An der Klangqualität der Motu's gibt es nix zu mäkeln - großer Verstärkungsbereich (kommt auch mit dem T-Bone Rm-500 klar) - die Bedienung ist beim mk3 etwas angenehmer (extra Schalter für Pad und Phantom pro Kanal) als beim Hybrid (Push-Encoder).
Da ich doch recht selten an den Geräten arbeite, stören mich eher ein paar Sachen vom Workflow - an die kann man sich aber eventuell gewöhnen:
- Design. Die Potis sind über die ganze Breite des Geräts verteilt. Darüber sind aber 16 Aussteuerungsanzeigen. Also ist der Pegel über dem Poti nicht der Pegel, den man mit dem Poti einstellt. Mir passiert es immer wieder, dass ich am falschen Poti drehe.
- CueMix-Software. Mausbedienung ist ein Trauerspiel. (Zumindest am Mac) Horizontales Scrollen im Mixerfenster geht nicht. Also runter und den Scrollbalken hin- und herschieben. Farbgebung der Buttons trägt zur Unübersichtlichkeit bei. Beispiel "Focus"-Button. Der geht über die ganze Kanalbreite - wenn er aktiv ist, wird aber nur ein kleines "Fitzelchen" hellblau eingefärbt.
Such mal bei diesem Bild raus, welche Kanäle jetzt Mono und welche Stereo sind:
- Unflexibles Routing. Es gibt in der Cue-Mix keine Software-Returns. D.h. wenn ich ein Playback auf mehrere Ausgänge schicken will, muss ich entweder in der Playback-Software (über Aux/Busse) mehrere Ausgänge ansprechen (geht nur in einer DAW) oder einen "Hardware-Loopback" machen - z.B. Ausgang mit Eingang verbinden, Playback auf den Ausgang routen, Playback vom Eingang in der CueMix auf mehrere Ausgänge routen. Dafür könnte man evtl. den AES/EBU nutzen. (Da könnte sich Motu einiges von Focusrite abgucken)
Das wäre der Grund, warum es mir als "Live-Pult" unsympathisch wäre.
- Evtl. Lösbar: Die Anordnung/Reihenfolge der Mixerkanäle in der Cuemix. Erst analog, dann SPDIF, AES/EBU und dann erst die Adat-Kanäle. (Ich hätte gern auf den ersten 24 Kanälen 8 x Analog, 8 x Adat1 und 8 x Adat2 - da habe ich noch keine Einstellmöglichkeit gefunden.)
Das ändert nichts an der Tatsache, dass es wohl die besten Geräte sind, die man für das Geld kriegen kann - wenn man die eingebauten Effekte braucht. Ich habe mich mit denen noch nicht befasst - da wir nur damit Aufnehmen.
Achja - das Motu ist ausserdem sehr "Musikerfreundlich" - ich habe mir ellenlang einen Kopf gemacht, wie ich die Teile digital synchronisiere - letztlich musste ich mich nach korrekter Verkabelung (digital in beide Richtungen) um gar nichts kümmern.
Clemens