Akkordbenennung und Akkordsymbol herausfinden

TimT
TimT
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
06.01.22
Registriert
31.12.21
Beiträge
11
Kekse
0
Ort
Emden
Hallo liebes Musiker-Board Forum.
Das hier ist mein erster Post auf dem Board und dieses Thema ist zwar etwas alt, aber ich wollte kein neues Thema mit gleicher Fragestellung eröffnen. Von daher habt bitte ein Nachsehen.

Ich bemühe mich als Frischling in der Musiktheorie am Keyboard. Ich habe in meiner DAW einen Referenzsong, dessen Akkorde ich zu Analysezwecken notieren möchte. Im Übergang zwischen Em runter zum D oder umgekehrt verwende ich einen Dreiklang, dem ich keinen Namen zu geben weiß. Ich bilde ihn aus dem D mit jedoch dem E als Grundton und offensichtlich bin ich musiktheoretisch noch nicht fit genug oder ich erkenne die namentliche Bezeichnung einfach nicht. Die sus2 oder sus4 fallen ja raus, da ich über dem E wesentlich zum Einen keine reine Quinte als Rahmenintervall habe, sondern lediglich die reine Quarte und zum Anderen reine Quarte und große Sekunde zugleich auftreten. Ich hoffe, dass das fachlich jetzt richtig formuliert ist :)

Falls ihr da Rat wisst oder ihr mich in meinen Ausführungen bisher gar korrigieren möchtet, bitte ich auch um eine Erklärung des musiktheoretischen Zusammenhangs. Wie gesagt bin ich bemüht, fachlich korrekt zu lernen.

Ich bedanke mich im Voraus und wünsche allen hier einen Guten Rutsch und alles erdenklich Gute im kommenden Jahr.

Viele liebe Grüße,

TimT
 
Hallo Tim, willkommen im Musiker-Board!

Bei uns ist eine eigene Frage ein eigenes Thema, zumal nach dem länger zurückliegendem Abschluss einer vorhergehenden Diskussion.
Eine Ausnahme von der Regel wäre, auf die Aspekte einer vorhandenen Diskussion inhaltlich nahtlos eingehen zu wollen oder in einem der wenigen Sammelthreads zu veröffentlichen.

Zu deinem Anliegen:
Könntest Du bitte entweder eine Notation oder den Klangausschnitt zur Verfügung stellen, damit wir auf dein Anliegen eingehen können?
Dein mp3 kann als Anhang direkt hochgeladen und in den Beitrag (bitte in neue Zeile) eingebunden werden.

Gruß Claus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hey hallo Claus.

Ich bedanke mich für deinen Hinweis und dafür, dass du für mich entsprechend ein neues Thema erstellt hast.

Im Anhang ist ein Screenshot des Griffes der rechten Hand zu finden. Im Bass der linken Hand spiele ich ein D. Die Intervalle in der rechten Hand ergeben mir selbst nach umlegen nichts mir bisher bekanntes. Ich denke es wird nur ein Übergangsakkord sein. Aber selbst dem möchte ich einen sinnvollen Namen geben können.

Ich hoffe, angebracht geholfen zu haben. Vielen Dank bisher.

Tim
 

Anhänge

  • 20211231_130250.jpg
    20211231_130250.jpg
    269,1 KB · Aufrufe: 110
Grund: Direkte Antwort, unnötiges Vollzitat entfernt
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich denke es wird nur ein Übergangsakkord sein.
Auch deshalb ist für uns der klingende Zusammenhang wichtig.
Den MP3 Export der meistens nur 4 Takte des harmonischen Zusammenhangs kann jede DAW.

Gruß Claus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo Tim!
Ich hab diese Seite schon oft und gerne benutzt:
http://www.sengpielaudio.com/Akkord-Benennung.htm
Auf der linken Seite markierst du in den eckigen Kästchen die Noten die im Akkord enthalten sind.
Dann klickst du auf "Berechnen" und schwupp bekommst du Bennenungsvorschläge aufgezählt.
Für deinem Fall sieht das dann so aus:

1640955371055.png


Mit freundlichen Grüßen
Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Auch deshalb ist für uns der klingende Zusammenhang wichtig.
Den MP3 Export der meistens nur 4 Takte des harmonischen Zusammenhangs kann jede DAW.

Gruß Claus

Bitte entschuldige mein Unvermögen :).
Im Anhang zu finden ein Tonbeispiel als mp3. Dazu ein Screenshot, der das Gehörte zu dokumentieren vermag. Die von mir hoffentlich namentlich korrekt genannten Akkorde der rechten Hand stehen an zweiter Stelle von oben. Mir geht es um den von mir mit "E.." markierten Part. Meine Bezeichnung beruht auf der Tatsache, dass der Akkord meiner Meinung nach auf dem E aufbaut, ich aber mit denn restlichen Intervallen nichts anzufangen weiß.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Hallo Tim!
Ich hab diese Seite schon oft und gerne benutzt:

Das tool gefällt mir sehr gut, Klaus. Vielen Dank dafür :). Das werde ich definitiv weiter nutzen. Ich will euch nicht verrückt machen, aber die Theorie dahinter möchte ich schon zu verstehen versuchen.
Gbm7 Akkord. "G flat minor seventh". Also ein Septakkord auf Ges Moll, richtig benannt?
Da muss ich mich dann wohl etwas mehr mit den Akkorden und ihren Alterierungen befassen.

Quelle: User, Bridge1

Vielen Dank und viele Grüße,

Timo
 

Anhänge

  • Verse1 Piano.PNG
    Verse1 Piano.PNG
    19,5 KB · Aufrufe: 84
Grund: Vollzitat gekürzt, mp3 eingebunden
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn ich es korrekt verstanden habe:
Rechte Hand E/F#/A und linke Hand D als Basston?

Das ist ein "Dadd2", also ein D-Dur-Akkord, dem mit dem E die Sekunde über dem Grundton D hinzugefügt wurde.
Dass es sich um die "2" und nicht die "9" handelt (das "E" könnte ja auch die None über dem D sein, zumal es bei dem konkreten Voicing ja eine None und nicht eine Sekunde über dem D im Bass liegt) folgt aus der Tatsache, dass die Benennung "9" für Akkorde vorbehalten ist, die z.B. auch noch die "7" beinhalten, was hier das "C" wäre. C kommt aber nicht vor, daher "add2".
So sehr ich Sengpiel schätze, führt das verlinkte Tool hier nicht weiter, sondern leider in die Irre, aber nicht weil das Tool an sich fehlerhaft wäre, sondern weil es bzw. der Nutzer den Kontext nicht berücksichtigt. Im Kontext deiner Harmoniefolge macht "Gb" absolut keinen Sinn, als Grundton erst recht nicht.

Der "add2"-Akkord ist klanglich etwas weicher als der reine Dur-Akkord und macht sich als Zwischenschritt zwischen Em und D deshalb ganz gut, weil sich das ergänzte E quasi als Vorhalt zum D hören lässt, auch wenn das im Bass in diesem Moment schon erklingt. Quasi als ob man Em noch nicht ganz verlassen und D noch nicht ganz erreicht hat. Vergleichbar den Effekt eines "sus"-Akkords.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Dass es sich um die "2" und nicht die "9" handelt (das "E" könnte ja auch die None über dem D sein, zumal es bei dem konkreten Voicing ja eine None und nicht eine Sekunde über dem D im Bass liegt) folgt aus der Tatsache, dass die Benennung "9" für Akkorde vorbehalten ist, die z.B. auch noch die "7" beinhalten, was hier das "C" wäre.
Vorsicht.

Es ist durchaus üblich (zumindest in der Umgebung, in der ich mich musikalisch aufhalte), diesen Akkord Xadd9 zu nennen.
Die 9 allein wäre noch kein Hinweis auf eine vorkommende Septime, sondern das fehlende add.

Ist aber in diesem Kontext wohl für den TE nicht übertrieben wichtig, wie ich zugeben muß. :)

Thomas
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Bei einer früheren MakeMusic Finale Version gab es ein PDF und Symbolbibliotheken für den Notensatz in drei weiteren Stilen.
Darin wies Peter Herbolzheimer Dominantseptakkorde konsequent mit der "7" aus, wie z.B. D79, während z.B. Sammy Nestico und Real Book den Akkord dann nur "D9" schrieben.

Gruß Claus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Danke, @turko und @Claus für die Ergänzungen.
Diese werfen ein bezeichnendes Licht auf die leider sehr uneinheitliche Nomenklatur der Akkordbezeichnungen. Mag sein, dass ich deshalb manchmal etwas strikter oder sogar zu strikt formuliere um das Chaos nicht zu vergrößern (um dann das Gegenteil zu erreichen?).
Wie dem auch sei, das "add" in der Bezeichnung sollte in der Tat ausreichen, den fraglichen Akkord als einen ohne "7" zu definieren, wobei mir immer dann "add2" näher liegt, wenn (für mich) der Klang die Anmutung eines "sus"-Akkords hat wie ich es weiter oben beschrieb.

@TimT, du merkst, dass deine Frage alles andere als banal war.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wie konstruktiv das geht, ohne "Deleted User XYZ"... Chapeau. 😇
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
... wobei mir immer dann "add2" näher liegt, wenn (für mich) der Klang die Anmutung eines "sus"-Akkords hat wie ich es weiter oben beschrieb.
Wie Du schon oben beschrieben hast hat der Ton E die Terndenz sich zum Grundton hin aufzulösen. Das ist die natürliche Auflösungstendenz einer None. Drum wird das E in der vorliegenden Situation auch als None bezeichnet - hier als add9.
Wenn sich der Ton E zum zum F# hin auflösen würde wäre die Bezeichnung sus2 angebracht. Dabei würde im Akkord das E als Ersatz (=Vorhalt) für das F# (=Durterz) stehen. Die Akkordtöne wären dann D E A.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich darf allen zunächst ein hoffentlich glücklich gesinntes Jahr 2022 wünschen.

Ebenfalls bedanke ich mich bei allen für diese ernsthafte Diskussion bzw. die sehr lehrreichen Beiträge.

@TimT, du merkst, dass deine Frage alles andere als banal war.

Es beruhigt mich ungemein, dass ich als Greenhorn mit meiner Frage zu dieser Diskussion anregen konnte. Offenbar mache ich etwas zumindest nicht hoffnunglos verkehrt, sodass damit zu befassen es sich für euch lohnt. Das fördert meine Motivation und damit den Spass an der Sache.

Man möge es mir verzeihen, wenn ich etwas zu sehr Off- Topic gehe. Aber ich möchte meine Motivation ausdrücken dürfen und warum mir diese Diskussion so wertvoll ist:
Ich wollte im Sommer 2020 mit dem Klavierunterricht beginnen bzw. aktiv meinem Interesse an der Musik begegnen, nachdem ich im Frühjahr 2020 einen geliebten Menschen verlor. Ich brachte es leider nur auf eine Stunde, denn ich erlitt 3 Tage nach meinem Geburtstag und einen Tag nach der ersten Klavierstunde einen linksseitigen Schlaganfall, der mich von weiteren abhielt. Von diesem Infarkt geblieben sind mir gelegentliche Konzentrationsschwächen, sodass ich im mich im Sommer 2021 wieder aktiv der Musik widmete. Jedoch sehe ich sie nicht mehr nur als Ausgleich, sondern nunmehr als Möglichkeit, meine kognitiven Fähigkeiten zu trainieren. Dazu gehört selbsverständlich neben der musikalischen Praxis auch die Theorie, der ich mich daher ebenfalls leidenschaftlich widmen möchte.

In diesem Sinne setze ich mich mit den Beiträgen hier gerne und intensiv auseinander. Ich kann sie gar nicht genug wertschätzen und werde mich dazu auch noch entsprechend äußern.

Zunächst aber meinen Dank fürs Lesen und viele liebe Grüße,

Timo
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Gbm7 Akkord. "G flat minor seventh". Also ein Septakkord auf Ges Moll, richtig benannt?
Da muss ich mich dann wohl etwas mehr mit den Akkorden und ihren Alterierungen befassen.
Um das noch vollständig aufzudröseln: der Kollege hatte bei der Eingabe den Grundton "D" vergessen und schon war die App ausgetrickst.

Außerdem, wenn die App das "F#" als Grundton annimmt und passend eine Mollterz "A" sowie die kleine Septime "E" schichtet, dann sollte als Akkordsymbol natürlich F#m7 und nicht Gbm7 stehen. Wobei, die entsprechenden Tonbezeichnungen aus der Dark Zone des Quintenzirkels sind vermutlich erst gar nicht hinterlegt, damit wäre Murks buchstäblich "vorprogrammiert". :D

Allen ein frohes neues Jahr!
Gruß Claus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Um das noch vollständig aufzudröseln: der Kollege hatte bei der Eingabe den Grundton "D" vergessen und schon war die App ausgetrickst.

Es irritierte mich tatsächlich, dass der Dreiklang Gb, A, E überhaupt einen vollständigen Septakkord bildet, wenn doch die Quinte (Db) fehlt und solche Konstrukte mit unterbrochener Terzfolge schon daher den "Add" Zusatz erhalten. Oder irre ich da?

Das ein Gb in der Folge ohnehin keinen Sinn macht, wie Lobomix schrieb, ist auf die Tatsache bezogen, das Gbm in Em nicht vorkommt? Das Stück, das ich hier versuche nachzuempfinden, ist meiner Überlegung nach in Em geschrieben.

Vielen Dank
 
Zuletzt bearbeitet:
Die reine Quint über dem Grundton ist auch als Oberton im Grundton enthalten, sie trägt harmonisch weniger zum Klang bei als andere Akkordtöne.

Der erste Oberton schwingt eine Oktave über dem Grundton, dann kommt die Duodezime bzw. Quinte als zweiter Oberton oder dritter Naturton. Z.B. auf einer Trompete kann man den natürlichen Grundton nicht ohne "Tricks" bzw. Können spielen, da ist der erste Oberton auf dem Instrument der spielbare Grundton und die Quinte folgt auf dem Fuße.

In den Vier- und Mehrklängen des Jazz fehlt eine "nicht alterierte" Quinte recht häufig im Voicing, Voicing meint die tatsächliche Anordnung der Töne in den Noten bzw. auf dem Instrument.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Es irritierte mich tatsächlich, dass der Dreiklang Gb, A, E überhaupt einen vollständigen Septakkord bildet, wenn doch die Quinte (Db) fehlt und solche Konstrukte mit unterbrochener Terzfolge schon daher den "Add" Zusatz erhalten.
In einem Dominantseptakkord bilden Terz und Septim die klangbestimmenden Töne. Sie allein genügen in der Regel schon, um einen Dom.-Sept.-Akkord
als solchen erkennen zu lassen. Gemeinsam mit dem Grundton ist es aber dann eine bombensichere Sache.

Die Quinte stört dabei eigentlich nur. Sie macht den Klang nur fetter, liefert aber keine weiteren Informationen für den Klang bzw. die Klangqualität des Akkordes.

LG
Thomas

PS: Claus war um 30 Sekunden schneller als ich ... :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
PS: Claus war um 30 Sekunden schneller als ich ... :)

Doch die Qualität deiner Antwort ist dadurch nicht von geringerem Wert.

Intervalllehre lässt grüßen. Die Terz allein bestimmt im Dreiklang das Tongeschlecht und das zeugt tatsächlich von ihrer Ausdruckskraft im Bezug auf die Quinte. Die Erklärung der geringeren Bedeutung der Quinte mittels Obertonreihe finde ich auch sehr gut.

Danke an dich und Claus.

Gruß, Timo
 
Drum wird das E in der vorliegenden Situation auch als None bezeichnet - hier als add9.
Dann würde "add2" wohl dann am meisten Sinn machen, wenn die "2", hier also das "E" wirklich unmittelbar im Sekundabstand zur "1" im Voicing auftauchen soll (hier also D-E-F#-A in der rechten Hand)?
Wobei es ja immer eine gewisse Freiheit des Spielers bei der konkreten Ausführung des Voicings gibt, die zudem immer noch von den klanglichen Möglichkeiten des jeweiligen Instrumentes anhängen. So klingt die Sekundballung "1-2-3" (hier im Beispiel "D-E-F#") gerade in der Mittellage auf einem guten Flügel oder E-Piano immer noch schön und transparent, während es auf einem kleinen Klavier, vielleicht auch noch leicht verstimmt, dann schon schmierig und einfach unschön klingt.
Im letzteren Fall würde der Spieler dann in der rechten Hand die "1" ("D") einfach weglassen, oder alles in weiter Lage nehmen, so dass aus "add2" von alleine ein "add9" wird.

Das ein Gb in der Folge ohnehin keinen Sinn macht, wie Lobomix schrieb, ist auf die Tatsache bezogen, das Gbm in Em nicht vorkommt? Das Stück, das ich hier versuche nachzuempfinden, ist meiner Überlegung nach in Em geschrieben.
Im Prinzip richtig. Immer erst so simpel wie möglich denken.
In einem Stück, dessen Tonart G-Dur/E-Moll ist, findet sich das F# immer schon als Generalvorzeichen am Anfang der Notenzeilen. Wenn in so einem Kontext ein Gb notiert werden soll, dann muss das aufgrund einer bestimmten Harmonie oder überhaupt einer komplexen Harmonik, die aus einer anderen Skala entlehnte Akkorde mit einbaut, gut begründet bzw. vor allem logisch nachvollziehbar sein, sonst verwirrt es nur.
In einem harmonisch eher einfach aufgebauten Stück gibt es dafür normalerweise keinen Grund.

Vor allem dürfen die notierten Töne die Akkordstruktur nicht verschleiern.
Wenn es nur um die auf dem Klavier zu drückenden Tasten ginge, könnte man einen Em-Akkord auch mit den Noten E-G-Cb notieren, aber das wäre extrem unlogisch und würde nicht in den tonalen Kontext passen.
Noch krasser: Em könnte auch Fb-Abb-Cb notiert werden, aber solche Noten würde jeder Spieler sofort ins Altpapier werfen.
Zudem hat jeder halbwegs erfahrene und halbwegs mit harmonischen Zusammenhängen vertraute Spieler eine gewisse Erwartungshaltung, und sei sie nur unbewusst. E-Gb-A wäre in diesem Sinne ein nicht zu erwartender Zusammenklang, denn 1) wenn ich als Generalvorzeichen ein F# habe, wo soll dann das Gb herkommen, und 2) wäre, wo ein Gb notiert ist, statt E und A eher Eb und Ab zu erwarten, wie z.B. in einem Stück in Db-Dur/Bb-Moll. Schon in einem Stück in Ab-Dur/F-Moll (Generalvorzeichen 4b: Bb/Eb/Ab/Db) wäre ein Gb nichts überraschendes, da in Ab-Dur ein Gb-Dur-Akkord als sog. "Doppel-Subdominante" (= die Subdominante der Subdominante) nichts seltenes. In F-Moll könnte Gb-Dur der Dur-Subdominant-Gegenklang ("sG") oder in einem Jazz/Pop-Zusammenhang die sog. "Trtonussubstitution" der Dominante C-Dur sein (Gb hat den Abstand eines Tritonus von C). Letzteres im erwähnten Kontext durchaus recht beliebt und alles andere als selten.
Dann wäre ein Gb, obwohl bei den 4 Generalvorzeichen in Ab-Dur/F-Moll nicht enthalten, kaum eine Überraschung oder gar unlogisch,

@TimT, bitte entschuldige, wenn ich hier mit recht komplizierten Beispielen ´um mich schmeiße´, einem Einsteiger gegenüber ist das möglicherweise etwas unverschämt.
Aber du wirst feststellen, dass es sich nicht nur zur Vertiefung in die Musik lohnt, mit Harmonielehre etc. zu befassen, sondern auch sehr anregend und ein gutes "Training" für die grauen Zellen sein kann, wie du es ja beabsichtigst.
Leider ist das System nicht immer und bis in jeden Winkel in sich rund und logisch, auch die Nomenklatur ist mitunter verwirrend und vor allem uneinheitlich, aber es ist doch weitgehend logisch und hilft, die Zusammenhänge zu erkennen und zu strukturieren. Ich empfehle aber, auch immer einen gewissen Pragmatismus walten zu lassen. Wenn die Deutungsversuche zu abgehoben werden und sich in ferne Labyrinthe steigern, dann steige ich selber irgendwann lieber aus und versuche wieder Boden unter den Füßen zu bekommen.

Deine Geschichte, die du in Post #13 angedeutet hast, rührt mich. Dass du dich von dem Schlaganfall offensichtlich weitgehend erholt hast, ist eine schöne Nachricht. Die Musik wird dir gewiss weiter helfen und Trost spendet sie ja auf jeden Fall. Nimm die Musiktheorie als Erweiterung des Horizontes, als schöne Ergänzung und gute Übung zur Vertiefung. Viel Spaß und viel Erfolg dabei!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Dann würde "add2" wohl dann am meisten Sinn machen, wenn die "2", hier also das "E" wirklich unmittelbar im Sekundabstand zur "1" im Voicing auftauchen soll (hier also D-E-F#-A in der rechten Hand)?

Hi LoboMix,
nein, das macht keinen Sinn, denn ein Akkordsymbol sagt prinzipiell nichts über ein Voicing (z.B. enge Lage, Drop2 etc.) aus. "add2" als Suffix ist mir nicht bekannt. Funktional gesehen ist dieser Ton die None und wird deswegen auch als solche bezeichnet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben