Aktuelle, aus Erfahrung zu empfehlende (langlebig, klangneutral) Spiralkabel ?

drul
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Hi @All,

ich finde gerade Gefallen an Spiralkabeln. Irgendwie stylish ... und vielleicht sind sie wichtig für den holy grail vintage sound (wegen ihrer Dämpfungseigenschaften); wer weiß ;)

Hat jemand Erfahrungen mit aktuellen Produkten? Die SuFu hat etwas ausgespuckt; aber schon sehr lange her ...

Mich interessiert v.a. die Haltbarkeit und potenzieller Einfluss auf den Ton (der natürlich möglichst gering sein sollte)

merci!

@Administrator ich merke gerade dass das evtl. unter "Zubehör" sollte; bitte ggf. korrigieren - danke!
 
Eigenschaft
 
Zur Haltbarkeit kann ich nicht viel sagen denn mir sind Spiralkabel einfach zu schwer. Ich hab immer das Gefühl mir zieht einer an der Gitarre oder das Kabel fliegt gleich aus der Buchse.

Eigentlich schade, denn in Punkto Optik und Ordnung sind sie spitze.

Gruß
Jörg
 
Spiralkabel sollte man genauso durch den Gitarrengurt fädeln/sichern
wie glatte Kabel.
 
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@Administrator ich merke gerade dass das evtl. unter "Zubehör" sollte; bitte ggf. korrigieren - danke!
Erledigt - weil zufällig drüber gestolpert ;). Hoffen wir dass der getaggte "Administrator" sich nicht angesprochen fühlt (ein MB-Akkordeonaut, kein MB-Admin) :D.

LG Lenny
 
Spiralkabel bedämpfen die Höhen, das liegt in ihrer Natur. Ein "klangneutrales" Spiralkabel existiert nicht. Du kannst aber einen Buffer zwischen Gitarre und Spiralkabel schalten, dann kommt das Signal ungedämpft beim Amp an. Gibt es als Pedal und auch direkt zum in die Gitarre einstecken oder einbauen.
 
Ich glaub nicht, dass der TE ein Spiralkabel vom Board zum Amp sucht :D
Naaaaagut, ich sagte ja aber auch Buffer zwischen Gitarre und Spiralkabel ;)

Du hast natürlich recht, dass ein Pedal dafür eigentlich überhaupt keinen Sinn macht.

Allerdings:
mothersbaughguitar.jpg


:cool:
 
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Vielleicht sollte man die Spiralkabel mal als Stage-Bungee-Version herstellen:D

Ich finde das die immer einfach nur anders unpraktisch sind:engel:
 
Spiralkabel sind am Kultigsten, wenn sie direkt von Gitarre zum Amp(Stack) gehen. Machen dann aber auch am meisten Probleme. Brüche an Steckern und Buchsen sind vorprogrammiert.
 
potenzieller Einfluss auf den Ton (der natürlich möglichst gering sein sollte)


Da liegt schon mal ein Denkfehler vor (abgesehen davon, dass es ohnehin keinen neutralen Ton außer dem künstlich erzeugten Sinuston ohne Oberwellen gibt): Jedes Kabel ist durch seine Kapazität zwangsläufig am Ton beteiligt wie ein Kondensator. Deshalb kann es kein tonneutrales Kabel geben. Die Kapazität ergibt sich physikalisch aus den Werten Durchmesser des Innenleiters und Länge des Kabels. Bei den ungefähr vier verbereitetene Innenleitern x 4 Kabellängen sind das schon mal 16 Möglichkeiten, von denen keine irgendeinen Hörstandard darstellt. Das Kabel ist die physikalische Verlängrung des Tonabnehmers.

Der nächste hier gepostete Irrtum: "Kann man am Amp ausgleichen". Kann nicht stimmen. Die Kombination "Tonabnehmerdraht plus Kabeldraht" nimmt ja nicht Einfluss auf eine definierte Frequenz X, sondern verschiebt ein ganzes Frequenzspektrum (=Resonanzferquenz). Das geht, wenn überhaupt, nur mit parametrischen Equalizern, nicht aber mit den Passivreglern an Amps. Was nicht am Amp ankommt, kann man man nicht hinzuregeln. Und was am Amp ankommt, kann man nicht völlig wegregeln, ohne Bereiche zu beschneiden, die man gerne behalten hätte. Wenn das so ginge, wäre es ja egal, ob man Single Coils oder Humbucker benutzt.

Drittens: Man nehme ein Kabel mit extremst dünnem Innenleiter. Ergebnis: es kommen nur noch klirrende Höhen aus dem Amp. Oder man nehme ein Kabel mit übertrieben dickem Innenleiter. Resultat: dumpfer Ton. Alles dazwischen ist nicht Referenz, sondern eine Frage des persönlichen Geschmacks unter Berücksichtigung aller vorhandenen Klangformanten: Holzresonanz + PU-Resonanz + Kabel + Amp + Effekte + Boxenresonanz + Lautsprecher + gespielte Lautstärke + Plektrumart und anschlag + Saitenart und -dicke + räumliche Umgebung + plus subjektive Wahrnehmung.

Was heißt das jetzt für das Spiralkabel (oder normale Kabel mit dickem Innenleiter, auch als "Blues-Kabel" bezeichnet)?? = Nichts weiter als etwas abgesenkte Resonanzfrequenz, so, als hätte man etwas weniger höhenaggressive Tonabnehmer verbaut (oder eine kondensatorbasierte Klangregelung). So waren auch die aggressivsten Sounds von Jimi Hendrix (Wah plus Brige-PU) nie nur spitz. Die Dämpfung der damals üblichen langen Spiralkabel sorgte für ein gewisse Entschärfung, ebsoso wie dann der Halsabnehmer auf einen Hauch von warmem Untergrund "abgeregelt" wurde trotz aggressiv eingestellter Tonregelung am Amp.
 
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Ich habe 4 Spiralkabel von 2 verschiedenen Herstellern. Drei Bulletcable und eines von Fender. Die Bulletcable sind sehr schwer und wirken wertig. Eines hatte nach kurzer Zeit einen Kabelbruch an der Seite des Winkelsteckers bekommen. Dies ist auch das Kabel, welches ich am längsten habe (Zeitraum ;)), wobei der Kabelbruch ziemlich zu Anfang passierte. Ich würde aber nicht sagen, dass die Qualität bescheiden ist oder die Kabel nichts taugen. Eigentlich sollte bei dem Preis so etwas nicht vorkommen, ich denke dies kann aber mal passieren. Ich habe es repariert und gut ist. Ich mag die Kabel deswegen nicht im Allgemeinen schlecht reden. Ich mag sie.

Die anderen beiden Bulletcable waren bisher nicht soviel im Einsatz, eines nur Zuhause, dass andere unbenutzt im damaligen Proberaum, beide funktionieren bisher gut und Problemlos. Die hatte ich in Sorge gekauft, da bei jeden Händler der Bestand immer kleiner wurde und ich "auf Vorrat" gekauft habe (eins ist sogar Pink, weil ich kein anderes mehr in der Länge und gewinkeltem Stecker im Internet gefunden habe :)). Nun scheinen sie ja wieder verfügbarer zu sein.

Tonunterschiede zu "normalen" Kabeln habe ich nicht feststellen können, bzw. habe ich garnicht großartig drauf geachtet und verglichen. Eingestöpselt und benutzt.

Das Fender Kabel funktioniert bisher ebenfalls gut (bisher nur Zuhause), ich habe allerdings 2 Gitarren, bei denen funktioniert das Kabel nicht. Da scheinen die Buchsen etwas tiefer zu sein und der Stecker bekommt keinen Kontakt darin (beides Fender MiM Gitarren!). Auch hier empfinde ich den Klang gut, bzw. sind für mich keine Einbußen im Vergleich zu anderen Kabel feststellbar. Bei dem Fenderkabel ist die Winkelsteckerseite fest verschmolzen, eine Reparatur würde bedeuten, den kompletten Stecker zu tauschen.

Die Kabel sind bei mir immer zwischen Gitarre und Pedalboard gesteckt.

Grundsätzlich muss ich sagen, die Spiralkabel lassen sich nicht so platzsparend verstauen wie normale Kabel. Das Zusammenrollen ergibt doch immer eher ein "Knäuel". Im Gigbag passt es natürlich vorne in die Tasche, sorgt aber für eine dicke Beule. Je nach Koffer kann es abhängig von der Länge des Kabels, schonmal eng werden. Wenn man sich viel bewegt, dreht und das Kabel dehnt, verknudelt es sich gern in sich selber (so, wie z.B. damals die Spiralkabel am Telefonhörer). Das geht dann soweit, dass die erhöhte Reichweite zwischen Gitarre und Amp eher eingeschränkt ist. Auch an anderen ausliegenden Kabel "klinkt" sich so ein Kabel gern mal ein. Ich mag sie trotzdem und rolle nicht mit dem Bürostuhl drüber wie bei glatten Kabeln. :)
 
Spiralkabel bedämpfen die Höhen, das liegt in ihrer Natur. Ein "klangneutrales" Spiralkabel existiert nicht. ...

Kommt das aus der Zeit der Wählscheibentelefons, als Telefonhörer damit ausgestattet waren und der Sprecher durch die Hörmuschel so dumpf klang?

Welche Natur soll das sein? Spiralkabel als Spule mit hoher Induktivität?
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommt das aus der Zeit der Wählscheibentelefons, als Telefonhörer damit ausgestattet waren und der Sprecher durch die Hörmuschel so dumpf klang?
Klar, früher hatten die Telefone grade Kabel:
170px-Ericsson_Taxen_%282%29.jpg


Als man dann bemerkte, dass die lange telefonierenden Hausfrauen auf einem Ohr zunehmend Probleme mit den hohen Frequenzen bekamen, mussten sie dagegenhandeln, und haben die Spiralkabel auf den Markt gebracht.



Nein ernsthaft, früher hat man die Kabel aus anderen Gründen gebaut. Irgendwann hat man festgestellt dass andere Lösungen Vorteile bieten, und ist auf die umgestiegen, und hat das Spiralkabel als Nischenprodukt beibehalten.
Es gibt ja auch heute noch Röhrenamps im HiFi Bereich, hat sich aber eben nicht mehr gegen modernere und Wartungsärmere Lösungen durchsetzen können.
 
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