Anti-Gitarrentage

Mr96
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Leute, heut hab ich mir mal einen echt be...scheidenen Abend beschert. Da wollte ich am frühen Abend, nach der Obama-Rede, noch kurz was einüben. Doch es war direkt klar - das wird heute nix, heute kannste keine Gitarre spielen, stell das Teil einfach wieder weg. Dumm nur, dass mir der Ehrgeiz einen Strich durch diese vernünftige Rechnung gemacht hat: Frei nach dem Motto "Ist doch nicht möglich, dass das heute nicht klappt" hab ich mich dann doch knapp 3 Stunden abgestresst, und natürlich mit dem Ergebnis, dass es nicht klappte. Nun sitz ich hier vor dem Rechner, ein Bierchen auf dem Tisch, zur Beruhigung eine Beethoven-Symphonie im Hintergrund und versuche bei all dem Ärger über meine Unvernunft, wieder runterzukommen. Ja, ich wollt euch einfach mal mein Leid klagen und mich ein wenig auskotzen; vielleicht habt ihr ja selbst schon mal erfahren, wovon ich spreche (würde mich wundern, wenns anders wäre).

Schönen Abend noch
Hawk
 
Eigenschaft
 
Ist das nicht bei allem und jedem so?
Tagesform heißt das doch... obwohl es sogar am Tag selbst schwanken kann.

Ich fahre schon seit einigen Jahren Motorrad und heute musste ich 'ne längere Strecke fahren um etwas abzuholen und ich bin gefahren wie der letzte Eumel... durch die Kurven geeiert, wie ein Anfänger, der Angst hat umzufallen, dabei bin ich dieses Jahr schon viele, viele Stunden sportlich durch die Gegend gesaust... aber manchmal gibts echt komische Tage.

Oder meine erste E-Gitarren Aufnahme in meinem kleinen Homestudio... ich hab' schon beim spielen gemerkt, dass es irgendwie total jämmerlich klingt, habs dann aber durchgezogen und als ich es mir dann später angehört habe, bin ich total depressiv geworden und hab' mich gefragt, ob das immer so klingt, wenn ich was spiele... ;)
 
Kenne deine Lage nur zu gut...solche Tage frusten und machen einen den restlichen Tag kaputt. Zumindest könnte ich mich danach permanent nur ärgern und überlege, was ich falsch mache.

Umso schöner sind die Tage (möglicherweise nach ein paar Tagen Abstinenz) an denen man sich denkt "Woah, Holla, heut aber...wuhu!"*

Daraus konnte ich lernen, dass es nur halb so schlimm ist wie es scheint.


*Doppeldeutigkeit war nicht beabsichtigt und da es so spät ist, fällt mir auch kein anderer Satz ein
 
oh, ja, oft genug, bei mir aber hauptsächlich aufs schreiben bezogen, nicht aufs üben (bin ich eh zu faul)
ich war, gerade nachdem ich meine aktuelle band gegründet hatte, fast schon zu ehrgeizig, hab mir in den ersten paar wochen beispielsweise fünf oder sechs songs abgerungen, aus den fingern gepresst. naja, die die ich später geschrieben hab, waren besser.
naja, ich bin halt ins musikzimmer mit dem vorsatz, wenn ich wieder rausgehe, muss der nächste song fertig sein. heraus kam zwar meistens was, aber das wurde noch oft oder lange umgeschrieben oder gleich gecancelled, denn ich hab die erfahrung gemacht, man kann bei der musik nichts erzwingen, und das erzwungene ist nichts, fertig.
der frust kam bei mir immer erst dann, wenn ich mir später bewusst war, dass das ergebnis schwach war.
mittlerweile (nach paar mal monatelang keinem vernünftigen ergebnis) mach ich mir einfach keine vorsätze in der richtung mehr. ich setz mich, wenn ich nichts besseres zu tun oder zu üben hab, einfach hin und klimpere oder spiel irgendeine eigene interpretation von irgendeinem stück, und vielleicht ergibt sich ja was, und wenn nicht, ist auch ok.
so schreibe ich zwar vielleicht nicht mehr so viel, aber das, was raus kommt, ist dann brauchbar. und im moment passiert es mir immer öfter, dass ich fragmente von früher, vom schreiben unter druck, weiterstricke, mit einbaue, verwende - ganz so schlecht kanns doch nicht gewesen sein :)
was ich damit sagen wollte: kreativer druck hat vorm amp oder hinter der gitarre oder wie auch immer keinen platz - den darfst du dir nicht machen. aber keine angst, mit der zeit lernst du das - dann steigt auch mal die vernunft über das verlangen :D
 
Dafür gibts auch Tage wo es genau umgekehrt ist - ich habe heute seit 1,5 Wochen mal wieder richtig an meinem Amp gespielt. Und es war ums kurz zu sagen einfach nur geil - sogar die MH die mir die letzten Wochen nicht so viel Spaß gemacht hat macht jetzt mit neuen Einstellungen auf Standard D genau den Alarm den ich immer von ihr hören wollte. Dann hab ich kurz 2 Soundschnipsel aufgenommen - mit einem Maximizer und Multibandkompressor aufpoliert und war einfach nur glücklich mit dem Sound.

Den anderen Zustand kenn ich dennoch viel besser weil er viel häufiger auftritt. Nach 3 Jahren Gitarre weiss ich aber dass man manches einfach nicht erzwingen kann - da reicht ein kurzes überreissen des Problems - ein paar gezielte Übungen und dann stellt man das Ding lieber weg oder spielt seinen 0815-Kram...und dann schläft man mal ne Nacht drüber und siehe da es geht schon viel besser. Gut Ding will weile haben.
 
Naja, an solchen Tagen spiele ich dann einfach simplere Sachen, so 12-bar Blues oder so. Es Beruhigt :D
 
Schön, dass ich da nicht allein dastehe, aber das hatte ich auch nicht erwartet. Naja, ich wollte halt was Bestimmtes (weiter)einüben (ein kleines 50er-Jahre Rock 'n' Roll Stück a la Chuck Berry), aber gestern wollts halt einfach nicht, hat immer an ein, zwei Stellen gehakt. Mal schauen wie heute wird, werd dann nachher mal berichten.
 
Wißt ihr was noch schlimmer ist?

Wenn man diese 1-2 Tage mal nichts gebacken bekommt, die Gitte weghängt, sich heute morgen schon drauf freut nach Feierabend mal wieder Gas zu geben, und sich dann mit 'nem Cutter in die Fingerkuppen (Ring und Mittelfinger) der Greifhand schneidet :mad: Nicht so tief das genäht werden muss, aber tief genug, dass ich gerade nicht spielen kann.

Ich bin also schon 2 Tage aus dem Rennen, und werde jetzt unfreiwillig noch 2-3 Tage dranhängen müssen.
 
Geht übrigens nicht nur uns so.

Habe irgendwo mal ein Interview mit BB King gelesen, wo er über seine damals ständig dauernde Extrem-Tour (so was um die 100 Gigs im Jahr) erzählt. Da meint er auch sinngemäß: Ich gebe immer das beste, was ich habe, aber ich bin nicht immer gleich gut.

Was mir extrem hilft: In einer Band zu sein und einfach Stücke lernen zu MÜSSEN, ob ich nu will oder nich...
 
oh, ja, oft genug, bei mir aber hauptsächlich aufs schreiben bezogen, nicht aufs üben (bin ich eh zu faul)
ich war, gerade nachdem ich meine aktuelle band gegründet hatte, fast schon zu ehrgeizig, hab mir in den ersten paar wochen beispielsweise fünf oder sechs songs abgerungen, aus den fingern gepresst. naja, die die ich später geschrieben hab, waren besser.
naja, ich bin halt ins musikzimmer mit dem vorsatz, wenn ich wieder rausgehe, muss der nächste song fertig sein. heraus kam zwar meistens was, aber das wurde noch oft oder lange umgeschrieben oder gleich gecancelled, denn ich hab die erfahrung gemacht, man kann bei der musik nichts erzwingen, und das erzwungene ist nichts, fertig.
der frust kam bei mir immer erst dann, wenn ich mir später bewusst war, dass das ergebnis schwach war.
mittlerweile (nach paar mal monatelang keinem vernünftigen ergebnis) mach ich mir einfach keine vorsätze in der richtung mehr. ich setz mich, wenn ich nichts besseres zu tun oder zu üben hab, einfach hin und klimpere oder spiel irgendeine eigene interpretation von irgendeinem stück, und vielleicht ergibt sich ja was, und wenn nicht, ist auch ok.
so schreibe ich zwar vielleicht nicht mehr so viel, aber das, was raus kommt, ist dann brauchbar. und im moment passiert es mir immer öfter, dass ich fragmente von früher, vom schreiben unter druck, weiterstricke, mit einbaue, verwende - ganz so schlecht kanns doch nicht gewesen sein :)
was ich damit sagen wollte: kreativer druck hat vorm amp oder hinter der gitarre oder wie auch immer keinen platz - den darfst du dir nicht machen. aber keine angst, mit der zeit lernst du das - dann steigt auch mal die vernunft über das verlangen :D

selbiges hier.
 
Mir hats vorhin gestunken...2 Stunden ALternate Picking geübt ohne Ende, dann stolz nem Kumpel vorgespielt...und als ich dann was gesweept hab klangs als würdichs das erste mal üben.oÔ Nach etlichen Durchlöufen hattichs dann wieder aber sowas stinkt mir natürlich. :(
Aber das mit den schlechten Tagen habich auch oft. :)
 
Wißt ihr was noch schlimmer ist?

Wenn man diese 1-2 Tage mal nichts gebacken bekommt, die Gitte weghängt, sich heute morgen schon drauf freut nach Feierabend mal wieder Gas zu geben, und sich dann mit 'nem Cutter in die Fingerkuppen (Ring und Mittelfinger) der Greifhand schneidet :mad: Nicht so tief das genäht werden muss, aber tief genug, dass ich gerade nicht spielen kann.

Ich bin also schon 2 Tage aus dem Rennen, und werde jetzt unfreiwillig noch 2-3 Tage dranhängen müssen.

Weichei!!! Ich slide auf'n Knochen weiter, wenn's sein muß ........... ;)

Aber im Ernst: Nach euphorischen Reden und Wahlkampfversprechen amerikanischer und auch sonstiger Politiker, ist mir auch mehr nach einer Woche Ziel- + Weitkotzen!

Ich find`s völlig in Ordnung sich auch hier mal anständig auszukotzen. Geht mir auch manchmal so!

Gruß
 
So, heute liefs dann wie erwartet wieder gut! :) Sowohl mit der Rhythmus- als auch mit der Leadgitarre bin ich nu zufrieden; wobei die 2te Gitarre heute schon mehr gebockt hat - so ein Bluesschema zu schraddeln macht mir einfach immer echt Bock! :D

Gute Besserung natürlich an 3121funk! ... Weichei! :D
 
Gute Besserung natürlich an 3121funk! ... Weichei! :D

Danke. So schlimm ist es aber nicht. Ich hab's mal mit 'nem Pflaster probiert :D. Geht aber mal gar nicht (Versuch macht klug). Naja, hab ich mehr Zeit für's Board :D

Und nächste Woche machts dann doppelt Spass :)
 
Hey... so gehts mir gerade seit einer Woche... ich war voll down :( Aber mittlerweile wirds wieder....
 
Hey... so gehts mir gerade seit einer Woche... ich war voll down :( Aber mittlerweile wirds wieder....

Ja, dann ist das einfach so! Als Musiker sind wir wie jeder Mensch (mancher mehr, mancher weniger) Stimmungsschwankungen unterworfen und die haben Einfluß auf unser Spiel. Bei kreativen/musischen und i.d.R. sensibleren Menschen macht sich das deutlicher bemerkbar, als bei - weiß ich - Arbeitnehmern, die ihr gewohntes Pensum abreißen müssen, was sie blind können.

Als Anfänger war ich auch mal erschrocken darüber, später in Bands konnte ich meinen Part auch lustlos runterspielen. Nicht jeder Gig, Session, oder Übungeinheit, alleine oder mit Band, ist immer und gleichbleibend gut.

Manchmal hebt man ab und läßt sich inspirieren und beflügeln, manchal "klebt man am Boden" und zieht, wenn überhaupt, sein Pflichtprogramm durch.

In solche Phasen, bleibt mein Gitarrenkoffer meist dicht! Bringt mir dann nix! Bald darauf ist die Lust zu spielen wieder da! Können schon mal 3 Tage vergehen, wenn's so ist. Ist subjektiv, kann länger sein, kann kürzer sein, mache hängen die Klampfe auch endgültig an den Nagel, weil dieses Feeling zu ihrem Werkzeug und Ausdrucksmittel nicht mehr zustande kommt. Macht dann auch Sinn, weil man trete ewig lustlos auf der Stelle.

Heute spiele ich nur noch hobbymäßig, für mich steht viel Neues an in Zukunft, nicht alles finde ich gut und einiges belastet mich ......... ect. und das macht sich auch an der Lust zu spielen bemerkbar, logo, bin kein Roboter!

Gerade wir Kreativlinge reagieren sehr sensibel auf negative Vibes, welchen Grund und Ursprung sie auch haben!

Andere können gerade dadurch ihre Situation mit ihrem Spiel kompensieren - ist eine komplexe Geschichte! Ich akzeptiere einfach, wie es ist!

Gruß
 
Heut Amnd isses bei mir schlimm^^ i-wie hab ich bock was zu üben aber NIX läuft

Hoffentlich wirds morgen wieder besser :mad:
 
Ja, das ist wirklich völlig normal.
Früher war es bei mir recht häufig der Fall, weil die sich Fortschritte einfach zurückgehalten haben, aber seitdem ich etwas besser bin, geht's nur noch bergauf.

Anti-Gitarrentage hab ich in dem Sinne nicht, weil ich wirklich jeden Tag Gitarre spiele. Aber wenn ich wenig Lust oder Zeit habe, spiel ich einfach etwas langsameres oder simpleres. Hauptsache ich kann ruhig schlafen und denken: "Die Gitarre war Bestandteil meines Tagesablaufs." :D
 
Anti-Gitarrentage hab ich in dem Sinne nicht, weil ich wirklich jeden Tag Gitarre spiele. Aber wenn ich wenig Lust oder Zeit habe, spiel ich einfach etwas langsameres oder simpleres. Hauptsache ich kann ruhig schlafen und denken: "Die Gitarre war Bestandteil meines Tagesablaufs." :D

Same here. :) -> An solch unkreativen Tagen begnüge ich mich dann meist mit technischen Übungen oder büffle ein wenig Harmonielehre.
 

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