Antiker Jammerhaken

Uwe.s.
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Guten Abend,

ich hab mal eine Frage an die Experten für alte Gitarren in diesem Forum. Ich habe in den letzten Wochen "Resteverwertung" in meinem Keller betrieben und mit den Funden eine Gitarre gebaut. Die ist auch ganz gut geworden und jetzt möchte ich - rein aus Neugier - wissen, was für eine Vibratoeinheit ich da denn verbaut habe. Sie ist vom Flohmarkt und liegt wohl schon 15 Jahre bei mir im Keller. Hinten auf der Befestigung an der Zarge steht "Made in Germany", sie hat dort 4 Schraublöcher und ist in einer Messerkante gelagert. Leider baut das gute Stück so hoch, dass ich einen Niederhalter zwischen Vibrato und Brücke setzten musste, weil sonst die Saiten von den Böckchen sprangen. Deshalb ist die Stimmstabilität eher mäßig - aber gut aussehen tut das Ding (finde ich).

Danke schon mal

Uwe.s.
 
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Steht denn irgendwas auf der GItarre drauf (Seriennummer, Herstellerbezeichnung..) ?

Sieht nach Eigenkonstruktion aus. Nicht unüblich.
 
Hallo Dark Lord,

nee, auf der Gitarre kann nichts drauf stehen, weil ich sie in den letzten Wochen selbst gebaut habe ("Resteverwertung"). Ich wollte nur aus Interesse wissen, was das wohl für ein Vibrato ist.

Grüße

Uwe.s.
 
Nicht übel, das Teil. Aber den Hebel könnte man schöner gestalten.
Bis auf den Hebel eine interessante Konstruktion, wenn sie denn ordentlich funktioniert.

Laß mal die ganze Gitarre sehen. Was ich da sehe, sieht schon mal tierisch gut aus.
 
Hallo Joa,
ja, die Gitarre spielt sich ganz gut und gefällt mir auch optisch. Der Hebel ist nun mal so, wie er ist: Ich habe ihn inzwischen abgeschraubt, weil er mir beim Spielen im Weg war. Stimmstabil ist das Vibrato nur so lala, weil ich es nicht artgerecht angebaut habe und deshalb eine Saitennierderhalter hinter die Brücke bauen musste. Ohne das Ding war die Stimmstabilität besser, aber die dünne E-Seite flog öfters aus dem Böckchen. Eine Ganzkörperdarstellung der Gitarre habe ich angehängt.

Hallo Olaf,
nachem ich Deine Bilder gesehen habe, tippe ich auch auf Höfner: Da gibt es schon Designähnlichkeiten. Meins ist aber mit einer Messerkante aufgehängt.

Beste Grüße

Uwe.s.
 

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Bis auf den Sunburstverlauf sieht die echt edel und antik aus. Sunburst bekommt man nur mit der Spritzpistole richtig hin. Beizen funktioniert nicht.

Äh, ich sehe da aber einen Saitenniederhalter_der ist jetzt abgebaut, oder wie?
Ob ich die Saiten über oder unter meiner Bigsbyandruckrolle an der Les Paul laufen lasse, spielt auch nicht so die große Rolle für Stimmstabilität und Sound. Beides ist ok.
 
Hallo Joa,
stimmt, ein Sunburst zu beizen ist jenseits meiner Fähigkeiten. Aber bei der Resteverwertungsgitarre kann ich´s ja mal versuchen. Im Moment ist sie wegen des spritzigen Tons sogar meine Lieblingsgitarre.
Das alte Vibrato werde ich wieder abbauen: Es baut einfach zu hoch, um auf dieser ungewölbten Gitarre genug Druck auf die Brücke zu kriegen. Deshalb der Saitenniederhalter zwischen Brücke und Vibrato, der dann die Stimmstabilität niedermacht. Das wird nix. Ich habe mir - entgegen meinem Resteverwertungsplan - jetzt doch einen neuen Trapez-Saitenhalter bestellt. Wenn der nicht genug Druck bringt, kommt ein Stop-Tailpiece drauf (Wäre optisch aber schade).
Resteverwertung: Der Korpus besteht aus 2 Ahorn-Schranktüren und einem Mahagoni-Brett hinten. Die Tonabnehmer sind einer von Epiphone (Flohmarkt) und der P-90 von Conrad. Der Hals ist klasse: ein Nashville-Hals aus der Framus-Pleite in den 70ern. Die restliche Hardware kann ich nicht mehr zuordnen: Irgendwie aus meinen Keller-Kramkisten.
Was mich freut ist, das dieses "zusammmengeschusterte" (nichts gegen Schuster) Teil mir grade so unerwartet viel Spaß macht: Klingt gut, lässt sich gut bespielen. Jetzt muss ich es nur noch stimmstabil kriegen.

Bis denn

Uwe.s.
 
Kann ich gut verstehen, wenn man aus der Restekiste für Lau eine gute Gitarre zusammenstellen kann.
Da geht man etwas unbedarfter an die Sache ran. Es kann gut gehen, kann aber auch daneben gehen. Und wenns dann doch klappt.:great:

Habe hier ein 50 Jahre altes Brett Walnußholz (ursprünglich ein Teil einer Werkbank gewesen), das demnächst zu einer einteiligen Gitarre geformt wird. Freu mich schon drauf.

Das mit dem Saitenniederhalter ist schon komisch, denn an der Kopfplatte gibts dieselbe Technik bei den Fenders, und es funktioniert. Ist das Vibrato etwa zu weich gefedert?

Gruß,
Joachim
 
Vllt kannst du aber auch eine Saitenniederhalter bauen der aus einer drehbaren Rolle besteht dann dürfte es stimmstabiler sein ;)
Da sich die Rolle einfach ein bisschen mitdreht wenn sich die Saiten aufgrund des Tremolos bewegen

Ich hoffe du kannst dir vorstellen was ich meine :)

MfG TC
 
Habe hier ein 50 Jahre altes Brett Walnußholz (ursprünglich ein Teil einer Werkbank gewesen), das demnächst zu einer einteiligen Gitarre geformt wird. Freu mich schon drauf.

Dann bitte hier vorstellen, bei mir bahnt sich nämlich was ähnliches an :rolleyes:

Die Resteverwertung finde ich jedenfalls nicht schlecht.

Grüsse
 
Hallo Joa,

auf die Walnuss-Gitarre bin ich auch gespannt: Einteilig hört sich gut an und Nussbaum sieht gut aus.

Hallo TC,
das mit der drehbaren Rolle hab ich auch schon überlegt, aber jetzt baue ich erst mal ein starres Tailpiece dran und wenn die Gitarre dann stimmstabil bleibt, bin ich zufrieden.

Dank an alle

Uwe.s.
 
Habe hier ein 50 Jahre altes Brett Walnußholz (ursprünglich ein Teil einer Werkbank gewesen), das demnächst zu einer einteiligen Gitarre geformt wird. Freu mich schon drauf.

Wehe du pampst das schöne Holz wieder mit weißer Grütze voll! :D
 
Wehe du pampst das schöne Holz wieder mit weißer Grütze voll! :D

Von den pampigen Versuchen bin ich eigentlich schon weit entfernt_meinste die Thinline.:D

Nee, sorry_muß ich leider, denn es wurden 7 durchgehende 15mm breite Löcher mit Dübeln verschlossen, was der Resonanz aber keinen Abbruch tut.
Das mit der Maserung wäre perfekt gewesen, denn das relativ große Brett hat keine langweiligen stehende, sondern liegende Jahresringe. Durch die lange und gute Ablagerung ist derwegen aber kein Verziehen mehr zu erwarten.
Bei derart dunklen Hölzern ist man leider dazu gezwungen, sie rötlich zu beizen oder es naturell zu belassen. Eine Walnussgitarre mit roter Beize habe ich aber schon, das soll reichen. Gegen deckend lackierte Gitarren habe ich nichts, das gibt auch schöne Bodys.:)
Und ein angepisstes Weiss finde ich nunmal affengeil.:D Mal schauen, was draus wird_hab mir was in Richtung Mosrite oder Eigenentwurf vorgestellt.

@The Creech: Die Rollen haben mehr Gleitfähigkeiten als das sie rollen, dann müßte ihre Oberfläche aus Haftgummi sein oder die Rolle gelagert sein, was sie nicht sind. Es sind auch nur Saitenniederhalter ohne jegliche Beförderungsqualitäten.

Gruß,
Joachim
 
Hallo Joachim, hallo SickSoul,

wenn es zum Gesamtdesign passt, kann man ja auch einen Streifen (oder andere Form), in dem keine Dübellöcher sind, klar lackieren: Dann kann man sehen, was für ein schönes Holz sich unter dem "angepissten Weiss" versteckt. Ich hab mal einen Gitarrenkoffer mit Plexiglasguckloch gebaut, das kam ganz gut.

Gruß
Uwe.s.
 
Na klar__ein Natural Binding oder Emblem__sowas würde schon sehr schick ausschauen.
Allerdings zwingt ein Binding stilistisch zu einer eckigen Kante. Ralleystreifen müssen es auch nicht unbedingt sein. Ein komplett deckendes Weiss der unbefleckten Empfängnis scheint ja hier wirklich Geschmacksache zu sein.:)

Gruß,
jo
 
Tag werte Mitbastler,

Abschlussbericht:
so, ich habe vor ein paar Tagen das Vibrato gegen ein festes Tailpiece ausgetauscht, jetzt ich ist die Gitarre stimmstabil und tut, was ich will. Vorher hat mir zwar die Optik besser gefallen, aber was nützt es, wenn´s nicht funktioniert.
Klingen tut sie nach wie vor richtig schön knackig. Dem billig P-90 hätte ich nicht so viel zugetraut.

Beste Grüße

Uwe.s.
 

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Also ich für meinen Teil finde sie immernoch verdammt schön und das Tailpiece passt auch gut zur Gitarre :)

MfG
 

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