2. von 10 streitbaren Thesen: Wie am besten von Vorbildern lernen?

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These 2: Es ist gesund und lehrreich, sich über Wochen und Monate mit nur 1 Vorbildgitarristen zu beschäftigen. Dabei kann man tiefer in Feinheiten einsteigen, als wenn man jeden Tag einem anderem Sound und einer anderen Spielweise hinterherhechelt. Allerdings sollte man diesen “virtuellen Lehrer” auch wechseln können Nach 3 Monaten Steve Vai kann man je nach Neigung durchaus mal nachsehen, was das Besondere an Johnny Guitar Watson, Jimi Hendrix, Petrucci, Barney Kessel, Django Reinhardt, den Toten Hosen oder den Gitarrenfunktionen in Hits von Dieter Bohlen ist.

Was meint ihr?
 
Eigenschaft
 
schwarz weißes denken hat noch nie geholfen.

ich entdecke auch immer wieder neues auch in ganz banalen songs. aber bei tieferen eindringen in die struktur erkennt man erst einen teil der ganezn schönheit.

wenn ic an die verschwendeten jahre denke wo hauptsache schell schnell und möglichst viel gain - graus. naja war jung und metal halt das brot der zeit. zum glück irgendwann aufgewacht und erkannt wieveile farben es gibt. sogar jazz entwickelt langsam in mir ein verständnis ;)
 
Es ist nicht gut, sich in einer Schiene festzufahren. Bei längerer Auseinandersetzung mit bestimmtem Material ist die Gefahr aber da und das passiert nicht mal bewusst sondern dann aus Gewohnheit. Man sollte eh seinen eigenen Stil suchen/entwickeln und das geht nur indem man eigenes Material schreibt.
 
Es ist nicht gut, sich in einer Schiene festzufahren. Bei längerer Auseinandersetzung mit bestimmtem Material ist die Gefahr aber da und das passiert nicht mal bewusst sondern dann aus Gewohnheit. Man sollte eh seinen eigenen Stil suchen/entwickeln und das geht nur indem man eigenes Material schreibt.

seh ich nicht ganz so. der eigene stil kommt ganz automatisch, wenn man erst mal mindestens 4-5 vorbild-gitarristen angesehen hat, sich die persönlich für interessant befundenen licks und tricks einverleibt und mit einer starken prise eigenem charakter versehen und vermischt hat. irgendwo hab ich mal gelesen, dass kreativität im prinzip das neuartige verbinden von bekannten teilen ist.
 
Es ist sicherlich auch leichter seinen eigenen Stil zu finden, wenn man erst mal einen "Ideentopf" hat aus dem man schöpfen kann. Und den entwickelt man IMO am leichtesten wenn man sich mit möglichst vielen Musikrichtungen/Gitarristen beschäftigt und sich eben hier und da mal was abschaut.
Ohne Vorbilder und ganz alleine, ist der Weg zum eigenen Stil wohl um einiges länger und beschwerlicher.

Schließlich müssen wohl auch viele von uns zugeben, dass sie mit der Gitarre angefangen haben, weil sie ein konkretes Vorbild hatten.
Meiner Meinung nach kann man aber erst als Fortgeschrittener so richtig von diesen "Übergitarristen" lernen, da einem sonst die eigene Technik einen Strich durch die Rechnung macht. Man wird einfach von deren Können erschlagen.
 
These 2 ist teilweise richtig, teilweise nicht. Richtig: wer einem Idol bis zur Kopie nacheifert, verliert sich selbst. Kopisten machen sich nur lächerlich.

Auch richtig: Sich über längere Zeit darauf zu konzentrieren, die Geheimnisse eines bestimmten Gitarristen zu "entschlüsseln", ist lernmethodisch effektiv und nachhaltig.

Falsch: Man MUSS sich nicht wochenlang mit z.B. Clapton-Platten im Keller einschliessen, um "gut" zu werden. Live-Spielen mit einer Band hilft auch. :)

Unvollständig: warum eigentlich nur Gitarristen? Warum nicht z.b. Sänger, Saxophonisten, etc.....?
 
Unvollständig: warum eigentlich nur Gitarristen? Warum nicht z.b. Sänger, Saxophonisten, etc.....?

"Das ist mir wichtig: 10 streitbare Thesen (ncht nur) für Gitarristen."

Das ist das Motto der 10 Thesen, wahrscheinlich in der Gitarrenecke gelandet, weil es die am meisten betrifft oder weil es keine übergeordnete Plauderecke gibt ;)

Gruß
 
Ein Vorbild haben, ja.
Sich nur auf die musikalische Linie dieser Person konzentrieren, nein.

Man sollte sich mit vielen Musikrichtungen und Stilen auseinandersetzten um neues kennenzulernen und neue musikalische Einflüsse zu gewinnen.

Versuche ich seit Monaten nem Freund beizubringen, aber der brauch angeblich nur Slash...
Ist für mich keine gute Grundlage.

Gruß!
 
Ein Vorbild haben, ja.
Sich nur auf die musikalische Linie dieser Person konzentrieren, nein.

Man sollte sich mit vielen Musikrichtungen und Stilen auseinandersetzten um neues kennenzulernen und neue musikalische Einflüsse zu gewinnen.

Versuche ich seit Monaten nem Freund beizubringen, aber der brauch angeblich nur Slash...
Ist für mich keine gute Grundlage.

Gruß!

Mmhh, so hab ich das nie gesagt. Aber danke dass dus ma hier im Forum veröffentlicht hast.:mad::mad:
Falls dus noch nich gemerkt hast, hab ich das immer gesagt um dich zu ärgern, war eher als Gag gedacht!
 
These 2: Es ist gesund und lehrreich, sich über Wochen und Monate mit nur 1 Vorbildgitarristen zu beschäftigen.

Erweiterung der These: Es ist noch gesünder und lehrreicher sich nicht nur mit Gitarristen, sondern auch mit Musikern die andere Instrumente spielen, zu beschäftigen.

Manche Gitarristen, die ihren eigenen Stil entwickelt haben, haben z.B. von Saxophonisten oder Trompetern gelernt wie man ein Solo spielt oder von Pianisten oder Big-Band Arrangeuren, wie man lebendige Begleitungen macht, jetzt nur als Beispiel.
 
ist doch ganz einfacher .. je mehr musik(stile) man kennt, umso groesser ist die vielfalt das gewuenschte auf dem griffbrett wiederzufinden und wiederzugeben...

und das sagt einer, der seit jahren eigentlich nur ein paar "helden" hinterherhechtet :D
 
These 2: Es ist gesund und lehrreich, sich über Wochen und Monate mit nur 1 Vorbildgitarristen zu beschäftigen. Dabei kann man tiefer in Feinheiten einsteigen, als wenn man jeden Tag einem anderem Sound und einer anderen Spielweise hinterherhechelt. Allerdings sollte man diesen “virtuellen Lehrer” auch wechseln können Nach 3 Monaten Steve Vai kann man je nach Neigung durchaus mal nachsehen, was das Besondere an Johnny Guitar Watson, Jimi Hendrix, Petrucci, Barney Kessel, Django Reinhardt, den Toten Hosen oder den Gitarrenfunktionen in Hits von Dieter Bohlen ist.

Was meint ihr?

Nein. Es ist gesund und lehrreich, sich mit Stilen durchaus intensiv zu beschaeftigen und Vorbilder zu haben, aber bitte doch mit mehreren (evtl hintereinander, ok, aber nicht nur mit einem). Sonst wird man eine Kopie und entwickelt keinen eigenen Stil.
 
Ich bin persönlich kein großer Fan von Nachahmung. Klar, man kann sich Gitarristen und Bands anschauen, die einem gefallen, und in dem Stil eigene Sachen machen. Ganz am Anfang mag's für manch einen auch noch sinnvoll sein, einige Songs nach zu spielen, um das Handwerk an sich zu erlernen.

Wenn man sich jedoch dauerhaft nur als Schatten seiner Vorbilder sieht, wird man nie über den Status einer schlechten Kopie hinauskommen.
 
Ich halte es für richtig (und versuche es auch so) wenn man sich an Vorbildern inspiriert und durch zusammenfügen verschiedener Gitarristen aus verschiedenen Stilen und einem GROSSEN Stück von sich selbst ein eigenständiger Gitarrist wird.

Das willa ber nciht heissen, dass man niemanden covern darf oder durch seine Spielweise an ihn erinnern darf
 
Erweiterung der These: Es ist noch gesünder und lehrreicher sich nicht nur mit Gitarristen, sondern auch mit Musikern die andere Instrumente spielen, zu beschäftigen.

Manche Gitarristen, die ihren eigenen Stil entwickelt haben, haben z.B. von Saxophonisten oder Trompetern gelernt wie man ein Solo spielt oder von Pianisten oder Big-Band Arrangeuren, wie man lebendige Begleitungen macht, jetzt nur als Beispiel.

Richtig!

Ich find das Instrument ist heutzutage sowieso hauptsächlich zum weiterbilden des musikalischen Verständnis gut, da man fast alles am Computer machen kann. Mir ist schon klar das man den richtigen Klang eines Instrumentes nie am Computer nachmachen kann, aber man kann das worauf es ankommt erkennbar machen, nämlich die Notenfolgen etc.
Mit welchem Instrument man es dann spielt ist geschmachssache. (Wobei manche Sachen natürlich nur auf bestimmten Instrumente möglich ist, wie z.B. ein gscheider Funk-Rhythmus nur mit der Gitarre möglich ist)
 
ich glaube man muss unterscheiden, wie weit fortgeschritten man als gitarrist ist. wenn harmonielehre, anschlagstechniken, fingertechnik, noten- oder tabulaturlesen noch probleme machen, ist nachspielen ein adäquates mittel um zu üben. ausserdem ist nachspielen, wenn man es möglichst genau machen will, oder eine schöne interpretation dazu machen möchte, höchst anspruchsvoll. auch kann es als ideensammlung ganz interessant sein.
allerdings denke ich, dass nachspielen bei fortgeschrittenen nur in einem ersten schritt noch sinn macht. viel wichtiger ist zu erkennen, was genau die spielweise eines beliebig gewählten gitarristen ausmacht. ich mach mal ein beispiel:
ich möchte gerne so was wie "little wing" spielen, es aber nicht kopieren. ich schau mir die struktur an, effekte, wie macht hendrix die übergänge etc. und komponiere dann ein eigenes lied, das mit "little wing" nur im charakter übereinstimmt, ansonsten hat es eine total andere melodie, andere harmonien, andere rhytmen und übergänge, ja sogar eine andere struktur - und trotzdem tönt es nach hendrix mit einer persönlichen note meinerseits.
um das zu machen kann man sich selbstverständlich "little wing" bis ins detail zu gemühte führen und note für note analysieren oder es einfach ein paar mal hören und auf dieser basis was anderes draus machen.
wichtig finde ich überigens auch, wie einige vorredner schon angemerkt haben, über den eigenen tellerrand zu schauen um sich seines spiels bewusst zu werden. dazu mögliche fragen: wie baut herbie hancock am piano ein solo auf? was macht wayne shorter oder coltrane am saxofon und wie unterscheiden sie sich? warum wirken bachs orgelkonzerte so wuchtig? was finde ich speziell an jimmy pages solo in stairways to heaven? wie ist die harmonik eines ravi shankar-stückes? kann ich teile davon für mich verwenden? wie sind die geigen in einem türkischen volkslied arrangiert? wie die gesangslinie von natasha atlas (arab. sängerin) etc. pp.
das tolle daran ist, dass man selten 1:1 kopieren kann und man sich überlegen muss, wie man bspw drei geigen mit nur einer gitarre adäquat representieren kann oder heisse fusions machen kann zwischen bspw. rock und arabischer musik.
dies soll kein must-do-advice sein sondern stellt lediglich meine arbeitsweise dar, mit welcher ich ausgesprochen gute erfahrungen gemacht habe. zudem schult sie die vielfältigkeit eines jeden gitarristen (oder anderen instumentalisten, resp. sängers) und ist denke ich über aller fortschrittsstufen anwendbar.
 

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