Alle Themen dieser Erde (Lalalalala)

Ratter
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Hallo!

Ich habe auch mal wieder einen Text verbrochen. So zügig wie dieser ist mir noch keiner eingefallen, und doch gefällt er mir recht gut. Ich stelle mir eine flotte Fun-Punk Nummer vor.
Was meint ihr?


Alle Themen dieser Erde (Lalalalala)

Ich würde wirklich gerne schreiben
übers kommen, übers bleiben,
übers lachen, übers weinen,
und die Welt im Allgemeinen.

Alle Themen dieser Erde,
die dieselbige bewegen,
über all die wicht'gen Dinge,
nach denen Menschen täglich streben.

Doch immer wenn ich es Versuche
fällt mir nichts mehr dazu ein.
Dann hab' ich nichts dazu zu sagen,
ich finde keinen einz'gen Reim.

Und dann singe ich die Zeilen,
die ganz wunderbar beschreiben,
was ich wirklich zu sagen habe,
nur nach dem Sinn - stell keine Frage!

Lalalalalalala....


Manchmal macht mich das schwermütig,
beinahe schon richtig depressiv.
Egal wie oft ich es versuche,
immer wieder geht was schief.

Und statt intelligenter Texte,
großer Lyrik, Philosophie,
höre ich in meinem Kopf,
nur diese dumme Melodie:

Lalalalalalala....



beste Grüße!
Ratter
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Oh, beim Kopieren hab ich glatt die Bridge vergessen:


Die wichtigen Themen dieser Erde,
ich würde sie so gern besingen.
Doch egal wie oft ich es versuche,
kommt mir nur eines in den Sinn:

Lalalalalalala...
 
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Hi,

im Grunde finde ich den Text ganz gut geschrieben, ich find es aber schwer, mir den auf Musik vorzustellen, gerade irgendwas punkiges. Denn er klingt sehr förmlich und steif für mich. Gerade Stellen wie 'über all die wicht'gen Dinge, nach denen Menschen täglich streben.' Das hat so ein Bisschen was von Schulaufgabe für mich.
 
Also ich kann´s mir ganz gut vorstellen, das ist so ne Art lapidarer Alltagssprache, die ganz gut runterfließt - halt nicht so ein ruppiger Punk, sondern eher so eine Ärzte-Nummer ...

Man könnte es mal sacken lassen und dann vielleicht auf ne Inspiration warten, dass vielleicht noch ne Wendung, ein twist in den song reinkommt. Muss nicht sein, kann ich mir aber auch gut vorstellen.

Kann auch sein, dass die musikalische Umsetzung Dir ebenso leicht fällt wie dieser songtext.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
Hallo Ratter,

ich finde Deinen Text insgesamt gut. Ich habe aber noch ein paar kleine Anregungen für Dich.

Man könnte es mal sacken lassen und dann vielleicht auf ne Inspiration warten, dass vielleicht noch ne Wendung, ein twist in den song reinkommt. Muss nicht sein, kann ich mir aber auch gut vorstellen.

Ja, genau. Ein „Twist“ könnte dem Songtext wirklich gut tun.
Mir persönlich fehlt einfach das überraschende Element. Es ist einfach zu offensichtlich, worum es geht: um eine Schreibblockade. Der Spielraum für andere Interpretationen scheint mir nicht gegeben. Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass der Songtext aus einer vornehmlich metafiktionalen Perspektive aus geschrieben ist. Das heißt, dass das lyrische Ich durchgehend über den Schreibprozess selbst spricht (→ Metafiktionalität). Paradoxerweise hat der (reale und fiktionale) Autor aber eigentlich gar keine Schreibblockade. Denn wenn der Autor eine Schreibblockade hätte, wäre der Songtext gar nicht erst zustande gekommen.

Wenn man über eine Schreibblockade schreiben möchte, muss man dies ja auch nicht zwingend aus einer rein metafiktionalen Perspektive aus tun. Im Gegenteil. Es kann doch viel interessanter sein, wenn man nicht in konkreter und expliziter Weise über die Schreibblockade berichtet, sondern als Autor eine scheinbar bedeutsame, aber eigentlich völlig unbedeutsame Geschichte erzählt und gleichzeitig versucht, subtil zu vermitteln, dass es im Song doch eigentlich um eine Schreibblockade geht. Man muss also das Kind nicht unbedingt beim Namen nennen, um zu wissen wie es heißt ;) .

Man könnte hier auch auf Ernest Hemingway's sogennante ''Iceberg Theory'' hinweisen:
„Wenn ein Prosaschriftsteller genug davon versteht, worüber er schreibt, so soll er aussparen, was ihm klar ist. Wenn der Schriftsteller nur aufrichtig genug schreibt, wird der Leser das Ausgelassene genauso stark empfinden, als hätte der Autor es zu Papier gebracht. Ein Eisberg bewegt sich darum so anmutig, da sich nur ein Achtel von ihm über Wasser befindet.“ (Ernest Hemingway).

Um das, was ich meine an zwei Beispielen zu verdeutlichen, hier zwei Songs von David Bowie und Iggy Pop – nicht zum Vergleich, sondern als mögliche Inspirationsquellen. In beiden Songs geht es (unter anderem) und in verdeckter Weise, gewissermaßen unter der Wasseroberfläche, um bei Hemingway's Eisbergmodell zu bleiben, um eine Schreibblockade. Beide Hörbeispiele zeigen, dass man nicht unbedingt eine metafiktionale Perspektive einnehmen muss, um über eine Schreibblockade zu berichten. Wenn man die metafiktionale Perspektive nicht einnimmt, sondern eine unbedeutsame, fiktive Geschichte erzählt, liegt der Vorteil darin, dass man mittels Bildhaftigkeit und Metaphorik Spielraum für weitere Interpretationen schaffen, und somit den Songtext insgesamt vielschichtiger und interessanter gestalten kann. Die beiden Hörbeispiele zeigen dies meiner Ansicht nach sehr gut. Und wie gesagt, die beiden Hörbeispiele sind lediglich als mögliche Inspirationsquellen gedacht.

''Sound and Vision'' (1977) – David Bowie → man könnte übrigens (fast) jeden Song aus Bowie's ''Low''-Album (1977) als Beispiel nennen:


''The Passenger'' (1977) – Iggy Pop → der Song mit dem wohl bekanntesten „La la la la la la la la“ der Pop- und Rockgeschichte:


Viele Grüße,
LGM...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen!

Vielen Dank für das Feedback!

Also ich kann´s mir ganz gut vorstellen, das ist so ne Art lapidarer Alltagssprache, die ganz gut runterfließt - halt nicht so ein ruppiger Punk, sondern eher so eine Ärzte-Nummer ...

Ja so könnte man es ungefähr beschreiben. :) - Zur musikalischen Umsetzung bin ich noch überhaupt nicht gekommen, hab aber schon ein, zwei Ideen. Mal sehen was wird.

Über den von euch beschriebenen "Twist" muss ich noch nachdenken... Cool sind solche Elemente immer, allerdings muss ich natürlich etwas finden was passt und nicht aufgesetzt wirkt. Um die Schreibblockade nur zu beschreiben, aber nie direkt anzusprechen, müsste ich natürlich einen komplett neuen Text schreiben. Vielleicht liegt der Witz darin, dass es scheinbar um eine Schreibblockade geht, in der Bridge oder zum Schluss aber herauskommen sollte, dass etwas anderes Grundlage des Liedes ist. Das vielleicht Auslöser für die Schreibblockade ist.
Ich denke drüber nach, und wenn ich eine gute Idee habe, werde ich versuchen das einzubauen.


beste Grüße,
Ratter
 
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wow - auch ne coole idee und ein cooler twist: die schreibblockkade wird beschrieben, ist aber eigentlich nicht das, worum es geht ...
 
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Ich find den Text klasse!
 

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