Album privat "produzieren". Was kann/soll ich veranschlagen

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Chaoslian
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Hallo Leute,

Ich habe gerade eine Anfrage erhalten ob ich ein komplettes Album in Homerecording - Qualität aufnehmen würde. So wie es bis jetzt geklärt ist dreht es sich um 10 Songs die vom Songwriting her komplett fertig wären. Der potentielle Auftraggeber selbst ist Sänger und Gitarrist. Das heißt ich müsste mich um das komplette Recording, alle Anderen fehlenden Instrumente sowie das Mixing kümmern. Also nichts was man mal schnell nebenher macht. Und auch defintiv zu viel um es für Lau zu machen.

Jetzt habe ich das Problem, dass es das erste Mal ist, dass ich sowas mache. Und ich nicht weiß was ich da preislich verlangen soll.
Wie würdet ihr da vorgehen. Was würdet ihr veranschlagen? Pro Stunde oder doch eher ein Pauschalpreis?

Viele Grüße
Chaoslian
 
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Naja problematisch ist eben, dass du scheinbar keine Erfahrung hast, da du es ja zum ersten Mal machst. Und zehn Songs ist wirklich recht viel für einen Einstieg. Ich würde pro Track abrechnen. Und auf keinen Fall unter 50€ pro Track gehen. 20€ Recording 30€ Mixing.
Für die anderen Sachen sowie Drums (um die du dich ja auch kümmern mussst) + 20€. Dann sind wir jetzt bei 70€ pro Track. Bass auch noch was oben drauf usw. Er könnte ja auch Musiker engagieren, die das einspielen, aber wenn du sowas dann selbst machen musst, kalkuliere das als Extraleistung. Dann liegen wir jetzt zwischen 70 und 90 Euro pro Track, was immer noch sehr günstig ist. Du kannst ihm ja anbeiten erstmal einen Track fertig zu machen und dann soll er entscheiden wie es weiter geht.

Cheers
 
Hey,

erstmal vielen Dank für die Antwort. Vielleicht ist das ein bisschen falsch rüber gekommen. Es ist natürlich nicht das erste Mal, dass ich mich um Aufnahmen und MIxing kümmere. Damit beschäftige ich mich nun schon längere Zeit. Es ist nur das erste Mal, dass ich eine Auftragsarbeit annehmen würde und ein komplettes Album aufnehmen soll.
 
Achso...dann würde ich trotzdem erstmal versuchen den oben genannten Tarif auszuhandeln, sofern du denkst, dass es für deine Arbeit angemessen ist. 100€ pro Track als Pauschale ginge natürlich auch, aber das hört sich für die meisten, wenn es um Homerecording geht, recht viel an. Deswegen ist 90€ eigentlich eine sichere Sache. Wenn jemand ernsthaft etwas aufnehmen möchte ist das kein hoher Preis.

MfG
 
Ich hätte jetzt auch mal 1000Eur Pauschal veranschlagt. So aus dem Bauch heraus.
Bei einem "Profi" bekommt man dasselbe nicht für unter 5.000Eur, daher denke ich, sind 1000Eur sehr angemessen.

Und wenn es richtig gut wird, kannst das nächste mal auch mehr verlangen.
 
Hey,

Danke für eure Ratschläge diesbezüglich. Dann waren meine Preisvorstellungen doch nicht allzu weit von der Realität entfernt. Ein Kollege meinte auch noch es wäre besser die Zeit fürs Recording in Stunden abzurechnen, beim Mixing allerdings einen Pauschalpreis anzusetzen. Als Grund gab er an seiner Erfahrung nach würde sich das Recording sonst unendlich hinziehen.

Was haltet ihr von dieser Idee?
 
Hmm...würde ich beim Homerecording eher nicht machen. Allerdings vor dem Recordingtag eine klare Ansage, dass die Songs absolut Sitzen müssen. Sonst kann es passieren, dass die Songs einfach runtergespielt werden um Geld zu sparen und du ein großes Problem später hast, etwas daraus zu machen. Du möchtest ja auch ein sehr gutes Ergebnis; das ist auch Werbung für neue Aufträge.
Ist nur meine Meinung dazu.

MfG
 
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Stimmt den Punkt habe ich noch überhaupt nicht betrachtet. Da muss ich dir vollkommen recht geben. Da werde ich dann wohl doch lieber den kompletten Pauschalweg gehen
 
Gerhard Eichberger


Also, die Preise der Studios sind höchst unterschiedlich, und Vieles ist verhandelbar.

Ich kann keine Preisangaben für Homerecording machen. Studios verlangen oft einen Stundensatz von (je nach Bekanntheit und Ausstattung des Studios) so zwischen 50 und 500 Euro (plus Umsatzsteuer) pro Stunde. Soweit mir bekannt ist, verlangt ein professioneller Studiomusiker so zwischen 200 und 400 Euro für zwei, drei Stunden Aufnahme im Studio.

In der Gegend, wo ich wohne, sind die Preise hingegen im Keller. Da gibt es Bands, die in ein Studio kommen, um eine ganze CD aufzunehmen, die aber für die ganze Produktion nicht mehr als 50 Euro zahlen wollen oder können. Für diesen Preis bekommen sie eine Stunde im Studio. Da nimmt die Band dann das ganze Album in einem Rutsch auf, das heißt, alles wird dort live eingespielt (also alle Instrumente und der Gesang miteinander). Dann wird nur kurz drübergemischt (was halt in den verbleibenden fünf bis zehn Minuten geht) und dann bekommt die Band das Ergebnis auf eine CD gebrannt. Die CDs brennt sie sich dann selber und beschriftet sie mit am Tintendrucker ausgedruckten CD-Etiketten. Mit dem Drucker wird ein Cover gedruckt und das Ergebnis dann um 3 Euro das Stück verkauft. Die Qualität ist dann dementsprechend...

Meine CD ließ ich ordentlich produzieren, ist aus dem Preßwerk und hat ein 16seitiges Textheft. Das kostete natürlich gutes Geld, aber das war es mir wert - ich habe damit ein qualitativ recht gutes Produkt. Daß mir die Leute in meiner Gegend trotzdem nur 3 Euro dafür zahlen wollen, weil die anderen hiesigen Bands ihre CDs auch um diesen Preis verhökern, steht auf einem anderen Blatt. (Und ebenfalls, daß meine geschätzte Familie der Ansicht ist, man hätte mich preislich übers Ohr gehauen, weil man "dasselbe auch um 50 Euro bekommt".) Aber immerhin - die CD ist bei einer Plattengesellschaft und im internationalen Vertrieb (physisch im deutschsprachigem Raum, zum Download in der ganzen Welt).

Um wieder zum Thema zurückzukommen:
Vielleicht sollte der Erstposter erstmal schauen, wieviel andere in seiner Gegend für so eine Produktion verlangen. Studiomusiker haben den Vorteil, daß sie schneller im Studio sind, dafür aber den Nachteil, daß sie mehr Geld verlangen als Amateure. In Summe dürfte sich das aber dann wieder ausgleichen: Was hat man denn davon, wenn ein befreundeter Musiker vielleicht nichts für seine Aufnahmetätigkeit verlangt, aber die Aufnahme dann wesentlich länger dauert, weil der nicht so studiogeeignet ist und man daher viel mehr fürs Studio bezahlen muß? (Okay, das ist vielleicht bei Homerecording für einen Freund nicht ganz so das Kriterium, aber dennoch zu überlegen.)

Es bleibt dem Erstposter wohl nur, zunächst mal ein paar Musiker zusammenzusuchen, die bei der Aufnahme mitmachen würden und diese zu fragen, was sie verlangen. Angenommen, man braucht vier Musiker und zahlt jedem 50 Euro pro Tag. Dann würde ich (wenn Du das auf privater Basis ohne Rechnung machst) mal 80 Euro pro Studiotag rechnen und für die Aufnahme von zehn Liedern mal mit insgesamt zehn Tagen (zwei Tage für die Musiker, drei Tage für den Sänger und fünf Tage für die Nachbearbeitung und fürs Mischen) rechnen.

Also:
4 Musiker à 50 Euro * 2 Tage = 400 Euro
10 Studiotage à 80 Euro = 800 Euro
Zusammen also 1.200 Euro.

Zum Mastern gibt's eigene Masterstudios, die Preise sind dort zu erfragen.

Das wäre eine lange nicht so billige Produktion wie sie in meiner Gegend üblich ist, aber auch lange keine so teure, wie es meine CD-Produktion war. (Die Qualität wird dann wohl auch dazwischen liegen.)

Tja, soweit mal meine Überlegungen dazu, wie man sowas berechnen könnte. Wichtig ist aber, zuerst mal zu erfahren, wieviel die Musiker tatsächlich verlangen.


Gerhard
 
Also:
4 Musiker à 50 Euro * 2 Tage = 400 Euro
10 Studiotage à 80 Euro = 800 Euro
Zusammen also 1.200 Euro.

Zum Mastern gibt's eigene Masterstudios, die Preise sind dort zu erfragen.

Das wäre eine lange nicht so billige Produktion wie sie in meiner Gegend üblich ist, aber auch lange keine so teure, wie es meine CD-Produktion war. (Die Qualität wird dann wohl auch dazwischen liegen.)

Tja, soweit mal meine Überlegungen dazu, wie man sowas berechnen könnte. Wichtig ist aber, zuerst mal zu erfahren, wieviel die Musiker tatsächlich verlangen.
Gerhard

Wenn Musiker in einem Studio/bzw. bei einer privatperson anfragen um etwas aufzunehmen, dann zahlen die Musiker normalerweise dafür... wäre ja ein Ganz neues Konzept, wenn man zu nem Studio geht und geld für seine Aufnahmen bekommt... man mann maaaaannn!

zurück zur Preisermittlung:
Wir haben unsere Aufnahme damals im Aexxys Art studio gemacht, der verlangt für 10 Studiotage 2000 Euro, hat allerdings auch eine Gute ausstattung und ist Dozent für Aufnahmetechnik (schwerpunkt weiß ich allerdings nicht) ist dann auch alles offiziell und mit Umsatzsteuer usw.
hier mal ein Link zum Studio:
http://www.aexxys-art.de/tostudio/regieraum.html

Da du das privat als Freundschaftsdienst usw. machst, gehe ich davon aus, dass ihr nicht 10 Tage am Stück aufnehmt, sondern immer wieder mal ne session macht. alles in allem sind dann 1000 Euro meiner meinung nach die Obergrenze.
jemand aus Nürnberg hatte mal sowas gemacht, und Pauschal pro track 150 Euro verlangt (Stand vor etwa 4 Jahren) wir haben uns dann fürs richtige Studio entschieden, da das dann nicht wirklich viel teurer war und es einen Akustisch optimierten Aufnahmeraum gab sowie einen Optimierten Abhörraum und eine Chilloutecke mit Kaffeemaschine usw.
 
Gerhard Eichberger


Wenn Musiker in einem Studio/bzw. bei einer privatperson anfragen um etwas aufzunehmen, dann zahlen die Musiker normalerweise dafür... wäre ja ein Ganz neues Konzept, wenn man zu nem Studio geht und geld für seine Aufnahmen bekommt... man mann maaaaannn!
Wir reden hier aber nicht von einer Band. Der Erstposter hat ja geschrieben, daß ein Typ eine CD aufnehmen will, aber kein Instrument spielt. Dieser Typ hat keine Band, sondern der Erstposter soll Musiker suchen, die die Lieder einspielen, damit der Typ hernach auf die bereits aufgenommene Musik im Studio singt.

Und wenn ein Studio Musiker sucht, die da für einen ihnen Unbekannten Musik aufnehmen sollen, dann werden sie was dafür verlangen. Allerdings bin ich nicht von Studiomusikern ausgegangen (so wie es bei meiner CD war), sondern von sonstigen Amateuren oder von semiprofessionellen Musikern; das heißt, ich bin von einer geringeren Gage für die Musiker ausgegangen, als Studiomusiker verlangen würden.

Man findet übrigens im Internet etliche Studios mit Preisangaben. Da hat man eine Richtschnur, was solche Studios pro Stunde oder pro Tag verlangen. Wenn man's unter der Hand macht, verlangt man wahrscheinlich deutlich weniger. (Wobei das selbstverständlich keine Aufforderung zur Schwarzarbeit ist; es ist nur bekannte Tatsache, daß auch bei so manchen Musikern nicht alles mit Rechnung passiert - genau wie in anderen Branchen drückt die Preisspirale nach unten allgemein auf die Steuerehrlichkeit.)


Gerhard
 
Lern lesen, der Auftraggeber ist Sänger und Gittarist (wär das nicht auch was für dich? Gitarre lernen? Vielleicht schenkt dir mal jemand ne Klampfe...) also muss sich Chaoslian "nur" noch um Bass und Schlagzeug evtl. noch Keyboard kümmern
 
@ Gerhard:
Nicht jeder Musiker lässt sich von Studiomusikern übers Ohr hauen, es gibt nämlich auch verdammt viele Musiker die Musik aus Liebe zur Musik machen und man bekommt erstaunlich einfach Musiker die bei sowas mitmachen, weil sie Spaß an der Sache haben. man muss ihnen nur etwas bieten worauf sie Lust haben und das ist nicht immer Geld. Ich habe auch einen weiter entfernten bekannten, der mich gebeten hat für eine Albumproduktion den Bass einzuspielen und wenn es soweit ist, dann werde ich das sicherlich ohne Finanzielle interessen machen. Ich will dann lediglich eine CD und falls es Merch gibt ein Shirt zum EK.

weiterhinn bestätige ich Headcut: wenn der Kerl sänger und Gitarrist ist, dann ist er sehr wohl fähig Miditracks zu komponieren, die mit Keyboard hinterlegt werden, Bass kann man sich auch problemlos leihen, drumms programmieren kann er vermutlich auch, bzw. zumindest eine Vorproduktion, die er einem Drummer überarbeiten lässt.

Geh bitte nicht immer von deinem Standpunkt aus. Es gibt genug Amateurmusiker die es mit der Musik deutlich ernster meinen als du und im Gegensatz zu dir für ein Album auch bereit sind sich neue Sachen anzueignen oder dafür zu arbeiten.

(wär das nicht auch was für dich? Gitarre lernen? Vielleicht schenkt dir mal jemand ne Klampfe...)
Das Angebot stand schon aber Gerhard sieht sich als Sänger und hat Abgelehnt (kann man in Ein Beispiel wie es nciht Funktioniert nachlesen). ich habe den Eindruck dass der Gerhard kein interesse dran hat etwas zu erarbeiten, sondern nur an Lorbeeren interessiert ist.
 
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Also wir machen gerade etwas ähnliches.
Ein Album das aus 11 Tracks besteht, von denen zwei SEHR kurz sind (Intro und Outro des Albums, jeweils etwa ne Minute und nicht sonst wie anspruchsvoll) und viele Effekte drin haben. Bei uns kommt als zusätzliches, nicht vorhandenes Instrument nur der obligatorische Streicherteppich als VST hinzu.
Der Tonmensch, der das macht, hat pauschal 75€ pro Track mit uns ausgehandelt, inklusive allem, d.h. wir werden bei 825€ landen.

Wieviel du nimmst, würde ich abhängig davon machen, ob du die fehlenden Instrumente per VSTi einspeisen willst, oder richtige Musiker dafür suchst (bzw. die selbst spielst). Letzteres muss natürlich deutlich teurer sein, allerdings ist der Aufwand im Recording "nur" für Gitarre und Gesang natürlich auch reduziert. Eine ganze Band (vor allem inkl. Schlagzeug, was beim Mastern tierischen Aufwand macht) aufzunehmen, dauert deutlich länger und mit den von Gerhard veranschlagten 10 Studiotagen würdest du da nicht hinkommen.

Ich würde allerdings von einer Abrechnung pro Stunde abraten. Das ist zwar bei Profis üblicher, aber du willst ja wahrscheinlich auch ein gutes Verhältnis zum Kunden behalten. Wer stundenweise abrechnet, macht seinem Kunden Druck, weil der dann schnell fertig werden will, um zu sparen. Außerdem sinkt dann die Bereitschaft, eventuell mangelhafte Stellen nochmal aufzunehmen, um Zeit zu sparen. Pauschalpreis halte ich da für sinnvoller, oder du rechnest eben pro Song ab.
 

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