Alte Klaviere

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Lord_Short
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Ich habe letzten eine Internetseite gefunden, die alte Klaviere kauft, sie restauriert und wieder verkauft.
Darunter hatten sie im Angebot auch Klaviere mit Elfenbeintastaturen im Preisbereich von rund 4000€. Komisch finde ich nur, dass alleine die Tastatur doch soviel Wert sein muss.
Und was glaubt ihr wie die Qualität dieser Klaviere so sind? Dabei handelt es sich um Marken wie Perzina, Steinberg, Maetzke und Soehne etc... ziemlich alte Modelle.
Unteranderem gibt es auch ein Yamaha u3 für 3700€, was ziemlich günstig ist, bedenke man den Preis der Neuanschaffung.

Freue mich auf eure Antworten.

lG
 
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Hallo LS,

das kommt auch darauf an, wie begehrt die Klaviere sind. Klaviere mit Elfenbeintastaturen gibt es noch zuhauf. Das ist kein Kostenpunkt. ZUdem hat man heutzutage sehr gute Eratzstoffe, weshalb dem Elfenbein nur noch wenig Beachtung geschenkt wird.
Inwieweit die Klaviere spieltechnisch oder fachmännisch in Ordnung sind, kann nur ein Klavierbauer beurteilen.

Grüße

Ippenstein
 
Eben, auf den Zustand vor der Reparatur kommt es an und wieviel Arbeit reingesteckt wurde. Wenn man mal bei einem sehr kaputten Klavier genau kalkulieren würde, müsste ein KOMPLETT repariertes Klavier (Gehäuse, akustische Anlage, Mechanik und Klaviatur) hinterher ab 8.000,- aufwärts kosten. Das sind Preise die keiner für ein altes Klavier bezahlt. Es sei denn er ist Liebhaber von alten Stücken.
Bei dem U3 handelt es sich womöglich um ein Re-Import? Möglich wärs. Evtl. auch nur gereinigt und gestimmt, nach dem Motto "Der Rest passt schon, es spielt ja". Habe in der Hinsicht leider schon das ein oder andere Klavier unter den Fingern gehabt das als "Schnäppchen" angepriesen wurde und sich dann als nicht gut genug bearbeitet herausstellte. Egal.

Wonach suchst du überhaupt? Neuklavier? Gebraucht? Preisvorstellung? Farbe? Leider geht nichts von diesen Dingen aus deinem Post hervor. Auch ein Link zu der Internetseite wäre mal gut, damit man sich selbst ein Bild davon machen kann.
 
Hi danke für eure Antworten,

Die sache ist so, dass ich mit Klavier angefangen habe und wegen der Wohnung mich für ein Digitalpiano entschieden habe.
Da ich auch noch vor einem Studium stehe sieht es finanziell auch nicht so gut aus. Nur der Gedanke an später hat mich zum rumstöbern im Inet nach richtigen Klavieren motiviert.
Ich weiß noch aus dem Hinterkopf das mal hier im Forum gesagt wurde, dass es nichts über ein altes Klavier geht. Da die Hölzer mit der Zeit bei richtiger Behandlung klangtechnisch besser "funktionieren".

Und auf dieser Seite bin ich fündig geworden. Wollte den Link nicht vorher reinstellen, sonst sieht das noch nach Werbung aus.
http://www.klavier-second-hand.de/
 
Bleib erst mal bei dem Digitalpiano. Nach dem Studium kannst Du Dir überlegen, ein normales Klavier zu kaufen.
 
Inwieweit die Klaviere spieltechnisch oder fachmännisch in Ordnung sind, kann nur ein Klavierbauer beurteilen.

So ist es!
Die Sache ist, dass es zwei Arten von Klavierhändlern gibt. Da sind zum einen die Händer, die Klavierbauer beschäftigen oder mit den zusammenarbeiten. Diese kaufen auch alte Klaviere auf, oder nehmen sie in Zahlung, restaurieren sie, und verkaufen sie weiter. Bei diesen Händlern hat man meist den Transport frei, eine Garantiezeit (unterschiedlich) und oft sogar naoch eine Garantiestimmung frei.
Dann gibt es leider "Händler" die mit Leuten zusammenarbeiten, die vielleicht mal ein Praktikum bei einem Klavierbauer gemacht haben, oder sich einige "Fähigkeiten", (oft das Stimmen) selbst angeeignet haben. Auch diese kaufen alte Klaviere auf, und verkaufen sie dann "restauriert" weiter. Ich möchte mich jetzt nicht lange darüber auslassen, sonst ist meine heutige gute Laune wieder weg.
Der Laie hat leider das Problem nicht unterscheiden zu können, an welche Jungs er da gerade geraten ist. Bei gebrauchten Instruimenten, also auch bei Klavieren, sollte man immer einen Fachmann zu Rate ziehen. Und zwar einen, der das gelernt hat, und ein Instrument dementsprechend beurteilen kann. Es gibt einige Leute, die auch glauben diese Fähigkeit zu haben. Durch dieserart von Selbstüberschätzung, haben schon etliche Klaviersuchende eine Menge Geld verloren :mad:

Ich weiß noch aus dem Hinterkopf das mal hier im Forum gesagt wurde, dass es nichts über ein altes Klavier geht. Da die Hölzer mit der Zeit bei richtiger Behandlung klangtechnisch besser "funktionieren".

Das kann man so nicht verallgemeinern. Ich kenne Instrumente, die schon 150 Jahre oder älter sind, und wirklich noch klasse klingen. Auf der anderen Seite ist es so, dass nach Jahrzehnten die Wölbung des Resonanzbodens flacher wird. Der Klang wird dementsprechend. Es gibt noch einige andere Dinge, die sich mit der Zeit verändern oder verschlechtern. Ob man ein solches Instrument restaurieren sollte, richtet sich ganz nach dem Anspruch, nach dem Geldbeutel und dem jeweiligen Instrument.

Die Lösung mit dem Digitalpiano ist sicherlich erst mal die bessere. Vielleicht hast Du ja auch Glück, und in Deinem Bekanntenkreis, will jemand sein Klavier loswerden, o.ä. Wenn man seinem Umfeld erst einmal seinen Wunsch mitgeteilt hat, eröffnen sich einem oft ganz wunderbare Dinge :)

Gruß,

Paul
 
Vielen Dank für deine Erfahrung Paul.

Wenn es soweit ist, denke ich mal das ich über die Musikschule an einen vernünftige Klavierbauer ran komme kann(zumindesten seine Adressen).
Alles weitere ergibt sich dann ja.
 
Der Händler ist zumindest sehr übersichtlich. Er macht die Unterscheidung zwischen "in der Fachwerkstatt durchgesehen" oder Überholung und dann steht dabei, was überholt worden ist.

Als mein Klavierbauer noch selbst restauriert hatte, kosteten die Klaviere 5 - 10000 Euro, waren aber wie neu und von Grund auf schon früher edle Klaviere gewesen. Er sagte mir auch, daß da sehr viel Fachwissen drin steckt und man sowohl beim Überholen als auch beim Stimmen dem jeweiligen Instrument gerecht werden muß. Ein Steingräber klingt nur dann wieder wie ein Steingräber, wenn man die firmenspezifischen Besonderheiten kennt. Ebenso Steinweg, Blüthner etc. An manche Marken traut er sich gar nicht ran, um die zu restaurieren, wenn er nicht von der Firma entsprechende Einweisung bekommen hat, worauf besonders zu achten ist.

Da steckt also viel mehr Philosophie dahinter als man glauben mag. Genauso sieht es ja auch bei Pfeifenorgeln oder Akkordeons aus. Da gibt es auch viel Hintergrundwissen, die dann das fertige Stück erst veredeln.
 
So wie du es sagst müsste der Klavierbauer die firmenspezifischen Feinheiten kennen, aber was wenn es die Firmen schon seit langem nicht mehr gibt?
Und wie holt sich der Klbauer diese Feinheiten eigentlich(bei den aktuellen Firmen)? Er kann ja nicht einfach hingehen und sagen, bitte gebt mir eure "Geheimnisse". Und es gibt ja etliche Marken, aber wie kann man denn sichergehen das der jeweiliger Klbauer sich wirklich mit den Marken auskennt? Das ist ja sonst eine ziemlich üble Vertrauenssache.
 
Das ist wie in allen anderen Berufen auch. Je mehr Erfahrung ein Klavierbauer hat, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sich mit den betreffenden Instrumenten auskennt. Es gibt Hersteller, als auch Händler (Meisterbetriebe), wo man die Ausbildung zum Klavierbauer machen kann. Viele (so viele gibt es ja nicht ;)) Klavierbauer kennen sich untereinander und treffen sich regelmäßig. Auf diesen Treffen findet ein reger Erfahrungsaustausch statt.

Es gibt natürlich "feste" Regulationsmaße. Ziel war ja ursprünglich, dass wenn man von einem Instrument zum anderen kommt nicht so große Unterschiede z.B. in der Spielart wahrnimmt. Nun ist jedes Instrument von der Konstruktion aber etwas anders, und jedes hat, wie schon Ippenstein richtig geschrieben hat, seine "Eigenheiten". Diese muss man kennen, und wissen was man damit macht.
Leute, die das nicht gelernt haben und demnach auch nicht wissen können, fügen diesen Instrumenten dann meist mehr Schaden zu. Vorallendingen wenn sie glauben ein Klavier oder Flügel stimmen zu können.....oh, ich fang mich wieder an aufzuregen :rolleyes:

Klar ist das Vertrauenssache. Vorallendingen weil Klavier und Flügel zu den nicht gerade günstigen Instrumenten zählen. Man kann es auch nicht mal so einfach zum ausprobieren mitnehmen. Deswegen sollte ein Kauf oder eine Restauration eines Instrumentes auch immer gut überlegt sein. Aus diesem Grund war es auch richtig, dass Du Dich vorher erkundigt hast. Auch in Zukunft würde ich Dir empfehlen so viele Geschäfte wie möglich aufzusuchen, um Dir zumindest einen Überblick zu verschaffen, was Dir an Spielart und Klang am besten gefällt. Ausschlaggebend ist was letzendlich Dir gefällt, weil Du auf diesem Instrument dann spielst. Es gibt soviele verschiedene Ansichten darüber wie ein Klavier zu klingen hat, oder wie es vom Anschlag her sein sollte. Wichtig ist, dass Du darauf zruecht kommst und Dich dabei wohlfühlst.
 
Das Wissen über die Eigenheiten wird auch weitergetragen und im Klavierbau zählt die "Marke" mehr denn je. Wenn einer einen Flügel baut, der einen Bechstein hunderprozentig kopiert, wird er trotzdem nie das gleiche Geld vom Kunden bekommen. Daher haben die Manufakturen da wenig Bedenken, das Wissen weiterzugeben. Andererseits wäre es ja auch Negativwerbung, wenn jemand einen "falsch" restaurierten Flügel spielt und dann nicht angetan ist.
 
Ok, alles klar.. danke für eure Ratschläge. Hab es mir gemerkt und werde es in Zukunft berücksichtigen!
 
Zum Thema: Willst Du wirklich vor dem Studium noch ein Klavier anschaffen? Was, wenn Du plötzlich umziehen mußt? Dann steht es da... Ich würde mir ein Klavier erst anschaffen, wenn meine finanzielle Situation und mein Leben in festen Bahnen ist und dann in die Vollen greifen, sprich mir was ordentliches ranschaffen, bei dem der Klavierbauer andächtig in die Knie geht. ;)

Grüße

Ippenstein
 

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