Werte Kondensator in orig. 62er Stratocaster?

Und sicherlich wäre eine Handy Aufnahme nicht aussagekräftig

Nee, das ginge nicht. Und von der Warte her gehe ich mal davon aus, dass so ein "Klangvergleich für jeden" schwierig werden könnte. Schon auch, weil alleine nur die Stellung der Regler in der Strat und dessen Werte, der individuelle Resonanzpeak der Pickups, die Kabelkapazität (!) der Anschlußstrippe, der Eingangswiderstand des (Röhren-?) Amps und dessen Millereffekt der ersten Stufe jegliche Allgemeinaussage zu solchen Ko's ad absurdum führt.

Es bleibt wirklich nur das Subjektive des TEs und wie schon geschrieben - wenn's ihm gefällt, warum nicht.
 
Und ja, man könnte einfach zwei - hier schon sehr oft beschrieben - Strippen mit Krokoklemmen einlöten und dann fix quasi "en passant" diese Ko's gegen andere, teurere und günstigere, hörtesten.
Da lohnt sich ein Klangvergleich bestimmt.
Aber bitte nur als Blindtest, denn sonst ist der Faktor Suggestion entscheidend. Was rege ich mich da im "High End" Hifi Voodoobereich auf...
 
Spanish Tony
  • Gelöscht von klaatu
  • Grund: Ot
Wenn's nur um die Optik oder um den Seelenfrieden geht, kann ich das mit "möchte so na wie möglich an eine originale aus dem Jahre 1962" noch nachvollziehen.

Wenn's um den Klang geht, dann schon nicht mehr. Das setzt ja voraus, dass die 1962 alle gleich geklungen haben. Und das glaube ich nicht. Vor allem haben da andere Faktoren einen größeren Einfluß wie der Kondensator, glaube ich.

Auf dem Foto ist der "Rest vom Schützenfest", etwa 2/3 der Ursprungsmenge, zu sehen. Von jedem Kondensatortyp hatte ich mindestens fünf Stück, auf dem Foto fehlen Glimmer- und Keramikkondensatoren. Viele habe ich verschenkt, verbraten, zu faul zum Suchen, Keramikkondensatoren ohnehin weggeworfen. Kapazitäten: 5, 8, 10, 12, 15, 18, 22 . . . bis 47 nF, oder so.

Ein ganzes Wochenende hat mich das gekostet, ich könnte auch sagen "Habe ich vergeudet":

- Alle Kondensatoren ausmessen und mit Kreppband beschriften. (Kapazität)
- Bei einer HSS-Strat und eine Faber P90 Goldtop die originalen Kondensatoren auslöten und stattdessen zwei Kabel nach außen führen.
- Tonpotis hatten tatsächlich nahezu 0 Widerstand.
- Es folgte die Testorgie.

Ich habe natürlich nicht immer den gleichen Anschlag und keine teuren Messgeräte.

Mein subjektives Resumée:

Bei annährend gleicher Kapazität habe ich keinen Unterschied zwischen den verschiedenen Typen gehört. (Polyprop, Styroflex, PIO, Glimmer)
Bei Drehung am Tonpoti waren alle Unterschiede dahin, bzw. eine Einschätzung nicht mehr möglich.
Jetzt nehme ich Polyprop und Styroflex-Kondensatoren.

Wie gesagt: Das ist nur meine Wahrnehmung, meine Ohren und wahrscheinlich meine Einbildung, und auch ohne Gewähr.

IMG20230303100515[1].jpg
 
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35,- Euro für einen Kondensator.. ? Puh.. Kenner wissen Bescheid.. ;)

Mal ganz davon ab, dass 100nF eher für einen dumpfen Sound sorgen werden .. Warum soll so ein teurer NOS Cap in eine Gitarre die deutlich später und nicht in den USA gefertigt wurde..? Vermutlich wird dort ein 22 nF Folienkondensator verlötet sein.. was bei einer Strat auch Sinn macht.. Aber hey.. letztlich ist es deine Entscheidung..
 
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Kondensatordisku die drölfzigste!

Was sich jeder in seine Klampfe reinlötet ist Privatsache und ist mir ehrlich gesagt völlig egal.
Wer möchte kann sich die Dinger noch mit bunten Filzern anmalen, tropical fish custommade sozusagen!

Andreas Kloppmann als Lügner und Betrüger zu bezeichnen liegt mir absolut fern!
Hat schonmal jmd. einen grossen Schokoladenhersteller verklagt, weil die schönsten Pausen in Wahrheit nämlich gelb und nicht wie behauptet lila sind?

Nochmal: wieviel Geld jmd. für so einen Tonecap ausgibt ist mir wirklich gleich. Ist ja ein freies Land.
Aber dann darf man auch in Frage stellen, ob so ein Scheibchen, welches 50 Jahre in einem Karton gehaust hat wirklich einen hörbaren Unterschied zu einem vergleichbaren Fabrikat erzielt, was Faktor ~500 weniger kostet.
Das muss sich aber jeder selbst beantworten.

Bemerkenswert ist zumindest der sehr grosse Wert von 100nF aus diesen 60ies Strats. Ich kenne Leute die in Strats 10nF verwenden und damit sehr glücklich sind.
Interessant ist dieser Umstand uU auch in Verbindung mit dem seagull Effekt (Wah mit vertauschten Anschlüssen) von DG. Diesen laughing sound konnte ich zumindest mit meiner Strat nicht reproduzieren, ich vermute, dass dafür ein grösserer Tonecap-Wert erforderlich ist.
 
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Bemerkenswert ist zumindest der sehr grosse Wert von 100nF aus diesen 60ies Strats
Ich kann mich noch an gut an die Zeit, vor dem Internet erinnern,.. Eine Zeit wo ich immer mal wieder im Service (Gitarre) gearbeitet habe.. Besonders so in den 80er und 90ern kamen öfters Kunden mit Originalen aus den 50er und 60er Jahren.. Damals war das nichts besonderes.. und angefragt wurde öfters eben nach einem "frischeren" Sound.. Meist flog die Elektrik raus.. also Potis und Caps.. und bei Strats war dann halt ein Wechsel auf 22 nF eher der Standard.. Die alten Teile flogen in die Tonne und Niemand hatte Schmerzen damit.. Es wird wohl kaum einer sagen können wie eine 62er Strat 1962 ertönte.. und Aufnahmen aus der Zeit.. na ja.. Wie dem auch sei.. wenn es um das Gefühl geht eben exakt "dieses und jenes" Teil verbaut zu haben.. ist es natürlich in Ordnung..
 
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Komisch! Mir war noch gar nicht aufgefallen, dass meine Strat mit diesem Kondensator mulmig und mumpfig klingt. Da muss ich mal genau drauf achten!
 
Da muss ich mal genau drauf achten!
... stimmt.. der olle Cap ist so gut, das Fender den immer noch verbaut... aber wait... nee.. die sind auch schon seit Jahrzehnten auf deutlich kleinere Werte umgestiegen.. ;)
 
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Der Kondensatorwert beeinflusst in erster Linie den Regelweg bzw. den Endpunkt des Regelweges.
Das ist aber alles Geschmacksache, erlaubt ist was gefällt.
Theoretisch gibt es auch einen messbaren Einfluss bei voll geöffneter Toneblende, aber ob man das praktisch hört, da würde ich mal ein grosses Fragezeichen dahinter setzen.
Man kann mit Tonecaps viel Zeit verbringen, man kann aber auch einfach Musik machen ;)
 
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Nö, der Kondensator bestimmt nicht den Regelwert, sondern die Resonanzfrequenz des Schwingkreises aus Kondensator und Spuleninduktivität. Und das auch, wenn das Tonepoti seinen maximalen Widerstand hat. Das Potentiometer ( inklusive Innenwiderstand der Gitarrenschaltung und inklusive Eingangswiderstand der nachfolgenden Verstärkerschaltung) regelt die Resonanzüberhöhung. Diese Widerstandskombi ist zuständig für den Regelweg.
 
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Meine Kondensatoren passe ich auf die PUs an. Ich will vorn bei voll zugedreht und Umschalten auf Bridge--PU einen bestimmten Wahwaheffekt haben. Dieses Uuuuu-wääää brauche ich genau so wie das Uuu-wä-uu. Die nötige Kapazität wird experimentell ermittelt, der Kondensator ist dann voodoofrei aus der Schublade.
 
Könnte man mal zur "Abwechslung" nur auf die einzig und allein eingangs des Threads gestellte Frage
...mit einem neuen Kondensator modifizieren.....Welche Kapazitäten haben die originalen Gitarren?
antworten (nein, ich kann es nicht!), statt das Thema (i.e. den TS) mal wieder seitenlang mit Grundsatzdiskussionen zu quälen :nix:.

LG Lenny (für die Moderation)
 
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Siehe auch Post 2 :prost:
 
Und nur nochmal ganz pauschal: Kondensator und dessen Schaltungsumgebung, all das, was ich in #21 beschrieb, ist Physik

a) objektiv, aber mit sehr vielen, unterschiedlichen Umgebungsvariablen.

In dem Moment, wenn der Lautsprecher, also eine dieser vielen Umgebungsvariablen, einen Ton abgibt, der ein Ohr trifft, wird aus dem physikalischen Schallereignis ein Hörereignis

b) das subjektiv ist, und je nach Ohr, Gehör, Hirn, Wortwahlvermögen wiederum sehr viele Umgebungsvariablen beinhaltet.

Wenn man nun a) und b) mal zusammenzählt, werden die Variationsmöglichkeiten extrem groß. Allgemeine Aussage zum Klang? Unmöglich.

Ich wünsche dem TE gute Gelingen bei seiner Suche und viel Freude mit dem passenden Ko. :great:

:hat:
 
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Wenn man heute ein Orginal-Fender-Tonepoti mit 250kOhm beim großen T kauft, dann ist da ein 22nF-Kondensator dabei.
Bin mir nicht ganz sicher, meine aber, dass die alten Pots 500k hatten, das Volume war jedenfalls 1M. Mit 47nF und 500k ergibt sich die gleiche Zeitkonstante (RxC) wie mit 22nF und 250k. Wenn man nun 47nF oder gar 100nF mit 250k kombiniert, wäre das nicht im Sinne des Erfinders. Vlt.sind die 250k mit der Grund für die 22nF. -?-

Welche Kapazitäten haben die originalen Gitarren? Ich möchte so na wie möglich an eine originale aus dem Jahre 1962.
Wenn 100nF genannt wurden und die Dinger im Neuzustand 20% Toleranz hatten und die Potis ebenfalls, kann der Kondensator 80 oder auch 120nF gehabt haben. DAS Original, an das du herankommen könntest, gibt es so gar nicht. Mit der Toleranz des Potis varierte die Zeitkonstante also von (0.8 x 0.8) 64% bis (1.2 x 1.2) 144%. Mit Poti auf Dumpfsound varierte die Resonanzfrequenz des PU von rd. -10% bis +10%. (Wurzel aus 1,2 ist ungefähr 1,1).
Lt. einem Sammler varierten die Windungszahlen der alten PUs ebenfalls stark und zufällig. Bei Fender wurde demnach der Zähler nicht so genau im Auge behalten. Vlt. war der Kaffee so gut. ;)
 
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die gleiche Zeitkonstante (RxC)
Korrektur: gemeint war natürlich R/C.

@boisdelac , bin erstaunt. In meiner ollen Strat war ein 1M log. Volumepot drin und soweit ich mich erinnere 500k lin. Tonepots mit 100nF dran.
Habe auch Pickguards gesehen mit 500k und 2x 250k und 47nF. Kann aber nicht sagen, ob die noch original waren. 3x 250k kenne ich nur von Chinaware mit PU-Induktivitäten unter 2H. Dort sind regelmäßig 22nF drin.
 
3x250k log ist Standard bei Strats!
 

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