So, bevor mich jetzt jemand erschlägt: wer kennt den Paf pro vom Conrad Elektronik???
Das Teil so eher wie ein Distortion HB klingen für glaube 15 Euronen. Ist das "Ding" für die Tonne oder
ein guter HB für den ultra kleinen Geldbeutel.
Hi,
mit einem Billigteil von Conrad wird Deine Gitarre mit ziemlicher Sicherheit nicht besser klingen. Solche PUs entsprechen denen, die in 99 -Gitarren eingebaut sind. Sie machen den Ton laut und sonst erstmal nichts, für das Geld investiert kein Hersteller in Soundvergleiche, diverse Prototypen etc.. Sowas wird eigentlich nur gebaut, weil man eine E-Gitarre halt schlecht ganz ohne Pickups verkaufen kann...
Der Klang ist wie schon beschrieben matt, antriebslos und mit schneidenden Höhen.
Was ich suche ist ein HB mit mehr punch,dezenten Höhen und ein bißchen dratiger (mehr Dynamik).
Du klingst nach einem Kandidaten für einen Seymour Duncan SH-4, auch als JB bekannt. Drahtig ist der schon mal, in den obersten Höhen dagegen nicht so ausgeprägt. Punch in den tiefen Mitten ist genug da, wenn auch keine mächtigen, präzisen Bässe, wie sie die Modern-Metal-Jünger suchen. Sein Charakter macht ihn aber sehr durchsetzungsfreudig im Bandsound und lässt ihn im Solo-Betrieb schön singen; Rock bis Hard Rock, klassischer Metal, das sind die Gebiete, auf denen er glänzen kann. Falls ich mich in deinem Stil etwas täusche, schreib mal, was Dir mehr entspricht, nenne ein paar bekannte Bands oder Gitarristen bzw. poste ein paar YT-Links mit Deinen Vorstellungen. Matt und antriebslos ist ein JB jedenfalls nie, manche hassen ihn dafür...
Ach ja: Falls Du ein Tremolo auf der Gitarre hast, wäre wohl die Trembucker-Version TB-4 angesagt. Gleicher Sound, aber etwas breiterer Abstand der Polschrauben, damit die Saiten genauer drüber laufen. Den JB wirst Du für recht kleines Geld bei ebay finden, aber schon neu liegt er absolut in Deinem Budget. Und falls er doch nicht ideal sein sollte, lässt er sich leicht wieder verkaufen, und man hat einen fast schon "genormten" Anhaltspunkt, von dem aus man einen besser passenden HB finden kann.
Der hier schon genannte Tone Zone von Dimarzio ist auch ein sehr guter Pickup. Er ist deutlich fetter im Klang als der JB, hat noch mehr Output, in den Höhen kann er aber schon ein bisschen zu weich sein, wenn die Gitarre selber nicht schon genug davon produziert. Er singt ohne Ende, ist allerdings im Bandsound für mein Gefühl etwas schlechter zu orten als ein JB. In einer höhenreichen Gitarre, die untenrum etwas Unterstützung braucht, klingt er super.
Ohne Foto kann man schlecht sagen, welche PUs zur Zeit eingebaut sind, aber schon die Jackson HB in den Japan-Charvels der Boom-Zeit (bis 1991, zu erkennen u.a. an der spitzen, schrägen Kopfplatte) gelten nicht unbedingt als Klangwunder und wurden gern ausgetauscht. Danach ist mir bis zum Ankauf durch Fender/FMIC nicht viel über die Charvel-Produktion bekannt, da bin auch kein Experte. Da gab es zum Teil aber auch Charvels aus Korea oder sogar Indien, und die Marke war ziemlich am Boden. In dem Fall sind die PUs auf jeden Fall Tauschkandidaten.
Ich erinnere mich, dass dann um die 2000er Jahre mal recht kurz wieder sehr gute Japan-Charvels aufgetaucht sind, die einen traditionelleren, nicht angesetzten Headstock hatten, aber nicht den von Fender, den sie heute wieder benutzen dürfen. Das waren Gitarren mit einem schlankeren Strat-Korpus, meist 24 Bünden und bei den teureren Modellen schönen Ahorn-Decken. Einige Modelle hatten 2-Point-Tremols, andere ein Floyd Rose. Da wurden dann auch meistens Duncan JB am Steg eingebaut, teils aber auch aktive Duncan Live Wires. Bei den Duncans steht der Markenname aber in der Regel drauf, weil der Hersteller ja damit angeben will. Das hättest Du also sicher gemerkt.
Gruß, bagotrix