meine Lehrerin sagte damals, das Beherrschen der Akkorde müsse man erst später lernen, nicht zu gleich zu Anfang. In einem anderen Lehrbuch wurde gleich mit dem Lernen der Akkorde begonnen.

Den "theoretischen" Aspekt haben wir ja nun denke ich ausreichend beleuchtet.

Aber was denken denn die erfahrenen Klavierpädagogen über das Spieltechnische / Motorische?
Ist es für die Hand-Arm-Haltung sinnvoll, gleich mit Akkorden (bzw. Intervallen) zu beginnen, oder lehrt man erstmal Einzelfinger? Ich könnte mir vorstellen, dass das Spielen einer Quinte mit 1. und 5. Finger besser die Handhaltung und Lockerheit im Handgelenk vermittelt, als wenn man das ausschließlich mit Einzelfingern / Einzeltönen macht.

Ich kann mich an die oben beschriebene Übung erinnern, aber weiß nicht mehr, ob meine damalige Lehrerin das gleich am Anfang gebracht hat oder später.
 
Aber was denken denn die erfahrenen Klavierpädagogen über das Spieltechnische / Motorische?
Der Klavierpädagoge denkt:
Wenn man in Cecilias Betragshistorie liest, weiß man, daß sie ein Technics KN1000 Keyboard mit Begleitautomatik hat.

Deshalb geht mein Verständnis ihrer Frage dahin, daß sie nicht fragt, wann irgendwelche Dur- oder Mollakkorde im Unterricht drankommen, vielmehr verstehe ich ihre Fragestellung dahingehend, wann man denn beginne, mit der Begleitautomatik zu spielen. Ich vermute, daß manche Keyboardspieler den Ausdruck "Begleitautomatik verwenden" synonym mit dem Ausdruck "die Akkorde dazu spielen" gebrauchen.

Die Sicht ihrer Keyboardlehrerin scheint zu sein: Erst ein paar Melodien lernen, dann später die Begleitautomatik dazu. Das Problem der Begleitautomatik liegt meines Erachtens hauptsächlich darin, daß man plötzlich gezwungen ist, exakt im Takt zu spielen. Deshalb kann es ratsam sein, das erst später einzuführen.

Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob meine Glaskugel das richtige Bild liefert, und solange die TE sich dazu nicht äußert, braucht man das Thema auch nicht allzusehr vertiefen.

Falls es sich so verhält, wie ich vermute, wäre mein Tipp: Keyboardschule kaufen (Benthien) und genau so vorgehen, wie es darin beschrieben ist.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Der Klavierpädagoge denkt:
Was Cecilias Frage angeht, bin ich 100% d'accord.

Mich hatte eher der Ansatz beim "echten" Klavierspiel interessiert. Aber das geht wohl über diesen Thread hinaus.
 
Ist es für die Hand-Arm-Haltung sinnvoll, gleich mit Akkorden (bzw. Intervallen) zu beginnen, oder lehrt man erstmal Einzelfinger?
Die Antwort ist ein ganz klares: Es kommt darauf an. Die ganz kleinen Kinder schaffen es meistens nicht, Akkorde zu greifen. Das liegt vor allem daran, daß sie es nicht schaffen, zwei Finger zu heben, während die anderen drei spielen. Das werden dann meistens unbeabsichtigte 4- oder 5-Klänge. Ansonsten ist es bei jedem ein bisschen anders, viel hängt vom Alter ab. Aber auch bei Erwachsenen habe ich es schon erlebt, daß der eine es recht schnell hinkriegt, während ein anderer große Probleme hat. Ansonsten: Sobald es geht, kann man es machen.

Viele Grüße,
McCy
 
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Danke.
daß sie es nicht schaffen, zwei Finger zu heben, während die anderen drei spielen.
Da fällt mir ein, für die kleinen Kinder wurde 1, 3, 5. Finger spielen und dabei 2 und 4 heben von einem (umstrittenen) Klavierlehrer als "Schnecke" bezeichnet - 2 u 4 als die beiden Fühler der Schnecke.
 
Ich finde das auch alles sehr verwirrend, ich dachte erst dass ich den Ratschlag der Lehrerin erstmal bedenklich finde, weil Akkorde ja so ziemlich das wichtigste ist was man auf einem Keyboard lernt, und ich denke nicht dass es bei erwachsenen Anfängern gut ist das erst später zu behandeln. Aber falls es um das Spielen mit Begleitautomatik geht, sieht die ganze Sache wieder komplett anders aus, weil das ja ein ganz anderer Lernprozess ist, als Akkorde zu lernen.
 
Danke.

Da fällt mir ein, für die kleinen Kinder wurde 1, 3, 5. Finger spielen und dabei 2 und 4 heben von einem (umstrittenen) Klavierlehrer als "Schnecke" bezeichnet - 2 u 4 als die beiden Fühler der Schnecke.
Ist doch süß mit der Schnecke.

Ich lass bei jüngeren die Akkorde in Grundform nun gern eher als Arpeggio spielen, zB C, Am, Dm, G.

Das geht recht gut und klingt schön.

Musterbeispiel

Bunte Drachen schaukeln im Wind

Von Manfred Schmitz aus

14 Klavierstücke für Florian

Oder
Die Sternschnuppe
Valentin Engel (Klavier Album für Amelie)
 
Hm, bei einem Keyboard mit Begleitautomatik geht es doch in der linken Hand um fast nichts anderes, als Akkorde zu greifen (wenn man jetzt mal von der mehr oder weniger sinnvollen "1-Finger-Automatik" absieht).
Wie soll die Begleitautomatik wissen, was sie tun soll, wenn man links keine Akkorde spielt?

Abgesehen davon sind Akkorde bei jedem Tasteninstrument eine, wenn nicht DIE Grundlage, um überhaupt zu kapieren, was da harmonisch und auch melodisch passiert.
Auch, wenn die Akkorde beim Klavierspiel oft arpeggiert oder Alberti-mäßig zerlegt werden, sind es letztlich doch trotzdem solche.

Also klar, sollte man von Anfang an Akkorde erlernen und wissen, aus welchen Tönen sie bestehen.
 

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