Anzeige für Band, wie gehts weiter?

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maBnap
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Ich bin momentan auf der Suche nach einer Band und habe Anzeigen aufgehängt, auf die sich auch schon paar Leute gemeldet haben.
Das mag jetzt vielen ein wenig doof vorkommen, aber wie gehts jetzt weiter? Sollte man erst etwas drüber labern, was genau der/diejenige sich von der Band vorstellt, also Musikrichtung, wie "professionell" bzw ehrgeizig das ganze angegangen werden soll und auch schauen ob das zwischenmenschlich überhaupt funktioniert, oder sollte man sich einfach direkt hinsetzen und etwas zusammen spielen?
Und wenn man zusammen spielt, wie merkt man ob das ganze "gerade funktioniert" oder nicht? Ihr merkt, ich hab da absolut keine Erfahrung. Oder hilft nur ein längeres Zusammenspielen um zu merken ob da was bei rauskommen kann?
 
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Hallo, wenn man am Anfang ist, macht man sich keine oder viele Gedanken. Meine Erfahrung rückblickend ist, dass alle Projekte, wo vorher zu viel gedacht wurde, niemals etwas geworden sind. Einfach Musik machen, fertig. Wenn man sich dabei und danach und davor für längere Zeit unwohl fühlt, dann lässt man es einfach wieder bleiben. Alles andere ist Wissenschaft, die macht aber keine Musik. Konkret: direkt hinsetzen und spielen. Warum? Wenn einem jemand in der Kneipe sympathisch ist und der auch ganz tolle Vorstellungen hat, dann heißt das nur, dass er ein netter Kerl ist. Ob man mit dem Musik machen kann, merkt man erst, wenn es so weit ist. Alles andere ist Gequassel. Und: man heiratet seine Mitmusikanten ja nicht, da sollte dann vielleicht etwas mehr Toleranz im Spiel sein als bei der Partnersuche (und selbst dort finde ich Fragebögen nach Alter, Größe, Gewicht etc. ziemlich zweifelhaft). Auch die ganzen theoretischen Zielvorstellungen kann man nach der Probe immer noch besprechen, wenn man dann noch etwas zu besprechen hat. Letztendlich kommt es dabei auch immer darauf an, dass es jemand tut (und nicht darüber spricht). Ich kenne massenweise "professionell ambitionierte" Kellermusiker, auf das Gequatsche kann man nichts geben, im Gegenteil, das sollte einem verdächtig vorkommen. Grüße Jürgen PS Wir waren alle mal jung.
 
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Hallo maBnap,

ich bin gerade dabei Band Nr. 3 aufzubauen und kenne deine Problematik sehr gut... Meiner Erfahrung nach spielt sich der Band-"Bau" in 2 Phasen ab. So war es jedenfalls bei mir bisher, also alles ganz subjektiv gesehen... ;)

Phase 1: Die Grundlage

Du hast ja wahrscheinlich einen Grund warum du eine Band gründen möchtest. Bei mir war es immer, die Lust eine musikalische Richtung intensiver zu verfolgen und auch selbst in diese Richtung Songs zu schreiben. Bei jeder gelegenheit hab ich meine Idee verbreitet und Leute gesucht, die das Prinzipiell schonmal gut finden. Wenn solche Luete sich finden lassen: JAMMEN! Immer gucken ob das Zusammespiel funktioniert. Wenn du dich mit nem Typen zum ersten mal in deinem Leben zum musizieren triffst und ihr 6 Stunden am Stück jammt, ohne das sich einer langweilt, ist das schonmal eine sehr gute Grundlage für weitere Zusammenarbeit. Bisher hatte ich bei jeder Band immer 1-2 solcher Leute gefunden. Mag schwer sein, solche "Musiker mit ähnlichen Fertigkeiten und Vorstellungen" zu finden, aber es ist wesentlich entspannter mit anderen eine Band aufzubauen, als dies alleine zu machen. Daher habe ich halt einen "Mitgründer" immer zuerst gesucht. Damit war die Grundlage für die Band gelegt. Allerdings war die Band dann immer noch nicht vollendet, also...

Phase 2: Die Vollendung

Jetzt ging das Casting erst so richtig los! Ich und "Basis-Mensch Nr.2" suchten an allen Ecken nach Musikern. Die wurden immer eingeladen und es wurde gejammt. Wenn es schon erste Stücke gab, wurden Sie versucht in die Stücke zu integrieren. So haben wir einen Einblick in die Fähigkeiten des "Bewerbers" bekommen und er in unsere. So ist die Gefahr sich jemanden mit falschen Vorstellungen in die Band zu holen sehr minimiert! Das kann durchaus auchmal länger dauern. Letzte Band hatte ich als erstes einen Schlagzeuger gefunden. Waren dann ein Instrumentales Duo mit Gitarre/ Schlagzeug, nach 3 Monaten kam erst ein Sänger. Danach folgten gefühlt 1000 Bassisten (von denen gefühlte 999 verkappte Gitarristen waren, die sich in ihrem können auf Grundtöne beschrenkten...) und nach 1 Jahr holten wir uns noch einen Saxophonisten dazu. Es kommt immer anders als wie du denkst!

Von daher in kurz: Such dir einen, mit dem du definitiv länger zusammen musizieren möchtest und sucht euch zu Zweit andere Leute dazu. Das kann auch ruhig in Casting Form passieren. Und entscheidet euch frühestens nach der 2. Probe für einen!

2. Frage: Wie merkt man, ob es passt? Bauchgefühl... Ich war meistens sogar zu nett. Wirklich passen tut es, wenn du vom anderen denkst, "was ist dsa für ne geile Sau" und er auch ein ähnliches Bild von dir hat. Ob es Menschlich etc. passt, merkt man erst nach längerer Zeit, aber das Risiko muss man wohl eingehen. Du solltest die Bewerber auch ja nicht zu lange im unklaren lassen ;)

Grüße
Bassus
 
...wobei eben wirklich viele in der Anfangs-Euphorie vergessen, die "langweiligen" Rahmenbedingungen klar zu besprechen und zu vereinbaren.
so wie...

- Ambition? Nur Proberaum vs Nationale Topseller?
- Ernsthaftigkeit? Nur jammen vs viel üben daheim und 3 Proben wöchentlich?
- Musikrichtung? Verstehen alle dasselbe darunter?
- Bedeutung im Leben? Profi vs Hobby?
- Repertoire? Cover vs eigene?
- Auftritte? 3 Mal im Jahr vs 3 Mal jeden Tag jedes Wochenende?

usw usw - wenn die Leute, mit denen man zusammen spielen will, die Fragen nicht ansprechen, dann muss man das selber tun und im Idealfall auch einen Plan haben als Vorschlag. Ich habe ja mal hier meine Gedanken dazu runtergeschrieben: https://www.musiker-board.de/band-p...ar-sehr-viele-gedanken-zur-bandgruendung.html

Für den Anfang ist jammen und menschlich kennenlernen verdammt wichtig - aber für alles Weitere kommt man ohne eine gemeinsame Vorstellung nicht voran.
 
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lass dir zeit mit der Planung, vor allem wenns ums live spielen geht .. oft ist es so, dass man dann doch nicht soo oft zum spielen kommt ..
 

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