Anschlagsproblem bei altem RD700

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Mein heißgeliebtes und mittlerweile fast acht Jahre altes RD700 fängt an zu zicken.... :(

Der Anschlag beim großen D hat einen Defekt, der sich so äußert, dass bei "piano-Anschlag" auch piano rauskommt, aber schon "mezzopiano-Anschlag" knallt durch wie fff. Alle anderen Tasten funktionieren einwandfrei...

Was ist da kaputt? Kann man das selbst richten? Oder brauchts eine neue Tastatur? (Immerhin ist das Dings jetzt schon ein paar Jahre in heavy usage.... :D)

Danke und Gruß Martin
 
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Was ist da kaputt? Kann man das selbst richten? Oder brauchts eine neue Tastatur? (Immerhin ist das Dings jetzt schon ein paar Jahre in heavy usage.... :D)

Da würde ich doch einfach mal den Roland-Service anrufen. So weit ich mich erinnere, gibt es auch einzelne Ersatzteile für die Tastatur. Was genau da jetzt hin ist, kann man allerdings aus der Ferne schlecht sagen, ohne sich die entsprechende Taste mal angeschaut zu haben. Ich vermute aber einen mechanischen Defekt.
 
Der Anschlag beim großen D hat einen Defekt, der sich so äußert, dass bei "piano-Anschlag" auch piano rauskommt, aber schon "mezzopiano-Anschlag" knallt durch wie fff. Alle anderen Tasten funktionieren einwandfrei...

Hallo Martin,

ich habe einen ähnlichen Fall bei meinem ebenfalls heißgeliebten Kurzweil K2500, nur handelt es sich um ein Des, nicht ein D, also knapp daneben ;)
Leider kam ich noch nicht dazu, es aufzuschrauben, denn ich habe gerade extrem wenig Zeit und außerdem befindet es sich im Ruhestand...

Nun zu den Ursachen: Ohne jetzt genau die Tastaturkonstruktion des RD700 zu kennen, haben eigentlich alle anschlagdynamischen Tastaturen heute folgendes Prinzip:
Zwei Kontakte werden bei Tastendruck nacheinander geschlossen. Aus der Zeitdifferenz läßt sich berechnen, wie schnell (also "stark") die Taste angeschlagen wurde.
Meist gibt es eine relativ abgedichtete Gummileiste mit zwei Graphit-Kontakten, die durch ihre unterschliedlich Entfernung zur Kontaktplatine beim Niederdrücken nacheinander Kontakt schließen.

images


Wenn sich nun "Dreck" aller Art dort eingeschlichen hat, kann dies dazu führen, daß der zweite Kontakt "zu früh" schließt (weil ja Dreck drunterhängt) und somit das Instrument "glaubt", die Taste sei schneller/sträker angeschlagen worden.
Effekt: bei Piano-Anschlag ist alles noch relativ normal (hängt auch von der speziellen Velocity-Kurve des Geräts ab), aber ab Mezzoforte-Bereich schließen die Kontakte schon so schnell hintereinander, daß alles in Forte Fortissimo umgesetzt wird. Mehr als "Maximum" geht nicht, deshalb bleibt es bei stärkerem Anschlag dabei.

Dies deckt sich ja mit Deiner Beobachtung/Deinem Problem, und wenn Du Dir zutraust, das RD700 zu öffnen und die betroffene Taste und ihre Nachbarn auszubauen, solltest Du vorsichtig die Gummikontaktleiste abheben und alles etwas säubern.
Wie im Beispielbild oben zu sehen, ist diese Gummikontaktleiste meist in mehrere Segmente geteilt, so daß Du nicht alle Tasten ausbauen mußt, um ranzukommen.

Ich bin ziemlich sicher, daß Dir eine Reinigung hilft (ich meine natürlich die Reinigung der Tastenkontakte ;)). Wenn nicht, kannst Du immer noch versuchen, Ersatzteile zu bestellen, geöffnet ist das Instrument ja schon.

Viele Grüße
Torsten
 
Dies deckt sich ja mit Deiner Beobachtung/Deinem Problem, und wenn Du Dir zutraust, das RD700 zu öffnen und die betroffene Taste und ihre Nachbarn auszubauen, solltest Du vorsichtig die Gummikontaktleiste abheben und alles etwas säubern.

Gerade hat mich Tom Wauch vom Electric Piano Service wegen einer anderen Geschichte angerufen (abgebrochenes Hämmerchen am A-90ex), da habe ich ihn gleich mal danach gefragt: Er vermutet eben diesen Fehler an der Gummi-Kontaktleiste.
Empfohlene Abhilfe: Instrument aufschrauben, umliegende Tasten ausbauen (wenn das so gebaut ist wie beim A-90: Hinten vorsichtig aushaken, etwas nach hinten schieben und nach oben entnehmen), Gummistreifen anheben und mittels in Spiritus bzw. Isopropanol getränktem Wattestäbchen Kontaktstreifen säubern.
Wenn das nicht hilft: Entweder zwei der Streifen gegeneinander tauschen oder einen neuen Rubber-Strip einsetzen.

Ich hoffe das hilft. Der Rubber-Strip kostet nicht all zu viel, ist also eher eine Kleinigkeit, selbst wenn ein neuer fällig sein sollte.
 
Dies deckt sich ja mit Deiner Beobachtung/Deinem Problem, und wenn Du Dir zutraust, das RD700 zu öffnen und die betroffene Taste und ihre Nachbarn auszubauen, solltest Du vorsichtig die Gummikontaktleiste abheben und alles etwas säubern.
RaumKlang schrieb:
Empfohlene Abhilfe: Instrument aufschrauben, umliegende Tasten ausbauen (wenn das so gebaut ist wie beim A-90: Hinten vorsichtig aushaken, etwas nach hinten schieben und nach oben entnehmen), Gummistreifen anheben und mittels in Spiritus bzw. Isopropanol getränktem Wattestäbchen Kontaktstreifen säubern.

Das klingt ja höchst erfreulich, machbar und preisgünstig. Besten Dank euch beiden für die schnelle Hilfe! :great:

Werde mich nächste Woche mal dransetzen und dann wieder Bericht erstatten. Zuvor muss ich aber noch eine alte Hohner-Bass-Orgel auf Vordermann bringen, sonst fällt der Gig nächsten Samstag ins Wasser....
 
So, habe das Dingens jetzt mal aufgeschraubt.

Hatte sich doch einiges an Staub/Schmutz angesammelt über die Jahre. Also alles saubergemacht. Die Tastatur habe ich auch komplett wegbekommen, war ziemlich festgebacken auf der Schutzfolie über der Sperrholzplatte. Die Tasten(blöcke) auszubauen habe ich mich dann aber doch nicht getraut, das ist alles sehr stabil verbaut und mit Gewalt wollte ich dann doch nicht. Die Kontakte sind alle mit Gummikappen gekapselt, kann mir irgendwie nicht recht vorstellen, dass da Schmutz reinkommen kann.

Aber: die Taste hat jetzt wieder einen wesentlich besseren Anschlag, vielleicht nicht so gut wie die anderen, aber wahrscheinlich bilde ich mir das auch nur ein. Könnte gut sein, dass allein das Auseinanderbauen (Verspannungen?) und mal grob Saubermachen (Staubsauger) das Problem hinreichend gelöst haben.
 
Die Kontakte sind alle mit Gummikappen gekapselt, kann mir irgendwie nicht recht vorstellen, dass da Schmutz reinkommen kann.
Die Kontakte sind genau deshalb gekapselt/abgedichtet, damit eben kein Schmutz reinkommt. Manchmal macht er's aber trotzdem ;)

Aber: die Taste hat jetzt wieder einen wesentlich besseren Anschlag, vielleicht nicht so gut wie die anderen, aber wahrscheinlich bilde ich mir das auch nur ein. Könnte gut sein, dass allein das Auseinanderbauen (Verspannungen?) und mal grob Saubermachen (Staubsauger) das Problem hinreichend gelöst haben.
Mit dem Staubsauger wirst Du nichts unter den Gummikappen anrichten können, aber vielleicht hat sich tatsächlich durch die Aktion der Dreck etwas "umverteilt" - wenn es jetzt wieder besser ist, hat sich der Aufwand ja dennoch gelohnt!

Hast Du nicht zufällig ein Foto vom Innenleben (vor allem der Tastatur)? Ich habe noch nie eine Roland Hammermechanik gesehen...

Viele Grüße
Torsten
 
Hast Du nicht zufällig ein Foto vom Innenleben (vor allem der Tastatur)? Ich habe noch nie eine Roland Hammermechanik gesehen...

Hmm, hätte ich machen können. Nein, leider nicht. Muss heute noch einen Gig damit spielen. Aber wenn das nächste Mal ein Anschlag klemmt, wird alles photographisch dokumentiert. Versprochen.... ;)

Zusammenfassend lässt sich aus meiner Sicht sagen: Das Reinigen der Anschlagskontakte beim alten RD-700 ist nicht ganz so trivial (war es jedenfalls für mich), dazu ist der Tastenblock zu stabil verbaut. Man kommt nicht einfach "so hin". Aber schon bloßes Aufschrauben des Gehäuses, Staub entfernen, Tastaturblock lösen und wieder festziehen kann im Zweifelsfall helfen und dauert keine halbe Stunde.
 

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