Klassik Ärger mit den Konsonanten und Vokalen

Altina
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Sorry dass ich schon wieder ein neues Thema erstelle, aber das quällt mich gerade einfach zu sehr :)

Im GU werde ich dauernd damit konfrontiert, dass meine Konsonanten so gut wie nicht präsent sind und die Vokale - alle außer "a" - zu offen und verstreut sind, also zu luftig und zögerlich, und dass ich für einen schnelleren Luftfluss sorgen soll usw. Ach ja, und die Lippen nach außen bitte!

Wenn jemanden die Details interessieren, gebe es hier eine etwas veraltete aber noch aktuelle Hörprobe:
https://www.musiker-board.de/threads/leidenschaft-fuer-singen-aber-wackelige-intonation.698228/

Ich tue mir halt verdammt schwer, das Volumen und Raum im Gaumen zu behalten, und dabei noch irgendwelche Vokale zu formen, und auch noch Lippen nach außen zu halten. Wobei wenn ich es irgendwie schaffe, dem allen zu folgen, höre ich auf der Aufnahme tatsächlich einen klareren und lauteren Klang.

Das mit Luft schneller fließen lassen widerspricht sich ein bisschen mit der inneren Einstellung ohne Druck zu singen.
Von den fast 20 Konsonanten im deutschen Alphabet habe ich gerade das Gefühl dass kein Einziger passt :-D Liegt es an einer anderen Muttersprache, oder an zu viel innerlicher Vorsichtigkeit, weiss der Geier. Die Konsonanten sollen wohl sogar helfen, den Luftfluss zu fördern...well, laut dem was ich spüre, stören sie nur. Obwohl die Aufnahmen sich mit guten rausgequällten Konsonanten in der Tat besser anhören.

Habt ihr auch ähnliche Herausforderungen mit dem ganzen Alphabet?

Ich würde am Liebsten alles auf "a" singen, ganz ehrlich... da singt man sich aber wohl auch ziemlich schnell fest :)

Also, jede Art von Erfahrungen und Tipps wie man da ein bisschen weiter kommt?

Liebe Grüße,
Kristina

p.s. ich habe das Thema als Klassik getaggt, weil ich das Gefühl hatte, dass die lieben Pop- und Rockkollegen sich damit grundsätzlich etwas leichter tun... weil ihr einfach natürlicher singt und euch weniger Kopf mit der Technik zerbrecht. Müsst auch nicht soooo laut sein, weil es ja ein Mikro gibt. Aber ich wollte niemand einschranken, jede Meinung und jeder Tipp sind herzlich willkommen.
 
Eigenschaft
 
Das mit Luft schneller fließen lassen widerspricht sich ein bisschen mit der inneren Einstellung ohne Druck zu singen.
Eigentlich nicht, so rein physikalisch gesehen. Jetzt schlagen mich die Ingenieure gleich ;), aber blöde bildlich ausgedrückt knüddelt sich die Luft, wenn Du zu viel Druck draufgibst und wird dann sogar langsamer.

Liegt es an einer anderen Muttersprache, oder an zu viel innerlicher Vorsichtigkeit, weiss der Geier.
Nimm weiß der Geier ;) Andere Sprache schließe ich aus, die stören mich in jeder Sprache.
Also, jede Art von Erfahrungen und Tipps wie man da ein bisschen weiter kommt?
Ja. Üben. Geht leider nicht anders. Und entspannen. Das kommt schon mit der Zeit.
 
Hallo du,
ich hab deine aufnahme angehört und denke, dass die meisten deiner probleme, die du beschreibst, damit zusammenhängen, dass du so gar nicht greifst. dann funktionieren die dinge, mit denen du haderst nicht.
ich habe skrupel, dir dazu mehr zu schreiben. wenn das eine gesangslehrerin ist, so wird sie gründe haben, und hoffentlich wissen, was sie, wann und wie mit dir arbeitet.
darf ich fragen, seit wann du singst und seit wann du bei ihr unterricht hast. ist sie deine erste gesangslehrerin?

herzlichen gruss
karin
 
Liebe @vokarin,

danke für deine Antwort. Ich singe seit einem Jahr (wieder) im Chor, und nehme seit Mai dieses Jahres GU bei unserer Chorleiterin, die gleichzeitig eine GL und Stimmpädagogin usw. ist, und einfach eine engagierte und sehr angenehme Person. Sie unterrichtet nach APP Methodik, wenn es jemandem was sagt.

Seitdem ich GU nehme, übe ich auch regelmäßig. Ich habe für mich eine neue Welt entdeckt, die mir nun verdammt gefällt. Das ist für mich die Wunscherfüllung, weil ich auf einmal an den Arien und Liedern arbeiten kann, denen ich früher nur mir Ehrfurcht und Hochachtung zugehört habe. Also ich bin gerade vielleicht etwas übermotiviert und stelle gerade evtl auffällig viele Fragen :) Neugierig, ich will einfach alles wissen und alles machen was mich weiterbringt :-D

Ja, das ist meine erste GL, ich habe als Teenager in einem sehr guten Kinder- und Jugendchor gesungen, aber nie Solo oder Einzelnunterricht. Na gut, in der Schule haben wir auch mal im kleinen Ensemble gesungen, sehrrrr auf amateur niveau aber eben auch unglaublich engagiert :)

Ich bezweifle auf keinen Fall die Hinweise meiner GL, sondern versuche diese zu vertiefen und mir von heute evtl. ein paar zusätzliche Tipps holen, um einfach schneller das zu schaffen was meine GL meint.
 
Hallo,

...seit Mai sind das erstmal fünf Monate Unterricht, abzüglich der Sommerferien - da würde ich mir an Deiner Stelle noch überhaupt keinen Kopf machen, wenn nicht gleich alles so klappt, wie Du es Dir erträumst oder wie es Deine GL bei Dir anmahnt.
Meines Erachtens macht sie übrigens, Deiner Schilderung folgend, derzeit viel zu viele Baustellen gleichzeitig auf. Konsonanten und Vokalsitz und Luftfluß und Mundstellung, und das für eine (Wieder-)Anfängerin, das scheint mir zuviel auf einmal. Lieber Schrittchen für Schrittchen abarbeiten... Obwohl: Solange Du singst, wird es immer (!) Verbesserungspotential geben, das verlagert sich nur immer weiter auf höhere Ebenen ;)

Nimmst Du eigentlich Deine Gesangsstunden auf? Das könnte Dir beim Aufarbeiten und Üben zuhause eine deutliche Hilfe sein, weil Du noch mal genau nachhören kannst, was Du wie gemacht hast und welche Tips Dir Deine GL zu welchen Details gegeben hat. Ohne so eine Gedachtnisstütze verschwimmen die Erinnerungen an die letzte Stunde schnell mal ein wenig. Ich notiere mir im Unterricht auch oft "Bilder" oder bestimmte Stichwörter in meine jeweiligen Noten, die mir ggfs. spontan durch den Kopf schießen, auch das hilft beim Üben.
Auch eine gute Kontrolle und hilfreich, um den eigenen Fortschritt zu erleben: Einfach mal in einem halben Jahr noch mal das Stück im Unterricht arbeiten, das Du gerade dort machst. Du wirst erstaunt sein.

Ach, noch eine Bemerkung zu den Konsonanten: Ja, zugegeben, die können manchmal sehr lästig sein. Aber sie sind nun mal ein nicht unwesentlicher Teil jeder Sprache - Beispiel: Wenn durch unsaubere Konsonanten in einem Oratorium plötzlich statt "Die Kinder Israels..." "Die Inder Israels..." zu hören ist, das ist ja doch schon sehr sinnentstellend :D
Andererseits kann man durch Übertreibung bei den Konsonanten auch trefflich den Luftfluß unterbrechen... Mein Fazit: Kopf hoch, engagiert weiterüben und ein wenig mehr Geduld mit Dir selbst, dann wirst Du bald sehen, wie's aufwärtsgeht.

Viele Grüße
Klaus
 
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Hallo altina,
ich kenne diese ungeduld wahnsinnig gut,
weil es im singen halt echt nichts nützt, zu hören wie es vom GL gedacht ist, und zu verstehen, sondern der Körper muss es be-greifen.

bei mir war das wirklich ein wichtiger schritt, die konsonanten vorallem in der höhe zu nutzen. das kam erst nach 3 oder 4 jahren, dass ich das als so hilfreich „begriffen“ hab.

also nachdem mein gesangslehrer mir immer verschiedene bilder zur auswahl anbot, welche ich für die techniken versuchte, erinnere ich dieses bild noch sehr gut. ich erzähl es dir mal, denn ich hab in der zeit auch alles versucht aufzusaugen, was ich über gesangstechnik erfahren könnte, auch wenn es für vieles noch viel zu früh und damit unbrauchbar war.

mein ziel für den luftfluss, der lag an dem schornstein einer schreinerei, die hundert meter luftlinie gegenüber meines gesangsplatzes lag.
da wurden überhaupt alle töne „hingesendet,“ der tonaustrittsplatz für diese übungen war am stirnpunkt, dieser imaginiert gleichzeitig die „L-Zunge“,
das hört sich komisch an, oder?

es bedeutet: ich habe viele stunden geübt, dass ich meine angelehnte zunge (wenn ich ein L-spreche) mit leichtem druck an den inneren schneidezähnen liegt.
in meinem bild liegt also meine zunge von innen in der mitte der stirn, das ist mein bild für den moment des starts des konsonanten.

in dem üben den konsonanten als beginn des artikulierten tons und luftstroms zu treffen, steckte dann ein imaginierter korken in diesem stirnpunkt. diese bildet die öffnung des flaschenhals der sektflasche.
mit viel
zungenspitzen energie ist der konsonant dann jener, der den korken in einem energischen moment aus dem verschluss im fokus drückt. der konsonant ist also eine SEHR KURZE explosionsenergie des moments, in dem der korken aus dem stirnpunkt fliegt. danach ist nur noch der schaum, der einen weiten bogen bis zum schornstein der schreinerei fliegt, das eigentlich interessante. (der vokale trägt den ton dorthin)
bei T-aaaaaa, D-aaaaaa, L-aaaaa, Z-aaaa, n-aaaaa, war das mit der zunge die den korken raus schubst mein schlüsselbild, dass sich dann auch auf alle andere konsonanten übertragen ließ. die zunge muss nach dem konsonant SOFORT und schnell wieder dahin wo sie hingehört, in ihr bettchen mit dem vorderen zunehmend an den unteren schneidezähnen.

alle bilder haben auch haken, und werden, wenn andere aspekte dazukommen, dann wieder durch andere ersetzt.

aber die schlüsselbilder, so glaube ich, behält man für immer, (?) weil sie immer wieder benutzt werden können, wenn man von irgendetwas im gesang grad MEHR haben will, oder gesangsteile nicht funktionieren.
weil du ziemlich am anfang stehst, altina, glaube ich nicht wirklich, dass dir meine erzählung von meinen bild zur jetzigen zeit hilfreich ist, aber ich wollte es dir trotzdem mal geben.

für dich ist von diesem bild zum jetzigen zeitpunkt vielleicht brauchbar: die konsonanten mit viel zungenspitzenenergie sehr weit vorne und sehr kurz gedacht zu formen.

du schreibst „mit guten rausgequäten konsonanten“, betrachte den konsonanten als freund, der deinen ton trägt und der klar macht das singen nichts anderes ist als „sprache mit tönen!“
singen ist so viel mehr und näher am „sprechen,“als ich mir früher jemals vorstellen konnte.

oooooohmmmm, hab geduld altina, und viel spaß beim üben, üben, üben

viele grüsse
karin
 
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Was mir gerade noch einfällt: die Zunge sollte zwar prinzipiell bei den Schneidezähnen liegen, aber gerade für's l (oder für's s, oder...) muss man sie halt doch mal bewegen. Und das öfter, als man so meint... :redface:
 
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Absolut, das ist wichtig!!!
man muss sie letztendlich für ALLE lautänderungen bewegen, aber für alle vokale und für einige konsonanten bleiben sie im zungenbett.
ich hab damit schwierigkeiten, dass sie da immer bleiben soll, wenn sie grad für nichts anderes gebraucht wird, aber es scheint wichtig zu sein ;-)))
 
Im GU werde ich dauernd damit konfrontiert, dass meine Konsonanten so gut wie nicht präsent sind und die Vokale - alle außer "a" - zu offen und verstreut sind, also zu luftig und zögerlich, und dass ich für einen schnelleren Luftfluss sorgen soll usw. Ach ja, und die Lippen nach außen bitte!
Wie @Basselch ja schon schrieb, sind das verdammt viele Baustellen auf einmal.
Man kann sich immer nur auf EINE Sache gleichzeitig konzentrieren. Wenn das dann halbwegs automatisch läuft, das beiseite legen und den nächsten Aspekt üben usw.. Dabei wird zwar das zuvor geübte wieder mehr vernachlässigt, aber ein bisserl was hat sich davon automatisiert. Und jeder Teilaspekt wird mit jeder Übungsrunde besser.

Eine Übung die mir am Anfang sehr mit den Vokalen geholfen hat: Sing das Lied ein paarmal hintereinander nur mit Vokalen. Also keine Konsonanten!. Dann wird z.B. aus dem Text "Großer He-err, und sta-a-arker König" Ein "Oe E-e, u a-a-ae Öi"
Wenn du dann den normalen Text wieder singst, wirst du merken, dass der Klang voller/runder wird und du die Vokale viel "präsenter" singst.

Habt ihr auch ähnliche Herausforderungen mit dem ganzen Alphabet?
Natürlich! Ich denke jeder der sich ernsthaft mit (nicht nur klassischem) Gesang beschäftigt hat auf seinem jeweiligen Level mit diesen Heruasforderungen zu tun.

Ich singe seit einem Jahr (wieder) im Chor, und nehme seit Mai dieses Jahres GU
Das ist natürlich noch nicht lange, und man kann nach so kurzer Zeit nicht erwarten technisch alles zu können. Genau genommen kann man das eigentlich wohl nie erwarten :engel:.

Nimmst Du eigentlich Deine Gesangsstunden auf? Das könnte Dir beim Aufarbeiten und Üben zuhause eine deutliche Hilfe sein,
Mag nicht jeder Gesangslehrer, aber wenn sie nichts dagegen hat, würde ich die Stunden sogar filmen.
Ich habe mir eine kleine Kamera (ZOOM Q2n) gekauft und filme meine Unterrichtsstunden. Zuhause arbeite ich die Stunde dann noch einmal am PC durch und da wird mir oft erst bewusst, was meine Gesangslehrerin eigentlich von mir wollte oder gemeint hat. Ich schreibe mir die wichtigsten Sachen zusammen bzw. notiere die Übungen die sie mit mir macht mit kurzen Kommentaren, was diese bezwecken sollen.
Das vervielfacht (zumindest für mich) die Effizienz jeder Unterrichtsstunde.

Es kommt halt immer auch darauf an ob und wie ehrgeizig und begierig man aufs Weiterkommen ist. Deinen Fragen nach zu urteilen bist du das ja :great:

Viel Freude beim Singen und Üben.

lg Thomas
 
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...seit Mai sind das erstmal fünf Monate Unterricht, abzüglich der Sommerferien - da würde ich mir an Deiner Stelle noch überhaupt keinen Kopf machen, wenn nicht gleich alles so klappt, wie Du es Dir erträumst oder wie es Deine GL bei Dir anmahnt.
Lieber @Basselch, erstmal danke für deine Ideen und Hinweise :)
Nun ja, ich mache mir überhaupt keinen Kopf über die Fortschritte, und denke nicht mal dass sie zu klein sind. Ganz im Gegenteil, ich bin eher überrascht, dass durch so reeeeelativ einfache Sachen wie Lippen und Aussprechen sich so vieles im Gesang verbessern kann. Ich habe diese Dinger früher ganz unterschätzt. Also dass es bei den Konsonanten nicht nur um Verständlichkeit geht, sondern auch um den Luftfluss und eben im Endeffekt um die Tonqualität. Und ich habe früher jahrelang die Konsonanten meine Chormitsänger für mich singen lassen und habe versucht alle Vokale möglichst "a"-ähnlich für mich zu machen, weil beim "a" bei mir alles locker, weit und am Besten angefühlt hat. Heiße Kartoffel, gähnen usw. Dem "a" habe ich zu verdanken, dass ich damals in der Höhe, also zweigestrichene C-F überhaupt singen konnte. Ich habe halt damals geglaubt dass ich einfach ein sehr kleines Potential hätte und es damit komplett ausgeschöpft wäre. Jetzt merke ich wirklich dass ich erst am Anfang stehe, und vielfaches mehr geht - man muss halt arbeiten und sich trauen :) Deswegen auch die Begeisterung :) Ich habe keine Angst vor Arbeit, keine Unzufriedenheit mit den "Ergebnissen", ich bin nur mega froh dass die vermeintliche Decke sich weit verschoben hat und ich noch viel raum nach oben habe.

Nimmst Du eigentlich Deine Gesangsstunden auf? Das könnte Dir beim Aufarbeiten und Üben zuhause eine deutliche Hilfe sein

Ja, mache ich. Damit kann ich erst richtig gut üben. Im Endeffekt verbringe ich mit jeder einzelnen Gesangsstunde mind 4-5h zuhause, damit steigt die Effizienz um vielfaches genau wie @Koksi01 es beschrieben hat, nur ohne Video.
Ein netter Nebeneffekt dieser Aufnahmen ist auch noch dass ich automatisch auch noch die Begleitung zur Literatur bekomme, die aktuell in der Arbeit ist.

Liebe Grüße und danke dass ihr euch richtig Zeit genommen habt.
Kristina
 
Hallo Altina

habe hier nur etwas quer gelesen, kann also sein, dass ich wiederhole was andere bereits geschrieben haben, aus meiner Sicht ist es so:

Vokale: üben sich am Beginn der Gesangsausbildung am besten erstmal in Übungen inkl. dem in der Klassik wichtigen Vokalausgleich

Konsonanten: können z.T. tatsächlich "stören" indem die Gefahr besteht dass sie z.B. den gleichmässigen Luftstrom unterbrechen; wichtig ist auch, wie schon geschrieben wurde, dass alles was möglich ist nur mit der Zungenspitze gebildet wird, diese ist beim singen oft viel zu faul! wenn man den Unterkiefer zu Hilfe nimmt wird jedesmal die Kehle mit raufgezogen, was nicht gut ist (bei Konsonanten mit Lippenschluss geht das natürlich nicht); eine Übung dazu: sprich mal das Wort "Katarina" ohne den Unterkiefer dabei zu bewegen, zuerst mit nur wenig geöffnetem Mund, dann wenn das klappt, den Mund immer etwas mehr auf

Das mit Luft schneller fließen lassen widerspricht sich ein bisschen mit der inneren Einstellung ohne Druck zu singen.

Auf die Geschwindigkeit des Luftflusses habe ich ehrlich gesagt nie wirklich geachtet, wichtig ist doch v.a. dass der Atemfluss und der (nicht zu grosse) Atemdruck sehr gleichmässig sind, heftige "Luftstösse" z.B. sind schlecht.

Von den fast 20 Konsonanten im deutschen Alphabet habe ich gerade das Gefühl dass kein Einziger passt :-D Liegt es an einer anderen Muttersprache, oder an zu viel innerlicher Vorsichtigkeit, weiss der Geier.

Ich denke dass Deutsch tatsächlich schwierig ist, was die Konsonanten betrifft, weil es halt einfach eine konsonantenlastige Sprache ist. Ich singe viel auf Italienisch und Russisch und finde diese Sprachen diesbezüglich viel einfacher.


Ich nehme übrigens auch jede Gesangsstunde auf und arbeite nachher intensiv damit, ist wahnsinnig zeitintensiv, bringt mir aber total viel. Wenn ich alles aufschreibe habe ich vieles davon schon verinnerlicht, so dass es viel schneller dauerhaft sitzt. Videoaufnahme wäre natürlich super, wäre mir aber etwas zu aufwändig. Ich kompensiere das etwas, indem, wenn die GL z.B. sagt mach mal so und dabei etwas vorzeigt, ich immer noch schnell in Worte fasse, was ich tun soll, sonst sitze ich zuhause mit der nur akustischen Aufnahme dann ev. da und habe keine Ahnung mehr, was da gerade gemeint war :redface:
 
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Das mit Luft schneller fließen lassen widerspricht sich ein bisschen mit der inneren Einstellung ohne Druck zu singen.
"Fließen lassen" ist ein viel weicheres Steuern des Luftstroms als "mit Druck singen". Ich habe jahrelang den Fehler gemacht (und mache ihn manchmal heute noch), mich aufzupumpen wie ein Maikäfer, um möglichst viel Luft zu haben. Das ist zum Beispiel völlig kontraproduktiv, weil du große Luftmengen, die dann sehr schnell strömen, nur stoßweise abatmen kannst. Viel besser ist es, ein Gespür für das Zusammenspiel von Atemfunktion, Zwerchfellbewegung, Lenden- und Beckenbodenmuskulatur zu bekommen. Das geht weder im Hauruck-Verfahren noch kann man das sofort aus dem Handgelenk schütteln, wenn dann auch noch die Formung des Tons im Mundraum und die deutliche Aussprache zusammenkommen. Das braucht alles ZEIT. Deshalb gebe ich Basselch absolut Recht, wenn er schreibt:

...seit Mai sind das erstmal fünf Monate Unterricht, abzüglich der Sommerferien - da würde ich mir an Deiner Stelle noch überhaupt keinen Kopf machen, wenn nicht gleich alles so klappt, wie Du es Dir erträumst oder wie es Deine GL bei Dir anmahnt.
Meines Erachtens macht sie übrigens, Deiner Schilderung folgend, derzeit viel zu viele Baustellen gleichzeitig auf. Konsonanten und Vokalsitz und Luftfluß und Mundstellung, und das für eine (Wieder-)Anfängerin, das scheint mir zuviel auf einmal. Lieber Schrittchen für Schrittchen abarbeiten...

Du klingst sehr motiviert und begeisterungsfähig und hast wahrscheinlich auch eine motivierende und ehrgeizige Lehrerin gefunden, aber klassischer Gesang hat so viel mit Körperkoordination zu tun, dass man da nichts übers Knie brechen kann. Der Körper braucht einfach Zeit, um sich an bestimmte Dinge zu gewöhnen und muss sie oft üben, bis sie sitzen. Auch wenn einen das als ehrgeiziger, ungeduldiger und disziplinierter Mensch wahnsinnig machen kann :-D. Erzwingen lässt sich nichts.

Zu deinem Problem mit den Konsonanten wurde ja nun schon viel geschrieben, es ist gerade im Deutschen mit seiner vergleichsweise harten Aussprache nicht so ganz leicht, den Atemstrom gleichmäßig zu halten, gleichzeitig die "Röhre" offen und dann noch die Konsonanten gut zu formen. Übrigens finde ich persönlich ja, dass "a" kein Vokal ist, auf den sich besonders gut singen lässt, die dunklen Vokale wie "u", "ü" und "o" finde ich besser geeignet, um die Töne volltönend und stimmschonend zu singen. Aber das ist vielleicht individuell verschieden. Vielleicht fragst du mal deine Gesangslehrerin, ob sie dir ein paar Tipps geben kann, wie du die Konsonanten so singen kannst, dass sie für den Zuhörer noch gut verständlich sind, dich aber nicht aus deiner Singfunktion rausbringen? Da gibt es viele Tricks, um sich da leichter zu tun. Wenn sie dir da ein paar Übungen nennen kann, kannst du das vielleicht zu Hause mehrmals üben, um es zu festigen...
 
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Ich habe jahrelang den Fehler gemacht (und mache ihn manchmal heute noch), mich aufzupumpen wie ein Maikäfer, um möglichst viel Luft zu haben. Das ist zum Beispiel völlig kontraproduktiv, weil du große Luftmengen, die dann sehr schnell strömen, nur stoßweise abatmen kannst.

Danke, das habe ich zum Glück an sich auch schon kappiert - meine ganzen Jahre im Kinderchor habe ich genau diesen Fehler wohl gemacht :-D und dann habe ich auch noch mit dem Begehren gut zu stützen die Bauchmuskel so überverspannt dass es mit Atem überhaupt nicht mehr richtig ging :-D Über die Rolle des Beckenbodens bei Singen habe ich das erste Mal eben im Mai gehört bzw. wahrgenommen bei meiner ersten oder zweiten Einzelstunde. Und dass das mit dem "aufpumpen" überhaupt nicht hilft :-D Na ja, also kappiert habe ich es, ja, aber bis der Körper es richtig zuverlässig (um)gelernt hat, dauert es. Inzwischen merke ich aber zumindest meist selber, wenn die alte Gewohnheit durchkommt und lache innerlich: "Nein, so nicht, lieber Körper, so kommen wir beide nicht weiter ;-)" Was ich am Lustigsten an dem Ganzen finde, dass ich jetzt im Grunde lerne, einfach natürlicher zu singen. Einfach natürlicher zu atmen, mich nicht zu verspannen, verschiedene Vokale und Konsonanten wahrzunehmen. Das ist nur wunderschön :)
 
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Habt ihr auch ähnliche Herausforderungen mit dem ganzen Alphabet?

Ich würde am Liebsten alles auf "a" singen, ganz ehrlich... da singt man sich aber wohl auch ziemlich schnell fest :)
... es gibt sogenannte "Vokalisen" ;)

Und leider ja, es haben sich bei mir schon manche beschwert. Wenn ich mich aufnehme, höre ich aber alles.

Edit: Ich höre gerade in die Aufnahme rein, leider verstehe ich da sehr, sehr wenig.
Aber für klassische Gesangstechnik: nicht greifen, Konsonanten für den Gesang neu lernen.
 
Habt ihr auch ähnliche Herausforderungen mit dem ganzen Alphabet?
Es ist ganz normal, dass man sich mit manchen Vokale leichter und mit anderen schwerer tut. Aus meiner Sicht ist z.B. das "i" der Antichrist und gehört abgeschaft :nix:
 
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