Bands Live gucken, Erfahrungen mit schlechtem Sound aus dem Publikum.

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Hallo liebes Forum.
Ich wollte hier mal meine Erfahrung als Publikumszuschauer erzählen und einfach mal Fragen, warum manche Live Sounds so schlecht sind?
Vll findet der ein oder andere sich ja hier selber wieder und kann seine Erfahrung dahingehend gerne teilen.
Ich bin selber Gitarrist in einer Tributeband und regelmäßiger Festival und Veranstaltungsgänger...

Vor kurzem war ich in der Rockhal (Luxemburg) Wammoth, Halestorm und Alter Bridge gucken, sowie einen Tag später, Emil Bulls im Schlachthof in Wiesbaden.
Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, das der Gesang (bis auf Alter Bridge) nie vorne stand vom Mix, sondern immer auf Höhe der anderen Instrumente.
Bei Emil Bulls ist mir wiederum stark aufgefallen, das die Gitarren alleine fett klingen, aber während dem Sound eigentlich nur Matsch zu hören ist.
Sind die Tonis aktuell nicht ganz so fit oder haben wir durch die fetten CD Produktionen einfach ein viel zu sauberes Höhren entwickelt?

Natürlich hab ich auch mit Kumpels (alle Musiker) darüber schwardoniert.
Meist ist das Schlagzeug noch Akustisch und der Rest eben Digital. Die Band selber spielen mit InEar und haben wahrscheinlich einen guten eigenen Mix dadrauf, kenn es ja selber von meiner Band.
Aber wenn man vorne vor der Bühne steht, hört man außer Drums eigentlich nichts mehr, vll noch bisl Vocals von der PA...

Ist das der neue Trend?

Ja, die meisten spielen Kemper, auch ich. Allerdings hab ich in den meisten Fällen eine Gitarrenbox mit auf der Bühne...

Auch wenn es nur so eine Vermutung ist, aber ich meine das es früher deutlich besser war mit dem Sound...

Bin auf eurer Erfahrungen gespannt, was ja auch immer Geschmackssache ist und natürlich auch abhängig wo man steht bzw wie viel Party man macht :)
 
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Mein Eindruck war, dass der Sound mit "echten" Amps auf der Bühne, gerade in kleineren Locations deutlich besser ist, als mit Kemper/AXE-FX +InEar Monitoring und co. Wahrscheinlich ist es für die FOH Leute zwar angenehmer zu mischen, wenn alles digital kommt, aber ich fands dann oft sehr steril (und leise).
 
Ach ich weiß nicht, ich kann mich auch an große Konzerte vor 30+ Jahren erinnern, bei denen der Sound unterirdisch war.

Bei Toto in Aschaffenburg bin ich Anfang der 90er mal nach ner halben Stunde gegangen, weil wirklich nicht zum aushalten war

Und in letzter Zeit war ich öfter bei kleineren Shows (300pax) und die waren mal so mal so, aber nie "richtig schlecht".
 
das Gefühl, das der Gesang ... nie vorne stand vom Mix
Das empfinde ich oft so, speziell im Hobby- und Semiprofibereich, wen die Bands lauter als gehobene Zimmerlautstärke bringen. Gut, bei den metallischeren Spielarten bin ich eh draußen, da krieg ich vom "Gesang" nix mit, aber das soll wahrscheinlich so sein, oder es liegt an meinen (alten) Ohren.
Mein Gefühl: Hauptsache, die Gitarristen sind fett dabei, weil deren Gitarren und Amps ja meistens das Teuerste sind, und die haben auch das meiste Gedöns wegen ihres Sounds und die größten Pedalboards :evil:
Es könnte auch an dem guten Sound im In-Ear-System liegen, dass keiner mehr hört, wie's im Publikum klingt, der Toni wird's schon richten. Wenn der Toni aber dann merkt, dass er den Sound nicht in den Griff bekommt, habe ich schon erlebt, dass er nach einiger Zeit einfach resigniert und es laufen lässt. Schade eigentlich...

EDIT: Wie @thorwin schon schreibt: Auch früher gab es "unterirdische" Klangwelten. Ich kann mich da noch gut an Peter Cornelius im Audimax in Regensburg erinnern, das grenzte an Körperverletzung. Der Sound war am besten draußen vor der Tür (wenigstens nicht so abartig laut und knallig) ...
 
Grund: Edit
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Auch wenn es nur so eine Vermutung ist, aber ich meine das es früher deutlich besser war mit dem Sound...
Ich habe eine völlig entgegengesetzte Meinung dazu. Sowohl auf Festivals als auch (und vA.) in kleineren Klubs bin ich immer vom Sound gegenüber früher begeistert.
Einen Ausrutscher gab es vor paar Wochen bei einem Konzert in einem Bierzelt, aber da hatte der wohl Toni was falsch gemacht wie ich erfahren habe.
 
im Schlachthof in Wiesbaden
Hm - ich war letztlich (im Sommer) bei "Das Lumpenpack" im Schlachthof (große Halle) und der Sound war richtig geil - gut durchzeichnet, nicht zu laut, beide Sänger gut vorne und klar zu verstehen. Die Akustik in dem Raum ist auch ohne Publikum nicht sooooo schlecht oder hallig. Und ja, wie @thorwin schrieb, ich kann mich auch gut an schlechte Konzert-Akustik vor 30 Jahren erinnern, aber auch vor relativ kurzer Zeit bei Bonfire in der Batschkapp. Grauslich laut. Kurz danach in derselben Location Paul Heaton & Jackie Abbott - Sound einfach nur geil.

Gibt halt sonne und solche Menschen am Pult - an der Location oder gar der Technik liegt es wohl pauschal nicht.
 
das ist wirklich so eine frage, weshalb konzerte zum teil extrem laut verstärkt werden?
worin liegt da der sinn? müssen alle zuhörer mit geschutz anreisen?
 
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Ich finde ja das der Sound in den letzten 40 Jahren eher besser wurde und auch die Lautstärken nur noch ganz selten ein Piepen hinterlassen.
 
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Ich kann zwar nicht sagen, daß Sound in den letzten Jahren grundsätzlich besser geworden wäre, aber speziell dieses Jahr habe ich schon eine ganze Reihe von hervorragenden Livesounds gehört, in ganz unterschiedlichen Größen. Jazz bis Metal.
Klar und druckvoll, ich kann echt nicht klagen.

Und die ganz lauten Konzerte sind auch nach meiner Erfahrung seltener geworden. Die gab's eher "früher".
Ich habe zwar auch immer Stöpsel dabei, verwende sie aber gar nicht immer.
 
weshalb konzerte zum teil extrem laut verstärkt werden?
Das Gegenteil ist aber auch nicht zielführend.
Ich war mal vor ein paar Jahren im Wiener (alten) AKH bei einem Attwenger Konzert.
Da konnte man vor lauter Gequatsche des "Publikums" die Band nicht hören von verstehen der Texte ganz zu schweigen. Alles ging in dem allgemeinem Gemurmel der Bobos unter.

Ich gebe aber gerne zu das beides nicht wirklich angenehm ist.
Zu laut ist auch blöd (King Crimson I am looking at you!!!!).
Ein 3 Tage Tinnitus ist auch nicht wirklich ein empfehlenswertes Konzerterlebnis.
 
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Ob der Sound gut oder schlecht ist hängt halt von vielen Faktoren ab. Die nachfolgende Aufzähling ist sischer extremst unvollständig, ich schreib mal das auf was mir so einfällt.
Ich gehe das jetzt mal von der Quelle weg durch
Die Band:
  • Wie ist deren Grund Sound? wenn der nichts taugt --> Mischen impossible
  • Spielt sie für die Location von sich aus zu laut --> Mischen impossible
  • Braucht sie brechend lautes Monitoring (meist resultierend aus dem vorgehenden Punkt) dann vernichtet das den Sound im Sahl ebenfalls --> Mischen impossible
Die Bühne an sich:
  • Wenn die schlecht klingt, z.B weil da stehende Wellen entstehen oder harte Wände viel Reflexionen, meist auch noch unangenehme, verursachen --> Mischen impossible
  • Schallharte Wände, speziell die Rückwand verursacht dass alles was in die Bühne rein strahlt, als meist ein (lauteres) Monitoring, übermäßig laut in den Raum zurück geworfen wird. --> Mischen impossible
  • Es kann auch sein dass die Bühne im Raum ist und dadurch gar keine klare Abtrennung passiert, dann ist alles was auf der Bühne lauter ist, noch schlimmer --> Mischen impossible
Die Abnahme der Instrumente:
Da will ich nur erwähnen dass eine schlechte Mikrofonwahl durchaus bedeutenden Einfluss auf das Gesamtergebnis hat. Da reicht es eben nicht dass ein Mikro on axis einen brauchbaren Sound liefert, das geht mit den meisten gut. Viel wichtiger ist da noch was off axis passiert, wie der Bleed ist, den das Mikro einfängt. Sind dei Mikros auch gut positioniert und werden sie, z.B die Gesangsmikros, auch vernünftig genutzt?
Wenn das suboptimal bis schlecht ist dann --> Mischen impossible

Der Tontechniker:
  • Natürlich hat der seinen Anteil am Gesamt Sound.
  • Weiß der Techniker wie er die Instrumente gut abnimmt? Wenn nicht --> Mischen impossible
  • Weiß der Techniker welche Mikros gut geeignet sind? wenn nicht --> Mischen impossible
  • Hat er eine Ahnung von der Gain struktur? Weiß er wie Filter, Gates und Kompressoren funktioneren, wann man sie wie einsetzt und wann es besser ist die Finger davon zu lassen? Hat der Techniker genug Ahnung vom zu mischenden Genre? Wenn nicht dann --> Mischer inkompetent
  • Gibt es eventuell Anweisungen von der Band, die zu einem schlechten Sound führen? (Lass es ordentlich krachen mindestens 130 dB soll es shcon haben , meine Gitarre ist das wichtigste, alles andere ist nebensächlich) Wenn ja --> Mischen impossible
(Ich hab da mal ein Buch überflogen, "live mischen - 555 Fragen für Live-Tontechniker", das kann jedem Tontechniker oder sonstwie Interessierten, durchaus helfen sich selbst mal bei der Nase zu nehmen.

Die Anlage (PA und Monitoring)
  • Ist die PA ausreichend dimensioniert für den Raum? Wenn nicht --> Mischen impossible
  • Ist die PA an sich mal gut abgestimmt und eingerichtet für den Raum? Wenn nicht --> Mischen impossible
  • Taugt das Monitoring System etwas? Meist sind schlechte Monitore schuld für einen viel zu hohen Bühnenpegel. Wenn also da Müll rum steht --> Mischen impossible

Der Publikumsbereich der Location an sich:
  • Ist der Raum akustisch bearbeitet um stehende Wellen, Raummoden usw zu vermeiden? Wenn nicht --> Mischen impossible
  • Gibt es verhältnismäßig einen ausgeprägten Raumhall oder Echoeffekte? Wenn ja--> Mischen almost impossible
  • Ist eine gleichmäßige Beschallung des gesamten relevanten Publikumsbereiches möglich? Wenn nicht --> Mischen impossible

Ich bin mir sicher da gibts noch eine Menge an Punkten, die man hier einfügen könnte, letztendlich schaut es aber so aus, dass es eher ein Wunder ist, wenn es mal einen guten Sound gibt.;)
Es gibt aber ein paar scheinbar einfache "Kniffe" um einen guten Sound hinzu bekommen. Man nehme eine Band, die weiß was sie zu tun hat, die auch genug Ahnung hat was ihr Grundpegel so anrichten kann, dazu ein einen Techniker, der es nicht nur ist, weil er gerade nichts anderes zu tun hatte, gutes Equipment, einen Raum, der halbwegs etwas taugt und einem guten Sound steht nichts im Wege.
Es gibt da nur einen Punkt, der das ganze dann doch wieder zunichte machen kann. Wenn nämlich dem Techniker Anweisungen gegeben werden (so wie ich es oben erwähnt habe) die es ihm unmöglich machen werden an diesem Abend etwas brauchbares abzuliefern. Und leider passiert das öfters als manch einer denkt. Meine absoluten Negativbeispiele dazu sind Robben Ford und Jamiroquai. Jedes mal wenn ich die gesehen habe, von gehört kann man da nicht sprechen da nur Lärm aus der PA kam, war das akustische Ergebnis gleich unterirdisch. Und das bei wechselnden Locations, PAs und Technikern. Also muss da etwas systematisches mit den Acts daneben gehen.
 
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Für mich ist subjektiv der Sound live eher besser geworden.
Was allerdings immer ein Problem war, und ist, bei Bands mit akustischem Schlagzeug in kleinen und mittleren Locations hört man vorne an der Bühne fast nur das Schlagzeug. Amps sind entweder Digital oder müssen zum Schutz der Ohren der Musiker leise gefahren werden. Beim Mischpult klingts meistens gut, aber vor der Bühne eben fast nur Drums und Gesang (da dieser laut genug in Vordergrund gemischt wird). Es fehlen da einfach die gut eingestellten "Frontfills" oder wie man das nennt.
Schmerzlich zuletzt bei der Guitar Summit, Martin Miller Band festgestellt. Ich stand weit vorne, fast direkt vor der Bühne, kaum Gitarren rausgehört, kaum Keyboard, nur vieeeel Drums, Bass und Gesang ok.
Mal nach hinten gelaufen, guter Sound.

Damals haben Rockbands eben noch ordentlich mit den Amps vorne Sound rausgeblasen.
Bei Joe Bonamassa in der Jahrhunderthalle in Frankfurt war es genau andersrum. Hatte einen Platz fast ganz hinten oben, da war der Sound richtig schlecht und matschig, als man am Ende vorlaufen konnte - direkt vor der Bühne perfekter Sound.
 
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Ich finde ja das der Sound in den letzten 40 Jahren eher besser wurde und auch die Lautstärken nur noch ganz selten ein Piepen hinterlassen.
Nun ja - nach 40 Jahren ist da eventuell nicht mehr viel im Ohr, was piepsen kann :oops:
 
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Profis können IMO schon einen Super Sound abliefern.
Open Air habe ich zuletzt Rea Garvey und Indoor Joe Bonamassa gehört.
Gerade Rea Garvey hatte einen mörder Sound. Sehr klar und druckvoll.

Meine Erfahrung ist, dass mit der Lautstärke der Sound und damit auch der Konzert Genuss exponentiell in den Keller geht.
Vor einigen Jahren war ich mal in Wilhemshaven bei H-Blox, deren Musik ich wirklich liebe, aber es war da so invernalisch laut, dass meine Ohren das nicht einfach nicht mehr auflösen konnten und "clipten". Da war ich nicht mal mehr in der Lage herauszuhören, welches Stück die da eigentlich gerade spielen. Das war einfach nur noch Krach... :sick:
 
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Ich war 1982 und 84 im Queen Konzert....Selten so einen Sound erlebt.
Ne,der Sound is nicht besser,heutzutage.
 
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Aber wenn man vorne vor der Bühne steht, hört man außer Drums eigentlich nichts mehr, vll noch bisl Vocals von der PA...
Ja, in der ersten Reihe ist die PA oft nicht wirklich präsent. Früher wurde man aber noch wunderbar von den Instrumenten auf der Bühne angebrüllt. Jetzt, bei den leisen Bühnen, kommt von vorne aber nur noch das Schlagzeug. Während das für den größten Teil der Location eine deutliche Verbesserung ist, ist der Klang ganz vorne natürlich jetzt besonders unausgewogen.
 
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