Anfang meines zweiten Textes,

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elkloso
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Hi, hier der Anfang meines 2.Textes, ich find aber das passt i-wie nicht so vom Text her usw..
Die Leute glauben
was die Medien erzähln
Blauer Himmel und
kein erstes Problem

Dacht mir ich geh dann so in die Richtung, es interessiert nichts als Promis, Fußball und Wetter^^ Aber weis nicht, was meint ihr? Will jetzt den Text nicht von euch weitergeführt bekommen, mein bescheidenes Ego, wills selber schreiben :D Aber Verbesserungen wären nett ;)



Achso sollte in Richtung (Punk)Rock gehen
 
Eigenschaft
 
Ich denke es ist klüger, eine (vorläufige) Endversion hier reinzustellen, damit wir den Text als Ganzes betrachten können. Wenn du nämlich immer nur von Vierzeiler zu Vierzeiler denkst, versperrst du dir selbst einige Möglichkeiten. Zum Beispiel, um bei dem von dir beschriebenen Thema zu bleiben:

Du willst die Ignoranz der Menschen darstellen, okay. Du schreibst deinen Text, und da du immer nur in deinen vier aktuellen Zeilen denkst, ist es viel schwieriger originell zu sein - es kommt fast zwangsläufig zum Herunterspulen mehr oder weniger bekannter Phrasen, welche den Songtext im besten Falle "ganz okay" machen, aber nicht erinnerungswürdig. Und das erfinde ich nicht spontan, das habe ich in einem Buch über Songtextschreiben sogar gelesen *schmunzel*

Überleg dir, wie du das sehr allgemeine Thema 'Ignoranz' irgendwie individuell präsentieren kannst. Nicht nur als jemand, wo das lyrische Ich sagt, dass es Ignoranz gibt und wie schlecht er/sie das findet. Man könnte ja anhand eines Beispiels die Geschichte erzählen:

Herr Müller von Stiege vier
sitzt faul mit einer Flasche Bier
vor seinem Fernsehapparat
den er schon seit Jahren hat

Spontan hingereimt - jetzt kann man weitererzählen, was im Fernsehen läuft, wie Müller darauf reagiert, vielleicht gibt es auch eine Frau Müller, vielleicht Kinder, irgendetwas, was den Alltag schildert. Das Thema ist Ignoranz, das kommt in den Refrain hinein:

Er streicht über den fetten Wanst
und huldigt seiner Ignoranz

Das könnte man dreimal wiederholen, ist eindringlich, passt. Ich habe hier im Refrain das Bild für Herrn Müller abgeschlossen, es ist komplett - wenn du dir die ersten vier Zeilen ansiehst, könnte man noch nicht erraten, dass es um Ignoranz geht. Trotzdem wirkt es nicht unpassend.


Deswegen würde ich dir empfehlen, dir den Songtext als Ganzes zu überlegen, dann als Ganzes schreiben, und uns als Ganzes zu präsentieren. Macht uns mehr Spaß, und du lernst, eine Idee durchzuziehen. :)
 
hi elkloso,

ohne roten Faden wird es meiner Erfahrung nach schwer. Es gibt zwar Texte, die sich fast in einem runterschreiben und oft sind das die besten (wenn man auch oft noch hinterher einiges an Arbeit hat) - aber da ist es imho so, dass der rote Faden quasi in einem selbst liegt (oft eher unbewußt) und sich dann im Text quasi aufrollt.

Wenn das nicht so ist - und das vermute ich bei Deinem geposteten Vierzeiler - dann ist es ganz sinnvoll, einen roten Faden zu haben. Wonach will man denn sonst weiterschreiben bzw. den Einstieg beurteilen. Klasse Einleitung - ich weiß nur noch nicht worein?

Zum Vierzeiler oder der Idee selbst. Sprachlich finde ich es ganz okay. Vom Thema her, eher: gähn. Für ne ernste Auseinandersetzung mit Medien und Konsumenten ist es imho zu klischeehaft, für ne Parodie oder nen Fun-Punk-Text ist es nicht originell genug. An beidem kann man natürlich arbeiten - sind ja auch nur vier Zeilen bislang. Was ich persönlich wichtig finde: Ehrlich gesagt kommt mir Dein Text und auch der Ansatz von Mondluchs durchaus parodistisch geeignet vor, aber gleichzeitig ist es für mich selbst schon zum Klischee geworden: ja ja - der blöde biertrinkende faule konsument, der sich durch die heile Welt, die die Medien in die heimische Stube schicken, freiwillig beduseln läßt. Ja - da sind wir ja alle gegen, das hat doch nichts mit uns zu tun - da ham wir uns dann mal einen schönen Pappkameraden gebastelt, auf den man munter eindreschen, seine Witzchen machen und auch noch seiner eigenen Überlegenheit fröhnen kann - was will man mehr: auch so ein Text erfüllt meines Erachtens die gleichen Erwartungen wie die des Bier- und Medienkonsumenten, auf den man mittels des Textes eindrischt.

Mal abgesehen davon, dass spätestens ein zweiter Blick in die Medien offenbaren würde, dass sie neben der heilen Welt eine zweite Seite auch ganz wunderbar bedienen: die der Katastrophen, der Unfälle, Toten und Skandale rund um die Welt. Wo man sich mit dem wohligen Schauer, noch mal weggekommen zu sein, noch mal so schön bedienen lassen kann. Oder froh sein kann, wenigstens nicht in Haiti zu leben oder in Afrika, wo es ja noch schrecklicher ist. Um nicht von der dritten Seite der Medien zu sprechen: dem Vorzeigen extra ausgewählter Freaks (ist mittlerweile ein Markt geworden, weil es so viele Medien und shows gibt, die solche Kandidaten brauchen), die dann den modern proll geben (ick scheiß doch uff arbeit, jibb jeld und halt´s maul, ick bin faul und find det jut) oder die moderne hure oder den anstandswauwau oder sich halt direkt monatelang in ein haus oder auf eine insel sperren zu lassen, um die chance nach dem jackpot des lebens zu erhaschen oder sendungen, bei denen nur rauskommen soll, dass das leben und die welt ein unerklärlicher irrsinn ist, aber es auch keinen sinn macht, dagegen was zu tun ...

Kurz gesagt: so eine "medien machen heile welt zur selbstbefriedigung der konsumenten" gibt´s zwar noch (Musikantenstadl), kommt aber ungefähr dreißig jahre zu spät und ist mittlerweile selbst zum Klischee geworden, das angebliche kritische geistern das gefühlte gehirn massieren soll.

Alles nur meine Meinung.
Als Parodie geht alles. Voraussetzung: gute Beobachtung, gute Übertreibung und Vereinfachung - und vor allem: witzig und treffend.

x-Riff
 
*schmunzel* ich denke, dass Thema hat durchaus Potential und kann auch ernst gemeint präsentiert werden. Außerdem: wir reden von seinem zweiten Text, man tastet sich Schritt für Schritt nach vorne. Natürlich ist es gut, wenn man sich die Latte hochlegt, aber man muss wissen, wo die aktuellen Grenzen liegen, wo man hin will.

Aber ich fühle mich motiviert, einen kritische, ernstgemeinten Text über Medien zu schreiben und ihn dir dann vorzusetzen. ;)

EDIT: Achja, noch ein kleiner Zusatz: ich habe das Thema nicht als "Medien und Konsumenten" verstanden, sondern Ignoranz, welche sich AUCH über die Medien ausdrücken.
 
*auch schmunzel* yu - klar.

zweiter text und schritt für schritt und latte nicht zu hoch - auch alles in ordnung. wollte in diesem sinne eher darauf hinaus, wohin die aufmerksamkeit beim texteschreiben auch hingehen könnte - außer in sprache und form etc. - nämlich in die genaue beobachtung: der welt, deren bewohnern und einem selbst ... und da kann man imho nie früh genug mit anfangen.

gibt dazu ne story: kenne einen, der sich mal für ein volontariat einer lokalen zeitung beworben und als erstes zur aufgabe bekommen hat, raus auf die straße zu gehen, zu beobachten und dann was kurzes drüber zu schreiben. er hat so sinngemäß gesagt, dass er schon im kopf habe, was er schreiben wolle. und hat dann die antwort bekommen, dass es nicht interessiere, was er im kopf habe sondern was auf den straßen tatsächlich passiert. fand ich nicht ohne.

x-Riff
 
Hört sich fast nach Qualitätsjournalismus an - das kennen wir in Österreich leider nicht so ;)

Aber ich bin mir durchaus bewusst, dass sich jeder Mensch gerne seine Wirklichkeit schafft. Gleichzeitig darf man nie vergessen, dass manchmal ein Klischee zumindest zum Teil auch erfüllt wird - und sei es auch nur in einer gewissen Hinsicht.

Aber was teilweise wirklich passiert schlägt jede Fiktion um Längen... auch in Bezug auf Ignoranz.
 
OK, danke. Werd dann mal versuchen dran zu arbeiten.

Wollte eigentlich in die Richtung gehn, das die Menschen alles glauben was die Medien ihnen erzählen, grad hier bei uns aufm Dorf. Bei vielen (älteren) ists hier noch so, dass wenn die Bild schreibt, der und der ist da und da dran Schuld, es direkt geglaubt wird.

Und ich find auch heute noch ist es so, dass viele sich nur von den Medien berieseln lassen und ihnen alles glauben was sie sagen zu Wirtschaftskriese oder sosntigem. Bzw. die Medien Tod und Unglück sehr ausbeuten. Gerade das Private Fernsehen.
 
Das hört sich doch gut an :) wenn du von deinen Dorfbewohnern inspiriert wurdest, dann verwende das doch irgendwie in deinem Text! Mach ihn individueller, eher zu DEINEM Text. Überlege dir, was dich genau an diesem Verhalten stört, wie man sich denn anders verhalten sollte, schreib dir Stichwörter auf, überleg dir, an wen sich der song richtet: an alle, wo du von den Dorfbewohnern erzählst, oder an die Dorfbewohner selbst, dass sie endlich anders handeln sollen?

Du siehst, kaum gibst du uns mehr Informationen, kann man (oder zumindest ich) auch bessere Tipps geben. Deswegen auch mein Vorschlag, einen ganzen Text zu schreiben. ;)
 

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