[Gitarre] Aristides 060

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Nach 6 Wochen "einrocken" meiner neuer Aristides 060 und nach einem, besonders für mich als absoluten Holz-Gitarren-Junkie, wirklich spannenden Kennenlernprozess wollte ich unbedingt ein Review mitsamt Video der Guten machen. Was ich schon einmal vorneweg nehmen kann, die Aristides hat mich wirklich sehr positiv überrascht, ich konnte auch beim genaueren hinsehen wirklich keinen Kritikpunkt finden und die Gitarre gehört mit ihrem Gesamtkonzept zu meinen am besten klingenden und sich spielenden.

Erst einmal ein paar Infos zu Aristides im allgemeinen und der prinzipiellen Konstruktion der Gitarre

In 1995 begann ein Team niederländischer Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Delft mit der Arbeit an einer einzigartigen Mission: die Entwicklung eines Materials mit perfekten akustischen Eigenschaften mit einer fantastischen Resonanz und Sustain. Das Ergebnis dieser mehrjährigen Forschung ist ein Material, das sie Arium nannten, und Aristides selbst sagt, dass dieses Material in Kombination mit ihrer revolutionären einteiligen Konstruktion ein Instrument ergibt, in dem sich der Klang ungehindert in 3 Dimensionen ausbreiten kann. für die ultimative Leistung in Resonanz, Sustain, Klarheit und Artikulation und ist obendrein auch viel widerstandsfähiger gegen Temperaturschwankungen als eine Gitarre aus Holz. Neben dem Arium, das für den Kern der Gitarre verwendet wird, besteht die Gitarre aus mehreren Schichten Glasfaser und Kohlefaser, um ihr die notwendige Steifigkeit und Haltbarkeit zu verleihen, und schließlich aus einer Innen- und Außenschicht für das Sanding und das Auftragen des Finishes. Der gesamte Bauprozess für einen Gitarrenkorpus dauert etwa 8 Stunden für einen Gitarrenbauer und wird am nächsten Tag optisch, akustisch geprüft und gewogen, was laut Aristides zu einer perfekten Baukonsistenz führt. All das hat mich sehr neugierig gemacht so eine Gitarre mal selbst auszuprobieren und da die Neugier letztendlich doch sehr groß war habe ich mir vor wenigen Wochen diese 060 hier gekauft.

Tatsächlich muss ich sagen es wird hier nicht zu viel versprochen. Die Gitarre ist ausgezeichnet verarbeitet und ich bin hier generell äußerst kritisch. Natürlich ist der ganze Herstellungsprozess nur bedingt mit dem einer Gitarre aus Holz zu vergleichen aber was letztendlich zählt ist das Ergebnis und das ist hier wirklich ausgezeichnet. Keine scharfe Kanten, ein perfekter fretjob, der Hals fühlt sich, trotz des für mich tendenziell etwas zu schlanken Profil, sehr gut an und schmiegt sich natürlich an meine Hand. Durch ihre Konstruktion strotzt die Gitarre nicht nur jeglichen Temperatureinflüssen, weshalb sie einmal sauber eingestellt in diesem Zustand bleibt, sondern sie klingt unverstärkt sehr sehr laut, fast schon wie eine Halbakustische, und das über das gesamte Frequenzspektrum. Diese positiven akustischen Eigenschaften zeigen sich dann auch verstärkt. Ich besitze einige sehr sehr hochwertige Gitarren und die Aristides kann in jeglicher Kategorie, bei der Verarbeitung, der Bespielbarkeit und am allerwichtigsten, beim Sound nicht nur mithalten sondern zählt auch im Vergleich zu meinen allerbesten Gitarren. Ich bin richtig angefixed und „befürchte“ dass es trotz dem doch recht heftigen Preis wohl nicht meine letzte Aristides gewesen ist die bei mir Zuhause Einzug erhält.

Etliche weitere Infos und Soundbeispiele (moderner Metal) zur Gitarre findet Ihr in meinem Review Video hier:



Wie sind eure Erfahrungen mit Aristides und was denkt ihr im Allgemeinen über Gitarren aus anderen Materialien wie Holz? Freu mich über euer Feedback / Kommentare!
 
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Pie-314
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Ich muss zugeben, dass ich derartige Musik noch nie unterstützt habe, weder Soundträger noch Konzertkarte.

Meine Frage aber ist:
Gibt es unter Musikern - welches Genre auch immer - irgendwelche, die kein Holz an der Gitarre haben?

Und kann man überhaupt einen Unterschied in Instrumenten hören, wenn man den ursprünglichen Sound durch Verzerrer, Overdrive, Big Muff in Reihe geschickt hat?
 
soulsoffire
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Pie-314
  • Gelöscht von Pie-314
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*Überflüssiges Vollzitat des direkt vorangegangenen Beitrages entfernt*

Hallo QuixX, Deine Frage zum Sound ist berechtig. Aus der Sicht eines totalen Gitarren-Nerds der den Sound unterschiedlicher Plektren und Saiten hört muss ich die Frage mit "Ja, den Unterschied hört man" beantworten. Neben klanglichen Unterschieden kommen aber auch noch ein paar, dem Material geschuldete, weitere positive Aspekte, so ist die Gitarre deutlich stimmstabiler da das Material bei unterschiedlichen Temperaturen nicht ansatzweise so stark "arbeitet" und der Herstelllungsprozess ist, da es kein natürliches Produkt ist, nicht so Schwankungsanfällig in der Qualität. Ob einem diese Details nun wichtig sind und man so viel Geld dafür ausgeben möchte ist dann eine weitere Frage. Ich war auch erst skeptisch muss aber wirklich sagen dass ich positiv überrascht war und froh bin dass ich das Experiment gewagt habe :)
 
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so ist die Gitarre deutlich stimmstabiler
Alle meine Gitarren sind aus Holz und endlos stimmstabil. Einmal pro Abend reicht.

Trotz permanentem Bending, oft sogar mehr als Sekunde. Den Wammybar an der Strat und der Gretsch benutze ich allerdings kaum.
 
ich bin selber auch Besitzer zweier Aristides Instrumente (bald 3, die dritte ist gerade im Bau), und fand bzw finde es immer schade das diese Instrumente so sehr in eine Genre Schublade gesteckt werden, den das haben sie meiner Meinung nach überhaupt nicht verdient. ich selber höre keinen Metalcore oder Musik ähnlich wie von Sebastian aka @soulsoffire in seinem Video vorstellt, und kann mit solchen Soundbeispielen quasi auch sehr wenig anfangen, dennoch kann ich Entwarnung geben, das die Gitarren (und Bässe) von Aristides sich hervorragend für jeglichen Musikstil eignen und sich immer von ihrer Beste Seite zeigen

ein schönes Ausnahmebeispiel in Sachen Sounds ist zb das schön Dire Straits - Sultans of Swing Cover von Miklas


Alle meine Gitarren sind aus Holz und endlos stimmstabil. Einmal pro Abend reicht.
was würdest du sagen wenn du deine Gitarre 3-4-5-6 Wochen lang nicht nachstimmen mußt ?

Ich war auch immer der Meinung da meine Gitarren aus Holz sehr stimmstabil sind, besonders die mit mehrteilig gesperrtem Hals, welche ich normalerweise einmal am Abend stimme, vielleicht 2, einmal am Anfang und einmal nach 15-20minuten einspielen nochmal, aber die Aristides legen da noch mal die Messlatte höher. das Kalte Instrument in die Hand nehmen, anspielen und perfekt in Stimmung... nach 30Minuten wenn du die Gitarrre mit deiner Körperwärme aufgewärmt hast, noch immer perfekt in Stimmung, das ist der Punkt wo ich normalerweise bei meinen anderen Gitarren immer ein klein wenig nachstimmen muß. Nach 2-3 Stunden spielen, die Aristides noch immer perfekt in Stimmung, am nächsten Tag wieder in die Hand nehmen, noch immer perfekt in Stimmung. usw.
Nachdem ich meine erste Gitarre von Aristides hatte, und bemerkt habe wie extrem stimmstabil sie ist, habe ich meine andere Gitarre mit Evertune Brücke dafür verkauft, weil war einfach nicht mehr notwendig und die Ansprache / Spielgefühl mir bei Aristides einfach viel besser liegt.
Stimmstabilität ist mir sehr wichtig, weil wenn ich Aufnahmen für Songs mache, und ich weiss das ich nicht nach alle paar Takes nachstimmen muß damit die Stimmung perfekt sitzt, ist das eine echt feine Sache. Das ist nicht nur eine schöne Zeitersparnis, sondern man bleibt beim aufnehmen auch in seinem Flow und kann mMn besser performen, als wie wenn man ständig die Stimmung kontrollieren und nachjustieren muß.

Und kann man überhaupt einen Unterschied in Instrumenten hören, wenn man den ursprünglichen Sound durch Verzerrer, Overdrive, Big Muff in Reihe geschickt hat?
das ist eine Gute und Berechtigte Frage, schade ist natürlich das man das Spielgefühl selbst, niemals auf einem Soundbeispiel übertragen kann.
ich finde das Spielgefühl bei Aristides Gitarren besonders. Der elektrische Klang ist, gerade wenn man verzerrt spielt in vielerlei Hinsicht auch den Tonabnehmern geschuldet, und das hast du ja bei Holz Gitarren genau so das es soviele unterschiedliche Klangfarben gibt, dennoch finde ich das die klangliche Balance zwischen den Saiten und auch zwischen den unterschiedlichen Tönen und Lagen auf dem Griffbrett, bei den Aristides konsistenter ist als bei meinen Gitarren aus Holz
Das sollte man aber wertfrei sehen, den was ich an vielen meiner Gitarren aus Holz schätze, sind deren eben deren Ecken und Kanten.

Ich hab bisher davon abgesehen, ein Review über meine beiden Aristides Gitarren hier am Board zu schreibn, schlicht aus dem Grund das ich nicht Unglaubwürdig wirken möchte :ROFLMAO:

Was man aber noch sagen kann, die Verarbeitungsqualität meiner beiden Instrumente ihresgleichen sucht, ich habe/hatte in meiner Sammlung fast ausschliesslich hochwertigste Instrumente von diversen namhaften Herstellern und Gitarrenbauern die zu einem Vergleich herhalten müssen. Aristides darf man getrost "PERFEKT verarbeitet" nennen.
 
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