Altes Grotrian-Steinweg Klavier (Bauj. 1894) - Reparatur/Kosten/Wert

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EdgeOfReason
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Hallo,

ich bin schon seit einiger Zeit im Besitz eines ca. 117 Jahre alten Klavieres von Grotrian-Steinweg. Habe es damals für einen Kasten Bier bekommen und dementsprechend war auch der Zustand des Teils.

Es ist völlig verstimmt - wenn ich denn mal drauf rum klimpere, manifestiert sich immer das Bild eines sterbenden Tieres vor meinem geistigen Auge, aber keinesfalls das, eines wohlklingenden Klaviers.

Eine Taste klemmt. Nach Anschlagen bleibt sie einfach unten stecken.

Es sind einige Gebrauchsspuren vorhanden.


Nun habe ich mich aber dazu durch gerungen, die Reparatur in Angriff zu nehmen. Denn eigentlich mag ich mein Klavier viel zu sehr, um dass es einfach nur in meinem Wohnzimmer rumsteht.

Es geht mir hier weniger ums Spielen (Alles was ich "kann" habe ich mir in Eigenregie beigebracht - und viel mehr als Kinderlieder (ich habe noch ein Keyboard) ist das auch nicht), als um die Tatsache, dass ich mein herzensgutes Stück wieder zu annähernd alter Pracht zurück bringen möchte. Und weil ich in den "Kauf" ja nun wirklich nichts reingesteckt habe, kann ich das nun für die Reparatur / fürs Stimmen investieren.

Mit was muss ich da also ungefähr rechnen?! Ich habe davon absolut keine Ahnung und bin ein völliger Laie auf diesem Gebiet.

Wie viel mag mich das kosten?
Und was ist der Wert des Klaviers noch? Lohnt sich das ganze Unterfangen überhaupt, oder blamiere ich mich mit meinem Vorhaben nur?

Ich bin für jeden Beitrag dankbar.

mit besten Grüßen
 
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Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum :)

ohne es selbst untersucht, gehört und gespielt zu haben lässt sich natürlich keine Diagnose stellen. Am einfachsten wäre es einen Klavierbauer ausfindig zu machen, und ihn bitten sich das Instrument mal genau anzuschauen. Aber ein paar Sachen kann ich Dir vorab schon mitteilen.

Diese Instrumente haben eigentlich überhaupt keinen "Wert" mehr. Nichtsdestotrotz werden solche Klaviere durchaus ab +/-200,-Euro aufwärts gehandelt. Bei Deinem Grotrian handelt es sich um ein Intrument mit Elfenbeinklaviatur. Diese sieht - zumindest was man erkennen kann - noich relativ gut aus. Die klemmende Taste dürfte (wenn es die einzige ist) kein großes Problem für einen Klavierbauer darstellen. Die Ursachen dafür können genauso gut in der Mechanik selbst liegen. Das lässt sich aber von hier aus wirklich nicht burteilen.
Die Verstimmung des Instrumentes ist da schon etwas problematischer. Beim vorliegeneden Modell ist ein "angeschrägter Stimmstock" verbaut worden. Warum und wieso würde jetzt hier zu weit führen. Nur soviel. Der Stimmstock (früher aus einem Block Buche) ist der Teil vom Klavier in dem die Stimmwirbel sitzen. Alle Grotrian-Modelle, die Deinem entsprechen, die ich bis jetzt in den Fingern hatte, hatten Stimmstockprobleme. D.h. die Wirbel waren sehr leicht bis kocker. (Davon ab, dass man einen sehr langen Stimmhammeraufsatz braucht, um überhaupt so ein Instrument stimmen zu können) Eine gute Stimmhaltung ist somit nicht gewährleistet. Ein Indiz dafür können z.B. einzelne insich verstimmte Töne sein. Zu jedem Ton gehören meist drei Saiten, die alle genau übereinander gestimmt sein sollten. Hat man aber bei einzelnen Tönen "Dreiklänge", dann ist das meist ein Zeichen dafür, dass mindestens einer der betreffenden Wirbel nicht mehr eine ausreichende Fsetigkeit besitzt.
Man kann so etwas restaurieren. Aber das ist eine sehr aufwendige Reparatur, da wirklich das ganze Klavier komplett demontiert werden muss und alles von Hand gemacht werden muss, ist das ein sehr hoher Arbeitsaufwand.
Das wäre der schlimmste Fall.
Manchmal hat man Glück und man kann die Wirbel etwas tiefer in den Stimmstock schlagen, damit sie wieder fester werden. Leider kann man nicht vorhersehen, ob diese Aktion was bringt.
Wie gesagt, am besten wäre es einen Kollegen zu Rate zu ziehen, der sich das Klavier mal genauer anschaut und vielleicht einen Stimmversuch unternimmt und dabei besagte Taste wieder gängig macht.

Gruß,

Paul
 

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