Amp für Recording

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Hallo,
ich habe mir gestern als ich einen Online-Ratgeber von Thomann gelesen. Es wurde beschrieben, dass man am besten Verstärker Mikrofoniert. Am besten auch einen Röhrenverstärker. Es stand aber auch dort, dass man mit Modelling Amps im Studio auch gute Ergebnisse erzielen kann, weil Amp Simulationen geschaltet werden können (oder ähnlich). Was dabei besser ist konnte ich dem Text nicht entnehmen, also frage ich mal hier
Was ist jetzt besser: Mikrofonierte Röhre oder Modelling-Verstärker direkt abgenommen?

LG
GreenDay2000
 
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Ich habe jetzt nicht den super-Plan, habe aber definitiv mal den Satz gehört: "eine guter Modelling-Verstärker ist besser als ein schlecht mikrofonierter Amp". Und das mikrofonieren von Amps ist tricky, da schon leichte Positionsveränderungen den Sound, den du erhältst, erheblich ändert! Es hängt also auch etwas von deinem Know-How und Geschick ab. Ich tippe, dass man als Anfänger mit Modelling gut bedient ist.
 
Ich habe jetzt nicht den super-Plan, habe aber definitiv mal den Satz gehört: "eine guter Modelling-Verstärker ist besser als ein schlecht mikrofonierter Amp".
Das stand auch da drin. :) Aber vielleicht habe ich ja ein Talent für Mikrofonierung :D;)
Aber ist ein gut Mikrofonierter Röhrenverstärker besser als ein guter Modellingverstärker. ... Wahrscheinlich sowieso ;)... aber wie groß ist der unterschied?
 
Ja. Dieser Spezielle Ausgang mit Ampsimulationen (soweit ich weiß), wenn das DI ist... und dann ins Interface.
Bessere AUfnahme-Qualitäten meine ich. "eine guter Modelling-Verstärker ist besser als ein schlecht mikrofonierter Amp"
Ein guter Modelling Verstärker ist aber glaube ich schlechter als ein gut Mikrofonierter Amp, oder nicht?
Wie groß ist da zwischen der Unterschied?
 
Das kommt drauf an welche Ansprüche man hat. Mit einem guten Modellingsound (kann ja auch nur eine Software sein z. B. für Macintosh') oder auch über Modellingamp kann man schon viel machen oder auch einen Sound ergänzen - also über Modellingamp und/oder parallel als Overdub über einen normalen mikrofoniertem AMP was dazu mischen. Da sind keinen Grenzen gesetzt. Sinnvoll ist es einen guten AMP über mehrere Mikrofone z. B. Shure SM 57 und zusätzlich weiteren z. B. Großmembranmikros im Raum plaziert aufzunehmen. Der Sound wird dadurch dichter, "realistischer" plastischer und man hat zusätzlich die Möglichkeit "Soundanteile" im Stereobild anders zu plazieren etc..
S.
 
Amp ist die Kurzvorm Von Amplifier und das ist das englische Wort für Verstärker.

Edit: Und um noch was zum Thema beizutragen:
Das ist meiner Meinung nach total Geschmacksache.
Manche Leute haben sich in ihren Röhrenamp verliebt und experimentieren gerne bei jeder neuen Aufnahme etwas mit verschiedenen Mikrofonen und deren Positionierung.
Andere Leute wollen jedoch den "Stress" mit den Mikros nicht und experimentieren dann lieber mit verschiedenen Ampsimulationen herum.

Im Kontext einer Aufnahme glaube ich nicht, dass die meisten heraushören, ob es sich um eine Röhre oder einen Modeller handelt.
Daher gibt es auch kein pauschales besser/schlechter.

Vielleicht wohnst du ja in einer hellhörigen Mietwohnung mit schwierigen Nachbarn? In dem Fall ist ein direkt eingestöpselter Modeller vielleicht sinnvoller als ein aufgedrehter Röhrenamp ;).
 
Ein guter Modelling Verstärker ist aber glaube ich schlechter als ein gut Mikrofonierter Amp, oder nicht?
Das würde ich nicht sagen. Mit einem guten Modeller (Kemper etc.) kann man schon recht realistische Simulationen abbilden. Aber in dieser Preisklasse sollte das auch so sein.
Ich persönlich jedoch habe noch keinen Modeller gespielt, den ich als Ersatz ins Studio tragen würde um meine Fender-Amps zu simulieren. Da fehlt mir einfach die Interaktion. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung. :nix:
 
Man sollte auch nicht ganz übersehen, dass es eine ganze Reihe von Recording-Amps auf Röhrenbasis (H&K "Tubeman", Damage Control "Demonizer" bzw. "Womanizer", Koch "Pedaltone", Blackstar "HT-Dual" usw.) bzw. Transistorbasis (z.B. die "Character Series" u.a. von Tech 21, die verschiedenen Recording-Amps von AMT usw.) gibt, außerdem Röhren-Amps mit frequenzkorrigierten Ausgängen, außerdem kann man Multieffektgeräte auch oftmals im Verbund mit röhrenbasierten Verzerrern einsetzen, um ihnen einen "röhrigeren" Sound zu geben. Da gibt's im Prinzip sehr viele Möglichkeiten. Und seit neuem mit dem Two Notes "Torpedo CAB" anscheinend auch eine sehr gute Endstufen/Speaker/Mikrophon-Simulation. Dann auf dem PC noch Impulse Responses usw. ... is' also nicht so, dass man ohne Mikro total verloren wäre ... :D
 
Wenn man seinen 100prozentigen Sound am Amp hat , sollte man es vielleicht tatsächlich mit einem Mike probieren .
Wenn man flexibler im Sound sein möchte würde ich zum modeling raten (es ist in der Tat relativ einfach , einen vernünftigen Sound hinzumodeln).
Allerdings muss ich sagen dass man sich gerne soundmässig verzettelt bei der Fülle von Möglichkeiten .
 
ich frage erstmal nach den räumlichen Bedingungen... Musst / willst Du zu Hause im normalen Wohnraum aufnehmen, oder im schallisolierten Keller oder Proberaum? Wenn Du unter "Wohnzimmer"Bedingungen aufnimmst, wirst Du über Mic-Abnahme schwerlich gute Aufnahmen hinkriegen, weil zu laut. Sicherlich gibt es da auch Lösungen (Isobox mit kleinem Amp etc.), aber die gehen ins Geld und sind immer noch relativ laut...

In lärmunempfindlicher Umgebung würde ich immer zur Mikrofon-Abnahme raten - gerade auch der Lerneffekt in Sachen Signalkette, Tonformung etc. ist immens.

Mein Tip für heimische Wohntaumbedingungen ist dagegen entweder ein guter Modeller oder eine reine Software-Lösung (Bsp.: http://www.scuffhamamps.com)

Wenn es selbst mit der Isobox zu laut wird, ist jedoch mein persönlicher Favorit ein "Hybrid": Blackstar HT Duo über das Two Notes Torpedo Cab in das Interface - für ca. 700 Euronen eine ganz hervorragende und simple Lösung!
 
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Einen guten Sound hinzu bekommen ist in jedem Falle nicht so einfach. Mikrophonieren ist zunächst kein Zauberwerk (ein Shure SM 57 in 2-3 cm Abstand frontal auf den Rand der inneren Kalotte, ist eine vielfach bewährte Ausgangbasis); einem Modeling Amp einen studiotauglichen Sound zu entlocken geht aber auch nicht ohne entsprechende Erfahrung.

IMO hängt da auch viel von der Musik ab die da produziert werden soll. Metall-Puristen werden da villeicht harsch widersprechen, aber brauchbare Higain-Sound sind IMO vergleichsweise einfach modellierbar.

Was man jedoch schon attestieren muss, ist dass wenn nur ein kleines Budget zur Verfügung steht ( 500€-Liga), man z.B. mit einer POD Bohne oder PC-Plugins und einem guten Interface wahrscheinlich bessere Ergebnisse hinbekommt, als mit einer Billig-Röhren-Tröte und einem 15€-Mikrophon.
 
Mikrofoniert Röhre hat sich für mich bisweilen immer als die beste Abnahme- und Aufnahmetechnik erwiesen. Allerdings muss man zusätliches Material besitzen und auch viel Wissen und Erfahrung mitbringen. Entsprechende möglichst "tote" Räumlichkeiten und strapazierfähige Nachbarn sind auch sehr zu empfehlen!!!

Das wird IMHO an Basis-Material benötigt:
Studiotauglicher Vollröhrenamp: (300-1000 EUR)
Audiointerface für Projektstudios: (200-300 EUR)
Zwei dynamische Mikrofone: (200-300 EUR)
Optional zusätzlich ein Großmenbran Mikrofon (100-300 EUR)
Aufnahmesoftware (AudaCity Kostenlos)

Wer keine Räumlichkeiten und Knete für sowas hat ... dem empfehle ich eher das Recording via einen guten Modler (Boss JS-10) oder PC-Software (Guitar Rig 5) ... Wünsche viel Erfolg ;)
 
Ich habe für einen kurzen Zeitraum Microaufnahmen zuhause ausprobiert (mit einem SM 57). Aber wie InTune schon richtig angegeben hat, sind die Ergebnisse in einer Mietwohnung eher mau, oder nur gut umsetzbar, wenn weit und breit keine Nachbarn wohnen.

Ich nutze daher für Aufnahmen nur noch folgende Variante.

Mit dem Record Ausgang meines Koch Studiotone in ein Zoom R-16, und fertig. Das gute daran ist, dass ich keinen PC bzw. eine Software dazu brauche. Die Qualität ist nicht so gut wie mit Micro abgenommen, aber besser als bei Zimmerlautstärke und Micro.
 
Auf meiner Homepage habe ich einen kleinen Mikrofonvergleich online gestellt, da kann man nicht nur schnelle Möglichkeiten mit Shure SM57 und Sennheiser e906 vor dem Amp hören (in verschiedenen Positionen), sondern zum Vergleich auch den Recording-Ausgang des Koch Twintones. Vielleicht ist es ja interessant...
 
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Vielleicht ist es ja interessant...

durchaus!

Wirklich interessant. Vor allem bestätigt das meine Einschätzung zu den Recording Outs der Koch Amps. Die sind locker ausreichend für Otto-Normal User, speziell in lärmempfindlicher Umgebung.

Die Unterschiede zwischen "Mitte - 50/50 - Rand" sind ja sehr aufschlussreich, und enorm unterschiedlich. Dagegen sind die Unterschiede der einzelnen Mikros sehr viel geringer, aber vorhanden.
 
Ich würde dir auch dazu raten, es mit einem guten Modeller zu versuchen. Die sind heutzutage gar nicht mehr "schlecht", wie du es nennst, sondern taugen wirklich viel. Zum größten Teil zumindenst. Alle hab ich auch noch nicht angespielt. ;) "Schlecht" gibt es eigentlich nicht. Oder kannst du mir sagen, was "schlecht" bedeutet? Etwa schlechter Sound? Hm... jeder hat einen anderen Geschmack :gruebel:

Ein Amp(lifier), der für die schlecht oder gar grottenschlecht sein mag, ist wohl für jemand anderes das non-plus-ultra. Ich weiß zum Beispiel beim besten Willen nicht, was alle an diesem Roland Jazz Chorus so toll finden. Mir hat der gar nicht so gut gefallen. Ich war zwar noch relativ unerfahren, als ich ihn angespielt habe, aber mir fehlte irgendwie das gewisse Etwas. Na gut, er gibt den Sound der Gitarre eben eins zu eins wieder, aber er ist einfach nicht meins.

Hier wurde ja auch schon gesagt, dass Mikrofonabnahme eines Röhrenamps ins Geld geht. Das stimmt. Gute Mikros kosten ihr Geld und so wie du schreibst gehe ich davon aus, dass du auch noch einen Röhrenamp bräuchtest. 1500€ hast du da für "das Nötigste" in angemessener Qualität gleich ausgegeben. Dann bräuchtest du auch noch einen Ort, wo du niemanden störst, weil Röhrenamps bei einem Klang, der einer Aufnahme würdig ist, höllisch laut werden können. Ich hab noch nichts lauteres in meinem Leben gehört, als ein aufgerissenes Marshall 100 Watt Röhrentop. Den Bass hab ich im Bauch gespürt und wenns noch lauter gewesen wäre, wäre mir sicher schlecht geworden. Natürlich gibt es kleine Röhrenverstärker. Aber auch ein 15 Watter ist tierisch laut. Mein Blues Junior reicht für "normale" Gigs in Bar's, etc. allemal aus und kommt locker gegen ein Schlagzeug an.

Also in dem Sinne ist Modelling wohl wirklich die beste Lösung. Wenn du nicht gerade ein Profi bist, wirst du aus einem Modelling Amp auch einen bessere Aufnahme bekommen, als aus einem abgenommenen Röhrenamp. Wenn du noch genauer beschreibst, was du vorhast, dann könnten wir dir evtl. noch mehr Tipps geben ;)

lg
-Neptune
 
Auch ich betrachte den Weg via realem Amp unter Umgehung der damit verbundenen Lautstärke (sprich DI oder bei Hughes und Kettner Red Box) für den Home Bereich als den "Königsweg" ... und sollte man seinem Signal noch ein wenig mehr "Fleisch" geben wollen, kann man ja durchaus noch ein Mikro vor den Amp stellen.

Was wir bei der Werksbesichtigung Hughes und Kettner auch gesehen haben, ist die per Red Box aufgenommene Spur über weitere - den Raum berechnende Spuren - zu bearbeiten. Dies hat dann "simuliert" den gleichen Effekt wie das zusätzliche Mikro ...

Aber, bei allen Möglichkeiten einen Amp zu simulieren, fühle ich mich bei meinem Spiel am wohlsten, wenn der Sound aus einer Gitarrenbox kommt - inklusive den positiven Effekten auf mein Spiel. Muss nicht übermäßig laut sein, aber die Sound Texturen eines Gitarrenlautsprechers "fühlen" sich einfach anders an als der Sound aus einer PA oder den Monitoren ...

Denke also bei deiner Entscheidung nicht nur an die technischen Aspekte, sondern auch an den "Wohlfühlfaktor" !!!

Gruß
Martin
 

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