Gitarre fängt zu rosten an?

Wenn sie nicht im Einsatz ist, dann schläft sie sanft im Rockbag. :twisted:
Ich Tippe auch auf das Behältnis der Gitarre als Hauptursache der Korrosion - sprich im falle des TE`s der Gigbag.
Ein Rosten der Saiten und anderen metallischen Hardware lässt sich durch Säubern nach dem Spielen und trockenes Lagern meist merklich reduzieren.
 
Fast jeder von Euch hat die Lösung dieses Prozesss hier beschrieben: Feuchtigkeit in/aus der Luft und vom Körper des/der Spielenden führt zu einer Oxidation, wenn die Oberflächen der Bauteile nicht gut veredelt sind. Bei Feuchtigkeit vom Körper, dem Schweiß, kommt das Salz noch hinzu.

Weiter ist noch daran zu denken, das elektrostatische Felder zu einer Oxidation führen können. "Edel frisst unedel" sagt der Volksmund. Kupfer z.B. gilt als "edles" Metall. Ich hatte bei meiner Strat das Pickguard mit einer Kupferklebefolie abgeschirmt. Nach ungefähr einem halben Jahr zeigte sich an den Übergangsstellen z.B. zum 5Way-Switch Oxidation. Habe die Kupferfolie wieder abgezogen und eine aus Aluminium drauf gemacht. Bei Rockinger gibt es auch eine elektrisch schirmende Klebefolie aus Kunststoff.

Noch was zur Pflege von Metallteilen. Das Beste dafür ist nach meinem Dafürhalten Ballistol Clever - zum Reinigen und zur Oxidationsprophylaxe. Das benutze ich schon so lange ich denken kann. Ballistol Clever verträgt sich mit nahezu allen Materialien die es da so gibt, aber bei der Gitarre würde ich aufgrund der Nähe zum Holz und zu Lacken (besonders bei Nitrolack) vorsichtigt sein. Bei starker Oxidation 1x die betreffenden Bauteile rausbauen und separat reinigen. Bei starker Oxidation ruhig ein paar Stunden in Ballistol Clever tauchen (Schrauben) oder dünne Papiertücher mit Ballistol Clever "tränken" und auf Flächen liegen lassen. Aber z.B. bei PickUps nicht so heftig tränken, dass etwas in die PUs reinlaufen kann.

Was auch sehr gut Oxidationsprozessen vorbeugt ist das Abwischen der Gitarre mit einem weichen Tuch nach dem Spielen. Besonders die Saiten danken es einem und sie halten auch länger! Ich benutze alte dünne Geschirrhandtücher aus reiner Baumwolle. Dieser Vorschlag wurde hier im Thread weiter oben schon gemacht, möchte aber auch noch mal darauf hinweisen, weil es konsequent durchgeführt echt was bringt, bevor die Gitarre in den Koffer, die Tasche oder Ständer geht. Geht sie bei mir in den Ständer, wickel ich das Tuch um den Gitarrenhals und lasse sie so bis zum nächsten spielen stehen. Bringt was!!!
 
Ich Tippe auch auf das Behältnis der Gitarre als Hauptursache der Korrosion - sprich im falle des TE`s der Gigbag.
Ist wie beim Auto-in einer schlecht belüfteten Garage rostet die Karre wie sonstwas....
 
Das nennt man Weißrost. Kann bei verzinkten Teilen vorkommen wenn sie länger mit Feuchtigkeit in Kontakt sind.
Wie alt ist die Gitarre denn?
gute frage....glaub so 6 oder 7 Jahre.

Erstens kann schon mal ein einzelnes Teil (also eine von mehreren vermeintlich identischen Schrauben) materialmäßig Besonderheiten haben.

Zweitens ist ein Koffer für lange Zeit unbeobachtet nicht zwingend die optimale Umgebung. Sicherheit brächte nur ein Hygrometer zur Bestimmung der Feuchtigkeit im Koffer. Zu beachten ist, dass absolut trocken (also Luftfeuchtigkeit im Koffer gegen 0 %) für Gitarren schädlich ist, weil das Holz stellenweise völlig austrocknet und Risse bekommt.

Drittens ist es nicht an jeder Stelle einer Gitarre und in einem Koffer gleich feucht. Vielleicht kommt an diese eine Schraube besonders viel z.B. Handschweiß (Anmerkung: nicht jeder hat Handschweiß mit derselben Zusammensetzung, wie z.B. demselben ph-Wert) oder ist mehr Feuchtigkeit im Polster des Koffers an oder in der Nähe der betreffenden Stelle dieser Schraube.

Wechsle die Schraube doch einfach aus. Wenn Du keine identische neu bekommst, kannst Du sie ja reinigen (mechanisch, chemisch) und mal mit einer anderen tauschen und sehen, welche weiter einen Belag bekommt (allerdings neigen Metallgegenstände, die einmal Korrosion zeigten dazu, das dann immer weiter zu haben, also ist die Chance sehr groß, dass diese eine Schraube auch an einem anderen Ort weiter "rostet").
hab ein Hygrometer im Zimmer und achte darauf dass es so bei 50 - 60% liegt.
Ich werde Sie mal auswechseln und dann öfters mal den Koffer aufmachen in Zukunft.
 
50-60% rel. Luftfeuchte sind schon ganz schön viel eigentlich.

Ihr kennt diese kleinen Beutel mit den Plastikkügelchen? Die, Reis in einem kleinen Beutel, etc. in einem Koffer können schon helfen.

Die weissen Pickel auf Alu-Legierungen kenne ich primär von Putzmittelrückständen. Das passiert normalerweise nicht nur durch Luftfeuchte oder Handschweiss. Sehr wohl aber nach dem Abwischen mit Spüli oder Seife...
 
Warum nicht? Gibt's sogar recht häufig in verschiedenen Legierungen.
 
Also bevor ich Aluminium Schrauben nehmen würde: Warum denn nicht gleich aus VA-Stahl??? ...kleine Schrauben bekommt man im Einzelverkauf in einem gut sortierten Metallwarenhandel.

Hier bei mir im Norden würde ich zu Dähmlow in Neumünster oder zu Eisen Henkel in Kiel fahren. Bei Edelstahl rostet bzw. korrodiert gar nichts mehr. Ich habe schon diverse Schrauben aus Gitarren rausgedreht und war damit bei Dähmlow.

Ich möchte nochmals meinen oben gemachten Vorschlag mit dem Ballistol Clever aufgreifen. Nach meinem Dafürhalten braucht man so eine Dose (mit Deckel zum Aufschrauben - nicht die Sprühdose!) im Haushalt - man kann sie sich sowieso kaufen, sie hält Jahrzenhnte und wird nicht schlecht. Ich habe letzets Jahr eine neue Dose gekauft - die alte habe ich 1998 gekauft!!! Weiter ist dieses Öl auch ein gutes Pflegemittel für Leder und es hat sogar einen - wenn auch geringen - medizinischen Nutzen, z.B. bei nicht (!) aufgekratzten Mückenstichen. Aber das nur am Rande.

Wenn man die Schrauben sowieso aus der Gitarre nimmt > ein paar Stunden im Öl einwirken lassen und dann mit einer kleinen Bürste (z.B. eine alte Zahnbürste) schön abschrubben. Ich habe noch keine Schraube erlebt, wo sich dank Ballistol Clever der Rost bzw. das Oxid jeglicher Art nicht wieder vollständig gelöst hat und die Schrauben wieder gut aussahen!
 
Bei der Gitarre hatte ich selbst bisher noch keine Probleme mit Rost, aber einölen ist hier das übliche Vorgehen bei Metallen.

Ballistol kann ich auch empfehlen. Das war ursprünglich ein Waffenöl (und glaube daher sogar Exportbeschränkt) und ist entsprechend zur Metallpflege sehr gut geeignet. Da man es aber auch im medizinischen Bereich nutzt, bekommt man es in jeder Apotheke.

Beim einölen muss man aber nicht das ganze Metall versenken. Es reicht ein dünner Film, den man quasi gar nicht mehr als Ölschicht wahrnimmt.

Als mögliche Ursachen könnte ich mir noch mindere Stahlqualität oder die Luftfeuchte bei Dir zuhause vorstellen. In Küstennähe könnte auch der höhere Salzgehalt in der Luft eine Rolle spielen.
 
Beim einölen muss man aber nicht das ganze Metall versenken. Es reicht ein dünner Film, den man quasi gar nicht mehr als Ölschicht wahrnimmt.

In meinem Contex rede ich von stärkstens korrodierten Oberflächen. Ich "versenke" die gerne in ein wenig Ballistol oder wickel ein saugfähiges Papiertuch um die Teile und sättige das Papiertuch mit Ballistol > bei beiden Methoden dann etwas länger liegen/einwirken lassen > dann mit einer alten Zahnbürste die Teile abschruppen > habe so schon die stärkste Korrosion von Metallteilen runter bekommen.

Das war ursprünglich ein Waffenöl

...ist es immer noch. Bei Waffenpflege ist es das Non-Plus-Ultra!
 
...ist es immer noch. Bei Waffenpflege ist es das Non-Plus-Ultra!
Ich nehme das auch immer für mein Schwert her. Andere Story.

Die beste Angewohnheit, die leider viel zu wenige Gitarristen haben: Gerade nach anstrengenden/intensiven Sessions (=Band-Probe, Gigs!) sollte man die Gitarre mit einem geeigneten Lappen gut abwischen und vom Handschweiß, Bier, und sonstigem Grind befreien. Man kann dafür unter jeder Menge Spezial-Produkten wählen, das allerbeste ist aber ein altes und viel gewaschenes T-Shirt. Die sind weich (=wenig Kratzer), nehmen gut Feuchtigkeit auf (=wird sauber), fusseln wenig bis gar nicht (=Instrument bleibt sauber) und weitgehend kostenfrei (=weil "eh da"). Muss man halt danach NICHT mir in den Koffer tun, sondern woandershin, und fix in die Waschmaschine waren.

Und was viele gerne vergessen ist Kondensation bei Temperatur-Unterschieden. Kennt jeder Brillenträger, Autofahrer, ... also eigentlich jeder: Die Scheibe beschlägt. Und genauso "beschlagen" die Metallteile der Gitarre, ob man das nun sieht oder nicht, und zack! sind sie feucht. Die "beschlagene" Gitarre dann im dichten Koffer oder in der Tasche und schon wird's interessant. Nicht falsch verstehen: Koffer sind ein guter mechanischer Schutz, und der Transport im Koffer hilft auch dass diese Temperaturschwankungen das Instrument nicht so schnell treffen... aber aus der feucht-schwülen Konzert-Atmosphäre unabgewischt ins Gigbag und dieses dann in den Kofferraum, die Gitarre da erstmal das Rest-Wochenende drin lassen und dann in den muffigen Proberaum... ja da muss man sich nicht wundern :D
 
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Wieso muss ich hier 3x pro Woche von unzähligen Fremden erfahren, welche Art von aggressivem Schweiß sie produzieren?
 
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welche Art von aggrssivem Schweiß sie produzieren?

Weil sich viele gar nicht darüber im klaren sind, dass es durchaus sehr aggressiven Schweiß gibt.

Chris Jones hatte bei einem Saiten Endorser Deal angegeben, dass er 300 Sätze pro Jahr benötigt. Der Produktmanager schaute etwas irritiert. Chris hat daraufhin auf der Gitarre im Büro gespielt und gesagt - lass uns was essen gehen. Als sie zurück kamen, waren die Saiten oxidiert ...

Zu früh gestorben an Morbus Hodgkin (Lymphdrüsenkrebs) ... ein Teil der dahinter liegenden Veranlagung war auch für den aggressiven Handschweiß verantwortlich.

 
Die beste Angewohnheit, die leider viel zu wenige Gitarristen haben: Gerade nach anstrengenden/intensiven Sessions (=Band-Probe, Gigs!) sollte man die Gitarre mit einem geeigneten Lappen gut abwischen und vom Handschweiß, Bier, und sonstigem Grind befreien. Man kann dafür unter jeder Menge Spezial-Produkten wählen, das allerbeste ist aber ein altes und viel gewaschenes T-Shirt.

...der Tip kam hier von einigen Usern. Ich bevorzuge alte Geschirrhandtücher die zu 100% aus Baumwolle sind: Durch den Prozess saubere Feuchte aufzunehmen, diese wieder durch Lufttrocknung abzugeben und dem folgenden Waschen zwischendurch werden diese besonders weich und nehmen Feuchtigkeit im Besonderen sehr gut auf.

Weil sich viele gar nicht darüber im klaren sind, dass es durchaus sehr aggressiven Schweiß gibt

Richtig! Hatte selbst so einen Gitarrenkollegen. Hyperhidrose (Übermäßiges Schwitzen) kann auch eine so unangenehme Veranlagung sein, dass man sich operieren lassen kann. Es werden dann Nerven im Bereich der z.B. Achselhöhlen durchtrennt, die für diese übermäßige Schweißproduktion verantwortlich sind. Eine ehemalige Arbeitskollegin von mir musste das machen lassen.

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Egal wie: Es schadet absolut nicht, seine Gitarren nach dem Spielen kurz abzuwischen - besonders die Saiten. Es sparrt über die Jahre auch viel Geld, weil die Saiten auch länger halten.

Einweiterer Aspekt ist die Hygiene. Feuchtigkeit, die auf Oberflächen verbleibt sorgt auch immer für ein gutes Milieu, in dem sich Bakterien (und Viren!) sehr wohl fühlen können. Aufgenommene Feuchtigkeit vermindert das um ein vielfaches.
 
Wie kann ich meine Gitarre davor schützen?
In jedem Baumarkt gibt es solche Salzpäckchen (bekommt man immer wieder mit neuer Elektronik geliefert) zu kaufen, lege dir paar in den Koffer. Dazu etwas Watte mit Balistolgetränkt, nicht tropfend!, nur leicht feucht stehts nach dem Spielen über die Seiten ziehen, dann reicht es. Das Balistol hat hervorragende Kriecheigenschaften.

Im Metallbereich wird der Effekt "Goldfinger" genannt. Meist bei den Jüngeren anzutreffen, verschwindet mit dem Alter. Hat wohl was mit dem Stoffwechsel zu tun, bin aber kein Experte.
 
In jedem Baumarkt gibt es solche Salzpäckchen
BTW: Die „Salzpäckchen“ sind aus Kieselgel.
Salz ist völlig wirkungslos bei Feuchtigkeit und eher noch schädlich für die Metalle.
 
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Silicagel Dazugeben alleine reicht auch nicht. Ist das Gel mit Wasser gesättigt, muss es wieder getrocknet oder getauscht werden. Irgendwo muss das H2O ja hin...
 
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statt salz vielleicht lieber eine leichte marinade mit limette, frischem koriander und einem hauch balsamico.
 
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